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Welcher Fahrtenregler für brushless Motor Aquastar T20


Berndie

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Hallo an alle,

ich habe mir ein gebrauchtes Boot (Princess von Aero-Naut 95cm lang) mit Brushlessmotor Aquastar T20, wassergekühlt) und Fahrtenregler Swordfish Pro 200A -8S ESC erworben. Offensichtlich ist der Fahrtenregler defekt. Nachdem ich ihn lt. Anleitung auf das Steuersignal angelernt hatte, fiel der Motor nach sehr kurzer Laufzeit mit Rauchbildung am Fahrtenregler aus. Die typischen Tonsignale beim Inbetriebnehmen (Verbinden mit der Spannung, LiPo 6S) bleiben aus, die Elektronik riecht nach Elektronikbrand. Das Teil hatte vielleicht schon beim Kauf einen Schlag weg. Ich gehe davon aus, dass er ersetzt werden muss.

 Fragen:

1. Habt Ihr eine Empfehlung für Ersatz, möglichst nicht so teuer?

2. Wie erkennt man, ob der Motor in Stern- oder Dreieickschaltung angeschlossen ist?

3. Wie kann ich den Motor prüfen, ob er vielleicht auch einen Defekt hat?

Ich grüße Euch und freue mich auf Hinweise

Berndie 

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Erkennung Stern/Dreieck ist an "normalen" BLs von außen nicht möglich und normalerweise auch egal.

Hier ist es aber ein Motor, der beides kann je nach Verschaltung. Deshalb kommen auch sechs statt drei Kabel raus, also alle Anschlüsse der drei Spulen sind rausgeführt. Nach dem Foto sieht es aktuell nach Dreieckschaltung aus.

In der Anleitung zum Motor sollte drinstehen, wie man die sechs Kabel zu Stern/Dreieck verschaltet, im Prinzip ist es so:

  • Für Dreieckschaltung werden die Spulenanschlüsse der Reihe nach verbunden, an die drei Verbindungen kommt der Steller mit seinen drei Anschlüssen. 
  • Für Sternschaltung wird je ein Spulenanschluss an den Steller angeschlossen, die drei anderen werden verbunden zum sogenannten "Sternpunkt".

Wichtig: Die Polung der Spulen ist wichtig und muss übereinstimmen!

  • Also alle linken Anschlüsse an den Steller und alle rechten an den Sternpunkt, z.B.
  • Bzw. für die Dreieckschaltung immer einen linken mit einem rechten Anschluss verbinden

Hier ganz gut zu sehen für Lehner: http://lehner-motoren.com/doc/man_small_series_en_11_2013.pdf

 

 

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Diesen Motor kann man recht gut prüfen, weil man alle sechs Anschlüsse zur Verfügung hat. Bei nur drei Anschlüssen kann man die Spulen auch prüfen, aber das Ergebnis wird ungenauer, weil sich immer mehrere Spulen in Reihe (Sternschaltung) oder parallel (Dreieckschaltung) befinden.

  • Keiner der Anschlüsse darf Durchgang zum Gehäuse haben
  • Alle drei Spulen müssen denselben Innenwiderstand aufweisen

Die Innenwiderstandsmessung kann nicht mit einem normalen Ohmmeter erfolgen, weil die Spulen viel zu niederohmig sind gegenüber den Messkabeln. Folgendermaßen geht es aber:

  • Labornetzgerät, Strombegrenzung auf 1-4A, an eine Spule anschließen ==> Labornetzgerät geht in die Strombegrenzung
  • Mit einem Millivoltmeter nun die Spannung an der Spule messen, aber DIREKT an den Spulendrähten kontaktieren, nicht an den stromzuführenden Leitungen ("Vierdrahtprinzip").
  • Für alle drei Spulen muss der gemessene Spannungsabfall ±5% derselbe sein
  • falls kein Labornetzgerät: Geladene Autobatterie 12V nehmen und eine Blinkerbirne (21W ==> knapp 2A) oder Halogen-Stiftsockellampe mit 20W als Strombegrenzung, Rest wie beim Labornetzteil 
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Ein 45A-Steller für max. 6s soll also einen 200A-Steller für bis zu 8s ersetzen: Wie immer kann man eine seriöse Empfehlung eigentlich nur geben, wenn man die Randbedingungen kennt. Das wären hier mindestens mal

  • die Propellergröße
  • die Propeller"steigung"
  • der Propellertyp mit Blattzahl
  • die Anordnung getaucht/halbgetaucht
  • die tatsächlich genutzte Zellenzahl
  • die vom Vorbesitzer angeblich erreichte Geschwindigkeit
  • die vom aktuellen Besitzer erwünschte Geschwindigkeit

Je nach diesen Fakten ist entweder die bisherige Stellerbestückung hoffnungslos oversized (gewesen), oder die Empfehlung deutlich unterdimensioniert.

