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Usertreffen 2024: 29.5.-2.6. | Anmelden bitte bis 30.4. ×
Schiffsmodell.net

Autopilot im Modellschiff. Fragen, Kritiken, Hinweise -alles ist willkommen :o)


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Auf dem Usertreffen haben sich ja ein paar Interessierte das System in Action angeschaut - ohne Eitelkeit würde mich interessieren: Was sind Eure Eindrücke?

 

Einen kleinen Punkt möchte ich hier grad richtig stellen: Die in dem Thread angesprochene Antennen-Problematik betrifft rein die Telemetriestrecke und NICHT die eigentliche Steuerung des Modells via RC und die gleichzeitige Ansteuerung des Autopiloten per RC-Sender.

 

Beispiel: Wir haben die Barkasse mehrmals soweit rausfahren lassen beim Usertreffen, dass ihr Kurs und ihre Lage nur noch per Fernglas beurteilbar war. Die Telemetriestrecke hat im derzeitigen Setup bei 396 Metern die Hufe hochgerissen, aber das Boot hat durchaus noch auf Signale des Senders reagiert auch wenn das 2,4GHz System schon einen Package-Loss von über 70% dargestellt hat.

 

Wenn beim nächsten Treffen im August auch wieder so ein grossflächiges Gewässer zur Verfügung steht, würde ich gern gemeinsam mit Euch etwas ausprobieren: Barkasse weit über die annehmbaren 70% Package loss heraus fahren lassen, so dass weder über Telemetrie noch Sender eingegriffen werden kann. Vorher als Failsafe "Return to launch" definieren und wenn nichts mehr geht, den Sender deaktivieren. Wollten wir zu dritt auf dem Usertreffen schon ausprobieren aber da waren so Wasservögel in der Richtung, hab mich nicht getraut :mrgreen:

 

Mag ein bissie damit zusammenhängen, dass ich in einem früheren Leben mal Scheff-Ornithologe am Hofe von Alfonso des Elften war und weiss, was ein wütender Wasservogel mit einem gemeinen Modellboot anstellen kann wenn er sich bei der... sagen wir mal Wahrnehmung seiner ehelichen Pflichten gestört fühlt ;)

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Meine Eindrücke?

 

:that: :that:

Ich fand das richtig toll!!

Du hast da was richtig interessantes zusammengestellt/baut.

Ich hatte ja schon am ut vermerkt, dass das System in einem grossen Schlepper sicher noch mehr hergeben würde! Dann wären auch die Vögel kein soooooo grosses problem :mrgreen:

 

Bin gespannt, was da noch kommt. Die Präzision war ja schon soweit ok, mal abgesehen von driftenden Bojen....

 

Grüsse

Chris

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Hallo Jester,

Nochmal ich:

Ich hab Grad mit einem Kollegen in der Firma gesprochen, auch über dein Projekt: Zwecks den Bojen und driften: kannste da nicht noch Ultraschall Näherungssensor benutzen? Meint, die Boje erfassen und dann auf 5cm Abstand drumrumfahren?

Natürlich müsste dann der sensor kardanisch gelagert werden, damit er einigermaßen genau wäre.... :mrgreen:

 

Nur so Idee.....

Chris

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Lieber Chris,

 

Du ahnst gar nicht wie ich mich über Dein Feedback freue - denn in der Tat hab ich das auf dem Zettel:

 

Aaahtens: Die Rover Firmware berücksichtigt entsprechende Parameter zur Auswertung von Ultraschall-Sensoren

 

Beehtens: Die hier beschriebene Hardware bietet die Möglichkeit, diese Sensorik anzuschliessen.

 

Nu nehm ich Dich grossen Mann mal gedanklich fest in den Arm und wir beugen uns runter und glotzen in die Glaskugel okeeeh?

 

Was wir sehen, soweit ich Dilletant den Code auswerten kann, ist die Möglichkeit: Erfassten Signalen auszuweichen. Also drehen wir Deinen gedanklichen Spiess um und verfeinern so das GPS-Referenz-Signal? Bitte dabei den auf dem Usertreff diskutierten Unterschied zwischen absolutem Standort und relativen GPS-Standort auf dem Zettel behalten ;)

 

Will sagen: Sicherlich eine Möglichkeit, aber meinereiner würde sich anders an diese Verfeinerung rantasten:

 

Erstmal das Schüffle so dressieren, dass es per Ultraschall voraus Kollisions-Objekte erkennt. Daraus selbstständig idealerweise zunächst AK zurück macht, wenn Gefahr gebannt, selbständig wieder fahrt aufnimmt zum nächsten waypoint. Königklasse wäre, den Code so umzuschreiben, dass das Schiff eine Entscheidung trifft: AK zurück oder nach Backbord oder Steuerbord ausweichen.

