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Steuerung USM-RC im EKMFA-Modus


JL

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Das Soundmodul USM-RC von Beier-Elektronik (ich habe noch die alte Version 1, die aktuell nicht mehr angeboten wird) bietet die Möglichkeit, im sogenannten EKMFA-Modus (Ein-Kanal-Multifunktinsauswahl) nahezu alle Funktionen und Sounds über einen Fernsteuerungskanal anzusprechen. Dazu ist es notwendig, entweder in der einen Richtung (für Sounds) oder der anderen Richtung (für Funktionen) eine entsprechende Anzahl von Zählimpulsen zu erzeugen. Der Proportionalkanal ist dazu in die fünf Bereiche Neutral (um die Nullstellung), Schaltbereich 1 (20 bis 60% des Signals) und Schaltbereich 2 (100% des Signals) unterteilt. Die Schwellen sind in der zugehörigen Konfigurationssoftware einstellbar, Details dazu sowie zu den weiteren Möglichkeiten sind in der umfangreichen Anleitung nachzulesen.
Das soll hier aber nicht das Thema sein, sondern die Frage, wie erzeuge ich denn die nötigen Zählimpulse mit einem Taranis-Sender automatisch. Es ist leicht einzusehen, dass das Auslösen einer Funktion (oder eines Geräuschs) mit bis zu 11 Zählimpulsen etwas schwierig wird, wenn man das Bedienelement des entsprechenden Kanals ebenso oft in die Endposition bewegen muss und dabei immer aufmerksam mitzählen soll. Am heimischen Bastetisch mag das ja noch angehen, in freier Wildbahn auf dem Teich bei gleichzeitiger Steuerung des Modells kann man da schon aus dem Takt kommen und löst eine andere als die gewünschte Funktion aus. Also muss eine Lösung her, bei der einer der an der Taranis vorhandenen Schalter betätigt wird, der dann zuverlässig die nötge Anzahl Schaltimpulse auslöst.

In der recht umfangreichen Beschreibung zu den FrSky-Sendern, die im Internet zu finden ist, wird man nach etwas Suchen auch fündig.
Ja, der Sender kann Impulse erzeugen; aber wie stellt man sicher, dass es immer die gleiche Anzahl ist? Nun, man verknüpft einen Impulsgenerator mit einem anderen, der die Einschaltdauer begrenzt.
Das ist alles; aber zum Nachmachen hier noch einmal im Detail.

Ich nehme das Beispiel "Einschalten Soundmodul": Dazu muss ein Zählimpuls über den Proportionalkanal 3 am USM-RC gesendet werden.
Im Schalter L16 wird der Impuls definiert. Dazu gibt es zwei Werte: Ein-Phase und Aus-Phase, die zusammen die Impulslänge ergeben. Wir brauchen für die Funktion keinen besonders langen Impuls, also wird die minimale Länge von 0,1 s gewählt. L16 erzeugt also einen Taktimpuls der Länge 0,2 s (0,1s Ein und 0,1s Aus). Das würde dieser Schalter nun endlos tun, also sagen wir ihm, er möge doch auf den Schalter L17 hören. Bei diesem stellen wir ein, dass er vom (real existierenden) Schalter H an der Taranis (übrigens ein Taster) bedient wird und dann für 0,3s aktiv sein soll.

1Impuls.png.4f0e4667310e42d625bba1c8675cd30d.png1 Zählimpuls

Damit wird erreicht, dass bei Auslösen von Schalter H der vom logischen Schalter L16 erzeugte Takt für genau einen Impuls aktiv ist. Man könnte jetzt auf die Idee kommen, den Schalter L17 auf eine Dauer von 0,2s einzustellen; das klappt aber nicht, weil dann die Deaktivierung von L16 zu schnell erfolgt. Bei den Impulsen mit längerer Laufdauer muss man mit der Einschaltdauer etwas spielen, bis zweifelsfrei immer die korrekten Impulse am USM-RC ausgelöst werden; schließlich braucht auch das USM-RC noch etwas Verarbeitungszeit. Dabei sowie bei sonstigen Einstellarbeiten ist die Diagnose-Funktion des USM-RC sehr hilfreich; dort kann man diverse Eigenschaften mitlesen.
Jetzt haben wir also genau einen Zählimpuls erzeugt, wenn wir Taster H am Sender bedienen. Bei den anderen Funktionen ist das im Prinzip genau so zu realisieren. Hier mal als Beispiel der Schalter B, der in der einen Endposition insgesamt 8 Zählimpulse für den Ausgang 7 am USM-RC erzeugt.

