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Baubericht Johann Georg Repsold


Ralph Cornell

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Ralph Cornell

Geglückt! (Mit Bauchweh...) Die Idee mit den zwei Empfängern wurde weiter verfolgt. Leider stellte sich dabei heraus, daß der Power-Expander mit den Signalen der gesplitteten Kanäle für das Soundmodul und das IMTH-Schaltmodul nicht umgehen kann. Für diese Funktionen muss ich den bisherigen GR-24 beibehalten und zwei Kabel zu diesen Modulen führen. Was mich wiederum dazu zwingt, die Stift/Buchsenreihen um eine weitere 10'er-Einheit zu erweitern.

Aber das hat auch Vorteile. Ich kann den GR-24 in die abschirmenden Aufbauten setzen und die Antennen nach draußen führen. Beim GR-24 ist es eine Kleinigkeit, längere Antennen anzuklipsen - beim GR-12 geht das nicht: da sind die Antennen fest verlötet.

Der GR-24 musste auf die Abgabe eines Summensignals umprogrammiert werden. Das geht so weit ganz gut. Man muss im Telemetriemenü "Einstellen/Anzeigen" aufrufen. Dann "blättert man weiter, bis man zur Seite "Servotest" kommt. Hier scrollt man runter bis zur Zeile "Chanal-output-Type" und stellt den Modus "Same" ein. Dieser Modus ist zwingend für den Betrieb des Beier-Moduls und des Schaltmoduls vorgeschrieben. Dann verändert man diese Zeile unter Chanal-8-Output-type. Diese muss dann lauten: SUMD HD-16. Damit ist der Kanal 8 dann auf das Summensignal eingestellt, wobei allerdings die Einstellung "SAME" für die anderen Kanäle erhalten bleibt.

Nun braucht es nur vier Patchkabel - eines vom Kanal 8 zum Power-Expander, eines zum Soundmodul und eines zum Schaltmodul. Das vierte trägt dann die Telemetrie, die ebenfalls der GR-24 übernimmt. Hier interessiert mich nur die Bordspannung.

Wenn ich jetzt die Aufbauten abnehme, übernimmt der GR-12 den Empfang. Leider kann ich auf diese Weise die Funktionen des Soundmoduls und des Schaltmoduls nicht checken, und die Bordspannung wird nicht mehr angezeigt.

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Ralph Cornell

Ich habe zwei unterhaltsame Tage damit zugebracht, das ferngesteuerte Tagessichtzeichen einzubauen. Hier

Was das an Nerven gekostet hat! Ich hätte mir gerne die Finger gebrochen, um den kleinen Getriebemotor (1:1000 untersetzt) in die Aufbauten zu fummeln. Zuletzt blieb mir nichts anderes übrig, als den Motor auf eine PS-Platte zu schrauben und dann diese auf die Aufbauten zu schrauben.

So ganz langsam nähert sich die "Repsold" ihrer Vollendung. Ärgerlich ist, daß STEBA gegenwärtig die Ankerketten nicht liefern kann - alles, was ich brauchen könnte, ist ausverkauft.

Jetzt geht es an die Konstruktion und Montage des Smokers. Hier will ich mal statt der üblichen Lüftermotoren mit einer kleinen Luftpumpe experimentieren.

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  • 2 weeks later...
Ralph Cornell

Den Versuch mit dem Smoker habe ich unter einem anderen Thread eingestellt: Schall und Rauch.

Aber etwas anderes hat mich jetzt dermaßen geärgert, daß ich mich zum Umbau entschlossen habe: Der Kran. Ich schrieb ja schon, daß ich den Verdacht hege, daß der ursprüngliche Erbauer dafür ein altes Tonbandgerät ausgeschlachtet hat. Teil dieser Komponenten  waren Riementriebe. Und so weit, wie die Dinger in den Rumpf hinunterragten, konnte es nicht ausbleiben, daß hin und wieder unten im Rumpf liegende Kabel mit diesen Treibriemen in Konflikt gerieten. Sie sprangen ab. Und zudem hatte der Erbauer einen der Antriebe nicht unter dem zentralen Rohr des Krans montiert, sondern seitlich, so daß die Kette, die ich als Kranseil verwende, über den Rand ratterte.

Wutanfall bekommen, den Kran ausgebaut und völlig entkernt.

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Hier kann man sie noch erblicken... Ich sage nur: Klopper! Im Gegensatz dazu den neuen Drehantrieb mit dem gelben Zahnrad.

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Nicht viel größer die Antriebsmotoren des Ausleger-Hebers und der Winde. Beide Getriebemotoren wurden mit Kupplungen und Wellen aus 3 mm Stahl versehen. Am Ende kamen selbst gebaute Stellringe aus Rundmessing drauf.

Mann kann es aus dieser Perspektive schlecht sehen, aber der obere der Motoren wurde schräg eingebaut, damit sich die beiden Achsen und Ketten nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Beide stehen jetzt senkrecht unter dem Turmrohr. Stößt eine der Ketten beim Aufwinden gegen den Rand des Turmrohrs, führt das dazu, daß sich die nächsten Kettenwindungen über die schon aufgespulten Windungen legen.

Es war durch diese Entkernung sogar so viel Platz frei geworden, daß ich die Stromverteilungen unter der Deckplatte anbringen konnte: Die altbekannten Wago-Klemmen. So bleibt alles leicht demontierbar, falls Komponenten ausgetauscht werden müssen.

Die beiden senkrechten Winkelträger konnten gekürzt werden. Es wurde sogar so viel Platz unter dem Kran,

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daß ich dort die Pumpe für den Löschmonitor installieren konnte. Auch das Ding funktioniert schon.

Was für eine Erleichterung, die Basisplatte des Krans nicht mehr in die Luke zirkeln zu müssen! Und das Ding funktioniert besser als je zuvor.

Jetzt geht es mit Politur und Spucke weiter. Die Umbau- und Restaurierungsarbeiten haben ihre Spuren hinterlassen, die jetzt beseitigt werden müssen. Dennoch...

Land in Sicht!

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Ralph Cornell

So ganz langsam nähert sich die "Repsold" dem gelobten Land... der Fertigstellung!