 

Nun hab ich ja hier auch ein bissie Hilfe als benchmark, ein sehr aufwändiges Projekt mit richtig fetten Kränen (400t plus) Stichwort PDGPS. Unisono sagen mir die Inschiniöre: Interessant was Du da mit Deinen Modellschiffchen machst, aber bei der bereits erstaunlichen Qualität in einem so trägen Medium wie Wasser wirst Du zwei Probleme haben:

 

Ultraschallgeber senden kegelförmig, jede Welle wird als Kollisions-Objekt erkannt.

 

Um wirklich flach senden und ein auswertbares Signal empfangen zu können, wirst Du nen Laser brauchen...

 

Lieber Chris, was soll ich sagen?

 

Nach irgendwelchen physikalischen Grundsätzen dürfte eine Hummel gar nicht fliegen können. Die Hummel weiss das aber nicht und fliegt trotzdem...

 

Und genau so bin ich ursprünglich an die Aufgabe rangegangen, meine Schüffle per Autopilot zu lenken: "Hömma, auch wenn Du grad denkst Du bist ein ferngesteuertes Gelände-Auto, auch wenn Du da wie wild aufm Gewässer rumzappelst - ich hab Zeit, zwei Dosen Cola und ein Läpptop um Dich zu dressieren!"

 

Will sagen: Dein Gedanke ist interessant Chris, aber to be honest werden wir wohl eher Ümmies Neuwerk bändigen als driftende Bojen autonom per Ultraschall auf 50mm passieren. Es ist ja auch bissie so: meinereiner allein wird es nicht packen. Habs System getestet, im Rahmen meiner Möglichkeiten (subjektiv) befriedigend zum Laufen bekommen und nu bastel ich auch an anderen Features.

 

Bald werd ich Aniella auf den Teich setzen, ein paar Möglichkeiten checken wie man Telemetrie aktiv in Regelkreise eingreifen lassen kann - aber da halt ich lieber den Schnabel bevor ich brauchbare Ergebnisse hab - denn sonst werden mir beim nächsten Usertreff nur Kreuze gezeigt und es riecht so doll nach Knoblauch :D

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Ümminger Kapitän

Die Ultraschal Hinderniserkennung könnte bei niedrigen Booten, nur wenige cm über der Wasserlinie, in der Tat jede Welle als Hindernis erkennen. Bewegen wir und mit den Sensoren mal etwas höher, bei größeren Modellen, sind 20cm über der Wasserlinie schon kein Problem mehr. Der Kegel des Ultraschallsignals kann dadurch bereits weiter nach vorne lauschen und es gibt ja auch Sesoren mit kleinerem Winkel. Quasi ein Tele.

 

Was mich persönlich daran stört ist die Tatsache, dass die Dinger nicht versteckt montiert werden können. Wenn das Modell nun vorbildgetreu sein soll, stören die Sensoren die Optik.

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ot-pfeif-sp.gif

... Wenn das Modell nun vorbildgetreu sein soll, stören die Sensoren die Optik...

Dann musst du halt aus der Neuwerk ein Spionageschiff der CIA machen. Heimathafen Busan in Südkorea, dann ist's nicht mehr weit zur Einsatzstelle... ;)

ot-pfeif.gif
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Mir wird das grad zu theoretisch. Es ist sehr einfach sich zu wünschen, wie es idealerweise funktionieren könnte - aber hab hier noch keinen Ansatz gelesen, dass jemand die bereits beschriebenen Grundfunktionen nachvollzogen hat.

 

Ärger mich auch ein bissie, das Thema losgetreten zu haben denn wie bereits beschrieben, ist es keine plug and play Story und würd mich darüber gern austauschen, wer welches Boot wie dressiert hat damit es überhaupt per Autopilot fahrbar ist. In meinem Fall:

 

- Barkasse 1,3m war es sehr schwierig, ihr das Schwänzeln abzugewöhnen und die Präzision deutlich unter einem halben Meter beizubehalten.

