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Diskussion - Modelle für Einsteiger, Ideen zur Jugendarbeit


Hulkster

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Das ist sicherlich alles richtig und nicht von der Hand zu weisen. Andererseits ist das seitens der Hersteller auch recht kurzfristig gedacht:

Der Nachwuchs wird sicherlich nicht gleich mit Eigenbauten beginnen. Wenn Einsteigermodelle fehlen, dann wird es auch weniger Nachwuchs geben und dann stirbt dem Handel der Schiffsmodellbauer aus.
Natürlich kauft sich ein Schiffsmodellbauer nicht alle paar Wochen ein neues Modell wie die Flieger oder Autofahrer, aber ich denke, dass hier Graupner nicht schlecht daran täte auch hier wieder etwas aktiver zu werden.

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Mag es nicht sein, dass die Hersteller einfach auf die Nachfrage reagieren?

 

Grad was den von Stefan angesprochenen Nachwuchs angeht, hat sich doch in unserer Gesellschaft einiges geändert. In meiner Kindheit war son Onkel mit einer Fernbedienung was ganz Faszinierendes, heute bedient mein kleiner dreijähriger Buddy mein eipätt mit einer Selbstverständlichtkeit, die einfach nur frappierend ist. Nix mit Faszination RC - solche Technik gehört zum alltäglichen Leben. Aufn Knopp drücken, gehts Garagentor auf und der Rasenmäher arbeitet eh autonom.

 

Wenn dann noch der besagte Onkel mit dem prähistorischen Brotkasten mit langer Antenne sich auf Veranstaltungen seines Vereins Kindern gegenüber als Autorität "ex officio" geriert, mag das in den Siebzigern Respekt erzeugt haben - heute zeigt jeder Fünfjährige einfach nur den Finger.

 

Neben anderen grundlegenden Faktoren wie Playstation usw, sind die jungen Familien viel bewéglicher geworden viele wollen was erleben und nicht im Bastelkeller sitzen.

 

Muss immer Schmunzeln, wenn sich auf Treffen die Vereine beschweren, der Nachwuchs würde ausbleiben. Schliesslich steht doch auf der Vereins-Homepage, Jugendarbeit würde ganz gross geschrieben. Hmmm - vielleicht einfach mal so ein Treffen aus der Sicht der Kinder betrachten und schauen, wie es andere machen? Ein paar Gedanken dazu:

 

- So ein Becken, auf dem die Kinder fahren können ist sicherlich ideal, aber auch sehr aufwändig. Warum nicht einfach für sieben Euro ein Lehrer-Schüler Kabel kaufen, nen kindgerichten Sender (Möglichst wenig Schalter und Knöpfe, Kreuzknüppel in je einer Richtung blockieren) und den einfach mal den Kids in die Hand drücken?

 

- Auf Schiffe im Massstab bummellich 1:20 - 1:25 einfach mal drei Playmobil-Figuren auf dem Deck platzieren, das geht auch temporär. Klar, bei den Nietenzählern ist man dann Persona non grata - bei den Kids der Star, wetten? Das erkennen die Micros auch noch auf 40 Meter Entfernung und freuen sich wie die Schnitzel ;o)

 

- Wenn man Kinder ans Ruder lässt, dann vielleicht mal den Oberlehrer in sich daheim lassen... Ein Vorschüler hat naturgemäss eine Aufmerksamkeits-Spanne wie eine gemeine Stubenfliege auf Ritalin. Der mag den Moment geniessen und nicht die Vorfahrtsregeln gemäss KVR erklärt bekommen. Nach meiner Erfahrung verstehen auch Kleinkinder sehr gut, dass man nicht mit den Fingern Modelle anschaut oder Wasserscooter mit den Booten spielen soll - wenn man es ihnen vorher ruhig und ohne ohne erhobenen Zeigefinger erklärt. Und wenns eng wird, eben über den Lehrer-Sender AK zurück ;o)

 

- Kleine Anekdote: Vor ein paar Jahren in Greven hat User LostInSpace nen Springer-Tug vorgeführt: Aufbau schemenhaft wie ein Oldtimer, rosa angemalt und ne Barbie-Puppe drinne. Die jungen Ladys haben beim Anblick gekreischt wie sie es danach ein paar Jahre später beim Boygroup-Konzert tun werden..