Mit dem Peildeck bin ich jetzt so ziemlich fertig. Die Anfertigung des hohen Mastes an der vorderen Reeling hat mich ungelogen 3 Tage gekostet. Allerdings musste ich zwischendurch absetzen - mir waren die Messingrohre ausgegangen. Musste erst neue besorgen. large.DSCN0883.JPG.41c85eb610d5a79220fa387242d8ad69.JPG

Wozu die viereckige Platte rechts auf dem Mast dient - keine Ahnung. Irgendwas werde ich da schon draufkleben.

Dafür funktioniert die Laterne auf der anderen Seite - ich hoffe jedenfalls, daß es beim Original eine ist. Ich werde sie als Ankerlicht verwenden.

Was mich am meisten aufgehalten hat, war die filigrane Antennenkonstruktion in der Mastmitte.

Die beiden dicken Rohre auf Backbord und Steuerbord des Peildecks sind fast original, und sie haben auch eine Funktion: Was da oben herausspießt, sind die Antennen des oberen Empfängers. So dürften sie weit genug von der Wasseroberfläche entfernt sein, um nicht mehr den üblichen 2,4 GHz-Störungen durch Wasser zu unterliegen. Und - Kuddel ist schon an der Arbeit. Er probiert den Theodoliten aus.

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Auch andere Besatzungsmitglieder beginnen sich einzufinden. Hein wiegt den Vorschlaghammer, um den Backbord-Kettenstopper umzuwerfen.

Im Hintergrund übrigens die neuen Steine, die ich mir gegossen habe. Sie haben nur kurze Kettenstücke, für eine Wassertiefe von höchstens 20 cm. Dafür sind die Gewichte am unteren Ende der Bojen vergrößert, um die aufrechte Schwimmlage zu garantieren. So kann ich mir aussuchen, welche Steine ich für welche Wassertiefe verwenden will. Ich brauche dann nur die Stellringe unten dran zu tauschen.

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Rolf setzt die Steuerbord-Ankerwinde in Tätigkeit,

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und der olle Peter kurbelt am Kettenfänger am Bug. Er hat einfach die meiste Erfahrung darin, eine abgerissene Kette von einer Miesmuschelkolonie zu unterscheiden.

Ich habe mir nämlich gesagt: Wozu braucht die "Repsold" die handbetriebene Winde mit dem großen Rad am Bug? Einfach genug: Um damit den Grund abzuschleppen. Falls eine Kette abgerissen ist, kann man über die vermutete Position fahren und den Spezial-Draggen am Grund entlang schleppen. Durch die Form verkeilen sich die Kettenglieder zwischen Flunke und Schaft.

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Einfügung
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Ralph Cornell

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Der Smoker hat seinen Platz im Rumpf gefunden - ganz im Heck und unter den Abgaskaminen. Wie man sieht, verläuft die Verbindungsstange der beiden Ruder quer über den Smoker. Deshalb habe ich mich beim Bau des Dings für einen Lüfter mit flacher Bauform entschieden. Es ist noch Luft zwischen der Stange und der Oberseite des Lüfters.

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Probebetrieb mit Außenansteuerung aus dem Netzgerät, unmittelbar nach dem Einschalten.

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Und hier mit aufgesetzten Aufbauten. Da dampft es schon stärker.

Der Smoker muss entnehmbar bleiben - zumindest die Heizelemente halten nicht ewig. Außerdem gibt es bei den Disconeblern die Regel, daß so ein Dings alle 60 Betriebsstunden gereinigt werden soll. Tatsächlich habe ich bei anderen Smokern schon gesehen, daß die Heizwendeln einen bräunlichen Belag bekommen haben. Muss mich mal schlau machen, was die Leute zum Reingen nehmen. Alkohol vielleicht?

Deshalb habe ich zwischen dem Smoker und den anderen Elementen Kupplungen eingelötet - eine kleine mit 2,54 mm Pins und Buchsen, und eine stärkere mit jeweils 2 mm Goldies für die Heizerkabel. Für einen Strom von etwa 1,5 Amperè reicht das völlig.

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Und hier - voller Betrieb! Wohlgemerkt, das ist die Stellung für Leerlauf! Bei Vollgas dampft es noch viel stärker, wenn der Mosfet voll durchschaltet. Auf Vorwiderstände konnte ich verzichten, wie im parallelen Bericht über meine Smoker-Experimente erwähnt.

Ein winziger Wermutstropfen fiel dann doch in meinen Becher - ich musste die SD-Karte des Soundmoduls noch einmal entnehmen und etwas am Programm ändern: Der Nachlauf des Lüfters nach dem Abschalten war mir zu kurz. Er schafft es nicht, binnen der eingestellten 10 Sek. allen Dampf aus der Kammer zu blasen und ihn herunter zu kühlen. Ich habe ihn jetzt auf 30 Sek. gestellt. Und den Strom im Leerlauf habe ich von 80% auf 60% reduziert, damit es nicht so stark nebelt.

Das sind Sorgen, oder? :mrgreen:

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Ralph Cornell

Mal ohne Bilder, denn es gibt keine Neuigkeiten. Aber interessante Altigkeiten...

Also, der Versuch mit dem Doppelsmoker hat sich als Schuss in den Ofen herausgestellt. Der extrem flache Lüfter erwies sich als zu schwach, um die Hitzeentwicklung in der Smokerkammer in Grenzen zu halten. Und dann kam es auch noch zum Trockenlauf. Das Ding ist total verzogen und nicht mehr zu retten. Ich habe ihn ausgeschlachtet.

Die Einzelteile fanden Verwendung in einem neuen Smoker, Diesmal mit nur einem Heizelement. Und da der Strom nur bei 0,7 Amperé lag, konnte ich auch auf den Mosfet verzichten und den Smoker direkt am Beier-Modul anbinden. Um für mehr Luftdurchsatz zu sorgen habe ich die Zahl der Bohrungen im Deckel vergrößert (fünf sind es jetzt).

Zu meiner Verblüffung lieferte der neue Smoker kaum weniger Dampf als der vorherige mit den zwei Heizelementen.

Nun kommt es ja bei Smokern nicht auf die Hitzeentwicklung an, sondern darauf, daß das Dampfmedium sofort nach dem Verlassen der Heizwendel, also der Verdampfung, auf Kondensationstemperatur heruntergekühlt wird. Und offenbar hatte ich durch die neue Konfiguration den Idealzustand erzielt.