 

- Aniella Semigleiter 1,2m reagierte viel zu hart auf die Vierfach-Ruderanlage - jetzt ist sie ein Lämmchen und nimmt im entscheidenden Moment Gas weg um nicht so viel Druck auf dem Ruder zu haben.

 

- Aeronaut Classic mit BL-Antrieb:Relativ einfach, sie ist so dermassen flott, dass der Prozessor wohl dachte, sie fliegt.

 

- Graupners Elke wiederum: Zu langsam und es erforderte, Hartruderlagen zu begrenzen damit das Schüff nicht nur im Kreis fährt.

 

- Playmobil Frachter mit serienmässigen Unterwasser-Antrieb, Testobjekt für ein "Panzersteuerung ohne Ruder" - am Anfang dachte ich keine Chance aber man muss den Code richtig lesen um die Parameter des "skid steer" Algorhytmus gescheit zu beeinflussen!

 

-Smaragd Segelyacht: Kann viel besser und ruhiger kreuzen übers Ruder wenn gescheit waypoints gesetzt werden als händisch gesteuert...

 

Will sagen: Das sind doch schon Erfolge - oder?

 

Ob dabei ne Boje angeditscht wird, interessiert mich herzlich wenig - fand es viel spannender, dass die Barkasse bei wechselnden Windverhältnissen auf dem Usertreffen so dermassen präzise im Abstand von 1,1 Metern den Steg passiert hat. Hab ich zwischendurch heimlich gelasert, grösste Abweichung waren 70mm :mrgreen:

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Moin

 

Also wenn ein kopter nur durch GPS gesteuert wird, wird mir anders. Zum einen wär mir das zu riskant eben da Signalerlust zu Kontrollverlust führen.

Zudem unzulässig, da keine permanente Kontrolle via Sender möglich. Da hätte ich auch allein schon ums Modell Angst, wenn ich keine "echte" Kontrolle darüber habe.

Ansonsten is die Idee das Gimbal zu "entkoppeln":D nicht schlecht.

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Ralph Cornell

Moin

 

Also wenn ein kopter nur durch GPS gesteuert wird, wird mir anders. Zum einen wär mir das zu riskant eben da Signalerlust zu Kontrollverlust führen.

Zudem unzulässig, da keine permanente Kontrolle via Sender möglich. Da hätte ich auch allein schon ums Modell Angst, wenn ich keine "echte" Kontrolle darüber habe.

Ansonsten is die Idee das Gimbal zu "entkoppeln":D nicht schlecht.

Na ja, man muß eben so programmieren, daß bei Signalverlust eine Aktion ausgelöst wird - entweder "Home" oder "Stand by". Bei alledem muß man ja bedenken, daß bei einer "Drohne" man nicht mehr selbst steuert; man sagt dem Autopiloten nur noch, was er tun soll. Die ganze Lagekontrolle macht das Ding ja autonom.

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Das sollte meiner Meinung nach mindestvoraussetzung sein. Aber ich hätte doch gerne die Möglichkeit eingreifen zu können mit vorrangigen Signalen.

*Moral/Belehrung an* Autonome Drohnen sind im Rahmen des Modellflugs nicht zulässig. Versicherung ist vorhanden?*Aus*

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Daniel

 

PS: soll nicht vergraulend rüber kommen, aber man sieht derzeit was passiert, wenn leute sich nicht an die Regeln halten und ohne Verantwortungsbewusstsein "Drohnen" fliegen, weil sies können.

Ich gehe hier zumindest davon aus, dass ein Bewusstsein über das Tun vorhanden ist.

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Dankeschön für Eure Gedanken und to be honest, bei den Versuchen war mir sehr schnell klar: Man kann nicht beides gleichzeitig kontrollieren. Will sagen: Wenn meine Drohne mein Schiff penetriert wenn ich alleine auf dem Teich bin, ist das mein Ding. Aber bei fremden Schiffen auf dem Gewässer würde ich zum Beispiel mein Boot von jemand anderes lenken lassen während die Drohne folgt um selbst die Flosse ständig am Schalter der Drohnensteuerung haben um abrupt den Modus wecheln zu können - wie zum Beispiel "Come Home!". Das würde folgendes auslösen: Die Drohne steigt selbstständig auf eine definierbare Sicherheitshöhe um von dort aus Kurs zum Operator zu nehmen. Das kann auch so als failsafe festgelegt werden.