 

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Vielen Dank Michael, sehr gut erklärt. Bei meinem Motor waren die sechs Motoranschlüsse paarig mit jeweils zwei Polen selber Farbe über einen Y-Stecker an die drei Ausgänge des Fahrtenreglers angeschlossen. Ich vermute mal, dass es sich dabei Dreieckschaltung. Leider habe ich keine Unterlagen vom Motor und kann deswegen nichts nachlesen. Die Frage nach der Schaltung richtete sich nach der Aufnahmeleistung des Motors, der ja in Dreieickschaltung mehr Leistung zieht. Danke für die Beschreibung der Motorprüfung, leuchtet ein, dass jede Spule den selben Spannnungsabfall haben sollte...

weißt Du oder jemand anderes vielleicht, was die Motoraufschrift Dreieckschaltung 1280KV heißt? Mit kVA kann ich etwas anfangen, aber KV??

 

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vor 55 Minuten schrieb Chris DA:

 Super Theorie! Danke Michael!

Aber:

Vorschlag: nimm einen Derkum mit 45 A max Leistung https://www.derkum-modellbau.com/rc-_-elektronik/regler/regler-fuer-schiffe/1

Einfach anschliessen und schon klappt das

Gruss

Chris

Danke Chris für Deinen Vorschlag. Ich habe aber Sorge, dass die Ausgangsleistung des Motorreglers/Fahrtenreglers für den Motor zu schwach ist, wenn man den alten anschaut. Ich kenne aber die Daten des Motors nicht. Meinem rudimentären Elektrotechnikwissens nach entsteht die Stromstärke in direkter Abhängigkeit von der Impedanz/Widerstand des Motors. Somit könnte doch der Regler beschädigt werden, wenn ein zu hoher Strom fließt, oder? Oder hat der Regler eine Schutzschaltung, die eine Überlastung verhindert?

Das Boot soll kein Rennboot sein, auch wenn es vielleicht von seinen Komponenten so ausgelegt war.

Gruß Hauke

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Mit dem 45A Regler und einem anderen darauf abgestimmten Motor wirst du das Boot sicherlich vernünftig motorisieren können. Dazu reichen dann auch sicher 3-4S aus. Das hängt natürlich auch von der gewünschten Geschwindigkeit und dem Fahrspaß ab. Ob das mit dem vorhandenen Motor funktioniert kann ich nicht sagen. Für ein komplett neues Motor-Regler-Akku Setup wird dir MiSt sicherlich ein nahezu ideales und bestens funktionierendes System empfehlen können, vorausgesetzt das du ihm die nötigen Angaben zur Verfügung stellst.

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Nur so zur Info die Eckdaten deines Motors:

Specs: 
RPM / v: 730kv @ "Y" config. / 1280kv @ "Δ" config. 
Max Spannung: 41V (11S) 
Max Strom: 128A @ "Y" 730kv / 229A @ "Δ" 1280kv 
Max Watt: 5280w 
Widerstand: 0.0132ohm @ "Y" 730kv / 0,0046 @ "Δ" 1280kv 
Nein Ladestrom: 3,2A @ "Y" 730kv / 4.2 @ "Δ" 1280kv 
Kann Durchmesser: 56mm (Ist - Motordurchmesser) 
Kann Durchmesser inc. Water Jacket: 63mm 
Länge: 102 mm 
Schachtgröße: 8mm 
Gewicht: 971g

 

Hier die Emphelung von Aeronaut für das Boot:

 

