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Lackieren der Adolph Bermpohl


Vormann Leiss

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Vormann Leiss

Moin zusammen.

Ich bin neu in diesem Forum und habe gleich zum Einstieg einige recht umfangreiche Fragen und hoffe, dass Ihr mir hier weiterhelfen könnt.

 

Erstmal kurz zu meinem aktuellen "Projekt":

Vor einigen Jahren ( Mitte 2003 ) habe ich angefangen, von Graupner die Adolph Bermpohl zu bauen. Aus zeitlichen und räumlichen Gründen ( bis heute habe ich keinen Platz für eine Werkstatt ) habe ich das Modell eingemottet und es wartet seitdem auf den Weiterbau. 

 

Der Rumpf ist soweit fertig, Antrieb, Ruderanlage, Heckklappenmechanik, etc., sind eingebaut und funktionieren auch wie gewünscht. 

 

Den Rumpf habe ich seinerzeit von einer KFZ-Lackiererei lackieren lassen und was soll ich sagen, der sieht perfekt aus, vielleicht sogar schon zu perfekt...

 

Als nächstes steht der Ausbau der Deckshauses, der Aufbauten und des Tochterbootes an. Hier muss natürlich noch alles lackiert werden.

 

Und hier beginnen meine Probleme/Fragen:

mit dem Bemalen stand/stehe ich seit jeher auf Kriegsfuß. Eine Lackierkabine habe ich nicht, Airbrush steht mir auch ( noch ) nicht zur Verfügung und Pinselarbeiten gefallen mir optisch nicht.

 

Daher stellen sich folgende Fragen:

- wie sind die weiteren Komponenten zu lackieren? ( Auch wenn ich mit dem Ergebnis der KFZ-Lackiererei sehr zufrieden bin, möchte ich auch mal selbst Hand anlegen und beim lackieren Ergahrungen machen. )

- mit welcher Technik soll lackiert werden: Airbrush / Spraydose / etc.?

- eignet sich Airbrush überhaupt für die Lackierung größerer Flächen?

- fast schon die für mich wichtigste Frage: WO soll ich lackieren ( Garage / Keller / Balkon / etc. )?

- welche Farbhersteller sind zu wählen? Meine Internetrecherche ergab, dass folgende Hersteller RAL-Farben im Spraydosen-Sortiment haben: www.farben-hilkert.de und Duplicolor ( jeweils als Spraydosen ).

- weiterhin kämen von Elita "Lifecolors" und ggf. "Modell-Air" von Vallejo bzw. "Aqua-Color" von Revell in Betracht. 

- eignen sich die o.g. Farben überhaupt für den Einsatz im Schiffsmodellbau ( Einsatz im Wasser / spritzwasserfest / Regenschauer / etc. )?

- müssen die Farben grundsätzlich mit Klarlack versiegelt werden ( um somit Umwelteinflüssen Stand zu halten )?

- muss grundiert werden?

 

Prinzipiell würde ich zukünftig gerne selber lackieren, da ja erst die Farbgebung dem Modell das naturgetreue Aussehen verleiht.

Das ganze muss aber vom Aufwand her in einem gesunden Verhältnis zum Nutzen stehen. Da ich nach der Bermpohl evtl gerne noch ein/zwei weitere Seenotrettungskreuzer und/oder Spezialschiffe bauen würde, bestünde für das jetzt anzuschaffende Equipment also auch nach der Bermpohl höchst wahrscheinlich noch Verwendung.

Weiterhin würde ich mich gerne in die (Airbrush)technik des Alterns/Patinierens/weathering einarbeiten und diese für meine Modellbahn ( H0, also 1:87 ) verwenden. Natürlich stelle ich mir auch eine realitätsnahe Alterung an der Adolph Bermpohl sehr spannend vor, so dass eine langfristige Investition in eine Airbrush-Ausstattung sich u.U. lohnen könnte.

 

Ich freue mich auf Eure Infos / Tipps, herzlichen Dank im voraus hierfür!