Und dann - meine Sorgenkinder, die Ankerwinden. Die Steuerbordseite war ausgefallen. Ich habe verzweifelt nach der Ursache gesucht. Alles ausgebaut. Zum Schluss voller Wut den Lautsprecher ausgestöpselt, um hören zu können, ob die Relais arbeiten. Kein Klick...

Aha. Relaisplatine abgebaut. Getestet... Relais klicken. Am Stecker gemessen... Nichts. Also liegt's zwischen Beier-Modul und dem Stecker. Alle Leitungen durchgeklingelt... Die Plus-Leitung hat keinen Durchgang. Das Problem immer weiter eingegrenzt, bis der Störenfried gefunden war. Das Plus-Kabel zur Relais-Platine war unmittelbar hinter dem Stecker gebrochen. Ersetzt... funktioniert wieder. Vier Stunden hat mich das verdammte Kabel gekostet!

Anderen Ärger gab es auch. Der Handlauf über den Schanzkleiden war schon immer ein Quell der Qual für mich gewesen. Einfach kurze Messingstiftchen im Schanzkleid, und den Handlauf darauf aufgeklebt. Geklebt! Das kann doch nicht halten!!!

Hat es auch nicht. Was habe ich den Ersterbauer verflucht, als ich versuchte, die Stellen zu löten!

Heute reichte es mir. Ich habe den ganzen Handlauf abgebaut, in Stücke geschnitten und ihn wieder zusammengelötet - nach dieser Methode, die sich für mich bewährt hat:

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Das hält wenigstens!

So, und nun kommt die große Pause über Weihnachten. Da setze ich mich nicht in den Bastelkeller!

Win Frohes Fest wünsche ich euch! Nach den Feiertagen berichte ich weiter.

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  • 2 weeks later...
Ralph Cornell

GRRR... mein Beier-Modul hat den Dienst quittiert, ich habe es eingeschickt. Leider hat Beier Betriebsferien und macht erst am 7.1.'20 wieder auf. Hoffen wir mal, daß die elektronischen Hexenmeister den Fehler rasch finden, denn im letzten Drittel des Februars ist die Faszination Modellbau in Berlin, wo ich die aufgemotzte "Repsold" vorstellen möchte. Und es gibt noch einiges zu tun - unter anderem, die Funktionen der Fernsteuerung in der Badewanne auszuprobieren.

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  • 2 weeks later...
Ralph Cornell

So, das Beier-Modul ist wieder da. Die Leute müssen es schon am ersten Tag nach ihren Betriebsferien repariert haben. Das nenne ich mal Service!

Der Reparaturbericht allerdings brachte mich zum Kopfkratzen - ausgerechnet die kleinen Radarmotoren könnten an dem Ausfall schuld sein. Nun ziehen die Dingelchen bloß 20 mA und laufen quasi leer - das bisschen Luftwiderstand nicht gerechnet. Aber der Electronic-Andy hat's mir dann erklärt. Es könnte an der PWM gelegen haben.

Damit die Radarbalken langsam genug drehen, habe ich mittels der PWM die Ausgangsspannung auf 2 und 4 % festgelegt. Da die Motörchen nur 20 mA ziehen, kann durch die PWM der Strom an den Schaltflanken auf ein sattes Amperé ansteigen - vielleicht zu viel für die Endstufentransistoren.

Sei's drum, ich habe einfach zwei Widerstände von 10 Ohm eingelötet und die PWM-Werte leicht erhöht - auf 4 und 6 %. Nun stimmt's wieder.

Ein anderes Ding hat mich geärgert - die Ankerwinden. Alles funktionierte - solange ich nicht die Befestigungsschrauben der Luke anzog. Dann streikt eines der Dinger.

Was habe ich geflucht, bis ich die Ursache gefunden hatte: Ein Kabel am Step-down war so ungünstig umgelegt, daß es den Wandler ausschaltete, wenn sich der Lukendeckel senkte!

Trotzdem, die Zielgerade nähert sich. Jetzt sind nur noch Kleinigkeiten zu tun - die Lackschäden am Deck müssen übermalt werden, die Stützen unter dern Brückenocken mussten erneuert werden.

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An den mittleren Brückenfenstern waren noch die Klarex-Scheiben einzusetzen. Übrigens:

Nein, es sind keine Kreisscheibenwischer. So etwas mag es geben, aber Klarex- oder Klarsichtscheiben funktionieren anders.

In die Scheiben ist beim Original mittig ein kleines Loch gebohrt. Hinter der Scheibe sitzt ein kleiner Elektromotor - wahrscheinlich ein Glockenankermotor, denn der hat die erforderliche Drehzahl. Die Abtriebswelle führt durch dieses Loch. Und vor der eigendlichen Scheibe, ganz dicht davor, sitzt noch eine Scheibe, und die dreht sich mit irrsinniger Geschwindigkeit.

Die Fliehkraft macht's, daß sich auf dieser Scheibe nichts halten kann, weder Regen, noch Gischt, noch Schnee. Das wird alles einfach beiseite geschleudert.

Außen herum, sehr dicht um die rotierende Scheibe herum, sitzt ein Ablaufblech, das geformt ist wie ein längst durchgeschnittener Torus. Das sind die weißen Ringe, die man so oft sieht. Was von der Scheibe davonfliegt, sammelt sich darin und rinnt nach unten. Unten dran ist ein kleiner Trichter, durch den das ablaufende Wasser nach außen wegläuft.

Die Dinger zu imitieren war nicht ganz trivial. Zum Glück hatte ich etwas dünnwandiges Alu-Rohr. Auf der Drehbank wurden davon drei Ringe (Nein, nicht die für die Elfenkönige hoch im Licht!) mit einer Höhe von nur 1 mm abgestochen. Entgratet, und... Je einen Tropfen Ruderer-Kleber darunter gehängt und das ganze aushärten gelassen. Am nächsten Tag wurden den ausgehärteten Tropfen die "Bäuche", die in Längstrichtung verliefen, mit Schleifpapier weggeschliffen. Grundiert, lackiert und das ganze vor die Brückenfenster geklebt.

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Ralph Cornell

Jetzt ist nicht mehr viel am Schiff zu tun, aber etwas anderes drängt sich vor: Der Bau eines Bootsständers. Der bisherige Ständer sieht einfach nicht aus. Zur Montage und zum Fummeln geht er, aber auf einer Ausstellung? Horror! Es passt einfach nicht, ein so schön ausgebautes Schiff und ein Schrott-Ständer...

