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CORDULA - eine Herreshoff 12,5


uwe.kreckel

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uwe.kreckel

Zum Einstieg ein Gemälde von Donald Demers:

Das Bild wurde kopiert von der Internet-Seite der J.Russel Jinishian Gallery, Inc

und zeigt 2 Herreshoff 12 1/2 er in einer leichten Brise.

 

demers-herreshoffs_klein.jpg

Edited by uwe.kreckel
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uwe.kreckel

Nat Herreshoff  (Nathanael Greene Herreshoff) entwickelte 1914 ein 12,5 Fuß -Boot. Dieses kleine Segelboot war und ist bis heute sehr erfolgreich und weit verbreitet, da sehr viel von der Erfahrung und dem Wissen des genialen und legendären Konstrukteurs hier eingeflossen ist.

In leichten Abwandlungen und natürlich mit neuen Materialien, wird das unter 5 m kurze Schiff bis heute noch produziert, weltweit sind es inzwischen von unterschiedlichen Werften deutlich über 2000 Exemplare, die gebaut wurden.

Im www findet sich eine Menge Material über dieses Vorbild – gebt einfach mal „Herreshoff 12,5“ oder „doughdish“ oder „Heaven 12,5“ als Suchstring ein …

Eigentlich ist es bei der Vielzahl an Vorbildern ein Wunder, dass nicht auch in der Modellbauszene bereits eine Menge davon zu finden sind. Vielleicht liegt das an der offenen Bauweise?

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uwe.kreckel

Ein kleines Vordeck, ein kurzes Achterdeck und dazwischen ein großes Cockpit – das sieht nicht so aus, als könne es besonders viel Wind vertragen… eher so, als würde es bei Krängung sehr schnell viel Wasser übernehmen – und drohen zu sinken.

Aber das Boot ist sehr breit. Mit dem richtigen Maßstab sollte dann genug Formstabilität ein relativ sicheres Modell ergeben.

Bei dem Hoch-See-Segeln 2019 und im Nachgang rückte Klaus Bartholomä dieses Schiff immer weiter in meinen Fokus – und nicht nur in meinen: am Ende waren neben ihm selbst 8 Modellbauer begeistert und nachbauwillig. Das könnte eine neue kleine Regattaszene werden. Als geeigneter Maßstab wurde 1:5 gemeinsam festgelegt.

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uwe.kreckel

Damit ergeben sich folgende Abmessungen, Flächen, Gewichte:

Herreshoff 12 ½

Original

Modell 1:5

Länge über alles

4,72 m

94,4 cm

Breite über alles

1,78 m

35,6 cm

Länge der Wasserlinie

3,73 m

74,6 cm

Breite der Wasserlinie

1,59 m

31,8 cm

Tiefgang

0,74 m

14,8 cm

Segelfläche

11,7 m²

4680 cm²

Verdängung

0,71 t

5,68 kg

Ballastanteil

0,4 t

3,20 kg

2 Segler (Menschen)

0,14 t

1,12 kg

 

Wer jetzt den Rechner zückt und die 12 ½ Fuß sucht, wird feststellen: es ist die Wasserlinienlänge, die der Klasse dann auch den Namen gab.

Edited by uwe.kreckel
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uwe.kreckel

Bis Weihnachten war es soweit: Klaus produzierte 10 GFK-Rümpfe und verschickte 8 davon. Auch bei mir landeten 2 - aber einer war für Gerhard, der in der Nähe wohnt.

Zusätzlich hat er für seine „Mitbauer“ ein „Rundum-Sorglos-Paket“ an Bauunterlagen zusammengestellt: Spanten, Böden, Decks, Sitzbänke, Mast, Baum, … alles gab es als PDF-File mit dazu. Wer darauf geachtet hat, dass sein Drucker nicht mit 90, sondern mit 100% ausdruckt, hat auch alle Bauteile passgenau in der richtigen Größe erstellen können, bereits bevor der Rumpf ankam.