 

Ja, die Drohne ist haftpfichtversichert, bis 20Mio. Auch abseits von Modellflugplätzen, auch wenn jemand anders die Drohne lenkt und weitere Features. Hier gibt es grosse Unterschiede bei den Versicherungen, muss man wirklich das Kleingedruckte lesen. Hab selbst mehrmals gegenchecken lassen vom Hausanwalt weil die Formulierung unklar war, ob zum Beispiel die eigene Dokumentation eines Kraneinsatzes als proffessionelle Anwendung gilt.

 

Last but not least: musste sehr schmunzeln wegen der Formulierung "Entkoppelung des Gimbals" - Danke dafür :)

 

Was ich mir einfach schön vorstelle, sind die Bilder wenn man andere Modellschiffe filmt und dabei im Video auch über das "Kamera-Boot" schaut ;)

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Ich trau mich mal zu fragen: Immer, wenn jemand etwas Neues ausprobiert, etwas über den Horizont hinaus denkt, kommt bei Schiffsmodellbauern ein selbsternannter "Beamter" um die Ecke und hinterfragt erstmal die Rechtmässigkeit und stellt die Technik in Frage. Hier geht das ja noch gesittet zu und ich empfinde die Einwände als legitim, aber wären wir auf dem Mond gelandet wenn wir nicht auch mal einfach mal gesagt hätten: "Das ist nicht ideal, aber wir haben die besten Piloten begleitet von den besten Inschinören... also lasst und tun was Männer einfach tun müssen (John Wayne).

 

Armstrong hat sich sicherlich nicht gefreut, als ihm im entscheidenden Moment der aus heutiger Sicht lächerliche Bordrechner ausgefallen ist, er dauernd dran erinnert wurde, dass er eigentlich und uneigentlich auch viel zu wenig Sprit für die Landung hat. Aber was hat er gemacht? Er hat entschieden. Jupp, da wo wir landen sollen, ist ein Geröllfeld. Aber da vorne, da sieht es gut aus. Er hat das gemacht, was Testpiloten auszeichnet: Die Situation erfasst und sehr schnell entschieden. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es in dem Moment in seinem Kopf gerattert hat. Hatte er doch nicht nur sein Leben auf dem Zettel...

 

Nungut, bei uns gehts nicht um Menschenleben, aber um unwiederbringliche Werte.

 

Versetzt Euch mal für einen Moment in den täglichen Job eines Buschpiloten. Da werden Sachen mit Beavers und Porters gemacht, die so nie im Manual des Fliegers stehen. Und ja, anders als bei den "Ice Pilots" geht es teilweise wirklich darum, Menschenleben zu retten. Das Blechschild "Avoid Slipping if flaps down" ist ein liebevoll geputztes Schildchen, mit einem Lächeln wird es gepflegt ;)

 

Sie lachen drüber, unterhalten sich drüber, dass es zwei Arten von Landeklappen gibt: Die Offiziellen und die Inoffiziellen. Meinereiner ist sehr froh drüber, dass es diese verwegenen Mädels und Bengels gibt - man kann viel von Ihnen lernen. Vor allem: Eine perfekte Wartung des Equipments. Radbolzen werden viel öfter ausgetauscht als es der Hersteller vorsieht und der Motor, im Falle der Beaver eine Konstruktion von 1933, wird mit modernsten Methoden geprüft.

 

Eins ist Ihnen allen gemein: Sie sind nicht eitel und helfen einander. Wenn ein Flächenflugzeug in einer bestenfalls als Schneise zu bezeichnenden Landebahn landen mag bei Crosswind, hovert darüber auch mal ein Bell Twinjet um die Böen sichtbar zu machen.

 

Lange Rede, gar keinen Sinn: Es ist immer sehr einfach, alles in Frage zu stellen und eine voll ausgebaute F14 Navy ist das Maß aller Dinge. Werde nie jemanden belächeln, der mit diesem Gerät glücklich ist und sich Module für z.B. Servo-Delay kauft, die rein softwaremässig mit anderen Sendern viel einfacher zu lösen sind. Was ich nicht so mag, ist hingegen: Sich Neuem gegenüber so zu versperren, dass erstmal alles schlecht geredet wird. In diesem Fall: Hat von Euch schon mal jemand den "Sender" meiner Drohne in der Hand gehabt, empfunden wie gescheit der aufgebaut ist?

