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Baubericht Johann Georg Repsold


Ralph Cornell

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Ralph Cornell

"Repsold" repariert - und gestern Abend war Lichterfahrt am Blümelteich. Und die "Repsold" hatte ihren ersten Rettungseinsatz. Zur Erklärung: Bei der Restaurierung des Teiches wurde heller Split und Sand angeschüttet, so daß die Wassertiefe in Ufernähe nur noch rund 70 cm beträgt. Das Resultat: Gewaltiges Algenwachstum.

Habt ihr schon mal Unterwasserbilder von den nordpazifischen Tangwäldern gesehen? Pflanzliche Türme, die vom Grund hochwachsen? In so einen Turm geriet ein Kollege mit seinem kleineren Boot hinein und konnte weder vor noch zurück.

Gaaanz vorsichtig heran und die eigenen Schrauben schön außerhalb des Algenturms halten. Kran ausschwenken und vorsichtig die Bleiolive auf dem Vordeck ablegen. Etwas schwenken, damit die Stifte in das Vorstag greifen...  Und langsam Rückwärts. Immer rückwärts, damit der hinter dem Havaristen herschwimmende Algenturm nicht auch meine Schrauben lahmlegt...

Sicher, man hätte auch eine Angelschnur über den Havaristen werfen können, aber so schonend wie die "Repsold" das konnte wäre das nicht gegangen.

Ein schöner Erfolg. Und die Lichterfahrt war einfach nur schön.

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  • 3 weeks later...

Renundanz zahlt sich aus... Ihr werdet euch erinnern, daß ich die "Repsold" mit Diversity-Empfängern ausgerüstet habe.

Gestern ist mir folgendes passiert: Boot draußen, ca 5 m vom Ufer. Ich fahre die "Repsold" an die eine ausgelegte Boje heran und will sie aufnehmen. Will den Kranam von der Auflage an den Aufbauten anheben, um ihn seitlich zu schwenken. Und da hakt mir doch das Krangewicht an der Auflage fest, hebt die Aufbauten an - und damit aus den Kupplungen zwischen Rumpf und Aufbauten! Natürlich piepste sofort der Alarm los, denn:

Damit hatte natürlich der Hauptempfänger in den Aufbauten keinen Strom mehr - oben war alles aus. Hätte die "Repsold" nur diesen Empfänger, wäre ich macht- und hilflos gewesen. Aber dank des Diversity-Empfängers im Rumpf hatte ich noch Kontakt zum Modell. Die Steuer- und Fahrfunktionen blieben erhalten; ich konnte die "Repsold" ganz normal ans Ufer fahren und die Aufbauten wieder in die Kupplungen drücken.

Ein schöner Fahrtag mit 5 Stunden nahezu ununterbrochener Fahrt mit Sound und Smoker und Kranbetrieb. Ich habe so das Gefühl, es wird der letzte Fahrtag dieses Jahres gewesen sein. Das Wetter schlägt um am Wochenende und der Herbst ist da, mit Wind und allem Zubehör.

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  • 1 month later...
  • 7 months later...
Ralph Cornell

Eine Ergänzung:

Am vorigen Donnerstag hatte ich Gelegenheit, mit dem Kameraden zu sprechen, der mir die "Repsold" verkauft hat. Ich fragte ihn, ob er etwas über die Geschichte des Bootes wüsste - auch er hatte das Boot ja nur gekauft. Und tatsächlich wusste der Kollege etwas darüber!

Seinen Worten nach wurde das Boot von einem engagierten Modellbauer aus dem Oderbruch gebaut - noch zu DDR-Zeiten. So viele Jahre hat die "Repsold" also schon auf dem Buckel!

Und so erklären sich auch viele der Mankos, die ich in diesem Baubericht erwähnt hatte. Es ist also nicht so, daß der Ersterbauer gepfuscht hat - er konnte schlicht nicht so, wie er vielleicht gewollt hätte. Damals war vieles in der DDR einfach nicht zu bekommen, oder nur gegen harte Devisen. Unter diesen Umständen kann ich nur sagen: Hut ab! Untter den obwaltenden Umständen konnte das Boot einfach nicht besser werden.