 

20191229_110952_klein.jpg

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uwe.kreckel

Die Anzahl der Bauteile ist übersichtlich klein:

Rumpf, Heckspiegel, vorderes Schott, hinteres Schott, Boden, vorderes Deck, hinteres Deck, 2 Seitenleisten, 2  Teile für Süllrand, 2 Sitzbänke, 1 Mast, 2 Bäume, 1 Gaffel … weniger als 20 Teile und ein paar Leisten für Verstärkungen und Unterkonstruktionen…

Also beste Voraussetzungen um schnell zum Ziel zu kommen. Aber Modellbauer sind Individualisten – jeder will „SEINEN“ 12 ½ er bauen. Und weil es sooo viele Originale und mögliche Vorbilder gibt, gibt es auch unendlich viele Möglichkeiten für eine eigene Variante. Wer vom Plan abweicht, muss zeitaufwändig andere Teile konstruieren, anpassen und bauen - und bei dem großen Maßstab, kann man auch seeehr viel Zeit in vorbildgetreue Details stecken.

… und dann hat man noch Familie, Wohnung oder Haus mit Garten, Arbeit, vielleicht krankheitsbedingte Auszeiten, ein gutes Maß an Selbstüberschätzung und zu allem Überfluss evtl. Corona - alles Dinge die einen schnellen Baufortschritt behindern…

Kurz: nur 4 Boote waren beim ersten geplanten Treffen (Hoch-See-Segeln2020) einsatzklar. Das halbe Jahr Bauzeit hat den meisten nicht genügt. Aber die Fotos aus einem gemeinsam angelegten whatsapp-chat sind extrem vielversprechend – das wird eine geile show, wenn zum ersten Mal alle zusammenkommen.

...und natürlichen träumen wir von einem noch größeren Regattafeld, ähnlich dem auf diesem Bild von der Internetseite "sail1design" aus einem Bericht über die alljährliche Regatta der "H Class Association"... :lol:;);)

hclass.jpg

hclass_klein.jpg

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uwe.kreckel

Mein Boot "CORDULA" war war bei dem ersten Treffen mit dabei. Aber nur weil die Familie öfter bereit war auf mich zu verzichten - und weil ich einiges an Abstrichen bei den Details gemacht habe.

Meine CORDULA ist segelbereit – aber noch lange nicht fertig.

 

 

 

P1070998 (2)_klein.JPG

 

 

20200705_124314_klein.jpg

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uwe.kreckel

Die Idee für das Modell entstand in Österreich – also musste der Name auch einen Bezug dorthin haben. Irgendwann lief im Radio das Lied CORDULA GRÜN von der österreichischen Band „die Draufgänger“ – und der Name war gesetzt, genauso wie die Farbe des Rumpfes…

Im Lied gibt es eine Textzeile über Ihren Mann Eberhard – damit stand auch der Name des Skippers fest…

Beim Bau dieses Modells war eines von vornherein klar: ohne eine Figur geht es nicht. Deshalb war ich auch bereits recht früh auf der Suche nach einem passenden Mann im richtigen Maßstab.

War aber gar nicht so einfach: Pilotenpuppen waren einfach zu teuer und zu unbeweglich und Barbie’s Ken ist mit 30 cm umgerechnet nur 1,50 m groß.

Gekauft habe ich schließlich eine Wrestling-Figur für 15,- € - auch nur 30 cm groß, aber mit vielen Gelenken und schön modellierten Händen sollte sie eine gute Basis darstellen. Zusätzlich wanderte ein Fashion-Ken in den (realen – nicht digitalen) Einkaufskorb, dessen großer Kopf quasi nach einem größeren Körper verlangte. Gut dass es noch Spielwarengeschäfte gibt, in denen man solche Abmessungen real anschauen und beurteilen kann…

Nach ein paar „Frankenstein-chirurgischen“ Eingriffen saß Ken’s Kopf auf dem Wrestling-Körper und hölzerne Zwischenstücke an Bauch, Beinen und Armen streckten die Körpergröße der Figur auf umgerechnet 1,70 m. So groß war der durchschnittliche Mann um 1930 in USA. Ziel erreicht und Eberhard war geboren.

