Schlauchboot im Maßstab 1/10

[Steinbeisser]

Nachdem das ursprüngliche Airboat-Projekt als Auflage für den Trailer des Toyota Pickups wegen zu labilem Fahrverhalten beendet wurde, bot sich mir eine neue Gelegenheit:

Es wird jetzt ein Schlauchboot mit Außenbordmotor.

Dazu fand ich ein nicht fertiggestelltes Projekt bei Ebay Kleinanzeigen, welches prompt darauf den Besitzer wechselte.

Es handelt sich dabei um ein Unikat, welches so nicht käuflich zu erwerben ist und aus dem 3D-Drucker entstammt .

Die Druckspuren sind trotz eines Hartzüberzuges teilweise noch sichtbar, das habe ich auch grösstenteils so gelassen. Es ist immerhin ein Schlauchboot, dessen Hülle auch nicht so makellos aussehen muss.

So sieht das bisher aus, montiert ist nur der Servo für die Lenkung.

 

 

Die Lady vom Airboat wird hier wiederverwendet, die Schraube an ungünstiger Stelle musste allerdings erhalten bleiben, damit sie auf der neuen Sitzbank Halt finden kann. Es wird einen zweisitzigen Aufbau, ähnlich einem Jet-Ski geben. Der war als 3D Druck auch dabei, muß jedoch noch in der Höhe etwas angepasst werden.

 

 

Das wichtigste Antriebsteil, der Motor, darf in Form eines Graupner Compact 345 mit 1500KV in einem Aeronaut Aqua Race 50 werkeln, der mit Kegelzahnrädern ausgestattet ist.

Als Schraube verwende ich erstmal eine Graupner K 30 mm Rennschaube aus der Restekiste, genau wie Motor, Regler und Servo.

 

 

Die Originalhaube gefiel mir jedoch nicht so besonders, da wird die Haube eines Evinrude Außenborders verwendet, die erstaunlicherweise perfekt auf das Unterteil passt, bis auf die Befestigungslöcher.

 

 

 

Die Anlenkung erfolgt mit Servoanlenkungen, die sehr kurz ausfallen können da der Servo direkt hinter dem Heckspiegel angebracht ist.

 

 

Provisorisch angepasst sieht der Motor dann so aus:

 

 

 

Die Höhe des Motors wird sich beim Fahren erst herausfinden lassen, aufgrund von Erfahrungswerten von ChrisDA werde ich den Motor jedoch deutlich tiefer als bei meiner Pretty in Pink einbauen. Die Höhe des Kiels wird etwa die Höhe der Welle werden. Das ist aber noch veränderbar, genau wie der Anstellwinkel.

 

 

Die Elektrik:

Verwendet wird ein vorhandener 3S LiPo mit dem Graupner 35A Regler aus der Bruhless Set Kombination mit dem Motor.

Dazu ein Empfänger von Reely mit integriertem Gyro und Telemetrie zur Spannungsüberwachung. DasTelemetriemodul wird normalerweise in den Balancerstecker vom Akku eingesteckt, da ich es aber nicht gerne jedesmal beim Akkuwechsel umstecken möchte, habe ich in das Stromkabel zum Regler einen zweiten Balancerstecker eingebaut, der nur für das Telemetrimodul gedacht ist.

 

 

 

Soweit der Stand des Bauzustandes, aber es ist nicht das Ende aller Tage, ich komme wieder, keine Frage. ( Wer das wohl noch kennt? )

Wie immer, Kommentare, Kritik und Anregungen im separaten Kommentarthread:

 

Gruß,

Detlef

Edited October 11, 2020 by Steinbeisser

[Steinbeisser]

Ich habe mir mal Gedanken über die Farbgebung gemacht. Es sollte zum Zugwagen passen, Farbe ist davon auch noch vorhanden. Grau siehht man nämlich  schlecht auf dem Wasser und soll durch eine wesentlich auffälliger Farbe ersetzt werden. Und ich habe zufällig ein Original gefunden, welches meiner Vorstellung entspricht. 

https://www.design-concept.info/rib-concept

Das orangefarbene passt gut.

In Anlehnung daran wird es gestaltet, die erste Schicht ist schon gesprüht.