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Ich will neue Technik in keinem Fall infrage stellen. Ich seh nur auch als Modellpilot(in Pause) die Diskussionen, weil einige Leute die Technik nutzen ohne dabei wirklich nachzudenken, wo womöglich Limits sind. Sowohl rechtlich als auch technisch.

Ich bin durchaus auch fasziniert von den Möglichkeiten. mir persönlich wäre so ein Kopter aber zu "langweilig". Bestenfalls selber aufbauen.

Und es ist numal so, dass im Rahmen des Modellflug nichts nur vollautonom fliegen darf. Wenn ich daneben stünde würde ich das wohl kaum verteufeln und auch hier geh ich einfach davon aus, dass du dich ausreichend Informiert hast und das alles im bewussten Rahmen betreibst.

Also bloß kein böses Blut :) und gutes gelingen ich les so auch durchaus interessiert mit.

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...Immer, wenn jemand etwas Neues ausprobiert, etwas über den Horizont hinaus denkt, kommt bei Schiffsmodellbauern ein selbsternannter "Beamter" um die Ecke und hinterfragt erstmal die Rechtmässigkeit und stellt die Technik in Frage...

Nun, die Liste der Schwarzseher ist lang; auch bei der Einführung der Eisenbahnen gab es eine Diskussion, ob der Mensch diese wahnsinnigen (ich glaube damals so um 20-30 km/h) Geschwindigkeiten überhaupt aushalten könnte. Ich bin fast sicher, mehrere tausend Jahre vorher hat's bestimmt auch so eine Diskussion bei den ersten Reitern gegeben...

Fortschritt kommt nur mit Neugierde und Ausprobieren. Dabei ist es aber durchaus legitim, sich auch mit den negativen Seiten zu beschäftigen bzw. mit der Frage, was tue ich wenn. Das gehört für mich mit zum verantwortungsvollen Umgang mit Technik. Wird etwas infrage gestellt, hilft es dann schon, sich die Frage zu stellen: "Wem nutzt das?". Betrifft der Kommentar einen Aspekt, den ich so noch nicht bedacht habe oder hört bzw. sieht sich hier gerade mal wieder jemand gern selbst?

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Vince Ebert zitierend, sinngemäss: "In den ersten Jahren der Eisenbahn wurde von Ärzten vermutet, dass man dadurch psychische Schäden erleiden könnte. Heute haben wir den Beweis: Die Lokführer-Streiks - es stimmt!" ;o)

 

Schurz beiseite  "Wem nutzt das?" lautet die Frage. Niemandem ausser mir wahrscheinlich - weil ich mich einfach freue wenn etwas funktioniert wo vorher nur drüber endlos verbal onaniert wurde.

 

By the way: Meinereiner hat sich eingangs für die Gedanken bedankt und freut sich auch darüber. Allerdings empfinde ich solche Diskussionen manchmal etwas zwiespältig, erinnere mal an das allgemeine Gejaule, wir betreiben ein aussterbendes Hobby. Da wundern sich dann Vereine, warum neue Mitglieder ausbleiben wenn der interessierte Vater mit seinem Junior und deren RTR-Schüffle erstmal niedergebügelt werden, weil es ja nicht selbst gebaut ist oder genau aus dem oben genannten Argument von einem Modellflugplatz vertrieben werden, weil die Schaumwaffel mit Panik-Taste ja nicht wirklich selbst geflogen wird. Aber ein Smartphone benutzt der Scale Flieger mit einer FW 190 nach fünf Jahren Bauzeit schon ohne sich Gedanken über die Betriebssicherheit zu machen - es ist die gleiche Technologie, die den Unterschied zwischen zwei mit einem Bindfaden verbundenen Yoghurtbechern macht und einem neumodernen Bölk-Knochen ;o)

 