 

Bitte nicht falsch verstehen, hab schon tolle Treffen auch für Kids und auch ansonsten sehr kinderfreundliche Aktivitäten von Vereinen gesehen. Glaub nicht, dass da ein Urheberschutz besteht ;o)

 

Last but not least - vielleicht nicht bei jeder Gelegenheit polemisch die RTR-Modelle schlecht reden. Gibt schon schöne und funktionierende - damit kann der Vater trotz 65 Arbeitsstunden auch am Wochenende mal mit seinem Nachwuchs an den Teich... und dann, ja dann entsteht vielleicht mal der Wunsch nach etwas, was man selbst erschaffen hat und der Gedanke: Früher gabs doch mal so Baukästen - ergo: Nachfrage.

 

Hier jetzt bitte gedanklich eine Schleife an den Beginn dieses kleinen Essays setzen :mrgreen:

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Ein sehr guter Text mit grundlegenden Gedanken! Wer beobachtet worauf zufällige Besucher und Kinder reagieren wird die Aussenwirkung der Modellbauwelt mit ganz anderen Augen betrachten. Und wie Du ganz richtig sagst, anspruchsvoller Modellbau und Kinder, das lässt sich mit einfachsten Mitteln kombinieren - den Vorschlag mit den Palymobilfiguren finde ich richtig klasse!

 

viele Grüße,

 

Maximilian

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In punkte Playmobiel deren Fernsteuerungen und Antriebe scheinen sehr gut zu sein. Zu  Hause Teppichflitzer am Teich antrieb drunter klipsen und los geht es mit 2,4GHz störungsfrei und extrem leise.

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Dankeschön Maximilian,

 

Playmobil-Figuren haben zweifache Wirkung auf Kids. Kinder können sich damit identifizieren, es macht so ein Schiff interessanter für sie. Beispiel Aniella: Ich werd das Deck erst ausgestalten, wenn die Technik steht. Weil den Fehler mach ich nicht nochmal ;o) Damit die riesige Fläche nicht ganz so leer aussieht, habbich ein Playmobil-Schlauchboot hinten drauf gebappt - siehe Foto unten. ´Die Kids erkennen das sofort und selbst darüber freuen sie sich ;o)

 

Aber noch viel wichtiger: Ich muss nur meinen kleinen Kumpel beim Spielen beobachten. Egal ob Playmobil Feuerwehr Auto, Bruder Laster oder Siku Trecker: Da wo eine Figur hinters Lenkrad passt, muss auch eine rein. Da gibts keine Ausnahmen. Warum das so ist: Beim gemeinsamen Bad hab ich mal ein Playmobil Polizeiboot ohne Fahrer übers Wasser geschoben. Lautstarker Protest: "HE! Das kann so gar nicht fahren, das hat keinen Fahrer!" Ob das nun ein Pirat, ein Polizist oder ein Feuerwehrmann ist, das ist dann nicht ganz so wichtig. Aber der Pirat muss dann "HARR HARR" machen :mrgreen:

 

@ Thandor, der Playmobil Antrieb für die Schiffe ist prinzipiell nicht schlecht. Allerdings: Umso kleiner der Rumpf, umso quirliger wirds. Ideal ist der Frachter ;o) Und die Reichweite ist extrem begrenzt, ca. 30m. Denk das soll so sein, ist auch nicht ganz so schlimm: Ausser Reichweite fährt das Boot im Kreis - die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass es dann wieder das Signal auffängt.

 

 

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Au man Jester, du holst ja echt zum rundum Schlag aus. ;)

Das Thema war glaube ich Baukästen,

und wenn ich mir den Markt mal so ansehe, gibt es einiges an Bausätzen,

vielleicht nicht gerade von der geliebten Firma aber es gibt Bausätze. :)

 

Kinder und Jugendarbeit ist sicher so ein Thema,

aber da sind wir "Alten" doch gefragt.

