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Schiffsmodell.net

Rumpf aus Eiche in klassischem Aufbau ?


kannix

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Hallo,

bin neu hier, allerdings schon seit 50 Jahren im Modellbau tätig. Flieger, Schiffe, Uboot, alles was sich so rumbewegt.
Jetzt "auf die alten Tage" soll es edler werden, und mehr Arbeit, weil ich grad in Pension gehe.

ich möchte den Fischewer "Maria" aus dem deutschen Museum nachbauen.
Er soll dann unter Segel fahren, die Segel möchte ich gesteuert setzen und trimmen.
Traumziel wäre, den Rumpf aus Eiche aufzubauen, genau wie das Orginal, vielleicht 1:20

Jetzt, nach langer Vorrede die eigentliche Frage hier :

Bisher habe ich Boote immer aus Billigholz, Leisten auf Spanten, gebaut, und das dann nach schleifen dünn laminiert und lackiert.
Geht prima, wird Klasse.

Aber bei so einem alten Vorbild : das ist nix mit Epoxy.

Kann man wie im klassischen Bootsbau bei Schiffsmodellen einen Rumpf nur aus Holz bauen, und der ist dann dicht ?
Bei Klinker könnte es noch klappen, aber bei Kraweel ?
Das Modell ist ja nicht immer im Wasser, wie ein Orginal, die Planken schwinden dann.
Natürlich könnte man zur Not dann irgendwie innen laminieren, aber schön ist auch das nicht.

Wie macht ihr das, liebe Profis ??

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Tach und Willkommen hier!

Und: nur aus Holz wird das wohl nix.....Ist ja nicht dauernd im Wasser (hattest ja schon angemerkt) vor allem Harthölzer wie Eiche "arbeiten" dann! Gibt dann Löcher und Spalten.

Epoxi hilft, ich würde was dünnflüssiges empfehlen, innen streichen dann ist aussen Holz sichtbar 

Chris

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gibts da denn keinen "standard" ?
es bauen doch viele irgendwelche scale-modelle, die auch ins wasser kommen.

könnt ihr mir tipps für quellen im internet geben ? ich finde nichts, was sich tiefer mit scale-schiffbau beschäftigt.
segelmaterial, tauwerk, zeichnungen von beschlägen, all sowas ....

ansonsten sehe ich das rein technisch so wie cris da, natürlich ist man mit epoxy (und ner superfeinen matte vielleicht sogar) alle sorgen los ;-)
aber : herausforderung ist das keine, um es mal so zu sagen.

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Ich antworte da mal als langjähriger Segler eines Holzbootes drauf.
Auch die "richtigen" Holzboote sind erst dicht, wenn der Rumpf eine Weile im Wasser lag und die Planken aufgequollen sind.
Wenn wir unseren Jugendkutter im Verein im Frühjahr "gewässert" haben, haben wir immer ein paar Schlauchboote drin festgeschnallt, damit er nicht ganz abgesoffen ist.
Unseren Jollenkreuzer haben wir, um das zu vermeiden, mit Matte überzogen (das sogenannte "Leichentuch").
Das Ganze trifft auch auf Modelle zu. Wenn Du Dein Boot vor dem Segeln in die Badewanne legst, könnte es dicht sein. Aber frag mich nicht, wie lange Du die Wanne blockieren musst. :D

Herzliche Grüße, 

Skip

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leichentuch, genau. ich hatte viele jahre einen katamaran aus mahagoni. die kritischen bereiche hatte ich da auch "beerdigt".
ich weiß aus dem bootsbau, daß moderne dichtstoffe (sikaflex) da helfen können, also statt "kalfatern".

aber es wird schon drauf hinauslaufen, daß epoxy innen sein muß. wobei der übergang zu den spanten auch kritisch bleibt, 
müßte man vielleicht schon beim rumpfbau auf der helling berücksichtigen, und die planken mit epoxy + überstehendem mattenstreifen auf die spanten kleben.

