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Mein Dodge-Watercar (noch in der Werft)


MT-Nord

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Ich möchte euch meine Interpretation eines Dodge Watercars vorstellen. 

Gebaut noch in guter alter Manier: Handarbeit. Lediglich ein paar Messingteile sind gefräst. 

 

Das Modell misst ca. 1700mm, wiegt irgendwas um die 15kg und - trotz gutem Tiefgang - eine brachiale Gleitfähigkeit. 

Aber erst einmal genug der Worte - schaut selbst: 

 

Hier die Voll-Lackierung mit hochwertigem Bootslack

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Im Rumpf ist ein dicker Tampen von Kabelbaum verlegt, denn das Modell ist technisch auf einem guten Stand:

- Triple-Scheinwerfer im Bug, wovon jedes Paar separat zuschaltbar ist

- vollelektronisch gesteuerte Hauben, die vordere als Klapphaube, die hintere als Falthaube

- Cockpitbeleuchtung

- mitlenkendes Steuerrad

- mit bewegende Schubkontrolle

- Hochleistungs-Kühlwasserpumpe

- Turnigy Aquastar 160A-Fahrregler 2-6S Lipo

 

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Das Modell ist doppelt beplankt. Mit nur 7 Spanten dürfte es eines der "Spantenärmsten" Modelle in dieser Größe sein. Das Gerüst wurde zunächst mit 3mm Pappelsperrholz beplankt, darüber 1 Lage 2x12mm Echt-Mahagoniplanken gezogen und mit 0,8mm Messingnägeln vorfixiert. 

Die Hauben-Beschläge sind aus Messing handgefertigt, hart verlötet, auf Hochglanz poliert und mit Klarlack versiegelt. Montiert wurden die Beschläge mit Messingschrauben. 

Das umlaufende Rammbord habe ich mit schwarzer Beize eingefärbt. Ohne Klarlack sah es etwas trostlos aus - nach der Klarlackierung entpuppte sich das Ganze aber zu einem guten Farbenspiel. 

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Der Unterboden besteht aus 3mm Pappelsperrholz. Im Heckbereich sind die Planken je Kielseite 1-teilig. Im Bugbereich geschnibbelt und von innen großflächig mit eingedicktem Epoxydharz verstärkt. Die Antriebswelle ist ein vollständiger Eigenbau und 5-fach kugelgelagert. Das Ruder - ebenfalls Eigenbau ist meine ureigene Entwicklung. Sie kommt ohne zusätzliches Schmiermittel zum Abdichten des Ruderkokers aus. Kugellager sind hier ebenfalls keine vorhanden - trotzdem zu 100% abgedichtet ;). 

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 Das angesaugte Kühlwasser strömt dabei durch die zu kühlenden Bauteile, der Wasserüberschuss wird jedoch bereits vorher abgeführt und - genau wie das Brauchwasser - in die Endrohre geleitet. Damit diese nicht vollständig fluten, was eher etwas seltsam ausschauen würde, habe ich hierfür ein eigenes komplexes Belüftungssystem entworfen. Sobald Kühlwasser durch die Endrohre strömt, wird (nach dem Venturi-Prinzip) Frischluft über die seitlichen Nüster angesaugt, wodurch der Abwasserspiegel am Rohrboden bleibt. 

Das Ganze wiegt natürlich auch ein Kilochen mehr - war es mir in dem Fall aber auch jeden Fall wert. 

Ähnliche Rohrbelüftungssysteme verbaue ich mittlerweile in sämtlichen meiner Modellboote. 

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Das Cockpit ist kreative Eigenarbeit - die Klassik habe ich hier weichen lassen und dem Ganzen einen etwas moderneren Touch verliehen. Sämtliche LED-Statusanzeigen sind - genau wie alle Taster und Schalter - vollständig funktionell. Sie spiegeln u.A. das Öffnen und Schließen der Hauben, die Funktion der Wasserpumpe (Stromversorgungsindikator), Beleuchtung sowie die Spannungsversorgung von Bordnetz und Fahrregler wieder. Das Lenkrad ist im Grundkörper gefräst. Die Griffschalen bestehen NICHT aus Holz, sondern wurden aus braunem Pertinax gedreht - eine bessere Holzoptik für Modellboote kann man sich kaum wünschen ;). Abschließend wurden noch Messingstifte durch die Griffschalen getrieben und alles lackiert. Das Lenkrad ist mitlenkend. Das Lenkservo sitzt unter dem Armaturenbrett. 

