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Schiffsmodell.net

Urform aus Styrodur abformen


titanicmax

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Hallo zusammen,

 

nachdem es in den nächsten Wochen mit der Monitor richtig losgehen soll hab ich mir noch ein paar Gedanken gemacht.

Bisher wollte ich das Urmodell auf Spant bauen, die Zwischenräume mit Holzresten usw. auffüllen und alles mit Gips verspachteln. Zufällig bin ich auf diesen Baubericht gestoßen. Das Urmodell aus Holz und Styrodur, allerdings ohne Trennwachs, der Styrodurkern wurde anschließend einfach herausgebrochen.

Bei der Rumpfform der Monitor wäre ein Styrodurrohling wesentlich einfacher als der Bau auf Spant.

Hat von euch jemand Erfahrung mit dem Abformen von Styrodur? Tante Google spuckt die verschiedensten Meinungen aus.

Angeblich müsste man das Urmodell aus Styrodur erst mit GFK überlaminieren bevor gespachtelt, gewachst und abgeformt werden kann.

 

Gruß

 

Max

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Hallo Max !

 

"Einfach" herausgebrochen würde ich anzweifeln. Es sieht mir so aus, dass die Holzschichten bei dieser Methode im Boot blieben und das Styrodur mit diesen Schichten keine feste Verbindung hatte und nur seitlich vom laminierten Rumpf gelöst werden musste. Außerdem haben die Schichten sicherlich beim Schleifen der Urform als Führung gedient - Schleifklotz o.ä. vorausgesetzt. Das ist für die Rumpfform wohl eine pfiffige Lösung.

 

Ich habe mit Styrodur ganz gute Erfahrungen gemacht, siehe dazu dieser und dieser Baubericht. Beide Male habe ich allerdings das Styrodur mit Paketklebeband überzogen, von dem man den laminierten Rumpf halbwegs gut abbekommt. Neben dem Problem mit dem Ausformen, dem ich auch durch Wachsen nicht völlig entgehen konnte gibt es die Schwierigkeit, dass sich Styrodur schnell mal zu gut schleifen lässt und dann ist etwas weg, was noch gebraucht wird. Dann mit Spachteln anzufangen führt zu Sauerei, weshalb mein Baubericht vom Segler ja noch ein zweites Mal an der gleichen Stelle startet... Hier hätte vielleicht geholfen, zu Laminieren und dann zu Spachteln und zu Schleifen.

Meine Erkenntnis bei dem Ganzen: Egal welche Bauweise für einen Rumpf, wenn man nicht sauber arbeitet, führt es zu Gemurxe.

 

Wenn dein Rumpf so geformt ist wie in dem Link, dann könnte der mittlere Teil auch gut als Knickspanter mit Flugzeugsperrholz gebaut werden. Bug und Heck evtl. auch, wenn die Radien nicht zu eng werden, sonst evtl. diese Partien aus Styrodur anformen und dann das Gesamte überlaminieren. Wenn nicht zu viel Platz für Technik, Ruder etc. in diesen Bereichen benötigt wird, könnte das Styrodur sogar drinbleiben, ggf. macht das dein Boot unsinkbar.

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Schifferlfahrer

Ich baue meine Urformen auch gerne aus Styrodur, das Abformen erfordert dann aber ein paar Tricks bzw. etwas Aufwand:

 

Zunächst baue ich eine Holzkiste ("Sarg"), die so groß sein muss, dass die Urform mit etwa 5cm Abstand zu den Holzwänden rein passt. Größere Hohlräume stopfe ich mit Styrodurresten aus. Anschließend wird die Styrodurform mit mehreren Holzleisten von oben in die Kiste gehängt, sodass sie überall den besagten Abstand hat. Dann wirds sportlich: Die ganze Kiste wird jetzt mit Modellbaugips aus dem Baumarkt ausgegossen und zwar so, dass möglichst keine Schicht antrocknet, sondern alles nass in nass gegossen wird. Jetzt muss das ganze nur Aushärten und dann kann man die ganze Kiste der Länge nach bei einem Schreiner mit einer großen Bandsäge auseinander sägen lassen, sodass man praktisch zwei Rumpfhälften hat.

Aus diesen Hälften kann man jetzt die Styrodururform relativ leicht mit einem Stechbeitel und einer stabilen Spachtel herausbrechen. Das finale Austrocknen der Form kann dann je nach Temperatur durchaus mehrere Wochen dauern, ist aber eigentlich nicht so kritisch. Als Trennschicht für das Epoxi verwende ich dann simples Kerzenwachs: Das schmelze ich in einem Topf auf und streiche dann die ganze Form mit einem Pinsel ein - das Wachs zieht dabei recht gut in den Gips ein und versiegelt den gegen das Epoxidharz.