Ich kann nur für unseren Verein reden, wir haben eine sehr gut betreute Jugendgruppe die auch durch Jugendliche mit Begeisterung besucht wird,

und es werden auch regelmäßig Modelle getauft.

 

Auch haben wir auf unseren Veranstaltungen "Kinderboot fahren" auch das wird gerne angenommen,

das Interesse der "Medien versauten Jugend" ist schon da, nur habe ich oft die Erfahrung gemacht, das es eher an den Eltern liegt,

die ihren Sprossen nichts zutrauen.

Die Frage kommt immer wieder "was kostet denn so ein Modell" die Antworten lassen jedesmal die Augen rollen,

aber mal ganz ehrlich, ein Smartphone, I-Pad, Playstation oder wie die Dinger alle heißen kosten auch ne Menge Geld.

 

Das bequeme an den Medien-Spielereien ist einfach...... das Göhr ist beschäftigt und ich habe meine Ruhe.

Beim Modellbau müßte man ja selbst tätig werden und das wollen die meisten eben nicht!!

 

Will damit nur sagen...... nicht immer die "verkorste, verwöhnte" Jugend verteufeln, denn wir Erwachsenen sind die Anleiter Dieser Jugend! :)

 

Sorry..... aber das mußte mal raus!!!

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Sorry John, das war nicht als Rundumschlag gemeint, deswegen schrieb ich ja auch:

 

 

Bitte nicht falsch verstehen, hab schon tolle Treffen auch für Kids und auch ansonsten sehr kinderfreundliche Aktivitäten von Vereinen gesehen. Glaub nicht, dass da ein Urheberschutz besteht ;o)

 

Wenn Euer Verein sich da auch Mühe gibt, Ist das toll. Aber warst Du schon mal auf einem Treffen, viel Publikum und ideale, öffentlich zugängliche Location. Am Ufer sitzt eine Reihe älterer Herren in Campingstühlen und schaut relativ griesgrämig und hochwichtig aufs Wasser. Mehrmals gehört, wie interessierte Fragen von Besuchern sagen wir mal... borniert beantwortet wurden. Mag hier nicht Ross und Reiter nennen, aber Kuddelmuddel wird sich sicherlich erinnern. Und wenn dieser Verein dann auch noch auf seiner Homepage seine Jugendarbeit betont aber im persönlichen Gespräch über den Nachwuchsmangel stöhnt, hat das für mich schon eine Verbindung zum Thema Nachfrage nach Baukästen (Und da wird der Interessierte zunächst erstmal nach den altbekannten Namen wie Graupner oder Robbe suchen) denn: Mit so einem Auftritt produzierst Du in ´der betreffenden Region nur eins: Verbrannte Erde ;o)

Edited by Guest
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Guest steuermann

Ich möchte hier noch einmal auf das Thema Baukästen zurück kommen.

Ich habe diese Jahr einige Schaufahren  besucht . Mir ist aufgefallen das es sehr wenig bis gar keine  Modelle der ,sagen wir einmal letzten Generation Modelle, der ehemals grossen Hersteller gibt. Wo sind die Ranzow, Berlin, etc. geblieben. Wurden sie nicht verkauft oder nicht gebaut? Aber es gibt auch sehr wenig Neubauten von den anderen Anbietern. Ich hätte für dieses Jahr eigentlich einige Lotsenboote (Aeronaut) erwartet, aber auch Fehlanzeige. Es gibt so viele kleine Anbieter die wirklich tolle Baukästen anbieten. Aber man sieht selten ein (neues) Boot von Sievers oder Billing Boats. Von den englischen Anbietern will ich gar nicht reden.

Es gibt durchaus Bausätze für alle Preis- und Leistungsklassen, aber sie werden entweder nicht gebaut oder nicht auf Schaufahren vorgeführt. Falls sie auch nicht verkauft werden wundert es mich nicht das es keine neuen Baukästen mehr gibt.