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Die Sitze fehlen noch. Unter den Sitzpodesten befindet sich ein ausgeklügeltes Verriegelungssystem. Durch Drehen der Sitze - egal welchem - wird der Akkufachdeckel (nur Steuerakkus) entriegelt. Der nicht betätigte Sitz bleibt dabei in Fahrtrichtung ausgerichtet - genau wie beim selbsttätigen Verschließen des Deckels


Eines der gedrehten und gefrästen Messingteile: Der Steuergeber. Beim Polieren der Teile blieb Politur in den Rillen haften, was mir das "Einschwärzen" der Schrift ersparte ;)

Der Steuergeber ist funktionstüchtig - wird über ein Servo mit Schubgestänge vom Maschinenraum aus betätigt. 

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Die Cockopit-Beleuchtung. Die Instrumente bestehend aus mehreren Teilen, wobei der äußere Ring Teil eines verklebten Teleskops ist. Die Instrumentenfolien sind leider nicht mehr ganz so gut - waren schon zu alt, hatte aber auch keine Alternativen mehr zur Hand. Shit happens ;). 

 

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Derzeit liegt das Boot noch im Trockendock - hatte aber bereits seine erste Testfahrt hinter sich. Diese war jedoch ernüchternd. Der Antriebsmotor mit 3000W Leistung treibt einen 70mm-Propeller von Raboesch an, und genau da liegt das Problem: Ein kleinerer Prop scheidet schon allein der Optik wegen aus. Bezahlbare Alternativen gab es von anderen Herstellern nicht. Der Antriebsmotor werkelt mit 800KV, wodurch die Belastung der Akkus so groß wurde, dass der Regler in den Modus "leerer Akku" schaltete und das Modell nur noch mit 30% daher dümpelte. Mit 2 x 6S parallel konnte ich dann trotzdem mal eine kleine Runde drehen, bevor der Regler erneut abschaltete - und ich sage euch: Das Ergebnis war BRACHIAL! Solch ein leiser Antrieb - das pfeifen des großen Outrunners, gepaart mit Schub ohne Ende... Das Boot war mit mindestens 40km/h unterwegs. 

 

 

Das Boot hat einen Tiefgang von ca. 50mm. Bereits ab 25% Fahrleistung steht der Bug jedoch vollständig aus dem Wasser. In voller Gleitfahrt ist nur noch die Häfte des Rumpfes im Wasser - bei ca. 17kg Fahrgewicht schon beachtlich. Die Rumpfform ist einfach traumhaft. 

Lediglich die Manövrierbarkeit ist - gegenüber herkömmlichen Sportbooten - etwas anders. Man muss mit Ruder und Gas wirklich vorsichtig sein. Gegenüber meinen 1m-Modellen ist der Wendekreis wirklich enorm groß - ich muss mich auch erst an den Maßstab gewöhnen ^^. Macht aber irre Laune. 

 

Heute kam ein neuer Fahrregler an - der Turnigy Aquastar 200A Opto mit 14S-Tauglichkeit. Was ein echtes Monster. Im Boot wird der sicher ein echtes Schmuckstück abgeben ^^. Muss mir nur noch einen passenden Motorträger für anfertigen - das Teil soll als eine Art "BigBlock" auf dem Motor sitzen. 

Der Antriebsmotor mit 800KV wird dann gegen einen NTM Prop-Drive 50-60 mit 380KV ausgetauscht und das Modell mit 8-10S Lipo gefahren (ca. 11.200U/min). Auf das Ergebnis bin ich aber auch sehr gespannt. 

 

Sobald der Umbau fertig ist, stelle ich natürlich auch Fahrvideos ein. 

 

Wenn ihr noch Fragen zum Boot, der Bauweise oder der Technik habt, scheut euch nicht hier pauschal nachzufragen. 

 

 

Ganz liebe Grüße

 

Maik

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