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Schiffsmodell.net

Baubericht Phantasieprojekt Aniella


Guest

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Tscha, wo soll ich anfangen?

 

Vielleicht da wo alles begann. Ich hatte seinerzeit die Robbe ARTR Bussard und Düsseldorf gekauft. Die Bussard hat mich schon als Jugendlicher fasziniert, hab sie damals auch gebaut aber die vielen Ideen zu Sonderfunktionen, die ich seinerzeit hatte waren bei den damaligen RC- und Elektronikpreisen schlicht unerschwinglich. Nun standen also beide Schüffe da, über die Qualität der Lackierung der ARTR-Sätze kann man eigentlich nur staunen. Kam mir also grundsätzlich sehr entgegen, denn ein Schiff von Grund auf neu zu bauen übersteigt schlicht meine motorischen Fähigkeiten.

 

Ahaber: So sehr ich auch die Formgebung der Bussard mag, so gross war ist auch der Unterschied im Fahrbild der der beiden Modelle. Während die Düsseldorf erhaben und schon fast majestätisch, ja kraftvoll ihre Runden zieht, tanzt die Bussard eher wie ein Korken im kabbeligen Wasser und sieht, wenns flotter wird, ziemlich unnatürlich aus.

 

Also stehen eines Abends beide Modelle friedlich nebeneinander im kombinierten Arbeits- und Bastelzimmer, der Eigner starrt sie versonnen an - nicht verschwiegen werden sollte die Tatsache: Mit ner kühlen Dose Beck´s in der Hand :mrgreen:

 

Heureka, einfach mal probehalber den Aufbau der Bussard auf den Rumpf der Düsseldorf gestülpt und tatsächlich rief das Bild eine Assoziation hervor: Bei einem Karibik-Urlaub hatte ich mal auf den British Virgin Islands eine klassische Yacht gesehen, die mittlerweile als Arbeitsboot einer Taucherbasis diente und fröhlich bemalt war.

 

Was dann folgte wäre für die meisten von Euch eine einfach Übung, für mich eine echte Herausforderung: Das Anpassen des Aufbaus, der sich an dem dreidimensional geformte Deck der Bussard orientiert umzufrickeln, schleifen, aufzufüllen damit es auf das topfebene Deck der Düsseldorf passt. Leider sind die entsprechenden Bilder verschwundibus, aber ich denk es ist mir als Küchentisch-Bastler ganz gut gelungen.

 

Aus aktuellem Anlass auch noch mal ein Schwerpunkt: Das Boot soll so seefest wie möglich sein. Es hat bereits schon ein paar echte Hocheseeturns hinter sich, zum Beispiel die Überfahrt vom canadischen Festland nach Vancouver Island. Witzig dabei war, das es dabei US-Amerikanische Hoheitsgewässer durchquert hat und wir die Reise ordnungsgemäss angemeldet hatten. Sowohl die US als auch die canadischen Customs fanden das so lustig, dass Aniella ein kleines Stück von der US-Cost Guard begleitet werden sollte damit die canadischen Kollegen sie standesgemäss auf hoher See in Empfang nehmen können. Leider kam ein Seenotfall dazwischen, so blieb es bei einem offiziellen FAX, indem bestätigt wurde dass Aniella im US-Amerikanischen Hoheitsbereich keinen Unfug angerichtet hat und man ihr eine gute Reise wünscht.

 

Aber nun ertsmal ein paar Bilder, ich würde es immer noch vom Status her als Rohbau bezeichnen denn eins ist mal klar: Dieses Schiff wird niemals fertig, es dient mir als Technologie-Träger und somit schlummern die echten Werte eher im Innern.

 

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Wie gesagt, das Böötchen ist noch längst nicht fertig, aber bevor ich anfange das Deck auszugestalten. mussten erstmal ein paar Probleme gelöst werden bzw. stehen auch noch auf der to do Liste. Ein ganz grosser Komplex war dabei der Antrieb. Die original verbauten Motore würde ich mal als "Ampere to heat Converter" bezeichnen. Schon ansprechende Fahrleistungen aber geradezu lächerlich ineffektiv. Nach vielen Irrungen und Wirrungen tun nun zwei ganz wunderbare Power 755/40 Maschinen ihren Dienst, verbrauchen bei Marschfahrt grad mal 0,8 Ampere was mit den vier verbauten LiFePos eine netto Fahrzeit von über fünf Stunden bringt. Ebenso ist die Stevenrohr-Anlage überarbeitet und mit Kugellagern in Köchern versehen. Dazu feine Kupplungen und man muss wirklich das Ohr an den Rumpf legen um überhaupt was brummen zu hören bei Marsch-Drehzahl. Beim Betrachten des Fotos wird Euch sicherlich der lange Abstand zwischen Kupplung und Stevenrohr auffallen, der ergibt sich einfach dadurch, dass ich mich nicht getraut habe die originalen Motor-Fundamente rauszudremeln sondern sie als Basis für die selbstgebaute Motorhalterung zu nutzen. Und ja, keine halben Sachen bei einem seefesten Boot: Das Servo ist IP 67 dicht ;)

 

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Antriebsseitig auf der Wasserseite des Rumpfes war es auch nicht so einfach, da kam mir allerdings Kumpel Zufall zur Hilfe: Mit den dusseligen vierflügeligen Raboesch-Props war ich nie wirklich zufrieden. Die Dinger laufen alles andere als rund und die kleinste Berührung mit weichem Sand sind enorm schädlich. Auf der Suche nach ner Alternative passierte dann folgendes: Nach einer Revision bzw. Wartung der Antriebsanlage auf zum Vereinsteich, bestes Wetter, Aniella ins Wasser geworfen und oh wie fein läuft sie wieder...