Was noch fehlt ist ein passender Name,  Ideen bitte dort:

 

 

Edited October 12, 2020 by Steinbeisser

[Steinbeisser]

Die Farbgebung ist geschafft. 

Der Motor ist jetzt auch an seinem Platz, hier allerdings noch ohne die Haube. Im Gegensatz zum Zugfahrzeug ist hier überall noch Klarlack in matt verwendet worden.

 

 

Zudem ist auch schon eine Gummi-Scheuerkante umlaufend montiert. Die ist selbstklebend und gibt es in verschiedenen Größen, in rund und eckig.

 

https://www.amazon.de/gp/product/B086WYKK7N/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o01_s00?ie=UTF8&psc=1

 

 

Kommentare, Kritik und Anregungen im separaten Kommentarthread:

 

Gruß,

Detlef

 

[Steinbeisser]

Der Aufbau und das Deck sind auch in Arbeit, das Holz auf dem Deck ist mit G4 versiegelt und nochmal mit Mattlack überlackiert. Die Elektrik ist auch eingepasst, der Akku befindet sich im Aufbau und kann nach dem Entfernen der Sitzbank entnommen werden.

Auch untenrum sieht es mal ausnahmsweise ganz ordentlich aus. Anders als auf dem Foto wird der XT-60 Stecker durch die Öffnung bis unter die Sitzbank durchgeführt und kann dann dort getrennt werden, entweder zum Laden oder Entnehmen des Akkus. Der Regler, ein Graupner Compact 35, ist in Eoxidharz eingegossen worden, nachdem ich die Enden der serienmässigen Ummantelung mit Sikaflex verschlossen hatte. Das Epoxi habe ich dann einfach mit einer Spritze und Kanüle injiziert. Da kam dann wieder mein extrem flüssiges Akepox zum Einsatz, das braucht 3-5 Stunden zum Aushärten, wird dabei jedoch nicht warm. Der Regler funktioniert zumindest noch.

 

 

 

Damit man den Lenkservo und die Kabel nicht so stark sieht, habe ich eine Kiste von Killerbody in 1:10 so angebracht, dass sie alles etwas verdeckt. Diese Kiste hat serienmässig keinen Boden und auch keine Rückwand, ist als extra für solche Zwecke gedacht. Die Beschläge sind übrigens mit DupliColor Chrom-Spray lackiert.

Damit ich wieder an die Kabel komme, ist die Kiste mit einem starken gewebeverstärkten Gummi gesichert, welches etwa 25 cm lang ist, erst senkrecht nach unten und dann über eine Umlenkung nach vorne geführt ist. Durch diese Länge kann das Gummi ausreichend vorgespannt werden und trotzdem noch gelängt werden um die Kiste anzuheben.

Dieses System müsste auch gut für Decksaufbauten oder Lukendeckel von  Segelboote funktioniern.

Durch die Kiste wird auch das Deck gesichert, es muss zum Entnehmen 3 cm nach hinten geschoben und seitlich hochgekippt werden, da es unter die Wülste der "Schläuche" ragt. Ein versehentliches Verlieren des Decks und der Aufbauten ist so unmöglich.

Die Kiste steht übrigens noch nicht ganz so wie sie soll, daher sind die Kabel auch noch nicht angeschlossen.

 

 

 

Der Name ist noch nicht ganz klar, mir schwebt sowas wie "Red Chilli " vor, als Anspielung auf die heiße Fahrerin.

Der Name soll zumindest in rot, passend zu ihrem Outfit, als Schriftzug angebracht werden. Bei dem Namen würde auch eine Abbildung einer Chilli als Ergänzung ganz nett sein, auf dem Außenboder vielleicht auch.

Muß ich nur mal sehen wo ich solche Sticker bekommen kann.

 

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Gruß,

Detlef

Edited October 24, 2020 by Steinbeisser

[Steinbeisser]

Die Kiste am Heck ist nun richtig positioniert, Servo und Kabel werden bestmöglich verdeckt aber nicht behindert.Finde ich eigentlich ganz nett. Das Deck und die Sitzbank passen auch, und die nette Lady durfte schon mal zur Probe sitzen.