 

VG

Markus

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Die angesprochenen Kinder-Aktionen sind immer gut besucht. Hier beim Hafenfest in Duisburg gibt es immer eine Modellausstellung und davor ein "Kinderbecken". Darin dann die üblichen Verdächtigen, Dolly, Pollux usw. Man kann die Akkus nicht so schnell laden, wie die Blagen die leer fahren  :lol:

Ob und was das bringt vermag ich nicht zu sagen auch nicht ob da wirklich der ein oder andere an dieses Hobby heran geführt wird. Die Kinder haben auf jeden Fall Spaß und das ist ja auch schon mal was wert. 

Es gibt aber noch ein anderes, in meinen Augen großes Problem. Gerade bei Spielzeug (darüber reden wir hier ja doch immer, sei es nun für Erwachsene oder Kinder) schafft Angebot erst Nachfrage. Was hab ich mir in meiner Jugend die Nase an den Schaufensterscheiben der vielen Spielwarengeschäfte platt gedrückt. Die gibt es aber kaum noch und wenn dann gibt es in aller Regel keine Modellbau-Abteilung mehr. Über das warum und wieso haben wir hier schon oft geredet, es ist einfach so und nicht mehr zu ändern.

Darüber sollten sich die Marketing Asse der Hersteller auch mal den Kopf zerbrechen. Es ist nicht Sache der Vereine oder, wie in meinem Fall Privatpersonen, das Marketing für Hersteller zu übernehmen. Wir können unterstützend wirken, mehr aber auch nicht. 

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Es ist nicht Sache der Vereine oder, wie in meinem Fall Privatpersonen, das Marketing für Hersteller zu übernehmen. Wir können unterstützend wirken, mehr aber auch nicht. 

 

Jupp, absolut. Und da sind wir auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein - aber auch der stete Tropfen höhlt den Stein ;o) Virales Marketing werden wir nicht darstellen :mrgreen:

 

Ich mags einfach: Das Leuchten in den Augen der Kinder. Egal obs die bunte Sirius ist, Aniella mal wieder übermütig viel zu viel Wasser bei AK voraus nach rechts und links gen Orbit verdrängt oder die Barkasse ein Surfbrett mit fünf jungen Skippern übern Badesee zieht - wenns die Kids freut, freu ich mich. Und wenns dann auch ein bissie hilft, dass ich in 25 Jahren nicht alleine am Ufer sitze, weil ich mit 77 Jahren die Jugendgruppe in nem Verein bilde, um so besser ;o)

 

Allerdings hab ich auch kein Problem damit, interessierten Eltern sowas zu empfehlen - einfach um auszuprobieren ob das Interesse des Nachwuchses am RC-Betrieb beständig ist. Kostet weniger als manches Video-Spiel und kann man notfalls locker um die 20,- Euro in der Bucht wieder verticken. Hab mein Exemplar zwar in der Gegenstromanlage des Pools eines dänischen Ferienhauses versenkt aber es funktionierte bis dahin ansonsten erstaunlich gut.

 

Mal wirklich zurück zum Topic: Vielleicht sollte man auch mal eine derzeitige Veränderung ein bissie beobachten. Wenn man mal die ganz klassischen Bausätze alá Carina, Bugsier 3 usw. anschaut waren die doch eigentlich nichts anderes als ein Materialsatz mit nem tiefgezogenen Rumpf und ner Decks-Schale und das nannte sich dann Schnellbausatz. Hier auf dem Board wird doch grad aktuell ein ganz anderer Ansatz beschrieben, siehe O. Wulf. Mag es sein, dass hier ein Hersteller etwas ausprobiert - und wenn es ankommt dieses Segment ausbaut? Find das sehr, sehr spannend!

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Guest Joachim C.

Ich habe mal aus Spaß ein Playmobil Piratenschiff mit Fernsteuerung ausgerüstet und mit zum Weiher mitgenommen.

Bei den Kindern war das Teil der Renner :-), da konnte meine "Seabex", trotz Wasserspritze und Hubschrauber, einfach nur einpacken.

Kinder sehen die Welt nun mal mit anderen Augen.

 

Gruß

Joachim C.

