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Schiffsmodell.net

Kommentare zur Chiemsee-Plätte im 1:16


BernhardB

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  • 2 months later...

Soo genial leider auch nicht: Auch bei mir war das Ergebnis voller Lunker - und die Form ganz schön beschädigt.. Da habe ich gewaltig spachteln müssen. Das Fimo besteht - wie ich erst nachher gelesen habe - hauptsächlich PVC - und das hält die Hitze nicht aus...

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vor 3 Stunden schrieb Ralph Cornell:

Bei Gips hat man oft den Fall, daß dann das Kristallwasser herauskocht

Geduld muss man haben. Bei mir wars ein 7 kg Kiel. Die Form habe ich allerdings mehrere Monate (zugegeben, da kam mir wieder mal was anderes dazwischen) im Heizungskeller trocknen lassen. Dafür hat es dann aber auch super geklappt. Fast alles gut, nur gabs noch Gemecker weil ich keinen entsprechend großen Topf hatte und einen aus der Küche nehmen musste. Irgendwas ist immer. :roll:

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Ralph Cornell

Oh, ich meinte nicht das zwischen den Kristallen gespeicherte Wasser.

Gips bildet ja Kristalle, indem er Wasser aufnimmt. Wenn nun das heiße Blei hineingegossen wird, wird der Gips wieder gebrannt - die Kristalle zerfallen, und das darin enthaltene Wasser kocht heraus, und eben das verursacht die Lunker.

Elementare Chemie, endotherme Prozesse.

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Nichts für ungut, aber wenn wir schon chemisch werden, dann aber richtig...

/Klugschit-Modus an/
Gips kommt in der Natur als Calciumsulfat (CaSO4) mit 2 Molekülen Wasser vor, ohne dieses sog. Kristallwasser, also reines CaSO4 wird er als Anhydrid bezeichnet. Das fürs Modellieren verwendete Pulver enthält formal nur noch ein "halbes" Wassermolekül, wenn man dem wieder Wasser spendiert, "baut" er die fehlenden Wassermoleküle wieder ein und wird aufgrund der feinfaserigen, miteinander verfilzten Gipskristalle hart. Da man aber in der Regel mit einem Überschuss an Wasser arbeitet, enthält der feste Gips immer noch dieses überschüssige Wasser. Das sollte man tunlichst durch Trocknen entfernen, sonst verlässt das Wassr beim Kontakt mit Wärme mehr oder weniger fluchtartig die ausgehärtete Masse.
Das Spielchen mit dem Restwasser kann man temperaturmäßig noch weiter treiben und erhält dann deutlich unterschiedliche Eigenschaften beim Härten. Treibt man es zu doll (>1000 Grad C), mag der Gips sich nur noch schwer mit Wasser mischen.
/Klugschit-Modus aus/

Die Lunker im Blei dürften demnach von Wasserdampfbläschen des überschüssigen Wassers stammen, da aufgrund des Schmelzpunktes von Blei mit ca. 330 Grad C und aufgrund der schnellen Abkühlung nicht genug Wärme für weitere Brennprodukte des Gips vorhanden ist.

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vor 1 Stunde schrieb JL:

Nichts für ungut, aber wenn wir schon chemisch werden, dann aber richtig...

Öh ja. Ich vermag dazu nur anzumerken das es bei meinem Versuch wunderbar geklappt hat. Scheinbar hat es sich also ausgezahlt die Form eine Weile im Heizungskeller vergessen zu haben. 

 

Wenn ich dich aber richtig verstanden habe, sollte man die Form auch im Backofen trocknen können bzw irgendwie vorher auf rund 330 Grad bringen und es sollte nichts passieren. Wärmer wird mit Blei dann ja auch nicht. Denkfehler?

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vor 45 Minuten schrieb San Felipe:

...irgendwie vorher auf rund 330 Grad bringen...

Das war zwar nicht meine Intention, aber schaden tut es auf keinen Fall, wenn der Temperaturunterschied zwischen Form und Gussmasse kleiner wird. Das sollte besonders bei feineren Details helfen. Obwohl ich doch bezweifele, dass dein Backofen 300 Grad schafft.;)
Zum Trocknen im Backofen gilt die alte Modellbauerweisheit: "Kannst du so machen, ist aber Kacke". Je nach Masse der Form kann das recht lange dauern und recht viel Energie kosten; du musst ja nicht nur die Temperatur bekommen, sondern auch häufig die Luft wechseln, damit die Feuchtigkeit aus dem Backofen abgeführt wird. Da war deine Version mit langem Trocknen im Heizungskeller schon besser. Alternativ könnte man so ein Teil zum Trockenen von Obst verwenden, das macht die Kombination aus moderater Temperatur (=wenig Energie) und Luftwechsel selbständig.

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hm....

wir haben früher Auswuchtungsblei genommen, im Lagerfeuer geschmolzen, am Strand finger in den Sand gesteckt und fertig war das Angelblei. Sicher die Oberfläche war rauh aber das ließe sich doch glattscheifen.

Würde das nicht gehen? Kegel in den Sand und 2 Hälften giessen?

J

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vor 2 Stunden schrieb JojoElbe:

am Strand finger in den Sand gesteckt

wenn mich nicht alles täuscht gibt es sogar speziellen Formsand. In meinem Fall war das aber nicht möglich, da wir die Form von einem fertigen Modell abgenommen haben. Also eine Holzkiste gezimmert, mit Gips ausgegossen und den in Frischhaltefolie gewickelten Kiel des Modells eingedrückt, so dass der Restrumpf oben auf dem Kistenrand zu liegen kam. 2 Stunden später vorsichtig raus gehoben und alles war gut. Tja und dann eben in den Heizungskeller gestellt und vergessen, was ja scheinbar nicht mal schlecht war. 

 

vor 2 Stunden schrieb JL:

Obwohl ich doch bezweifele, dass dein Backofen 300 Grad schafft

Tatsächlich, musste ich doch gleich mal überprüfen, bei 250 scheint das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein. Wir brauchen einen anderen Ofen :muahaha:

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Ralph Cornell

Ich habe von meinem Schwiegervater ein seltsames Objekt geerbt: Ein Lötkolben von 100 Watt mit angebauter Wanne. Das ganze ist ein Zinnbad zum Verzinnen von Kabeln. Das Teil schafft so viel Hitze, daß man damit auch Blei schmelzen kann. Aber bei 20 cm³ ist leider auch damit Schluss. Aber zum Gießen von Zinnfiguren reicht's allemal.

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  • 4 months later...

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