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Schiffsmodell.net

Schaltfunktionen über einen Kanal übermitteln


JL

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Hier möchte ich kurz am Beispiel eines Automodells die Vorgehensweise vorstellen, wie der Sender (Taranis X9E) einzustellen ist, um verschiedene Schaltzustände über einen Kanal auszuführen. In dem Auto-Modell sind ein paar Schaltzustände für die Beleuchtung mehr zu realisieren als bei einem „normalen“ Schiffsmodell; daher habe ich das Modell für meine Gehversuche in der Taranis-Programmierung ausgewählt (So nach dem Motto „wenn ich das hinbekomme, langt‘s auch für ein Schiffsmodell“).
Dies ist natürlich nur die halbe Wahrheit: Wenn es gelingt, am Sender unterschiedliche Impulslängen zu erzeugen, muss es auch am Empfängerkanal eine passende Schaltung geben, die die Impulslänge in einen bestimmten Schaltvorgang umsetzt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Nun, um eine lange Geschichte kurz zu machen, meine ersten Versuche waren alles andere als erfolgreich, was aber auch daran lag, dass ich mir nicht so recht klar gemacht hatte, was jetzt eigentlich wie und wann zu schalten war. Also alles noch einmal auf null zurück und schnell eine Übersicht gebastelt:

  • Blinker sollen unabhängig voneinander gesetzt werden können (also nicht vom Lenkausschlag abhängen wie bei vielen für den Auto-Bereich angebotenen Lichtmodulen)

  • Licht soll unterschieden werden in Abblend- und Fernlicht

  • Am Modell ist eine zusätzliche Lichtleiste verbaut, die auch unabhängig von allen anderen Funktionen geschaltet werden soll

  • Bremslicht soll automatisch aufleuchten, wenn die Geschwindigkeit (=Vorgabe für den Drehzahlsteller) um einen bestimmten Betrag zurückgenommen wird

  • Rückfahrlicht natürlich nur beim Rückwärtsgang

Wenn man das alles in einer Tabelle für die Zustände Licht aus / Abblendlicht / Fernlicht zusammenschreibt, landet man bei 14 Schalt-Funktionen:

Tabelle.png.8167677d7f25a275a6a1d83a331f4241.png
Jetzt muss nur noch der Weg von -100% bis +100% gedanklich in die gewünschten 14 Teile gesplittet werden und man hat im Prinzip, was man zur Programmierung des Senders an Werten braucht. Ich habe zusätzlich im Sender eine Kurve mit 15 Punkten erzeugt, um zu sehen, ob und welche Abweichungen es gibt. Die Unterschiede sind nicht groß, aber für die Programmierung des µC, der am Empfänger lauscht, ist es natürlich hilfreich, gleich eine gewisse Hysterese mit einzuplanen.
Dafür braucht es drei der am Sender vorhandenen 3-Stufigen Schalter. Die Pfeile oben sollen die Schalterstellungen darstellen.

Ich verwende Schalter „B“ für das Licht (aus/Abblend-/Fernlicht), während „E“ für die Blinker (links/aus/rechts) und „C“ für entweder die Lichtleiste oder den Warnblinker zuständig ist. Auf die Variante Lichtleiste und Warnblinker habe ich verzichtet. Das ginge im Prinzip, würde jedoch einen weiteren Schalter und mehr Logik erfordern. Mir haben für diesen ersten Versuch die genannten 14 Funktionen „gereicht“.

Nachdem jetzt klar ist, welche Impulslänge je Schaltvorgang benötigt wird, kann es an die Einstellungen im Sender gehen. Ich verwende dafür die PC-Simulation „OpenTx Companion“, da damit die Einstellungen doch sehr viel übersichtlicher als mit dem Sender-Display zu machen sind.
Los geht es mit der Definition der Geber:

Input.png.d361514d8d38fb443acd2137ce097562.png
Neben Lenkung und Geschwindigkeit hat das Modell noch eine Winde, als I4 ist jetzt der Input für die Lichtsteuerung angelegt.
Dabei ist mir dann gleich ein Fehler unterlaufen, der mich später noch reichlich Zeit gekostet hat: Für die Testphase hatte ich eines der Potis als Input definiert. Damit lief auch alles prima bis zu dem Tag, an de ich zur Bedienung eines anderen Modell das gleiche Poti verstellt habe. Damit kam dann die Empfängerschaltung überhaupt nicht mehr klar, weil eine maximale Impulslänge von ca. 5%, dividiert mit 14, natürlich so kleine Unterscheide ergibt, dass die Integer-Division der µC-Programmierung völlig aus dem Tritt kam. Nun, nach langem vergeblichen Suchen kam der Tipp von Kollegen aus dem FrSky-Forum, den Geber durch die oben gezeigte Definition „Max“ zu ersetzen. Und nun läuft alles wieder wie es soll.

Dann sind eine Reihe von logischen Schaltern zu definieren, die die Stellung der ausgewählten 3-Stufen-Schalter auswertet:

Logik.png.3eff08f1d01c1a768eda65c07e828fd7.png

Die Logik stellt sicher, dass bei den Schaltzuständen, die mehr als einen Schalter benötigen, das gewünschte Ergebnis entsteht, das sind also die Zustände, bei denen entweder Abblend- oder Fernlicht über den Schalter „B“ mit eingeschaltet ist.

Bei den Mischern kommen jetzt die entscheidenden Einstellungen, die die oben definierten Werte umsetzten, wobei bei den Schaltzuständen mit Licht die logischen Schalter verwendet werden.

Mischer.png.8b3b9c8f535f70fe2cca61f5fd9818c0.png
Die Reihenfolge folgt der in der obigen Tabelle definierten Hierarchie.
Im Sender-Monitor bzw. in der Simulation lässt sich dann prüfen, ob am Kanal 4 dann auch tatsächlich die gewünschten Impulslängen erscheinen.

Und das war‘s dann auch schon. Bei den Ausgaben für Kanal 4 kann man die Vorgaben (-100 bis +100%, keine Invertierung) übernehmen.

 

Wie schon am Anfang gesagt, damit ist die Programmierung des Senders erfolgt. Die Auswertung des Empfängerkanals braucht dann auch noch eine entsprechende Logik.

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