 

Auf einmal wupps, merklicher Einbruch des Vortriebs und das Boot giert deutlich nach Backbord. Okay, hast Dir wohl was in der Schraube eingefangen und kunstvoll dynamisch den Steg angefahren. Davor AK zurück, enorme Wirkung die dann abrupt aussetze und dann ging gar nichts mehr. Als wir das Boot aus dem Wasser holten, allgemeines Gelächter der Umstehenden - Beide Props wech. Was war geschehen? Ich hatte die Propeller nicht gescheit gesichert und so zunächste den einen bei Vorwärtsfahrt, dann den anderen bei AK zurück verloren.

 

Ein Kumpel hatte noch zwei Rennschrauben ähnlicher Grösse dabei - egal, zu Rumschippern für einen Nachmittag wirds gehen, eben die Temperatur der Maschinen per Telemetrie überwachen. Aber oh Wunder: Die eigentlich für den Oberflächen-Antrieb vorgesehenen Schrauben erwiesen sich, wahrscheinlich aufgrund der recht geringen Drehzahl voll getaucht als erstaunlich effektiv. Aniella viel flotter unterwegs, gradezu auf Ritalin aber bei deutlich verminderter Stromaufnahme. Auch eine viel feinfühligere Steuerung beim Manövrieren mit gegenläufig arbeitenden Antrieben möglich. Dolle Sache, aber nun zeigte sich auch erst recht: DAS ist ein Verdränger Rumpf (Abweichung des ARTR Satzes, der Rumpf ist viel bauchiger als die Original Düsseldorf) Also wird das Heck bei Vollgas locker unter Normal Null gesaugt:

 

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Weiss nicht ob ich wirklich die Lösung dieses Problems schildern soll? Denn das hat auf nem anderen Bord zu echten Glaubenskriegen geführt :mrgreen:

 

Trimmklappen...

 

Aber seht selbst:

 

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Das übrigens verstehe ich unter einen dezenten Übermotorisierung :mrgreen:  Aber Schurz beiseite, wenn man wirklich in echtem Seegang mit nem Boot spielen mag, sind gescheite Reserven im Antrieb schon sinnvoll. Schon mal versucht, eine Welle zu überwinden die gleich bricht und das Böötchen ganz fein vor sich her schiebt? Da ist dann mit nem Antrieb, der grad für die Rumpfgeschwindigkeit ausreicht nicht Steuertechnik sondern demütiges Beten angesagt ;)

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Huhu, weil hier danach gefragt wurde, ein paar Bilder, eigentlich selbsterklärend. Bitte entschuldigt, die Dame bekommt diese Tage einen neuen Decksbelag - wenn ich mich traue und meinen inneren Schweinehund überwunden habe :mrgreen:

 

Aber nochmal für die interessierten Mitleser, die den anderen Faden nicht so verfolgt haben: Hab für das Süll einen Deckel aus 0,5mm PS gefertigt, der wirklich stramm über den Rahmen gepresst wird. Zudem kann das Ganze noch mit geschmeidigen Klebeband hermetisch verschlossen werden. Ne olle Vorgehenensweise bei den Kollegen der rasenden Zunft, nur das hier eben noch der Aufbau leicht saugend drüber gestülpt wird. Ergebnis und Siegerehrung: Wenn die Vierfach-Ruderanlage gut gefettet ist nebst O-Ringen oben am Koker ist das Boot auch nach wildesten Randale-Törns, bei den bestimmt einige -zig Liter Wasser übers Deck geströmt sind, von innen pupsie*-trocken, da ist kein Tuffie* Wasser drinne :)

 

*Terminologie der sehr jungen Nachbarstochter :p

 

Aber seht selbst:

 

 

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Tante Edit: Was zur Zeit noch fehlt im Deckel ist so ne Gummi-Tülle aus dem KFZ-Bereich, da werden die Steuerleitungen für die Schaltmodule der Beleuchtung und deren Stromversorgung durchgeführt. Wie gesagt, das Boot ist ne Dauerbaustelle und das ist gut so :mrgreen:

Edited by Guest
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  • 2 weeks later...

Aniella hat heute im Wasser gespielt. Neue Sprayrails ausprobiert und Erkenntnis: Es is sehr schwierig, bei diesem Boot und höheren Geschwindigkeiten waypoints in den Griff zu bekommen. Solche, die Kursänderungen von mehr als dreissig Grad erfordern. Die Wirkung der Vierfach-Ruderanlage ist einfach zu brutal, Man kann zwar in der Rover-Software die Auslenkung beeinflussen und auch programmieren, den Radius zu beeinflussen, ab wann auf den angesteuerten waypoint wie soft reagiert werden soll. Egal, ich krieg das hin.