Die Bilder zeigen Eberhard im Vergleich zu der "Basis-Wrestling-Figur" und zu einem anderen Skipper aus der Gruppe, der mit viel Mechanik im Körper entsteht.

 

IMG_1835.jpg

20200222_144156_klein.jpg

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uwe.kreckel

Neben der Suche nach dem passenden Skipper, hatte ich schon mal mit dem Bau des eigentlichen Bootes begonnen:

Verstärkungsleisten der Deckskante wurden mit Epoxydharz eingeleimt und der Heckspiegel war entstanden: ausgesägt und furniert.

Weil der Bastelkeller kein passendes Holz mehr hergab wurde der örtliche Schreiner kontaktiert – und ich entschied mich für indischen Apfel (oder Tineo). Neben einigen Furnierstücken wollte ich auch noch Massivholz – aber das gab es nicht. Aber der Schreiner konnte weiterhelfen. Er hat aus 3 und aus 5 Lagen Furnier 2 größere „Sperrholzplatten“ wasserfest verleimt. Nicht ganz billig – aber perfekt.

Dann kam Corona  - Sekundenkleber musste im Internet bestellt werden, aber der Baumarkt hatte noch offen – Pappelsperrholz zu besorgen war kein Problem. In meinem Baumarkt vor Ort gab es sogar einseitig weiß beschichtetes Pappelsperrholz – das erspart die Lackierung und sorgt damit für schnellen Baufortschritt (genau wie 2 Wochen Kurzarbeit ).

Das Pappelholz für den Heckspiegel und die Sitzbänke wurde furniert, die Schottwände vorn und hinten am Cockpit sind aus dem weiß beschichteten Holz entstanden – man konnte nach dem Einsetzen der Teile sehr schnell sehen, was es werden sollte.

 

 

20200210_222749_klein.jpg

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uwe.kreckel

ANMERKUNG:

Hier geht es um CORDULA - Ihr Weg von der Idee zur Jungfernfahrt und darüber hinaus.

CORDULA wurde in einer Gruppe gebaut, die hier immer wieder erwähnt wird.

über die Geschichte aller 10 Boote wird in einem Thread bei RC-Network sehr ausführlich berichtet – wer mehr über Alle lesen möchte findet dort viele spannende und lustige Ergänzungen ...

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uwe.kreckel

Wie auf dem letzten Bild zu sehen, sind die Sitzbänke im Cockpit einfach nur gebogene Bretter.

Auflager haben die Bretter an den beiden Schotts, die das Cockpit vorn und hinten begrenzen und zusätzlich gibt es noch eine Stütze in der Mitte.

Das war mir zu wenig. Diese quasi frei schwebenden Sitzbänke sehen toll aus - aber ich wollte eine Version bauen, die geschlossene Stauräume unter den Sitzen hat. So entsteht auch etwas Auftriebsvolumen, falls doch mal zu viel Wasser ins Cockpit läuft.

Also habe ich 3 Winkelstücke als Hilfsspanten unter die Sitzfläche geklebt (mit sehr wenig Sekundenkleber) und ein senkrecht stehendes Brett an ihnen ausgerichtet und unter der Sitzbank verklebt. Dieses Brett entstand wieder aus dem weiß beschichteten Pappelsperrholz und musste nun noch an seiner Unterkante an die Rumpfform angepasst werden

Nun wurde die Bank samt Vorderseite gefühlt 100 mal ein- und wieder ausgebaut und dazwischen, dort wo sie noch nicht passte, markiert und nachgeschliffen.

Irgendwann passte es dann. Die Hilfsspannten wurden mit einem leichten Hammer wieder herausgeschlagen und konnten für die 2. Seite erneut verwendet werden.

Die Kontur der Senkrechten Fläche wurde für die  2. Sitzbank ebenfalls auf ein Brett übertragen und ausgesägt, so dass die Anpassarbeiten auf der 2. Seite deutlich schneller gingen.

Auf den Fotos ist zu sehen, dass auch das vordere Schott samt Zugangsöffnung zum vorderen RC-Raum inzwischen entstanden war. Es ist jedoch noch nicht verklebt, um das Ein- und Ausbauen der Sitzbänke leicht durchführen zu können.