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Dankeschön Joachim, meinereiner argumentiert hier und kommt sich schon dusselich vor - Dein Beitrag ersetzt meine ganze Faselei ;o)

 

Das Bild lädt zum Träumen ein, auch wenn ich schon 52 bin :that:

Edited by Guest
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kuddellmuddell

Bitte kommt doch wieder zum Thema zurück. Es ging hier um die Baukästen der ersten Generation. Die Marktlage , Verfügbarkeit und Chancen , vielleicht mal so etwas wieder zu erleben.

Über die unterste Stufe des Modellbaus, Playmobil, zu lesen, macht bitte einen eigenen Thread auf, den kann ich dann beiseite lassen, und nicht beachten.

Auch Jugendarbeit und Zukunft des Modellbaus im täglichen Leben ist ein total anderes Thema. Es spielt zwar leicht in diesen Beitrag mit rein. Aber ich glaube es ging hier um die alten Modelle.

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Ignoranz hat schon Hochkulturen gekillt, warum nicht auch ne Modellbausparte :mrgreen:

 

Edit, Polemik (Evtl. passender: Irenik) on: "Die unterste Stufe des Modellbaus, Playmobil" Ich dachte, von fliegenden Händlern Modelle zu kaufen, sie schwimmen zu lassen und sich daran zu erfreuen wäre die unterste Stufe?

 

Man möge mir meine Unwissenheit verzeihen: Welches ist denn dementsprechend die höchste Kaste im Schiffsmodellbau? Wohin muss ich meinen Schrein ausrichten, vor dem ich dann dreimal täglich ehrfürchtig niederfalle? Wem soll ich huldigen? Vielleicht so:

 

"Oh Du Gebenedeiter mit den vielen Schiffen, dem es in seinem unermesslich weisen Ratschluss gefällt, ein Spielzeug, an dem sich Millionen von Kindern erfreuen, zu verunglimpfen. Möge Dein Weg von weissgewandeten Jungfrauen mit Rosenblüten bestreut werden. Stattliche Eunuchen sollen Dir mit parfümierten Pfauenfedern frische Luft zufächeln ob der Lufttemperatur, der Euer Leiblichkeit in der norddeutschen Tiefebene ab morgen teilhaftig wird. Man reiche ihm Ambrosia und Honigwasser, von linksdrehenden Bienen unterwasser mundgeklöppelt!"

 

Playmobil - Die unterste Stufe des Modellbaus... das ist sowas von herrlich impertinent (Dieses Adjektiv bitte im ursprünglichen, latainischem Sinne lesen). Muss bei nächster Gelegenheit mal meinen kleinen Kumpel fragen, ob er sich bewusst ist, Modellbau zu betreiben wenn er ein Warnkegelchen in den Kofferraum des Playmobil-Polizeiautos packt und stolz kommentiert: "Jo, das hatte die Polizei in Echt auch dabei als bei Stephans BMW auf der Autobahn der Reifen geplatzt ist!"

 

Polemik (respektive Irenik) off ;o)

Edited by Guest
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Moment, da werf ich mal einen Blick in meine Glaskugel:

 

"... die höchste Stufe ist, wenn nur natürliches Grundmaterial, ausschließlich selbstgefertigtes Werkzeug verwendet und somit aus praktisch Nichts ein makelloses, vollständig vorbildgetreues, verkleinertes Abbild eines Vorbildes erschaffen wurde. Bei dieser höchsten Vollkommenheit müssen auch die Motoren aus selbstgefundenem Eisen und Kupfer vom Erbauer verarbeitet, handgewickelt sowie die Silziumchips der RC Bauteile aus Sand gefertigt worden sein, sonst fällt es gleich zwei Stufen hinunter."

 

Ob diese höchste Stufe des Modellbaues schon von irgendeinem Menschen erreicht wurde ist mir nicht bekannt.