8Impuls.png.91d84b29b1c8c24acee2cdecf6b75533.png

8 Zählimpulse

Wie schon gesagt; Mit der Einschaltdauer ist unter Zuhilfenahme der Diagnosefunktion des USM-RC erwas zu spielen, um die richtige Einschaltdauer zu finden. Rechnerisch liegt man immer etwas zu kurz in der Einschaltdauer, da auch das USM-RC etwas Zeit zum Zählen benötigt.

Und wie kommen diese Impulse nun in den Empfänger?
Nun ja, so wie immer bin ich versucht zu sagen. Als erstes wird bei den Gebern (Input) der entsprechende "Geber" definiert (hier ist es die Nummer vier):

InputDefinition.png.0e356124f4a7d84725683a4e5967ad49.png

Definition Input

Der bekommt als Input die Funktion "Max", die sicherstellt, dass auch der Vollausschlag erreicht wird (die Namensgebung ist optional, man kann auch mit I1 bis Ix arbeiten, wenn man sich dann immer merken kann, was Ix zu tun vorgesehen ist).
Der nächste Schritt führt uns zu den Mischern. Dort wird dann endlich eingestellt, was die einzelnen Schalter alles bewirken:

MischerDefintion.png.6564bf849cdfd6f29c8626225d45fb05.png

Mischer-Einstellung

Im Beispiel sollen auf Kanal 4 die ganzen Zählimpulse übermittelt werden. Wir finden hier den bekannten und oben definierten Schalter L16 wieder, der das Geräuschmodul ein- und ausschaltet und noch ein paar andere, die ich zwar nicht erklärt habe, deren Bedeutung aber nun zu verstehen sein sollte.
Vielleicht noch eine Ergänzung, die zu erwähnen ich bisher vergessen habe. Ausgeschaltet wird eine aktivierte Funktion/Sound am USM-RC indem man entweder die gleiche Impulsfolge noch einmal sendet oder einen Impuls mit einer Länge von einer Sekunde der oben erwähnten Schaltschwelle 1 schickt. Das tun die zuerst aufgeführten Schalter L01, L06 und L11.

Das war's – damit lassen sich dann die per EKMFA schaltbaren Dinge des USM-RC ohne das lästige und störungsbehaftete Echtzeit-Zählen durch Betätigen von Tastern/Schaltern an der Taranis bedienen.

Es dauert nur seine Zeit. Wenn z.B. elf Zählimpulse benötigt werden, braucht es 3 Sekunden, bis die im USM-RC auch angekommen sind. Und dann braucht auch das USM-RC noch ein wenig Zeit bis zur Aktivierung von Fuktion/Sound. Da ist dann schon zwischen Schalter am Sender betätigen und Reaktion am Modell eine deutliche Verzögerung wahrnehmbar.

Der Vollständigkeit halber hier noch die Definition aller logischen Schalter, die insgesamt die Lichtsteuerung bewirken:

SchalterLogik.png.07dca0dd0a93a1b2dd7c4870efcd79ba.png

Definition aller logischen Schalter


 

 

Ralph Cornell
Posted

@JL     Eine sehr schöne und logisch definierte Darstellung. Ich kann dem nicht widersprechen, sondern möchte etwas hinzufügen:

Das Schaltermodul EMS von Beier tut genau das, was Du mit der Taranis auch erreicht hast - es generiert Zählimpulse. Es ist also eine Art elektronisches EKMFA.

Der Vorteil dieses Moduls: Man spart sich die doch ziemlich aufwändige Programmiererei. Außerdem bleiben die anderen Schalter der Funke frei für andere Funktionen.

Der Nachteil dieses Moduls: Es muss außerhalb des Senders irgendwo angebracht werden. Integrativer Einbau ist nur in älteren Sendern möglich, die freie Möglichkeiten zur Schaltermontage bieten.

Zudem ist es jetzt auch möglich, das Beier-RC-2 per Summensignal anzusteuern. Das sollte auch mit der Taranis gehen.

Posted
vor 58 Minuten schrieb Ralph Cornell:

...Beier-RC-2 per Summensignal anzusteuern. Das sollte auch mit der Taranis gehen

Ralph,
ich habe es in der Beschreibung vom RC2 gesehen, habe aber nicht so ein Teil, um es zu testen.

Ralph Cornell
Posted

Es wird sich schon eine Gelegenheit ergeben, das zu testen.

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