 

Mit besten Grüßen,

 

Toto

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Guest JoePopo

Moin und willkommen im Forum,

mit dem Lackieren kenne ich mich auch nicht wirklich gut aus. Die einzige Frage, die ich sicher beantworten kann:

Grundiert werden muss dann, wenn die Farbe nicht von selber haften oder zu stark vom Untergrund aufgesaugt würde. Für ersteres nimmt man Haftgrund, für zweiteres Tiefgrund. ;)

Gruß
Jörn

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Hallo Toto,

ich bin zwar auch nicht der große Farbspezialist was Airbrush oder Spraydosen betrifft. Da ich aber in letzter Zeit doch einige Projekte umgesetzt habe, bei denen ich zur Spraydose greifen musste, habe ich sehr gute Erfahrung mit Tamiya-Lacken gemacht. Die Farbe trocknet sehr schnell an, so dass die Gefahr von Läufern gegen Null geht. Im Gegensatz zu Lacken von Duplicolor, die deutlich langsamer trocknen und bei zuviel Farbauftrag dann auch zum Laufen neigen. Die Tamiya-Lacke sind zwar im Vergleich sehr teuer, aber mich haben sie überzeugt.

Ansonsten empfehle ich, such Dir ein paar Übungsobjekte. Alte Spielzeugautos, billige Plastikbausätze oder einfach ein paar Platten Restmaterial Holz und Kunststoff und probier da die kompletten Durchgänge mit Grundierung, Abkleben etc. aus. Wenn Du es da versaust ist es egal und Du sammelst gleichzeitig Erfahrungen.

Gruß

Jörg

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Ralph Cornell

Also...

Airbrush für größere Flächen? Das geht ganz gut. Bessere "Luftpinsel" haben die Möglichkeit, die Düse und die Farbdosierungsnadel auszutauschen. Das geht natürlich nicht mit Spraydosen, da ist die Farbmenge immer gleich. Und bei "stehenden" Flächen bilden sich dann auch schon mal Tränen.

Wenn es hochglänzend sein soll, ist Airbrush die bessere Wahl. Ich nehme sehr gern Autolack, weil der sehr stapazierfähig ist. In einem guten Shop bekommt man auch den passenden Mattierer, mit dem man jede Art von Glanz (oder dessen Abwesenheit) einstellen kann. In solchen guten Shops bekommt man auch Spraydosen mit dem Zeug, Verdünnung und alles andere - sogar einen Härter. Aber eines sollte nicht verholen sein: Diese Spritz-Acryl-Lacke sind hocharomatisch - sie stinken wie die Pest. Atemschutz angeraten.

Darum ist die Arbeit im Freien vorteilhaft - es sei denn, es gibt diese verdammten Essigfliegen oder Drysophila, die sich so gerne auf die frisch lackierten Flächen setzen und daran kleben bleiben! Andererseits fördert helles Licht oder Sonne die Trocknung.

Die vom Joerg angesprochenen Tamiya-Lacke sind übrigens auch Acryl-Lacke, nur nicht ganz so aromatisch. Die von ihm erwähnten Duplicolor-Lacke sind, glaube ich, auf Alkehyd-Basis und brauchen länger. Sie sind auch nicht so stabil.

Haften tun sie alle ganz gut. Ich habe schon ganze Flugzeugtragflächen damit angesprüht, die mit Schrumpffolie bezogen waren. Und die ist nun wirklich glatt! Aber da sie aus Polyester bestehen, lösen die Lösungsmittel des Lacks die Oberfläche leicht an. Da war dann keine Grundierung nötig. Sonst empfiehlt sich Spitzgrundierung. Die ist ein guter Haftvermittler.

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San Felipe

Große Flächen mache ich mit der Dose. Dafür gibt es auch spezielle Sprühköpfe, die einen breiteren Strahl erzeugen und so große, flache Flächen mehr oder weniger einnebeln. Muss man eben mehrfach drüber spritzen. Laufnasen werden vermieden, solange man einen gewissen Abstand einhält. 

Für den Hobbybedarf kann ich nur die Molotov Farben empfehlen. Die sind wirklich gut und decken sehr ordentlich. Zudem sind die im Vergleich mit den Baumarkt-Dosen auch noch recht preiswert. 

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  • 3 weeks later...
Vormann Leiss

Vielen Dank für die Beiträge.

 

Was mir noch wichtig ist: sind die gängigen Airbrush-Farben ( Elita Life Colours / Weinert / Vallejo Modell-Air / Tamiya / etc. ) denn für den Einsatz im Wasser geeignet?

Ist hierfür immer eine Versieglung mit Klarlack erforderlich?