Antrieb: Race 650, Best.-Nr. 7124/18, mit 7 Zellen Sub C oder 2s Lipo, Schraube 3-Blatt Ø 40 mm, M4, Best.-Nr. 7160/06 actro C5, Best.-Nr. 7002/35, mit 10 Zellen Sub C oder 3s Lipo, Schraube 3-Blatt Ø 50 mm, M4, Best.-Nr. 7160/10 Speed 700, ca.1500 U/min pro V, mit 10 Zellen Sub C oder 3s Lipo, Schraube 3-Blatt Ø 50 mm, M4, Best.-Nr. 7160/10

Edited by Steinbeisser
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https://hobbyking.com/de_de/turnigy-aquastar-t20-3t-730kv-1280kv-water-cooled-brushless-motor.html

Da steht eigentlich alles da. Sieht aus wie eine blaue Kopie eines Lehner High-Amp und das oben verlinkte Schema von der Lehner-Seite, bzw. meine verbale Beschreibung, gilt.

Der Vorbesitzer wollte mit diesem Trumm von Motor, betrieben in Dreieck-Modus, dem dicken Steller und den vielen Zellen (6s? 8s?) offenbar sehr schnell fahren. Dass der Steller nun abgeraucht ist, dürfte daran liegen, dass er mal nass geworden war, zum Beispiel weil das Boot unfahrbar war, weil es halt von der Konstruktion her tatsächlich kein Rennboot ist, auch wenn manche es als solches betreiben (und dann ggf. den Rumpf ändern, wenn sie wissen, was sie tun).

Swordfish ist für extreme Wasserscheu berüchtigt, insofern ...

Mit weniger Zellen (2s-4s), Umrüstung auf Sternbetrieb und moderatem Propeller kann man auch mit dem dicken Ding von Motor "langsam" fahren, je nach dem auch mit dem 45A-Stellerchen. Kommt halt drauf an, wie "langsam" - siehe Fragenkatalog oben.   

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vor 38 Minuten schrieb Steinbeisser:

Nur so zur Info die Eckdaten deines Motors:

Specs: 
RPM / v: 730kv @ "Y" config. / 1280kv @ "Δ" config. 
Max Spannung: 41V (11S) 
Max Strom: 128A @ "Y" 730kv / 229A @ "Δ" 1280kv 
Max Watt: 5280w 
Widerstand: 0.0132ohm @ "Y" 730kv / 0,0046 @ "Δ" 1280kv 
Nein Ladestrom: 3,2A @ "Y" 730kv / 4.2 @ "Δ" 1280kv 
Kann Durchmesser: 56mm (Ist - Motordurchmesser) 
Kann Durchmesser inc. Water Jacket: 63mm 
Länge: 102 mm 
Schachtgröße: 8mm 
Gewicht: 971g

 

Hier die Emphelung von Aeronaut für das Boot:

 

Antrieb: Race 650, Best.-Nr. 7124/18, mit 7 Zellen Sub C oder 2s Lipo, Schraube 3-Blatt Ø 40 mm, M4, Best.-Nr. 7160/06 actro C5, Best.-Nr. 7002/35, mit 10 Zellen Sub C oder 3s Lipo, Schraube 3-Blatt Ø 50 mm, M4, Best.-Nr. 7160/10 Speed 700, ca.1500 U/min pro V, mit 10 Zellen Sub C oder 3s Lipo, Schraube 3-Blatt Ø 50 mm, M4, Best.-Nr. 7160/10

Total nett Steinbeißer, ich habe die Daten nicht gefunden! Die Ausstattung beim Kauf ist damit deutlich höher dimensioniert als vom Modellkonstrukteur geplant.

Gruß Berndie

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vor 58 Minuten schrieb MiSt:

https://hobbyking.com/de_de/turnigy-aquastar-t20-3t-730kv-1280kv-water-cooled-brushless-motor.html

Da steht eigentlich alles da. Sieht aus wie eine blaue Kopie eines Lehner High-Amp und das oben verlinkte Schema von der Lehner-Seite, bzw. meine verbale Beschreibung, gilt.

Der Vorbesitzer wollte mit diesem Trumm von Motor, betrieben in Dreieck-Modus, dem dicken Steller und den vielen Zellen (6s? 8s?) offenbar sehr schnell fahren. Dass der Steller nun abgeraucht ist, dürfte daran liegen, dass er mal nass geworden war, zum Beispiel weil das Boot unfahrbar war, weil es halt von der Konstruktion her tatsächlich kein Rennboot ist, auch wenn manche es als solches betreiben (und dann ggf. den Rumpf ändern, wenn sie wissen, was sie tun).