Nach allem, was ich gehört habe, ist der Ersterbauer mittlerweile in "Fiddlers Green" vor Anker gegangen. Widmen wir ihm also ein paar gute Gedanken...

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  • 2 months later...
Ralph Cornell

So schön die Sache mit den Stiftkontakten zwischen den Aufbauten und dem Rumpf auch ist, einen entscheidenden Nachteil hat sie: Sie ruiniert meine Telemetrie!

Ihr werdet euch erinnern: Die "Repsold" wird von vier Headway-Zellen mit 15 Ah angetrieben. Als Lithium-Akkus müssen die überwacht werden, damit sie nicht in die Tiefentladung gehen. Das wäre ein teurer Spaß!

Bisher hatte ich dort die Voltage-Module von Graupner im Einsatz. Aber natürlich musste ich diese Module an die Balancer-Kabel anstecken, ehe ich die Aufbauten aufsetzte. Und das nehmen diese Dinger übel! Sie gehen kaputt.

Neulich war es mal wieder so weit. Da reichte es mir! Eine andere Möglichkeit musste her. Und das war ein GEM, ein General Engine Modul.

Aber so ein GEM kann weit mehr als nur die Bordspannung zu überwachen. Es kann auch die entnommene Akku-Kapazität übermitteln und die vier Zellen einzeln überwachen. Es kann  zwei Temperaturen messen (abgesehen vom Empfänger, der eine eigene Temperaturüberwachung hat), oder statt dessen zwei Spannungen messen. Und es kann die Drehzahl der Motoren messen.

Ich hatte immer schon einmal vor, die Temperatur im Smoker zu überwachen, um zu verhindern, daß es zum Trockenlauf kommt... Als Versuchsaufbau hat das schon funktioniert. Und einen Neodym-Magneten in eine Motorkupplung einzusetzen ist schließlich auch keine Hexerei!

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Ralph Cornell

Die "Repsold" wird immer mehr zum Technologie-Träger... Die Spannungsüberwachung des GEM alarmiert mich, falls irgend was mit meinem Step-down-Wandler, der die ganze Empfänger-Einheit versorgt, nicht in Ordnung ist. Und die Temperatur in meinem Smoker wird jetzt durch den Thermo-Fühler kontrolliert. Sollte es zu dem von mir befürchteten Trockenlauf kommen, steigt die Hitze in dem Smoker so stark an, daß der Alarm anspricht.

Die Übermittlung der Drehzahl eines der beiden Motoren ist nur ein "nice-to-have", aber die Spannungslage der vier Headway-Zellen ist ein vitaler Faktor - ebenso die entnommene Strommenge. Hier sind Alarme programmiert.

Ein Port für Sensoren ist noch frei. Ich denke, dort könnte man einen weiteren Temperaturfühler anschließen, der eine Motortemperatur erschnüffelt. Auch nicht unwesendlich - ein Klumpen Algen in einer der Schrauben könnte den Motor ganz schön "Würgen". Auch dafür könnte man einen Alarm programmieren.

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  • 2 weeks later...

Genau das im vorigen Post angesprochene Ding habe ich nun realisiert. Und etwas amderes kam noch dazu:

Der Scheinwerfer auf dem Mast am Kran meiner "Repsold" hat mich schon immer geärgert - da war nur eine 5mm LED drin, die auch nicht die lichtstärkste war. Und die Sprossen an dem Mast waren ein steter Quell der Qual. Sie hatten sich gelockert, und hin und wieder fiel eine ab.

Nun sollte da ein richtiger Scheinwerfer hin, der das Arbeitsfeld richtig ausleuchten kann, und die Sprossen sollten nun anständig verlötet werden.