 

 

 

 

Der Schriftzug ist auch schon da, das Boot hat einen Namen. Passend zur scharfen Fahrerin mit dem netten roten, etwas zu tief gerutschten Mund-Nasen-Schutz.

 

 

Die Gute macht auch von hinten einen guten Eindruck, ich meine die RED CHILI natürlich!

 

 

 

Das Boot passt auch gut auf den Trailer, siehe auch separaten Baubericht.

 

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Detlef

 

Edited October 27, 2020 by Steinbeisser

[Steinbeisser]

Tja, im Wasser hatte das Boot eine etwas zu starke Neigung nach hinten, vermutlich leichtes Übergewicht. Sieht man der Dame gar nicht an, oder?

Also habe ich am Heck des Rumpfes noch ein paar cm angebaut und einen Heckspiegel erzeugt der ganz gerade heruntergeht.

 

 

 

Da zudem der Heckspiegel zu niedrig war, wurde dieser bei der Gelegenheit gleich noch höher gemacht.  Um ein Lackieren zu vermeiden bzw. zu vereinfachen, habe ich diesen oberhalb der Wasserlinie mit dem gleichen schwarzen Kunstleder wie bei der Sitzbank bezogen. Sieht nett aus, ist kratzfest und kaschiert die Übergänge zu dem bereits orange lackierten Schwimmkörpern. Und weil der höhere Heckspiegel den Motor behinderte, wurde auch die Aufnahme des Außenborders geändert. Der wanderte jetzt noch 12 mm nach hinten.

 

 

 

Das Anlenkgestängehabe ich durch einen Bowdenzug ersetzt, der noch gefettet werden muß und dann wohl auch völlig wasserdicht wird. Funktionieren tut er zumindest jetzt schon sehr gut.

 

 

Kaschiert wird das wieder durch die Kiste, die jetzt noch Halterungen zum Positionieren in Form von auf dem Deck aufgeklebten VA-Unterlegscheiben bekommen hat.

 

 

Die Fahrerin kann nun auch Gas geben, es wurde ein Gashebel angebracht. Und damit sieht sie ganz zufrieden aus.

 

 

 

 

Jetzt muß nur noch eine Probefahrt stattfinden. Vermutlich morgen in meinem Gartenteich. Mal schauen.

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Gruß,

Detlef

 

 

 

[Steinbeisser]

Die ersten Fahrversuche haben im Teich stattgefunden. Ich muss nur an der Trimmung arbeiten, das Gewicht ist zu weit hinten. Wendig ist sie jedoch! 

 

 

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Detlef

 

Edited November 8, 2020 by Steinbeisser

[Steinbeisser]

ich habe den Rumpf nach unten um 12 mm tiefer gemacht, erst mit einer Lage Styrodur in 10mm und dann mit 1mm PS Platte belegt. Zur Abdichtung ist es umlaufend mit Sikaflex A291 verfugt. Ich hoffe das es nun etwas höher aus dem Wasser kommt. Die Höhe des Außenborders werde ich aber erstmal so lassen. Mal sehen was die Fahrversuche dann so zeigen-

 

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Gruß,

Detlef

[Steinbeisser]

Mit dem Sikaflex ist mir ein kleines Mißgeschick passiert, ich habe die Kartusche genommen, die ich eigentlich am Wohnwagen verwende. Nur die Sorte härtet nie ganz aus und bleibt immer irgendwie klebrig. Nach dem Lackieren bildete sich dann darauf eine Schmierschicht die nie wegging, auch nicht mit diversen Reinigungsmitteln.

Daher wurde sofort Plan B in Kraft gesetzt:

Ich habe das Boot von unten mit schwarzem Gewebe beschichtet, es sieht jetzt aus, als wäre der Boden aus Stoff. Es ist aber wasserfestes Gewebeklebeband, welches ich zusätzlich mit Klarlack gefestigt habe.

 

 

Das klebt wie doll und ist nebenbei kratzunanfälliger als jeder Lack!

Die Sitzgeometrie wurde aus Gründen der Gewichtsverlagerung nach vorne verlegt, zudem ist jetzt die ganze Elektronik unter derSitzbank in dem nun wasserdichten Aufbau.

Die gute Frau hat jetzt auch einen Gashebel und eine Sicherungsleine, die aus einem Haargummi gefertigt wurde und mit Klettband abnehmbar am Bein hängt.