 

Spaß beiseite: Nach meiner Erfahrung neigen Erbauer von Modellen dazu sich selbst zwischen den Ergebnissen der anderen Modellbauer einordnen und in ihrem Spezialgebiet möglichst bis an die Spitze kämpfen zu wollen. Allerdings gibt es im Schiffsmodellbau so viele Möglichkeiten zur Spezialisierung wie es Menschen gibt, was das ganze Konkurrenzdenken bei näherer Betrachtung eigentlich obsolet macht. Ausserdem vergessen Modellbauer bei Modellboottreffen über der Freude, überhaupt mal Gleichgesinnte zu treffen, normalerweise komplett darauf und so stehen bei Modellboottreffen so gut wie immer der Spaß und nette Gespräche unter Kollegen im Vordergrund. In Foren ist es eher der Impuls mit seinem Wissen aus jahrelanger Erfahrung glänzen zu können, was in Bauberichten üblicherweise zu sehr kooperativem Verhalten führt. In offenen Diskussionen kommt es aber bisweilen zu Kommunikationskatastrophen.

 

Ich hoffe damit habe ich meine Ansicht zu dem Thema ausreichend klargelegt.

 

 

Wegen der Baukästen:

Ich bin in der goldenen Ära der zwei legendären Firmen Robbe und Graupner aufgewachsen, die Ära der ebenfalls legendären Firma Hegi war schon zuende. Von allen dreien hatte ich Kataloge zuhause wo ich dem Rausch der (Schiffsmodell-) Bilder gefrönt habe. Leisten konnte ich mir nichts davon, auch meinen Eltern fiel das nicht gerade leicht.

So waren es zunächst einmal  Baupläne für vorbildähnliche Modelle mit Materialpackungen nach Stückliste. Ein Segement das heute meines Wissen so gut wie ausgestorben ist. Dabei ist das genial: Es gibt viel zu tun, bei einem guten Bauplan wenige Fragen und keine Vorgaben durch Bilder wie das fertige Modell aussehen sollte. Ein Vertreter dieser Art ist der Bauplan der Dulcibella.

Diese war einem Bekannten allerdings auch noch zu aufwändig für seine Schulklasse und so wurde an mich der Wunsch herangetragen ein deutlich einfacheres, ohne RC Steuerung seglendes Modell zu entwerfen, das pro Kind möglichst geringe Kosten haben sollte. Es ist gelungen, ich gestehe dass ich niemals geglaubt hätte um wie wenig Geld für Material man auch heute noch vernünftige bespielbare Modelle bauen kann. Und das, obwohl ich das ganze Material zu Endverbraucherpreisen bezogen habe. Ich bin mit dieser Eintagsfliege auch nicht das leuchtende Beispiel für Jugendarbeit, aber es zeigt mir, dass mit gutem Willen einiges machbar wäre.

 

Ich denke, dass es schon seit Jahrzehnten zuwenig Angebote für Einsteiger gibt und die Masse der damaligen Einsteiger sich entweder zu Selbstbauern weiterentwickelt hat, zu Sammlern historischer Baukästen geworden ist oder keinen Modellbau mehr betreibt. Der Rausch der Bilder zieht heute nicht mehr, denn Youtube kann das besser und ohne Aufwand. Selbermachen hat so gut wie keinen Status in unserer Konsumgesellschaft, aber die Freude etwas von Anfang bis Ende mit den eigenen Händen erschaffen zu haben bereitet auch Kindern von heute ein angenehmes Hochgefühl. Auf diesem Gefühl kann man aufbauen, die Werbemöglichkeiten der Vergangenheit (Hochglanzkartons und das Versprechen schneller Fertigstellung) gehören in die Mottenkiste.

 

viele Grüße,

 

Maximilian

Edited by genius
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kuddellmuddell

Oh Jester, ich habe nur Hauptschulabschluß und habe nur ein Viertel davon verstanden. Das müssen wir mal bei einem Telefonat klären.

1. diese ganze Diskussion war vom Thema des Beitrages abgeglitten, schade.

2.Fertigschiffe kaufen vom fliegenden Händler ist kein Modellbau, sonder nur das Interesse an ferngesteuerte Schiffe.