Der Mast wurde abgenommen, neue Sprossen wurde gebogen und der alte Scheinwerfer abgelötet. Dann wurden die Sprossen eingelötet. Als größtes Problem dabei erwies sich, die Innenwand des Mastrohrs auszubohren, um innen die Überstände der Sprossen wegzunehmen. Der 3 mm-Bohrer hatte gut zu tun und blieb hin und wieder stecken, aber nach einer  Weile und mit Vorsicht gelang es mir. Als neue Bestromung des Scheinwerfers wählte ich eine zweiadrige Litze. Mit etwas Mühe konnte ich sie hindurchfädeln.

Der Kern des neuen Scheinwerfers sollte eine Taschenlampen-LED mit 10 mm Durchmesser sein. Dieses Ding hat 33000 mCd. Das sollte für Helligkeit sorgen!large.Scheinwerfer.png.94ce0ac32186761383853b4f3c8b4263.png

Als äußere Hülle dafür nahm ich einen Rohrabschnitt aus 12x1 Alurohr. Zwei Löcher wurden gebohrt und je ein M2-Gewinde hineingeschnitten.

Aus dünnem Messingblech bog ich mir den Bügel zurecht. Dieser erhielt drei Bohrungen - zwei mit 2 mm für die Befestigung des Alurohrs und eine 3mm Bohrung für eine 3mm Hohlniete. Mit dieser wollte ich den Scheinwerfer auf dem Mast anlöten.

Aus der obigen Skizze ergiebt sich das Montageschema: Die LED wurde in das Alurohr geschoben, bis sie mit dem hinteren Bund aufstand. Die M2-Schrauben sollten das Rohr im Bügel halten und gleichzeitig die LED in dem Rohr festklemmen. Da das Material des Bügels und die Wandstärke des Alurohrs zusammengenommen geringer waren als die Länge der Schrauben, schnitt ich von einem Stück Silikonschlauch zwei Scheiben herunter, die zwischen den Bügel und das Alu-Rohr gesetzt wurden. Der Bund der LED wurde mit Grundierung versehen und dann mit Lack undurchsichtig gemacht. Der Bügel und die Hohlniete (schon verlötet) wurden vernickelt.

Zuletzt wurde der fertige Scheinwerfer mit der Hohlniete in den Mast eingelötetUnd die Kabel angelötet.large.DSCN1044.JPG.2550ba2b44f9f796586d1130a07b4dc6.JPG

Natürlich werfen die Rohre des Kranauslegers einen Schatten, aber das ist zu verschmerzen. Der Abstrahlwinkel der LED-Linse ist etwa 20°.

Und nun ist das Arbeitsfeld so gut ausgeleuchtet, daß die "Repsold" ihre Bojen auch bei Nacht aussetzen kann

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  • 2 years later...
Ralph Cornell

Ein später Nachtrag:

Am Wochenende sollte die "Repsold" bei den "Schöneberger Modellbautagen" ausgestellt werden und vielleicht auch fahren. Aber:

Ich musste feststellen, daß beide Empfänger ihre Bindung verloren hatten. Und von den Funktionen waren etliche nicht ansprechbar. Also, was tun?

Die Repsold als Baustelle ausstellen! Die Hauptfunktion, der Kran, funktioniert, die Bojen auch.

Aber, was mich so weit ärgerte, daß ich mich zu einem Umbau entschlossen habe, ist die schlechte Zugänglichkeit der elektronischen Komponenten. Da ist z.B. ein IMTH-Schaltmodul, das hauptsächlich die Lichtfunktionen bedienen soll. Da gibt es mittlerweile besseres; Nämlich das Beier-Sound/Schaltmodul USM-RC-3. Also, raus mit dem guten alten RC-2!

Aber, oh weh, die Programmierung des RC-2 lässt sich nicht auf das RC-3 übertragen. Also sitze ich seit gestern am Laptop und versuche, alles das, was das RC-2 und das IMTH gemacht hatten, auf das RC-3 zu programmieren. Eine Sträflingsarbeit! Und wenn das fertig ist, müssen alle Kontakte an den Kupplungen zu den Aufbauten abgelötet und neu verkabelt werden.

So ein komplexes Modellschiff ist nie fertig - es gibt immer was zu verbessern.

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