20200214_155407_klein.jpg

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uwe.kreckel

Auch das Vordeck ist aus Pappelsperrholz ausgesägt. Aber um es gleich vorweg zu nehmen, dieses Bauteil wurde nicht verbaut - es ist einfach zu dick.

Aber ich habe es lange immer wieder vorn aufgelegt - das Boot sieht so einfach vollständiger aus... :roll:

Nächster Schritt, damit es vollständiger aussieht: Der Mast entsteht aus Fichten-Rundholz mit 20 mm Durchmesser. Er wird nach oben hin konisch verjüngt. Mit einem Hobel geht das einfacher und schneller als Schleifen...

Gehalten wird der Mast durch einen Stift unten und in einem Kupfer-Ring aus dem Baumarkt - Abteilung Heizungs- und Wasser-Leitungen. Auch der Masttop - ein Kupferrohr-Endstück, kommt aus dieser Abteilung.

20200216_133233 (2).jpg

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uwe.kreckel

Um diesen Baufortschritt zu erreichen, habe ich als erstes Planunterlagen des Mystic Seaport Museums, die frei heruntergeladen werden können, ausgedruckt und in der Werkstatt aus den einzelnen DIN A4-Blättern zusammengepuzzelt und aufgehängt.

Damit der Rechenaufwand für mich nicht zu groß ist, auf halbe Größe zum Modell - mit 2 multiplizieren kriege ich fast immer ohne Rechner hin. ;)

So konnte die Position des vorderen Schotts noch einmal übertragen werden, der Winkel den die Sitzbänke haben, war leicht herauzumessen und auch die korrekte Position der Sitzbänke insgesamt konnte aus dem Plan entnommen und mit Bleistift auf die Schottwände vorn und hinten aufgezeichnet werden.

Nachdem das Cockpit innen mit 1,5 mm dicken Balsaplanken beklebt war, wurden die Sitzbänke auch in dieser, aus dem Plan herausgelesenen Position, endgültig verklebt. Leider haben sie dabei eine vorbildgetreu ausgeführte Schäftung an einem Plankenstoß wieder verdeckt.:ohno:

Das hätte ich dann wohl einen Plankengang weiter oben machen sollen...

20200720_130827.jpg

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uwe.kreckel

Der Plan und viele viele Fotos im Internet zeigen auch eine ganze Reihe von frei sichtbaren Spanten.

Die wollte ich erst gar nicht und dann erst später einsetzen...

Aber nach einem "lass mich kurz noch mal überlegen" war mein innerer Holzwurm (gar nicht verwandt mit dem Schweinehund) nicht mehr zu bremsen.

- Die korrekten Abstände der Spanten aus dem Plan herausmessen

- die Position im Cockpitbereich anzeichnen

- Aus den vom Schreiner gefertigten Furnier-Sperrholz-Platten die Spanten herstellen:

                   Erst Leisten sägen - mit der kleinen Kreissäge

                   Dann jeden Spant aus je einer 3-Schicht - und einer Leiste aus dem 5-Schicht Holz verkleben

                   das ganze leicht gekrümmt mit Sekundenkleber frei Hand formverleimen

so entstanden Spanten aus insgesamt 8 Furnierschichten, was man aber später im lackierten Zustand nicht sieht - der Schreiner hat toll gearbeitet.

Der Holzwurm in mir war mit dem Ergebnis, es waren ja immer nur sehr kurze Stücke zwischen Sitzbank und Decksleiste, sehr zufrieden, auch wenn er den Zeitaufwand "ein wenig" unterschätzt hatte ...

Und weil die Säge ja gerade schon auf der Werkbank stand, habe ich gleich noch ein paar Leisten für die Umrandung der Staukästen unter den Sitzbänken und in den Schotts gesägt.

20200418_234124 (2).jpg

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uwe.kreckel

Die Rähmchen-Stücke wurden passend zugeschliffen und auf einem Stück Papier-Schablone mit Sekundenkleber verklebt.