3. Playmobil ist schön, aber kein Modellbau. Für Kinder zur Fantasie anregen oder eben Spielzeug. Es ist meiner Meinung nicht in der

Lage, Kinder an das bauen von Schiffsmodellen heranzuführen. Dazu sind Baukästen oder Teilesätze in der Lage die mit Anleitung

Oder Hilfe mit den Kiddys gebaut werden. Kinder die von Erwachsenen durch fertige Schiffe eingelullt werden, finden komischer

weise später fast nie zum Modellbau, denn es heißt Bau und das meint Fantasie, Handwerk und Interesse in gleichen Teilen.

 

so nun genug geschwafelt. Dies stellt meine Sicht zu diesen Themen da. Ich mache auch Jugendarbeit in unserem Verein. Der sieht aber anders aus. Wir basteln seit über vierzig Jahren jeden Dienstag mit den Kindern. Viele gehen, spätestens wenn sie konfirmiert sind. Aber auf Dauer kommen später einige zum Modellbau zurück und das macht die Mitglieder stolz. Schaut Euch mal den Modellbauclub Espelkamp an. Das ist Jugendarbeit und Förderung in Hochkultur.

Achja Kasten im Modellbau gibt es nur um darin Ersatzteile oder Schiffe zu lagern, jedem so wie er will und huldigen braucht man keinem, eventuell ein wenig staunen, was so manche können. Den Papst gibt es in Rom aber nicht an der Werkbank.

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2.Fertigschiffe kaufen vom fliegenden Händler ist kein Modellbau, sonder nur das Interesse an ferngesteuerte Schiffe.

 

 

Also ist das eine niedrige Kaste? Da ordne ich mich ein, ich kauf ja meine Fertig-Schiffe bei Dir. Was ich draus mache, sei dahingestellt.

 

Und nicht diese Kasten sind gemeint:

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Das die produzierende Branche in unserem Hobby-Bereich TEILWEISE gar nix schnallt, zeigt sich doch schon an den Medien. Nehmt doch mal per eipätt die letzten fünfzig Ausgaben der Fach-Magazine. Der Schreibstil ist so Seventies... Meinereiner macht das so: Durchscrollen bei nem ellenlangen Artikel, bei dem wahrscheinlich als Geheimtipp drinne steht, dass die Ränder der Bullaugen aus einem speziellen Edelstahl besteht, der aus dem BH der Grossmutter auf der Flucht 1944 aus Ostpreussen enthalten war kommt es...

 

ja es kommt...

 

es muss einfach kommen...

 

das eine Wort:

 

FAZIT

 

*kotz brech würg spei*

 

Zuletzt wahrscheinlich in nem Auto Motor & Sport Artikel 19dünnemal gelesen... auch wenn die Jungs nie an einen Fritz B. Busch heranreichen werden (Autos für Männer, die Pfeife rauchen) und dessem sexy Bericht über den Jaguar E-Type: Liebe Autoren von Schiffsmodellbau-Zeitschriften: Autoritärer Stil ist aus nem anderem Jahrhundert. Weia hab ich bereut, mir mal ein Buch vom VTH über Sonderfunktionen bestellt zu haben. Im Vorwort wird man erstmal so richtig eingenordet, von nem Opa mit Zettel am Zeh.

 

Schnackelts?

 

Im Übrigen vertrete ich hier einen Standpunkt, der ganz einfachen betriebswirtschaftlichen Mechanismen entspricht, dabei emotionale Aspekte hat die ich sicherlich subjektiv, abér durchaus wiederholt beobachten durfte, Selbst wenn ich die Schnittmenge wohlwollend betrachte, sag ich: Unser Hobby ist ein totes Pferd. Wer mag verlangen, dass eine Firma darauf reiten soll? Und ja, wenn ich mal meine Tipps zu durchaus aufwändigeren RC-Anlagen hole, wo bekomme ich die her? Aus internationalen Foren, bei denen es meistens um die RC-Fliegerei geht, Weil die Junx sind up to date...

 

Merkwürdig oder? Es ist wohl eine endoplasmatische Einheit, die Gemeinde der deutschsprachigen Schiffsmodellbauer.