Hat man das gemacht, kann man die beiden Formen wieder zusammenbauen und mit Holzleisten verschraube. In die so entstandene Negativform kann man jetzt getrost rein laminieren und im Prinzip beliebig viele Abzüge des Rumpfes herstellen.

 

Zugegebenermaßen ist das nicht die schnellste Methode um vom Urmodell zum Rumpf zu kommen, aber es funktioniert recht zuverlässig und reproduzierbar.

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Hab ich grade hinter mir. Styrodur mit Kunststoffprimer behandelt - gespachtelt - gewachst - eingesargt - in 25kg Gips versenkt - von unten mit 5mm angebort und mit Pressluft ausgeblasen.

 

Ein Paar Luftblasen noch ausbessern - wieder wachsen und auslaminiert. sogar mit eingefärbtem Geelcoat. Kann dabei bestätigen das Duresin 1082 fast geruchlos ist.

 

In Baufolie eingeschlagen mit Staubsauger vacuumiert - Gips zertrümmert und entsorgt.

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Ein langer Weg zum Rumpf, den Schaumkern abtapen und überlaminieren wäre glaub ich schneller gewesen.

 

Ralph

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Hallo,

vor einigen Jahren stand bei mir das Projekt Schwimmwagen an.

Einige Original-Bilder, sowie ein Plastic-Modell waren die Ausgangslage, M 1:3,3, Länge ca 80 cm ü.A.

Der erste Gedanke, Spanten-Aufbau, war schnell vergessen. Die inneren Komponenten beanspruchten zuviel Platz.

Also komplett GFK-Bauweise ohne Spanten, aber wie eine Form herstellen bei den vielen Rundungen.

Also doch einmal zunächst Spanten geschnitten und mit ein paar Längsleisten fixiert.

Dieses Halbgerippe habe ich dann einfach mit Bauschaum aus der Dose ausgefüllt.

Es dauerte ein paar Tage, bis sich der Schaum auch im Kern verfestigt hatte.

Mit Kartonmesser und grobem Schleifpapier entstand der Grundkörper.

Die Überlegung war nun: gleich eine Form abziehen, spachteln und schleifen?

Ich hab den etwas schwierigen Weg gewählt.

Mit Harz und Matte überzogen und anschließendem Spachteln und schleifen entstand das Modell, so wie es sein sollte.

Lackiert und mit Trennmittel überzogen und mit einem weiteren Laminat entstand die Negativform.

Aus dieser Form konnte nun das eigentliche Modell entstehen.

Als Trennmittel habe ich übrigens das streichbare Bienenwachs aus dem Baumarkt genommen.

Dies sollte jetzt gegenüber Styrodur nur eine Alternative darstellen. Alles ist möglich.

Ach ja, die Reifen passen nicht wirklich, und auch die Endlackierung ist noch nicht vollständig,

Aber es solte auch eigentlich auch nur ein Spaßmodell werden.

Gruß Willi

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Edited by Oldie
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Hallo Leute,

 

danke für eure Tipps! :that:

Die Monitor hat ja eine relativ einfache Form und viele gerade Flächen, das bietet sich als Übungsobjekt zum Rumpfbau und Abformen ja fast an. Da der "Schraubentunnel" auf meinem Plan vom Original abweicht und die Spanten in der Breite noch gekürzt werden müssen (das Deck mit Panzergürtel wird wie ein Tupperdeckel drübergestülpt) komme ich um ein neues Gerippe nicht herum.

Vielleicht probiere ich das Abformen mit Styrodur und Kreppband mal mit dem Geschützturm aus bevor ich die Form für Rumpf und Deck anfange, im Zweifelsfall kann ich dann immer noch umschwenken.

Könnt ihr ein Harz und Glasfasermatte emfpehlen? Hab hier im Forum schon viel von R und G gehört, aber die bieten Harz und Matten in allen möglichen Varianten an. Die Monitor liegt ziemlich tief im Wasser, Rumpf und Turm sollten daher ziemlich stabil werden.

 

Gruß

 

Max

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Ich hab mir für meinen Rumpf des Tragflügelbootes 80g Köpergewebe und Harz mit 60min Topfzeit besorgt.

Der Rumpf ist 50xca25cm und da waren die 60min schon knapp. Mehr als eine Lage konnte ich in der Zeit nicht aufbringen.

Wie viele Lagen für einen selbst Tragenden Rumpf nötig sind kann ich leider nicht beurteilen. Die zwei würde ich fast als zu knapp beurteilen, aber ich habe noch etwas Kern stehen daher sollte das gehn.

 

 

Daniel

Edited by DJK94
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