Viele Grüße,

Toto

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Steinbeisser

Ich habe nur Erfahrung mit Vallejo. Die müssen mit Klarlack,  ich nehme Duplicolor Enamell Kunstharz aus der Dose, gescützt werden. Der Lack ist zwar wasserfest aber sonst wenig kratzbeständig.

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Hallo Toto,

ich benutze Vallejo, Tamiya und Molotows zum Luftpinseln und die sind alle wasserfest. Wie Detlef geschrieben hat ist manchmal ein Klarlack als Kratzschutz ganz nützlich. Ich habe da auch schon den von Vallejo benutzt. Die Kombination von Detlef, also Vallejo Acryl drunter und Duplicolor Enamell drüber, ist aber noch wesentlich stabiler. 

Gruss

Chris

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MatthiasSchumi

Ich nutze die Elita Farben (seidenmatt) zum Airbrushen. Wie bei den anderen kommt Klarlack aus der Dose (Toom Baumarkt) drüber. Wenn ich Nassschiebebilder aufbringen kommt vorher noch eine Schicht Hochglanzklarlack (Elita) in dem Bereich der Schiebebilder drauf.

Wobei ich mir überlege für die großen Flächen, die eh mit seidenmattem Klarlack überlackiert werden auf Hochglanzlack umzusteigen.

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Mal ein Hinweis zum Altern von Seenotkreuzermodellen:

Die "Altern" optisch im Original eher wenig bis gar nicht. Was sich anbietet wäre am Unterwasserschiff eine dezente Algenbildung, das Verblassen des oxydroten Anstrichs, der "Fraß" an den Opferanoden. Seit ein paar Jahren könnte man vielleicht noch die gelbliche Verfärbung im Bereich der Bugwelle bzw. an der Wasserlinie am weißen Rumpf darstellen. Ok, das Leuchtrot verlasst mit der Zeit immer mehr.

Oben rum halten die Mannschaften ihren Kreuzer schon sehr ordentlich in Schuss - gepaart mit der alle drei Jahre erfolgenden großen Werftzeit von mehreren Wochen incl. des Neuanstrichs bleibt Alterungsfans da nicht viel übrig.

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Wenn du 'billig-spray' suchst, nimm Molotow Premium, da gibt's hier auch genug Erfahrungen. Preis pro Dose ca. 4 Euro (und ein paar Cent für feine Sprühköpfe).

Aber kommt auch auf die Kombination an, was du noch verwendest (ist ein superschnell trocknender Acryl-Nitro Lack).

 

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Vormann Leiss

Ne, bin schon auf der Suche nach was solidem, aber die Dosen heißen nunmal so... Der Name des Shops ist tatsächlich wenig schmeichelhaft 

Edited by Vormann Leiss
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Ich verwende Elita-Farben (mit der Airbrush, pinseln geht nicht so gut) ohne Klarlack.

Hält auch so und erleichtert meiner Meinung nach das Ausbessern, wenn doch mal Macken in den Lack kommen...

 

Grüße

Matthias

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Ich nehme Tamiya-Acryl verdünnt mit Tamiya-Verdünner - oder (zur Not) Revell Aqua oder Baummarkt Acryl-Farbe.
Nicht mit Wasser verdünnt - sondern mit Spiritus oder Tamiya-Verdünner.

Ich lackiere mit einer ganz einfachen Single-Action Airbrush-Pistole von Conrad und einem Airbrush-Kompressor.
Die Farbe verläuft so perfekt das du dich darin spiegeln kannst.

Die Lackierung ist total stressfrei: alles mit Wasser zu reinigen und es stinkt nicht nach Lösungsmitteln.
Also auch bequem im Keller zu erledigen. Ein Traum für mich. Total zufrieden. Auch Schäden lassen sich leicht beilackieren.

Das Handling der Pistole bekommen sogar meine Kinder hin: Düse leicht aufschrauben bis Farbe kommt und dann schön hin und herwedeln :-)

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Guest burki1961

Hallo

ich zögere immer noch mit der Lackierung.

Früher habe ich meine ABS Rümpfe mit Graupner Acyrlfix und dem Graupner Marderhaar Pinsel lackiert. Der Ergebniss war nicht schlecht.

Im original sind Schiffsrümpfe auch keine Spiegel.

Bei Tamiya und Molotox Premium finde ich keine RAL Töne. Ist Molotox Premium MATT ?

Wie macht ihr das bei den Produkten mit den RAL Tönen?

Grüße Burki

 

 

Edited by burki1961
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