Kommt hinzu, daß der Kahn auch transportiert werden muss - auf dem Anhänger meines Motorrollers oder am Fahrrad, und der alte Ständer passt in keiner Weise auf den Deckel. Den alten kann man nicht mal richtig greifen, und die "Repsold" wiegt einiges.

8 mm Sperrholz war noch vorhanden, und auch 2 Stangen Rundholz Kiefer 19 mm. Die senkrechten Trägerplatten wurden nach dem Muster der bisherigen Platten ausgeschnitten.  Forstner-Bohrer her und in jede der Platten 4 Bohrungen mit 4 mm Tiefe eingebracht. Die Rundhölzer abgelängt und in die Bohrungen geklebt - natürlich mit Ponal-Wasserfest. Und dann mit Rückwandschrauben aus der Möbelfabrikation von der Außenseite her verschraubt. Das hält!

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Hier sieht man den rohbaufertigen Ständer auf dem Anhängerdeckel. Die Auflagegummis sind schon zum Verkleben vorbereitet. Die kleinen Winkelstücken auf dem Deckel passen übrigens auch für den Ständer der "Weser", die ja auch so ein langes Elend ist. Das Viereck in der Mitte ist übrigens für den Ständer meines Motorboots passend. Wenn man kein Auto hat, muss man sich eben anders behelfen...

Nach dem Verkleben der Auflagegummis kommt dann ein Arbeitsschritt, der langweilig ist, aber nicht zu umgehen: Bootslack drauf, und schleifen, und Lack drauf und schleifen... Ihr kennt das ja.

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  • 3 weeks later...
Ralph Cornell

Eine erfreuliche Mitteilung: Die Johann Georg Repsold ist so gut wie fertig!

Das Datum der Wiederindienststellung wird wohl der 22. und 23. 2. sein, bei der Ausstellung im FEZ-Berlin. Ich hoffe, dabei auch Video-Aufnahmen machen zu können, die die "Repsold" dann beim Fahren im Schwimmbecken des FEZ und bei der Arbeit zeigen sollen.

Kleinigkeiten werden mit Sicherheit noch anfallen - so z.B. der Austausch der bis dahin provisorischen Ankerketten und solche Dinge. Es gibt immer etwas zu verbessern an einem so komplexen Modell, aber grundsätzlich ist die "Repsold" jetzt einsatzbereit.

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  • 3 weeks later...
Ralph Cornell

Samstag, der 22. 2. - Tag der Wiederindienststellung der "Repsold". Als Ausstellungsobjekt machte der Kahn was her und zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Aber dann! Ab 18:00 Fahren im Schwimmbecken des FEZ. Hier zeigte sich, daß der Kahn viel Temperament besitzt. Bei "Knüppel auf den Tisch" warf die Repsold eine gewaltige Bugwelle auf, so daß das Wasser über die (flachen) Ränder des Beckens schwappte. Licht und alle Funktionen funktionierten gut.

Nach einer Stunde Fahrt, unterbrochen von einer Pause für die Rennboote, reichte es mir dann. Ich manöverierte die Repsold zur gegenüberliegenden Seite des Schwimmbeckens, um ihr die Gurte anlegen zu können. Und dann...

Alles dunkel, nichts reagierte mehr. Ich hob die Repsold aus dem Wasser und brachte sie zum Stand. Null Reaktion auf alles. Aubauten abgenommen - es war Wasser eingedrungen, woher, ist mir noch unklar. Was die ganze Sache unheimlich machte - in der Kammer für den Step-down-Wandler, der die ganze Anlage versorgt, stand etwas Wasser. Das Ding war tot.

Ausgetupft, und trocknen lassen. Am nächsten Tag dann ein Versuch: Statt des Wandlers eines der BEC's vom Fahrtregler angeschlossen, also das Ziehen der +Zuleitung rückgängig gemacht. Immer noch keine Reaktion.

Da beschlich mich ein unheimlicher Verdacht. Wenn der Wandler ausgestiegen war und die volle Bordspannung von 13,2 Volt auf die Fernsteuerung gegeben hat - dann wäre alles durchgebrannt, beide Empfänger, Power-Box-expander, alle Regler durch...

Wollen's nicht hoffen...

Nun muss alles einzeln duchgeprüft werden, ob es noch funktioniert.

Ein Kamerad von der Jugendgruppe hat Aufnahmen von der Fahrt der Repsold gemacht - muss sehen, was davon brauchbar ist.

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Ralph Cornell

Alarm abgeblasen, die Tataren kehren in ihre Zelte zurück...

Test: Nachdem der Step-down-Wandler zwei Tage Zeit zum Trocknen hatte, habe ich das Ding genommen, von der Expander-Box gelöst, Spannung angelegt...Blaue LED leuchtet. Funktioniert also. Gemessen: Korrekte Spannung von 5,5 Volt wird produziert. Wieder an den Hauptverteiler angeschlossen, Hauptschalter ein - nix. Durchgemessen: Kein Durchgang.

Mein Verdacht: Der Hauptschalter könnte was abbekommen haben. Ja, wenn man an das verdammte Ding rankäme! Ursprünglich sollte der Akku wohl über zwei Steckkontakte neben dem Schalter im Vorschiff geladen werden, aber das habe ich totgelegt - mein 4S LiFePo muss ja balanciert werden. Die Platine mit dem Schalter und den beiden Buchsen war festgeklebt, die Schrauben, mit denen der Schalter auf die Platine geschraubt war, ließen sich nicht drehen. Endlich bekam ich das ver...e Ding aus seiner Luke losgebrochen...

Was bammelt denn da unten dran? Eine rote Box. Bei näherer Betrachtung erwies sich das Ding als ein Sicherungshalter aus dem Autobereich. Das stammte wohl vom Ersterbauer oder vom Vorbesitzer. Sicherung in Augenschein genommen... Durchgebrannt.

Das fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren! Der Step-Down hatte einen Kurzschluss produziert - aber abwärts, zum "Starkstromteil".

Heute Mittag zur Tanke geradelt und Ersatzsicherungen besorgt. Eingeschoben, Sender an, Hauptschalter an... Piep, piep, piep... Die Regler initialisieren sich.