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MatthiasSchumi

Ich habe meine Kugelbake - ok, kein Holzboot aber trotzdem ein Holzrumpf aus 1mm Balsa - innen mit Matte und dann dünnem Epoxi von innen behandelt. Allerdings wurde der Rumpf dann aussen lackiert.
Für Außen kannst Du Dir überlegenob Du dann mit dünnem Epoxi (Eposeal) oder Bootslack arbeiten möchtest.
Ich kann mir auch vorstellen dass mit der Behandlung von innen die Dichtigkeit gegeben ist auch wenn die Aussenfläche nicht behandelt ist.

VORSICHT: Ich habe mit dem Vorschlag keine weiteren praktischen Erfahrungen.

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vor 2 Stunden schrieb kannix:

...gibts da denn keinen "standard" ?...

Vermutlich nicht, das macht jeder so wie es ihm am besten passt.

Bei einem Modell macht mE die Verwendung originaler Materialien nur begrenzt Sinn. Nimm die Maserung als Beispiel, die müsste dann ja auch in dem gewählten Maßstab oder zumindest in die Richtung verkleinert sein. Und Fahrmodell und Scale beisst sich ein wenig: Wenn du alles maßstabgerecht baust, kommst du in die bekannte Bedrouille, dass das Wasser 1:1 bleibt, in dem die Modelle dann schwimmen. Bei einem Segler wird es schwierig, Topplastigkeit zu vermeiden, daher gibt es auch so gut wie keine maßstäblichen Modelle von größeren und schwimmfähigen Segelschiffen (Segeleigenschaften lasse ich mal außen vor).
Wie's gehen kann kannst du bei den Kollegen von Mini Sail bzw. Mini Sail Classic nachlesen, auch bei W. Hoppe finden sich nützliche Informationen das ist meine selektion ohne Anspruch auf Vollständigkeit). In der Linkliste findest du auch bei "Baupläne, Bücher" weiterführende Informationen. Aber ich fürchte, um eine recht weitgehende Recherche wirst du nicht herum kommen.

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vor 2 Stunden schrieb MatthiasSchumi:

Ich habe meine Kugelbake - ok, kein Holzboot aber trotzdem ein Holzrumpf aus 1mm Balsa - innen mit Matte und dann dünnem Epoxi von innen behandelt. Allerdings wurde der Rumpf dann aussen lackiert.
Für Außen kannst Du Dir überlegenob Du dann mit dünnem Epoxi (Eposeal) oder Bootslack arbeiten möchtest.
Ich kann mir auch vorstellen dass mit der Behandlung von innen die Dichtigkeit gegeben ist auch wenn die Aussenfläche nicht behandelt ist.

Genauso :that:

ich habe einen Segler (ein Zulu) aus holzleisten Beplankung, innen mit "normalen 30min Epoxi" gestrichen und aussen das Holz bzw das Furnier auf dem eigentlichen Holz mit dünnflüssigem Eposeal.  Nach nunmehr >15 Jahren muss ich den Rumpf jetzt mal abschleifen und ein paar leisten neu ankleben...

Die Verbindung mit den Spanten ist da kein Problem. Das Epoxi kriegt das hin!

Gruss

Chris 

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Hallo " kannix ",

ich glaube, ich kann Dich da beruhigen!? Auch ohne Glasfasermatte kann man ein schönes Holzboot aus Massivhölzern wie beim Original bauen. Mein in den 90ern begonnender Gaffelkutter nach A. Tiller ist aus 2,5mm starkem Mahagoni auf Spanten geplankt entstanden. Dabei wurden die Planken auf den Spanten und jeweils miteinander mit einem Zweikomponentenleim verleimt. Jungfernfahrt war 2003. Bisher ist das Boot absolut dicht, es zeigen sich nicht die kleinsten Risse. Das Boot wurde Innen und Aussen mit glasklarem, UV-bständigem und sehr dünnflüssigem Epoxy-Harz grundiert und Aussen mit Polyurethanlack lackiert.