Swordfish ist für extreme Wasserscheu berüchtigt, insofern ...

Mit weniger Zellen (2s-4s), Umrüstung auf Sternbetrieb und moderatem Propeller kann man auch mit dem dicken Ding von Motor "langsam" fahren, je nach dem auch mit dem 45A-Stellerchen. Kommt halt drauf an, wie "langsam" - siehe Fragenkatalog oben.   

Vielen Dank für die Bewertung. Ich möchte das Boot nicht schnell fahren, es passt nicht zum Stil des Schiffes. Als Akku habe ich LiPo 6S gekauft, als ich noch nicht wusste, dass der Regler nicht geht. Nun will ich nur den Regler tauschen. Habe folgendes Angebot gesehen:

https://www.ebay.de/itm/Hawk-Regler-Brushless-120A-Opto-mit-Programmiermodul/133530656289
Scheint mir für den Motor passend. Geht sogar mit Rückwärtsfahrt, was mit dem Swordfish nicht ging. Habe aber nun eine Fernsteuerung für Hubschschrauber gekauft (Flysky-i6S), die damit auch kompatibel sein soll. Ist halt ein Problem geworden, dass ich davon ausging, dass die Im Boot verbliebenen RC-Komponenten und die Reste des Antriebes funktionieren. Ich will nicht mehr so viel Geld reinstecken, war schon teuer genug.

Gruß

Berndie

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Naja....

Theorie ( @MiSt

ot-pfeif-sp.gif
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie
und grün des Lebens goldner Baum.
J W von Goethe,Faust 1, Studierzimmer. (Mephistopheles)
ot-pfeif.gif

 

Praxis

Ich fahre eine Princess seit Jahren mit zuerst einem Actro C05 und aktuell mit einem Roxxy 35-36-06 an 3S LiFePO4 und einer 45er Graupner Rennschraube. Das passt und die Geschwindigkeit ist mehr wie ausreichend. Will ja keine Rennen gewinnen mit dem Boot 

Gruss

Chris

  • Like 1
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vor einer Stunde schrieb Chris DA:

 

ot-pfeif-sp.gif
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie
und grün des Lebens goldner Baum.
J W von Goethe,Faust 1, Studierzimmer. (Mephistopheles)
 

Also bei uns wollen die Theoretiker immer gern alles bunt haben und das macht mein Leben oft ziemlich grau .... :ot-pfeif-sp:

 

vor 12 Stunden schrieb Berndie:

Vielen Dank für die Bewertung. Ich möchte das Boot nicht schnell fahren, es passt nicht zum Stil des Schiffes. Als Akku habe ich LiPo 6S gekauft, als ich noch nicht wusste, dass der Regler nicht geht. Nun will ich nur den Regler tauschen. Habe folgendes Angebot gesehen:

Ich hab leider keine Ahnung von Motoren der 'Größe', geschweige denn 6 Kabeln.... aber vielleicht solltest du dich parallel nach einer weniger starken Motor/Regler Kombination umschauen. Nur dass du die Option zum Vergleichen hast.

Die FB benutzen viele hier, da solltest du kein Problem haben den Motor nicht voll auszunutzen und entsprechende Tips hier zu bekommen.

VG

Joerg

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vor 3 Stunden schrieb JojoElbe:

...den Motor nicht voll auszunutzen...

Der Dauerbetrieb eines Brushless-Motors mit einem passenden (= ähnliche max. Stromaufnahme) Steller hat den Steller nach einiger Zeit in den Tod getrieben; offenbar mögen manche Steller (oder alle?) den Teillastbetrieb nicht so sehr. Ich habe für mich daraus die Lehre gezogen, entweder die Abstimmung so zu wählen, dass beides zusammenpasst (also bei Vollgas auch der Steller komplett durchschaltet und das Boot das auch verträgt) oder den Steller deutlich zu "groß" (von der Strombelastbarkeit) zu wählen; allerdings scheint mir die Variante 1 auf Dauer die bessere Lösung zu sein.