Plumps! Das war der Felsbrocken, der mir vom Herzen gefallen ist. Außer der Sicherung gab es einen Schaden: Einer der Schalter am Multischaltmodul hatte "vergessen", daß er Memory sein sollte. Und sonst - nichts!

Ein Hoch auf den Ersterbauer! Seine Sicherung hat mir die Kosten für eine durchgebrannte Elektronik erspart - und das wären mehrere hundert Euronen gewesen!

Die Videoaufnahmen waren nichts besonderes. Ich habe da etwas zusammengeschnitten: Das hier.

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Ralph Cornell

Nach der Show ist vor der Show. Im April ist bei uns im Sail&Road Anfahren, und wenn das Wetter mitspielt, soll die "Repsold" dort ihren ersten "echten" Einsatz fahren, also mit dem Aussetzen der Bojen etc. Dem zuliebe habe ich jetzt an den Bojen die langen Ketten angebracht, die für 60-80 cm Wassertiefe. Fummlig, wie immer.

Ich hoffe, das Wetter spielt mit. Auch für eine "heiße" Testfahrt, wo noch einmal alles erprobt werden soll.

Ach, es ist noch einiges zu tun. Tatsächlich ist mir beim Rücktransport an einem der Schatt-Davits der Endbogen weggebrochen. Das kommt davon, wenn man keine Kiste baut. Transportschäden sind wohl häufiger als Kollisionen... Neu machen ist angesagt.

Auch der Lautsprecher soll ausgetauscht werden, gegen ein 4Ohm Exemplar. Die "Repsold" ist mir einfach zu leise.

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Ralph Cornell

Neuer Lautsprecher ist eingebaut. Da es nicht ganz die Größe des alten Lautsprechers in 4 Ohm gab, musste ich die Schrauben M3 für die Befestigung versetzen. Fummlig, eine Geduldsprobe. Schließlich müssen die Schrauben so eingesetzt werden, daß die Köpfe auf dem Boden des Brückendecks sitzen und die Schäfte nach unten in die Aufbauten zeigen. Man muss also die Schäfte möglichst weit hinten am Kopf mit der Pinzette packen, durch die Öffnung bugsieren und dann gewissermaßen blind in die vorbereitete Bohrung fummeln. Jedes falsche Aufsetzen verdreht die Schraube in der Pinzette, bis zum Herausspringen. Pro Schraube 4-5-mal, und vier Schrauben sind's.

Dann Muttern drauf, und Gummipuffer für die vibrationsfreie Aufhängung. Lautsprecher auf die Schäfte fummeln, und Stoppmuttern hinterher. Puh!

Ein Glück, daß das eine einmalige Arbeit bleibt - hoffe ich jedenfalls.

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Ralph Cornell

Schon vor zwei Wochen hat sich ein weiteres Besatzungsmitglied eingefunden: Kuddel, der Schweißer. Er entstand als 3D-Druck bei Wixsite. Natürlich soll er richtig schweißen!

Aber zuerst sollten er und sein Schweißtrafo bemalt werden. Bei ihm ging das ja noch, aber sein Trafo... Ich wollte unbedingt den Schriftzug "Einhell" auf dem Ding haben. Also eine Kopie davon gemacht und damit zu meinem liebsten Drucker. Leider kann der gute Mann nicht auf Selbstklebefolie drucken, sowas hat er nicht. Aber ich erinnerte mich, daß normales Kopierpapier stark durchscheinend wird, wenn man es mit farblosem Lack tränkt. Also den Schriftzug ausgeschnitten, die Seiten des Trafos erst mit Acrylfarbe gestrichen, und dann, nach dem Trocknen, farblosen Lack darüber und das mit Lack getränkte Papierchen sozusagen mit dem Lack festgeklebt.

Meine Hoffnung erfüllte sich: Das Papier wurde so durchscheinend, daß die gelbe Untergrundfarbe des Trafos durchkam.

Der Rest war dann Spiele- und Murkserei. Da Kuddel so tief gebückt dakniet, fällt es nicht besonders auf, wenn man ihm die Kabel einer Mini-LED zwischen den Beinen durchzieht.

Aber nur ein Stückchen weit! Der Kathodendraht wurde abgekniffen und mit einem 1 mm Messingstift verlötet, der durch seinen Schuh geht. Das Anodenkabel geht zum Schweißtrafo, verschwindet in der Stirnseite... und ist mit einem weiteren Messingstift verlötet, der unten aus dem Standfuß herauskommt. Die Stifte dienen sowohl als Kontakte und verhindern auch, daß die Figuren einfach umfallen, wenn es kabbelig wird.

Die Gegenstücke wurden ins Deck eingelassen: Kurze 2X0,5 mm Röhrchen.

Da das so schön funktionierte, habe ich solche Röhrchen gleich an zwei Stellen eingelassen. Normalerweise übt Kuddel sein Handwerk auf dem Vordeck aus, aber bei Schietwetter kann er sich unter die Backbord-Brückennock verziehen. Die Kabel unter Deck gehen direkt zum Soundmodul.

Zwei Kabel mussten noch angebracht werden. Beide haben keine Funktion. Die Stromzange an dem einen ist ein Fake - es ist nur eine von den Backen vorhanden; denn wenn Kuddel mit der Arbeit fertig ist sollen die Bojen ja ausgesetzt werden, mitsamt der Kette, an der Kuddel herumgeschweißt hat. Die kann ich dann einfach wegziehen. Das andere soll die Stromzufuhr darstellen. Einen Stecker muss ich mir noch machen.

Und das Resultat: Kuddel schweißt!

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Ralph Cornell

Eines hat Kuddel noch gefehlt: Eine Schweißdecke. Denn die WSV wäre bestimmt nicht begeistert, wenn Kuddel mit seiner Schweißerei Löcher in das Holzdeck der "Repsold" brennt!

Soweit ich weiß, besteht eine solche Schweißdecke aus Asbestfasern. Habe mir also eine solche gemacht - aus Ripstop - und bemalt.

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Damit die Decke da bleibt, wo sie ist, wenn der Kran die Kette wegzieht, ist die Unterseite mit Doppelklebeband ans Deck geklebt. D.H., sie kann mit Kuddel umziehen, wenn er seinen Arbeitsplatz wechselt.