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Im Übrigen nehmen auch nicht alle Boote der manntragenden Zunft im Frühjahr nach dem Slippen Wasser. Boote, die z.B. karweel geplankt und geleimt sind, sind in der Regel dauerhaft dicht. 

Gruß, Manfred

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Baue auch die Maria in 1:20 - mein "Jahrzehnte-Projekt". Habe sie innen laminiert und außen mit Epoxy getränkt dann lakiert. Den Badewannen - Test hat sie schon mal bestanden........

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  • 1 month later...

Darf ich mich hier mal mit einklinken?

Habe mit dem "2901 Einsteigerpaket 2" von GK-Modellbau angefangen, danach die Diva und die Lili von Aeronaut "als Einstieg/Test" gebaut und schwimmen lassen.

Da mich die "Gewalt" beim Knickspanten extrem abgeschreckt hat, wollte ich nun ein Boot nur nach Bauplan bauen und "normal" Spanten und beplanken. Allerdings höre ich überall diese Horrorgeschichten, dass auf das Modell diese Glasfasermatten rauf müssen, da die sonst "schnell" brüchig werden und man jedes Jahr neu spachteln/verleimen/lackieren muss. Allerdings habe ich auf diese GFK-Matten absolut keine Lust :roll:

Mir geht es nicht darum, dass man die Holzleisten sehen muss (es soll später farbig lackiert werden), ich möchte nur einfach kein GFK-Dingens haben... Früher müssen die Modellbauer das doch auch hinbekommen haben ;)

Auf die Eposeal-Behandlung würde ich mich noch einlassen. Habe allerdings gerade gelesen, dass das nicht mehr hergestellt wird?! Gibt es da eine Alternative?

Und zu den Planken: Ich behaupte, gerade als Anfänger bekommt man die nicht 100% Holz an Holz. Reicht es, kleinere Lücken mit Leim aufzufüllen, oder wird dafür gespachtelt?

 

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Ich hab schon einige Holzboote gebaut, das einzige, in das Glas reingekommen ist, ist die Maria. Ansonsten habe ich die mit Epoxy ohne Glas gemacht, Holz brüchig oder spröde habe ich da noch nicht beobachtet - obwohl die Dinger auch schon ihr Alter haben.  Ich kann die Horror-Geschichten also nicht bestätigen. Ich gehe im Allgemeinen so vor, um das - auch bei kleinen Lücken - dicht zu kriegen: Erst mal ein paar mal mit sehr verdünntem Epoxy streichen, damit das schön alle Poren füllt. Dann immer unverdünnter werden. Wenn es schon relativ dick ist, ein paar Holzspreisel an die Stellen, wo man durchsehen kann. Die werden dann durchs Epoxy mit fest geklebt, das Zeug füllt dann die Lücken. Natürlich schadet zwischen drinn das Abschmirgeln mit feinem Schleifpapier nicht und bitte vor der nächsten Epoxy-Lage den Staub weg machen :-)

Also: Auf Glasfaser kann man verzichten, aber Epoxid-Harz (ich verwende einfach das aus dem Baumarkt und verdünne gegen jeden Ratschlag mit Aceton) ist ne wahre Wunderwaffe!

  • Thanks 1
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Wenn Glasgewebe verwendet werden soll, auf jeden Fall sog. Köpergewebe verwenden. Das lässt sich aufgrund seiner Struktur hervorragend um Rundungen ziehen. 

Ich habe das beim Bau meiner St. Canute letztens erst gemacht (ja, ich weiß, der Baubericht fehlt noch :D) und war vom Ergebnis ziemlich begeistert. Keine Falten und bei nicht übertriebenem Epoxi-Einsatz auch keine Läufer. Sehr dünn spachteln hat ausgereicht, um eine vernünftige Oberflache zu erreichen. 

Hier eine kurze Erklärung aus dem Netz : https://www.phd-24.de/haeufig-gestellte-fragen/was-ist-der-unterschied-zwischen-koeper-und-leinwand

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