 

Wenn ich in West Vancouver nachmittags am Pazifik ankomme und mein Modellboot auspacke unter Gleichgesinnten, ist das völlig egal ob da grad drei traumhaft gebaute Dschay-Class Segler wunderschön RC-segeln und ein Weiterer grad per GPS-gemessene 100mph (trotz offiziell metrischem System) durchbrechen mag mit seiner wie auch immer angetriebenen Krawallschachtel: Es gilt einfach ein Grundsatz. Leben und leben lassen. Spass haben.

 

Und weil ich völlig wahnsinnig bin, leg ich unter diesen Umständen eine Reihe von "Bausätzen" wieder auf. So als Unternehmen, dass sich mühsam grad wieder berappelt. Für ne Randgruppe, die statistisch zahlenmässig geringer ist als schwul-lesbische Nazi-Kommunisten im ersten Wagen der wildesten Achterbahn im Heidepark Soltau.

 

Also mal Butter bei die Fische, da kann man sich nur wie neulich in Diepholz über so ein paar Jugendliche freuen, die einfach mit Ihren 90,- Euro RTR Racern Spass haben, sich spannende Rennen liefern und nebenbei den Verein tatkräftig unterstützen indem sie einfach mit anpacken.

Edited by Guest
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 Selbermachen hat so gut wie keinen Status in unserer Konsumgesellschaft

 

 

Maximilian, im Kontext: Glaub niemand kann sich vorstellen, wie ich mich gefreut hab: Ein simples Stück Stahldraht so zu verbiegen, damit es nicht ständig die Deck-Strahler von meinem Lieblingsprojekt löst. Einfache Schutzbügel, allerdings angepasst an eine mehrdimensionale Form. Das "Wie bekomm ich nen Stahldraht grade" kam hier vom board. Der Rest war stundenlange Fummel- und Anpassarbeit. Niemand wird die Mühe sehen, meinereiner freut sich.

 

Genau aus dem von Dir genanntem Grund: Habs selbst gemacht ;o)

 

Das mag für die echten Gestalter lächerlich sein - glaub das ist auch einfach nur ein Tuffie.

 

Dein letzter Satz: "die Werbemöglichkeiten der Vergangenheit (Hochglanzkartons und das Versprechen schneller Fertigstellung) gehören in die Mottenkiste" sind extrem on topic imho ;o)

Edited by Guest
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Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu deiner Ordnung. So schön gestapelt ist bei mir nichts. Es lebe das Chaos.

 

Zum anderen will ich was Bausätze angeht widersprechen. Gerade für die Gillis und einige andere Modelle werden in der Bucht Mondpreise aufgerufen. Das zeugt von hoher Nachfrage bei geringem Angebot. Da es sich auch um einen relativ neunen Bausatz vom alten G handelte, ist das in meinen Augen ein sicherer Kandidat für eine Neuauflage. 

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kuddellmuddell

Gott sei dank kommen wir wieder zum Thema zurück. Für mich ist Ebay zwar ein Preisbarometer, ob dieses Geld, das aufgerufen wird, aber bezahlt wird, entzieht sich mir. Daraus sehe ich im Moment noch keinen wirklichen Bedarf an einer Neuauflage.

Auf dem Gebrauchtmarkt und in Läden. liegt noch einiges herum. Natürlich muss man es erst finden, das ist klar.

Habe gerade einen angefangenen Baukasten einer Gillis, nach Hamm vermittelt. Warenwert war hierbei 60€. Deswegen kann ich viele Preisaufrufe nicht nachvollziehen. Da wurden z.b. am Wochenende zwei AB Baukasten für 399€ und 599€ bei Ebay angeboten. Denke nicht das die verkauft wurden. Habe auch hier wieder einen aus Ebay Kleinanzeigen vermittelt, bei uns in der Region, komplett mit allem OVP für gerade mal 190€.

Mal sehen wie sich der Markt entwickelt/erholt.

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Ja eben, 190€ für einen Baukasten den man für weniger als die Hälfte bekommen konnte. Ich glaube ich habe damals bei Berlinski, also auch noch in einem Ladengeschäft, 89 Flocken dafür abdrücken müssen. Da sind, jedenfalls für mich, 190 schon ein Mondpreis. 

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