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  • 1 month later...
Ralph Cornell

Tag des Triumpfs! Heute habe ich mich mal trotz Corona aus meinen vier Pfählen getraut (Riskogruppe), habe die Repsold auf den Fahrradanhänger geschnallt und bin zu meinem Stammgewässer geradelt - der Krummen Lanke. Puh, man ist doch außer Form!

Jede Menge Leute, alle ohne Maske. Da mir mein Leben wertvoll ist habe ich meine eigene aufgesetzt. Und dann alle Vorbereitungen getroffen zum Stapellauf.

Was soll ich sagen: Alles hat geklappt - sogar das Aussetzen der Bojen. Nur das Wiedereinholen ist schwierig, weil selbst leichter Wellengang dazu führt, daß das Krangewicht wild pendelt. Aber mindestens die beiden ausgebrachten Bojen habe ich wieder binnenbords gekommen. Was mich geärgert hat: Ich hatte meine Fernglasbrille vergessen, und das machte es problematisch, auch die Steine mit dem Kran zu fassen zu bekommen. Aber: Etwas so nützliches wie ein Querstrahlruder wird mir nicht mehr entgehen, wenn ich noch einmal so ein Boot baue! Ohne das Ding würden die Bojen noch heute draußen dümpeln.

Film und Foto: Keine. Man braucht wirklich beide Hände, um die "Repsold" adäquat manöverieren zu können. Und darum wäre ein eigener Kameramann vonnöten.

Es hat alles so gut geklappt, daß mir regelrecht unheimlich zumute ist. Wenn das die Generalprobe war, kann die Premiere eigentlich nur eine Katastrophe werden...

Und - nicht ein Tropfen Wasser im Schiff! Also war das Wasser, was da im Schwimmbad reingekommen ist, wirklich übergekommenes Wasser.

Sogar meine Abwehrbewaffnung hat sich bewährt. Es war noch ein Kollege mit einer halbfertigen "Berlin" da, Und ein Krawallschwan. Als der auf die "Berlin" loswollte, bin ich mit der "Repsold" dazwischen und habe die Wasserkanone eingeschaltet. Da wurde das Vieh ganz schlank und bescheiden und hat sich getrollt. Meine alte Beobachtung: Wasservögel werden angesichts von Dingen, die durch die Luft auf sie zugeflogen kommen, sehr nervös!

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  • 3 weeks later...
Ralph Cornell

Zurück in den Bastelkeller... War gestern mit der "Repsold" am See, um mit dem Kran zu üben. Resultat: Beide Kranseile (die Feinketten) abgerissen. Also werde ich wohl wieder auf Kevlar zurückgreifen müssen. Mal sehen, ob und wie ich das schaffe, zu verhindern, daß die Seile bei Entlastung abspringen.

Über Nacht ist mir eine Idee gekommen: Wenn man nun ein kleines Gewicht an einer Rolle auf das Seil setzt? Es könnte dann auf dem Seil wie eine Drahtseilbahn hin- und herfahren. Und wenn das Seil entlastet wird, senkt es sich und hält das Seil gespannt.

Versuch macht Kluch. Ich werd's versuchen.

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Ralph Cornell
Am 27.5.2020 um 08:53 schrieb Ralph Cornell:

 Mal sehen, ob und wie ich das schaffe, zu verhindern, daß die Seile bei Entlastung abspringen.

Über Nacht ist mir eine Idee gekommen: Wenn man nun ein kleines Gewicht an einer Rolle auf das Seil setzt? Es könnte dann auf dem Seil wie eine Drahtseilbahn hin- und herfahren. Und wenn das Seil entlastet wird, senkt es sich und hält das Seil gespannt.

Versuch macht Kluch. Ich werd's versuchen.

Versucht - und geht nicht. Da das Windenseil ständig zwischen zwei Stellungen wechselt (Kranarm steil aufgerichtet und Kranarm gesenkt, fast waagerecht), fährt das zusätzliche Gwicht zu weit und kommt den Flaschenzugseilen des Armaufrichters, die darunter verlaufen, ins Gehege. Idee verworfen.

Außerdem hatte ich das Problem, daß in steil aufgerichteter Stellung der Kranarm durch das daranhängende Gewicht (Kranhaken und evtl. Last) noch weiter in die senkrechte Stellung gezogen wurde, so daß es nicht mehr möglich war, den Ausleger wieder zu senken. Auch dabei sprangen immer wieder die Seile ab.

In meiner Verzweiflung habe ich auf der Welle, mit der der Ausleger am Turm befestigt ist, eine kräftige Feder montiert, die den Ausleger nach unten drückt. Sieht nicht aus, funktioniert aber. Der Getriebemotor, der den Kranarm hebt und senkt, ist stark genug, um diesen Widerstand zu überwinden.

Die Länge des Zugseils wurde so bemessen, daß der Ausleger sich nur soweit senken kann, daß die Spitze des Auslegers gerade noch auf der Auflage an den Aufbauten ruht - und nicht weiter. Die Entlastung ist so minimal, daß das Kevlar-Seil nicht von den Umlenkrollen springen kann.

Im Trockenversuch funktioniert's.

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  • 1 month later...
Ralph Cornell

Ich denke, ich bin meinem Kranproblem beigekommen. Die Lösung war ganz einfach:

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Ein Führungsring unterhalb der Seilrolle. 1,5 mm Messingdraht. Zu einer Öse gebogen, verlötet und abgewinkelt. Zwei Löcher in den Kranarm gebohrt, und ich war im Geschäft. Das schlägt natürlich dem Gedanken des Scale-Modellbaus ins Gesicht. Aber ich bin ja Funktionsmodellbauer, es ist die Funktion, die mir wichtig ist.

Mein Problem war, daß unweigerlich Schrägzug auf das Seil kam, wenn ich den Kran mit daran hängender Boje über das Deck schwenkte. Und das muss ich tun, um die Kette der Boje in den Kettenstopper einlegen zu können. Das Video, das Kamerad Sebastian Kuhnert und ich für den August geplant haben, soll diesen Vorgang zeigen.

Im Hintergrund ist auch die zweite Inovation zu sehen, mit der ich dem Problem beigekommen bin, die Seile des Kranarmaufrichters vom Abspringen abzuhalten. An sich ist es eine Spannvorrichtung - ein Haken, der sich über die Welle der Querzugrollen haken lässt. Darauf eine Gewindehülse, und in der wiederum ein 1,5 mm Gewindebolzen mit einem Auge am Ende. Damit kann ich die Seillänge genau einstellen. Aber das Ding hat auch so viel Eigengewicht, daß er sich nach unten senkt, wenn Entlastung auftritt. So bleibt das Seil gespannt.