 

 

Am Heck sind zwei Schäkel angeschraubt, woran eine Leine eingehängt ist. Im Ruhezustand kann diese ins Boot gelegt werden oder sonst zum Ziehen von irgendetwas verwendet werden.

 

 

 

 

Einen Wasserskifahrer habe ich ja schon , allerdings in einem anderen Maßstab. Also musste was anderes her.

Ein Schwimmreifen mit Passagier!

 

 

 

Und damit er nicht runterfällt ist er verschnürt wie ein Paket. Eine Schnur um den Rumpf, eine um die Beine und eine um die Hände sowie eine transparente um den Hals damit er die Haltung bewahrt.

 

 

Etwas Bondage musste wohl sein.

Optisch passt er zumindest gut zur Bootsführerin.

Damit er auf dem Wasser nicht umkippt hat der Reifen eine Art Kiel mit einem Gewicht, so dass er sich eigentlich immer wieder aufrichten müsste.

Wir werden sehen!

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Gruß,

Detlef

[Steinbeisser]

So sieht es dann erstmal fertig aus. Kleinigkeiten werden sicherlich noch verändert,  aber was ist beim Modellbau schon wirklich fertig?

 

 

Der Reifen hat auch einen Platz gefunden, dann sieht die Ladefläche auch nicht mehr so leer aus.

 

 

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Gruß,

Detlef

Edited November 21, 2020 by Steinbeisser

[Steinbeisser]

Nach einem Testlauf stellte sich heraus, dass das Boot zu hecklastig ist. Zudem war der Servo hin und dadurch ein Umbau nötig

Der fiel dann Recht großzügig aus. Bis auf den Schlauch würde alles herausgesägt. Das ging jedoch sehr schlecht, das Material schmilzt hinter dem Sägeblatt gleich wieder zusammen.

Dann habe ich einen alten Rennbootrumpf gekürzt und darunter geklebt sowieso ein neues Dreck und Heckspiegel befestigt. Alles würde mit PU Klebstoff Tec7 geklebt, ist ähnlich wie Decaseal oder Sikaflex.

 

Der Akku und die Elektrik kommt unten in den Rumpf und ist nach der Montage des Aufbaus durch die zu öffnende Sitzbank erreichbar. Dann wurde lackiert, in meiner neuen Lackierkabine. Nur ein Pappkarton vor einer Abluftanlage, einfach aber ungemein effektiv. Es gibt keine Nebel und es richt nicht.

Hier dürft ihr euch über dieses Projekt auslassen:

 

 

[Steinbeisser]

Auch hier ging es weiter.

Das Deck mit dem Aufbau ist aufgeklebt, diesmal mit Ramsauer 640 Dichtkleber. Ein ganz genialer dauerelastischer, lackierfähiger Klebstoff. Damit ist übrigens auch der Rumpf mit dem neuen Unterteil verklebt.

 

 

Das Servo ist jetzt ein wasserdichtes Standardservo hinten im Deck eingelassen.

Davor habe ich die Goldies vom Reglerkabel eingebohrt und verklebt, so dass ich jederzeit die Motorkabel lösen kann obwohl der Regler unter Deck liegt.

 

 

Das alles wird wieder durch das Kistenimitat verdeckt, die durch ein Gummiband fixiert wird.

 

 

Da das Fahrverhalten noch etwas holprig war, wurden noch Trimmklappen montiert.

Mal schauen wie die jetzt fährt.

 

 

 

[Steinbeisser]

Oops, schon wieder ein Jahr rum.

Die Testfahrt am UT ist längst vorbei, aber das Boot fährt wirklich gut und macht richtig Spaß.  Der nochmalige Umbau hat sich gelohnt.

Extrem gutmütig im Kurvenbereich, obwohl sie sich recht stark in die Kurve legt. Das Wasser vom Deck läuft jetzt nach hinten ab und es ist dicht. Der Motor mit 2S LiFePo4 Akku hält ewig durch und bleibt kühl. Kein Wunder, der Outrunner kriegt ordentlich Spritzwasser ab.

Hier ein paar Impressionen. 

P6153001.jpg

 

Gruß, 

Detlef