  • Like 1
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vor 17 Stunden schrieb JL:

Der Dauerbetrieb eines Brushless-Motors mit einem passenden (= ähnliche max. Stromaufnahme) Steller hat den Steller nach einiger Zeit in den Tod getrieben; offenbar mögen manche Steller (oder alle?) den Teillastbetrieb nicht so sehr. Ich habe für mich daraus die Lehre gezogen, entweder die Abstimmung so zu wählen, dass beides zusammenpasst (also bei Vollgas auch der Steller komplett durchschaltet und das Boot das auch verträgt) oder den Steller deutlich zu "groß" (von der Strombelastbarkeit) zu wählen; allerdings scheint mir die Variante 1 auf Dauer die bessere Lösung zu sein.

Ich verstehe von der Materie zu wenig. Wenn ich den Steller mit einem Schaltnetzteil vergleiche, das eine ohmsche Last versorgt, dann würde eine zu große Last zum Ansprechen einer Sicherung im Schaltnetzteil führen oder es zerstören. Somit wäre es für mich verständlich, wenn ein unterdimensionierter Steller auf Dauer Schaden nimmt, wenn er an einem zu großen Motor betrieben wird. Aber vielleicht stimmt das bei den Motoren so nicht und der Vergleich mit dem Schaltnetzteil hinkt.

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Steinbeisser

Ein unpassender Regler für einen Motor kann auf Dauer Schaden nehmen, daher ist es für deinen Zweck sicherlich besser den Motor auszutauschen und ein passendes Setup mit 3-4S zu suchen. Da liegst du auf Dauer besser und günstiger als einen wirklich geeigneten Regler für den Motor und 6S zu verwenden, der aus deinem Boot dann allerdings eine Rennsemmel machen würde.

Daher solltest du dir überlegen, ob es sinnvoll ist, weiterhin einen Steller für diesen Motor zu suchen.

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Ein Motor ist nur leider keine rein Ohmsche Last. Dazu ein kleines Phänomen von meiner Arbeit.

Wir bauen und Entwickeln zum Teil unsere Motoren selbst und entsprechend müssen wir den Controller auf diese anpassen. Jetzt haben wir aktuell zwei extrem unterschiedliche Motoren in der Abstimmung. Einer hat relativ wenige Windungen und recht wenig Induktivität auf den Spulen der andere ziemlich viel. Bei unserem Controller können wir die Schaltflanken der internen FET einstellen.

Der Motor mit der geringen Induktivität (relativ schnellaufend) musste mit den flachsten Rampen angesteuert werden, die der Controller hat. Ansonsten haben die Stromspitzen die interne Strombegrenzung ausgelöst und wir konnten kaum "Gas" geben. Bei dem anderen Motor, der vergleichsweise viel Induktivität hat konnten die Flanken auf maximale Steilheit gestellt werden.
Da die Flanken auch die internen Verluste beeinflussen wird der Controller bei dem Schnelläufer hier deutlich wärmer, als der Langsamläufer. Selbst wenn ich man den gleichen Strommittelwert einstellt.

Ein Regler bekommt also je nach Ansteuerung durchaus mal mehr Probleme, wenn die PWM-Taktung häufigere Schaltspiele an den FET vornehmen muss. An jeder Schaltflanke gibt es einen Moment in dem auch der FET einen größeren Widerstand hat, der verlustwärme erzeugt. Dazu kommen dann noch andere Induktionsströme und Spannungen.
Daher wird ein Regler, der grundsätzlihc unterdimensioniert ist wahrscheinlich Schaden nehmen durch direkten Überstrom. Aber auch ein auf Strom erstmal passend dimensionierter Regler kann sich noch übermäßig erhitzen. Dann braucht man einen Regler mit mehr Reserven oder einer besseren Kühllösung.

  • Like 2
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Am 2.10.2020 um 08:09 schrieb DJK94:

Ein Motor ist nur leider keine rein Ohmsche Last. Dazu ein kleines Phänomen von meiner Arbeit.

Wir bauen und Entwickeln zum Teil unsere Motoren selbst und entsprechend müssen wir den Controller auf diese anpassen. Jetzt haben wir aktuell zwei extrem unterschiedliche Motoren in der Abstimmung. Einer hat relativ wenige Windungen und recht wenig Induktivität auf den Spulen der andere ziemlich viel. Bei unserem Controller können wir die Schaltflanken der internen FET einstellen.