Ich habe jetzt schon einige Testfahrten mit der "Repsold" hinter mir. Solange die Wassertiefe zwischen 50 und 80 cm ist, schwimmen die Bojen schön aufrecht.

Aber eines bereitet nach wie vor Probleme - die Bojen an das Krangewicht zu bekommen. Die "Repsold" hat hohe Aufbauten und treibt ab wie ein Bund Stroh. Und da ich nur zwei Hände habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als das Schiff mit Minimalschub und gesteuert über das Querstromruder an die Boje heran zu manöverieren. Das Krangewicht hängt dabei über die Bordwand, ungefähr in der Höhe der Bojenverstrebung. Ich muss das Schiff so manöverieren, daß die Stifte an der Bleiolive die Streben fassen. Und das ist unheimlich schwer, besonders bei Wind. Entweder dreht sich der Kahn weg, oder er wird vom Wind über die Boje getrieben, so daß sie unter dem Bootsboden durchschurrt. Ein regelrechtes Kielholen! Wenn es dazu kommt, steht die Boje natürlich schief - die Verstrebungen weisen von der Bordwand weg... und von der Olive, die da hängt. Von 10 Versuchen, eine ausgebrachte Boje zu bergen, glückt nur einer.

Habe ich die Boje am Haken, ist es natürlich einfacher. Ich ziehe sie hoch und schwenke sie dann über das Deck, um ihre Kette in den Kettenstopper einlegen zu können. Das war der Vorgang mit dem Schrägzug, bei dem mir immer das Kranseil absprang. Jetzt nicht mehr!

Noch schwieriger ist es, das Krangewicht mit seinen Stiften in den Bügel auf den Steinen zu bekommen. Das geht nur bei klarem Wasser ohne viel Wellenbewegung und ohne viel Wind.

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Ralph Cornell

Der Vorschlag aus den Kommentaren mit dem Magneten lies mich nicht los. Über Nacht kam mir die Erleuchtung: Wenn der hypothetische Magnet nun die Stahlstifte in der Bleiolive anziehen könnte...?

Ich hatte doch noch die magnetische Leiste, die kunststoffgebunden ist und die ja auch schon bei der Konstruktion des magnetischen Schwimmerschalters zum Einsatz gekommen ist.

Ein Stückchen davon heruntergeschnitten, ein Loch hinein gebohrt, das groß genug war, um über den Schaft mit der Blink-LED gestülpt zu werden...

Provisorisch mit einem Stückchen Gummi festklemmen... Und nun: Versuch macht kluch! Unten noch ein Stückchen Anglerblei an den unteren Schaft.

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Daß das nicht ausreichen würde, um das Gewicht der herabhängenden Kette völlig zu ersetzen war mir klar - ich wollte ja gerade, daß die Boje schräg im Wasser stand - genau die Situation, die ich schon beschrieben habe und die die Bergung der Bojen so schwierig macht.

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Und tatsächlich, ich konnte beobachten, daß der magnetische Ring die Stahlstifte anzog! Genauer gesagt, die Boje bewegte sich auf die Olive mit ihren Stiften zu - nur ganz wenig, aber wo vorher das Einhaken schwieriger gewesen wäre, war es nun leichter. Ich werde den Ring erst einmal drauflassen und einen echten Test im Freiwasser starten.

Die folgenden Bilder untermalen den Vorgang, die Boje zu bergen:

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Der Kran zieht die Boje über das Deck, damit die Kette in den Kettenstopper eingelegt werden kann. Das war der Vorgang, bei dem mir immer das Kranseil absprang.

Nun gilt es, die Boje auf ihrem Gestell abzulegen. Ich war mir nicht sicher, ob sich die Stifte dank der zusätzlichen Haltekraft des Magneten aus dem Ring lösen würden. Zu meiner Überraschung gelang das sogar leichter.

Nun kommt der nächste Schritt: Der Stein muss hochgezogen werden.

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Für zukünftige Anwendungen könnte es möglich sein, einen Magneten in den Stein einzubetonieren.

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Stein auf dem Deck abgelegt. Hier muss man sich vorstellen, daß die Kettenbucht nicht über dem Holz des Bootsständers liegt, sondern über die Bordwand hängt.

 

 

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Ralph Cornell

Mann muss die Kette möglichst in der Mitte der Bucht zu fassen kriegen

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und sie dann hochziehen.

Und dann kommt der große Trick: Wie kriegt man die Kette von den Stiften wieder runter?

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Indem man den größten Teil der Kette auf dem Deck ablegt. Dann geht man mit dem Krangewicht dicht über den Schwimmkörper des Schwimmerschalters,

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und durch ein leichtes Schwenken des Krans legt sich die Kette über den Schwimmkörper. Wenn man jetzt mit dem Krangewicht herunter geht, wird sie abgestreift.

Das hört sich leichter an, als es ist. Wenn das Schiff im Seegang rollt und das Gewicht pendelt, muss man ein paarmal ansetzen. Am besten gelingt es natürlich bei ganz glattem Wasser.

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  • 4 weeks later...
Ralph Cornell

Heute mal am Kran gewerkelt und die im anderen Thread erwähnten Microschalter eingebaut. Der Eine war recht schnell apliziert - im Inneren der Krankabine. Dieser Microschalter sorgt dafür, daß sich der Kranarm nur bis zum Rand der Krankabine heben kann. Diese Begrenzung muss sein, sonst zieht der Motor den Arm mit solcher Kraft gegen das Gehäuse, daß der Bolzen, um den er sich dreht, aus der Lagerung springt.

Das war noch einfach. Aber der Versuch, einen der Micro-Microschalter am Ende des Arms anzubringen, scheiterte nach kurzer Zeit. Die kleinen Dinger vertragen alles, nur keinen Seitenzug. Und der tritt unweigerlich auf, wenn ich die Bojen quer über das Deck schwenke, um die Ketten in die Kettenkimme einzulegen. Nach kurzer Zeit riss das winzige Hebelchen ab.