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  • 3 weeks later...

Lustiger Zufall:

 

Aniella trägt ja schon länger zur Zierde an backbord die gekappte Antenne aus dem Düsseldorf RTR-Satz. Gekappt, weil einfach unansehnlich lang. Heute, auf der Suche nach einem Anbringungsort für die Telemetrie-Antenne für das GPS-System, was an Steuerbord ausprobiert... interessanterweise haben die damals willkürlich gekappte Antenne und die funktionsfähige Antenne (Lambda Viertel) exakt die gleiche Länge :mrgreen:

 

Find das passt, in der Karibik sehe ich an den Sportfischer-Yachten auch immer zwei sehr lange Antennen - auch wenn Aniella etwas klassischer daher kommt, will der Skipper im Heimat-Revier doch bestimmt mit den anderen Kollegen auf dem Wasser schnacken?

 

Nur die Basis muss noch bissie kaschiert werden - zumindest farblich etwas unauffälliger gestaltet ;o) Vielleicht kann ich auch die masstäblich überdimensionale Überwurf-Mutter nach innen verlegen - ma guckn...

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Edited by Guest
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  • 2 weeks later...

Hab heute mal einen von vier Schaltern demontiert, die ich seinerzeit installierte um die vier Hauptstromkreise der Aniella bequem zu trennen. Ergebnis und Siegerehrung: Sechs, setzen.

 

Ursache war die Suche nach einem Kriechstrom. Weil ich mich ja kurz fassen soll (Torsten :mrgreen: ): Die durchaus sehr soliden Schalter aus dem Automotive weisen an den Kontaktflächen ein gewisses Eigenleben auf. Massstab 140:1: Eine Pizza nach sechs Wochen in einem Kühlschrank nach Stromausfall.

 

Das mag so begründet sein:

 

- Aniella spielt regelmässig in Salz- und Brackwasser. Auch wenn sie hermetisch dicht ist, treten immer noch zwei oder drei Tuffies Wasser über die Vierfach-Ruderanlage ein. Es ist wirklich nur ganz wenig, selbst mit einer Pipette nicht aufnehmbar. Ein hinter das Motor-Fundament gelegtes Tempo fühlt sich maximal feucht an.

 

Analyse:

 

Die Temperatur-Unterschiede zwischen Wasser-Aussen- und Rumpftemperatur-Innen (max 42 Grad) bewirken eine Kondensation, die ja erstmal gar nicht schädlich sein kann. Aber das Salz ist im Boot und befreundet sich dann mit irgendwelchen schicken Oberflächen... grad wenn der Rumpf geöffnet wird und evtl. reaktionsfreudig noch zwei Stunden in der Sonne steht.

 

Lösung: Es fliegt alles raus, was nicht gelötet ist. Nur Steckverbindungen zwischen entsprechenden Akkus und den zu versorgenden Stromkreisen - die kann man beurteilen.

 

Und ja, DAS wird schwer. Umso mehr bestärkt es mich in meinem Wunsch: Ein integriertes BUS-System mit möglichst wenig Leitungen :mrgreen:

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  • 4 weeks later...

Bin ganz aufgeregt:

 

Werd nun anfangen für die Aniella eine Reling zu basteln. Damit brech ich meinen Grundsatz: Finale Decksgestaltung erst, wenn alles andere am Boot fertig ist - aber Aniellas Deck sieht halt immer so nackich aus. Denn neulich fiel mir ein Tip ein von einem Modellbau-Kumpel: Die Relingstützen nicht einkleben, sondern in einklebte Aderendhülsen stecken, die so leicht saugend passen. Dann kann die Reling bei Bedarf entfernt werden.

 

Material ist gestern angekommen: Federdraht und 35mm Relingstützen mit drei Durchzügen.

 

Dazu schwelen mir folgende Fragen im Gebeiss

 

- Würd die Reling gern im Bereich der Poller so unterbrechen, wie es auch bei der Sirius gemacht wurde. Bevor ich mir die Mühe mache mit meinen maximal-dilletantischen Lötfertigkeiten: Meint Ihr, das würde kitschig aussehen?

 

- Weiss nicht wie ich es im Bereich des Bugs machen soll - einfach die Reling so 90° hoch sieht bestimmt merkwürdig aus bei der Yacht-mässigen Gesamterscheinung des Boots. Habt Ihr ne Idee? Wenn man die Züge vorne so leicht schräg laufen lassen würde in gedachter Weiterführung der Buglinie, gibts wohl Probleme mit dem fixen Abstand der Durchzüge oder?

 

- Zum Löten wohl am Besten eine Schablone auf einem Brettchen anfertigen gell?

 

- Hab nen kleinen Gaslötkolben von ERSA. Wäre es sinnvoll, hier eher mit der Flamme zu erhitzen statt mit der Spitze?

 

Bin für Tipps und Anregungen schon jetzt dankbar - gerne hier :that:

 

Noch zwei Bilder von der Reling der Sirius und den beschafften Stützen:

 

 

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