Der Motor mit der geringen Induktivität (relativ schnellaufend) musste mit den flachsten Rampen angesteuert werden, die der Controller hat. Ansonsten haben die Stromspitzen die interne Strombegrenzung ausgelöst und wir konnten kaum "Gas" geben. Bei dem anderen Motor, der vergleichsweise viel Induktivität hat konnten die Flanken auf maximale Steilheit gestellt werden.
Da die Flanken auch die internen Verluste beeinflussen wird der Controller bei dem Schnelläufer hier deutlich wärmer, als der Langsamläufer. Selbst wenn ich man den gleichen Strommittelwert einstellt.

Ein Regler bekommt also je nach Ansteuerung durchaus mal mehr Probleme, wenn die PWM-Taktung häufigere Schaltspiele an den FET vornehmen muss. An jeder Schaltflanke gibt es einen Moment in dem auch der FET einen größeren Widerstand hat, der verlustwärme erzeugt. Dazu kommen dann noch andere Induktionsströme und Spannungen.
Daher wird ein Regler, der grundsätzlihc unterdimensioniert ist wahrscheinlich Schaden nehmen durch direkten Überstrom. Aber auch ein auf Strom erstmal passend dimensionierter Regler kann sich noch übermäßig erhitzen. Dann braucht man einen Regler mit mehr Reserven oder einer besseren Kühllösung.

Danke für den Einblick in Deine Erfahrungen. Das ist doch tatsächlich komplizierter, als ich dachte. Aber ich liege danach ja  grundsätzlich richtig, wenn ich den Regler nicht unterdimensioniere. Im Grunde kann der Regler ja als Stromquelle für eine Last (Motor) betrachtet werden. Solange die Last nicht zu groß wird, kann der Regler liefern. Schön wäre es, wenn die Regler einen Schutzmechanismus hätten (thermisch oder elektromechanisch), die bei Überlast auslösten. Gibt es so etwas im Modellbau?

Danke und Gruß 

Berndie

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vor 5 Minuten schrieb Berndie:

 Schön wäre es, wenn die Regler einen Schutzmechanismus hätten (thermisch oder elektromechanisch), die bei Überlast auslösten. Gibt es so etwas im Modellbau?

 

Hallole,

ja die meisten höherwertigen Regler (zB Roxxy, Derkum etc) haben einen thermischen Schutz. Allerdings muss dann Regler schon sehr warm werden nach meiner Erfahrung, hilft also nix oder nur wenig bei den Stromspitzen wie von Daniel beschrieben 

Gruss

Chris

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Ralph Cornell

Die gibt es @Berndie, aber hier im Forum gibt es berufenere als mich, die Dir spezifische Vorschläge machen können.

Grundsätzlich ist es nicht falsch, einen überdimensionierten Regler zu nehmen. Er hat dann zwar mehr Verluste, aber steigt Dir dann nicht so leicht aus.

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Steinbeisser

Solche Regler gibt es schon, aber für den Motor einen passenden zu finden, der WIRKLICH! 230A verträgt, und das bei 6S, liegt für mich preislich für dieses Boot jenseits von gut und Böse und die billigen "China" Regler wo zwar oft 200A draufsteht würde ich lieber nicht nehmen.

Für den Preis bekommst du einen guten Motor, z. B. einen Derkum Außenläufer mit ca. 1200KV, einen passenden Derkum Wave Regler, der zudem wasserdicht ist, und einen guten 4S LiFePo Akku. Damit wird das Boot ausreichend gut motorisiert sein und funktionieren.

Den vorhandenen Motor plus deinen 6S Akku kannst du sicherlich noch weiter verkaufen. 

Edited by Steinbeisser
  • Like 2
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Besten Dank @Steinbeißer @Ralph @Chris, ich werde nun einen Hawk-Regler 120A (Schweighofer, programmierbar) einsetzen, der ab 4S einsetzbar ist. Ich könnte damit auch noch motortechnisch abrüsten, wenn nötig.

Eure Hinweise haben mir geholfen.

Grüße Berndie

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