Es musste ein größerer Microschalter her - Nicht ganz so micro, 20 mm lang. Aber wie ich es auch drehte und wendete, der Schalter passte nicht das Ende des Arms. Etwas war immer im Wege - zumeist die Welle, auf der die Seilrolle läuft.

Bis mir nach einer Weile (man wird alt, das Denken wird langsamer) die Erleuchtung kam: Und wenn ich die Welle selbst als Befestigung nehmen würde? Und dann nur noch eine zweite Bohrung für eine Befestigungsschraube M2?

Welle ausgebaut und statt dessen eine lange M2-Schraube genommen. Damit den Microschalter zunächst außen auf den Kopf geschraubt. Und dann die 2. Bohrung angerissen.

Der größere Microschalter hat der Vorteil, daß man hier eine größere Diode anlöten kann... und daß der kleine Hebel aus Blech bestand, das sicher in dem Schalter gelagert war. also kein Problem bei Seitenzug! Auf das Blech konnte ich ein Messingteil löten, das zwar Ähnlichkeit mit einer Büroklammer hat, aber das Krangewicht beim Hochfahren gut abfängt und den Microschalter betätigt.

Bilder folgen... Aber morgen ist erst einmal Lichterfahrt angesagt.

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Ralph Cornell

Die Lichterfahrt war sehr erholsam, es war schön, die alten Freunde mal wiederzusehen. Aber die Funktionen der "Repsold"...

Mitten während der Vorführung des Aufnehmens einer Boje blieb die ganze Krangeschichte plötzlich stehen, nichts ging mehr. Natürlich zum Steg gefahren, den Kahn rausgenommen und den Kran abgeschraubt.

Ich dachte, mich trifft der Schlag! Beide Kabelverlängerungen von den Microschaltern zu den Reglern und Motoren hatten sich um die Aufwickelwelle der Kranwinde gewickelt und waren endlich abgerissen. Kein Wunder, daß nichts mehr ging!

Mit genauer Not gelang es mir dann noch, den Kran in Neutralstellung zu bringen. Mit dem Vorführen war es dann natürlich nichts mehr - nur die anderen Funktionen gingen noch. Also Lichterfahrt, und eben nur das.

Am Samstag kam ich dann dazu, das Desaster zu reparieren. Ich hatte für die Kabelverlängerungen recht dünne und sehr flexible Litzen genommen, denn wärend die Regler und Motoren stillstehen, dreht sich der Krankopf darüber. Das hatte sich gerächt. Also wurden statt dessen stärkere Doppellitzen eingelötet. Das scheint mir klüger und funktioniert wieder.

Wenigstens kam ich dabei dazu, die versprochenen Fotos zu machen...

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Leider ist ma lwieder die Aufnahme unscharf geworden, aber man erkennt deutlich das Hebelchen des Microschalters. Bis zu diesem Punkt kann sich der Kranarm heben - und nicht weiter.

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Die anderen Bilder betreffen den größeren Microschalter am Ende des Auslegers. Wie man sehen kann, ist zwischen dem Schalter und der Seilscheibe gerade noch genug Platz, um sie frei laufen zu lassen. Auf dem letzten Bild sieht man die Spange, die den Microschalter betätigt, von der Seite.

Die Spange sorgt dafür, daß das Kranseil frei laufen kannn, aber die Bleiolive betätigt in jeder Stellung des Kranarms, ob steil aufgerichtet oder fast waagerecht, den Microschalter.

Der Sinn ergibt sich aus der Sache selbst. Ließe man die Bleiolive bis ganz oben laufen, käme danach der Punkt, wo sie anstößt und den Kranausleger zu heben beginnt - wobei dann gern die Seile von den Seilscheiben springen.

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Etwas anderes wurde dann noch geändert: Die Deckmündungen der Klüseneinläufe der Ankerketten. Sie liegen jetzt weiter auseinander, so daß die Ketten auf den Rollen der Ankerwinde laufen, ohne sich zum Rand hin zu verkannten. Die Grundplatte ist kupferkaschiertes GFK, die Klüseneinläufe Rosetten aus dem Baumarkt aus Messing, die erst geschwärzt wurden und dann aufgelötet.

Der kleine Micropile-Motor im Hintergrund ist mit einer Schnecke versehen und lässt die Spillköpfe mitdrehen, während die Winde läuft.

Auch die Ketten wurden geändert. Leider sind die Stegketten von STEBA nicht mehr erhältlich. Die neuen Ketten bestehen aus Stahl und sind nur um 1/10 mm breiter. Sie werden von den Dahmen-Ankerwinden anstandslos transportiert, was bei den größeren Stegketten 5,1 x 3 mm nicht mehr der Fall war - sie liefen haklich und neigten dazu, aus den Führungen zu springen.

Da die Ankertaschen nicht senkrecht zur Bordwand stehen, sondern schräg verlaufen, bereiteten die Anker Probleme beim ausrauschen, sie wollten nicht aus den Taschen rutschen. Außerdem waren sie ein wenig zu leicht.

Also wurden Bleiperlen auf den Schaft der Anker aufgefädelt, und jeder der Ketten bekam am Ende eine Feder apliziert, Wenn nun die Anker in die Taschen laufen, ruht das untere Ende der Feder auf den Bleiperlen, und das obere Ende der Feder stößt gegen den innenrand der Rosetten und wird zusammengedrückt. Das sorgt im allgemeinen für einen sicheren Auswurf der Anker aus den Taschen.

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  • 3 weeks later...
Ralph Cornell

Ich hab's mal wieder geschafft... Kran der "Repsold" außer Funktion.

Zur Erklärung:  Bei der Sonntäglichen Ausfahrt hatte ich gemerkt, daß sich die Steuerbord-Ankerkette irgendwie im Kettenbunker verklemmt hatte. Also aufgemacht und mit einer Lampe reingeleuchtet und mit der Pinzette gefummelt,,, Und nicht bemerkt, daß eine Kettenschlaufe die Lampe kurgeschlossen hatte... Und zwar nicht so, daß die Lampe ausfiel, sondern den Stromkreise der Lampe hinter den Stromkreis der Batteriespannung schaltete. Resultat: Fast verdoppelte Spannung, Rauch und Gestank. Alle drei Fahrtregler der Kranantriebe und des Querstromruders sind tot. Ersatz ist geordert, braucht aber Zeit bis zur Lieferung. Grrrr...

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