Wenn der Kleber getrocknet ist, das Papier hinten wieder wegreißen, die Reste wegschleifen und übrig bleibt ein lackierfähiger reiner Holzrahmen.

Zum Lackieren habe ich dann später von hinten wieder ein Stück Schaschlikspieß angeklebt.

20200624_224731 (2).jpg

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uwe.kreckel

Den Boden im Cockpit hatte ich zunächst aus 1 mm Sperrholz erstellt und mit einer Stufe im Heckbereich, so wie der Plan von Klaus das vorsah.

Inzwischen wollte das so nicht mehr- und auch der Plan an der Werkstattwand zeigte die Stufe nicht.

Aber war die Stufe deshalb falsch? Mitnichten!! Die "NETTLE" eine Herreshoff 12,5 im Mystic Seaport Museum hat diese Stufe und sie ist nicht die einzige...

Allerdings ist die Version ohne Stufe weiter verbreitet - aber was viel wichtiger ist: sie gefiel MIR besser. Und so ist das mit vielen Details, die dieses Boot ausmachen. Sie sind so vielfältig wie die Vorstellungen ihrer Besitzer - und wenn man lange genug sucht, findet man garantiert die Version, die zu den eigenen Ideen passt...

Eigentlich kann man also nichts "falsch" machen - man baut irgendwie immer eine vorbilgetreue Version...

Und mit diesem Gedanken im Kopf habe ich auch die Bodenbretter nicht einfach gerade gesägt, wie es der Plan zeigt. Ich habe eine Skizze auf das 1mm Bodenbrett gezeichnet, wie ich mit unterschiedlichen Krümmungen eine ganz individuelle Bodengestaltung aussehen könnte. Dann nicht lang überlegt - das aufgezeichnete Muster mit einer Japansäge (die kann auch leichte Krümmungen sägen) aus einem 2 mm Birkensperrholzbrett gefertigt. Die Japansäge erzeugt einen sehr feinen Schnitt, die Bretter brauchen nur sehr wenig Nacharbeit. Und etwas auseinandergerückt entsteht ein gleichmäßiger Spalt.

Der Haken dabei: da die Maserung des Holzes auf dem Nachbarbrett weiterläuft, sieht man sofort, dass alles aus einem Brett gesägt ist. :weisnicht:

Also habe ich jedes 2. Brett getauscht - von der rechten auf die linke Seite. Und da die Unterseite des Holzes eine andere Maserung hat gefiel mir das Ergebnis jetzt besser.

Aber natürlich hatte ich nicht ganz symmetrisch gesägt - so dass jetzt doch "ein wenig" Nacharbeit nötig wurde, um wieder ein gleichmäßiges Spaltbild zu erhalten.

Von unten sind die Boden-Bretter auf 2 Querhölzern fixiert und werden im korrekten Abstand zueinander gehalten.

Auf der mittleren Planke vervollständigt eine 4-kant-Leiste als Rutschsicherung die Bodengestaltung.

Die "Klopapierrolle" (in Corona-Zeiten ein wichtiges Detail) - hat nichts mit Toilette zu tun - sie ist der spätere Austritt der Schot aus dem Cockpitboden - und man möchte es kaum glauben: als "Stilelement" an dieser Stelle vorbildgetreu.

20200426_115829 (2).jpg

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uwe.kreckel

Nun entstanden ein paar Dinge parallel, so dass auf den folgenden Fotos mehrere Veränderungen erkennbar sein werden.

Die Decks wurden gefertigt.

Auf eine ebene Platte habe ich nach einem Tipp von Gerhard eine Mülltüte gelegt und darauf einfach mehrere Lagen Glasgewebe mit Epoxydharz eben auflaminiert.

Die oberste Lage sollte dabei relativ grob sein, damit auch nach dem Lackieren noch erkennbar ist, dass hier ein Gewebe verarbeitet ist - auch wenn es beim Original meist Leinengewebe war. Nach dem Trocknen hat man eine GFK-Platte mit der gewünschten Oberfläche, die sich erfreulicherweise nicht mit der Mülltüte verbunden hat.

Während des Trocknens der Decks-Platten konnte ich mich mal wieder meiner Figur (Eberhard) widmen.

Er brauchte dringend was zum Anziehen...

20200419_134622_klein.jpg

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uwe.kreckel

Das letzte Probesitzen von Eberhard hatte noch gezeigt, dass er sich zu weit nach hinten lehnt. Einen Keil aus dem Bauch herausgesägt und den Oberkörper wieder zusammenkleben – jetzt sitzt Eberhard  leicht nach vorn gebeugt optisch richtig im Boot.

 

Aber erst die Kleider machen ihn zu dem Steuermann, der bei  CORDULA an die Pinne soll.

Eine alte Jeans und ein ausrangiertes Kopfkissen sorgen für Eberhards neuen Look.

Und weil ich nicht Nähen kann, sind die Kleider nur geklebt.

Immer mit viel Stoff-Zugabe anfangen und so lange davon wegschneiden, bis es einigermaßen passt.

Dann mit Uhu—Kraftkleber die Kleidung im angezogenen Zustand verkleben.

Der Kleber kann auf 2 Arten verarbeitet werden: als Kontaktkleber für Stellen, die einfach schnell und sicher halten müssen oder als Naß-Kleber, wenn evtl. noch einmal korrigiert werden soll.

Ich verwende meist die Naß-Methode – so lassen sich die Kleidungsstücke noch in Form ziehen. Dort wo nicht ausreichend Klebstoff aufgetragen wurde, kann am Ende mit einem Zahnstocher noch einmal Kleber in aufklaffende „Nähte“ eingebracht werden.

Und weil Uhu-Kraft auch nach dem Trocknen noch flexibel bleibt, sind auch Bewegungen der Figur mit dieser Kleidung möglich.

Eberhard ist stolz auf sein neues Outfit und nimmt schon mal Platz im Cockpit.

20200418_234124_klein.jpg

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uwe.kreckel

In der Zwischenzeit sind die Deck-Laminate getrocknet.

Das Stück für den Heckbereich wird passgenau zugeschliffen. Passgenau heißt in diesem Fall mit leichtem Spiel, denn es soll wie eine Schublade herausgezogen werden können. So bleibt die Zugänglichkeit zum Ruderservo erhalten, das hier später montiert wird.

PhotoCollage_1595365470344 (2).jpg

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uwe.kreckel

Die Vorbereitung für diese Lösung wurden schon beim Einbau der Spanten getroffen.

Alle eingebogenen Spanten im Bereich der Sitze enden auf einer Abschlussleiste an der Sitzhinterkante. Analog dazu enden alle Spanten im Bereich des hinteren Decks ebenfalls auf einer Leiste der gleichen Breite. Nur habe ich beim Verkleben der Leiste ein 1 mm dickes Distanzstück untergelegt.

Das Distanzstück darf natürlich nicht mit verklebt werden. So bleibt ein Spalt, der das Einschieben des Decks ermöglicht.

Auch die Abschlußleiste zum Heckspiegel wurde mit 1 mm Distanz verklebt. Zusätzlich hat diese Leiste eine an den schrägen Heckspiegel angepasste Hinterkante. Größer hätte der Winkel nicht sein dürfen. Zur Herstellung musste ich die Schrägstellung des Sägeblattes an der Kreissäge maximal ausnutzen.

Die Leisten nach vorn zum Cockpit hin sind am Deck fixiert.

Ziemlich viel Leisten die da zu verarbeiten waren... so langsam ging das vom Schreiner gefertigte Furnier-Sperrholz zur Neige...

Wen wundert's

20200419_134746_klein.jpg

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uwe.kreckel

Als nächstes kam die Unterkonstruktion des vorderen Decks dran, das sich als Leiste allerdings bis zum Heck hin zieht.

Diese Unterkonstruktion ist wieder mal formverleimt aus 3 3mm dicken Fichte-Leisten. Damit das symmetrisch gelingt, habe ich die Form aus einer Tischlerplatte ausgesägt. Über die wurden die Leisten dann gebogen und mit Sekundenkleber verklebt.

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