Die Drohnen-Experimente haben übrigens einen durchaus real-praktischen Hintergrund: Die Erprobung von Drohnen als FPV-Instrument bei schwierigen Bergungseinsätzen um der Kranführerin eine andere, gewünschte Perspektive bzw. einen ersten Überblick zu ermöglichen. Als die Bundesländer noch Geld für ihre Polizei hatten, übernahm das ein Polizei-Hubschrauber, der auch mal eben neben der Einsatzstelle gelandet ist um den Kräften die Bilder der Bordkamera zu zeigen. Heute wird bei einem im Winter nachts aus dem Krankenhaus ausgebüxten Kind erstmal stundenlang debattiert, ob der Heli-Einsatz nicht evtl. den Etat der Hubschrauber-Staffel sprengt bzw. es muss im Innenministerium nachgefragt werden - natürlich ist der betreffende Entscheider erst ab 08:30h zu erreichen... Das betrifft nicht den Kran mit Hilfe der Drohnenbilder zu bedienen, dafür hat der eigene Kameras. Sondern um sich ein erstes Bild von der Lage zu machen - glaub die Rettungskräfte in Eschede wären beim Eintreffen froh gewesen, über ein paar schnelle Bilder von oben verfügt zu haben. Es ist nicht erfreulich, einen 400t Mobilkran in Rekordzeit (Unter einer Stunde) aufzurüsten um dann festzustellen, er steht ungünstig. Bevor wir aber da eine sechsstellige Summe für Profi-Gerät* investieren, probieren wir es lieber aus mit einer Abschreibung im GWG-Bereich. Hinzu kommt eine rechtliche Frage: Bei Rettungseinsätzen entsteht automatisch eine Flugverbots-Zone für Drohnen - denn wir hören schon das Gezeter von "Kamera-Reportern", die auf die Pressefreiheit pochen und nicht verstehen, warum unsere Drohne da rumschweben darf und ihre nicht.

 

*die Störsicherheit bzw. Militär-Technologie macht es so teuer, vergleiche die Fernbedienung eines Krans: Niemand von uns Modellbauern würde wohl 45k Euro für einen Sender ausgeben (Ersatzteil-Preis nur für den Sender), der weniger kann als eine Robbe Promars von 1982 ;o) Dafür kann eine entspechende Drohne auch Infrarot-Bilder darstellen, was widerum nix anderes als eine umgebastelte GoPro als Basis hat ;o)

 

Wie man sieht, hat also jede Story mindestens zwei Seiten - je nachdem, aus welcher Perspektive sie erzählt wird überwiegen dann die negativen oder die positiven Aspekte - die dann auch eifrig verteidigt werden? Just my two cents...

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  • 1 month later...
Lehmar Bastler

Hallo Jester,

 

 

finde deine Arbeit wirklich klasse.

 

Werde deinen Threat auch weiter gespannt verfolgen.

 

 

Hätte nur eine kleine Frage. Wäre es möglich mit dem Modul auch ein Echolot zu betreiben zwecks Tiefgangsmessung?

 

Gruß

Daniel

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Ümminger Kapitän

Bin zwar nicht Jester, aber ja, Grundsätzlich ist das möglich, da beispielsweise Ardupilot open source ist.

Die fertigen Programme unterstützen nur Ultraschallsensoren zur Hinderniserkennung und von daher sollte auch ein Echolot für diese Aufgaben verwendet werden können.

Aber, ich fürchte ein Echolot is nicht direkt mit US Sensoren austauschbar.

Wenn das denn deine Intention ist.

 

Dass das Ding den Teichgrund "kartographiert" um ggf. versunkene Modelle auszuspüren, ist aber nochmal eine andere Nummer.

  • Like 1
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Es geht, die Geber von handelsüblichen Fishfinders sind nicht sehr gross. Die Empfänger auch nicht, es bedingt allerdings: Das Modellboot sollte wenig stampfen. Und es erfordert einen gewissen Aufwand, dies aufs Tablet am Ufer zu zaubern :mrgreen:

 

Man bekommt eine relativ genaue Darstellung des Untergrundes im Rahmen der Möglichkeiten. Will sagen: Strahlt der Geber in einem Winkel von 55 Grad nach unten und man kreist über einer Kreidegrube von 200 Meter Tiefe und vielleicht 50 Metern Durchmessern, wird man sie nicht ergründen können.

 

Versunkene Fahrräder haben wir schon erkannt anhand der Geometrie, allerdings ist es noch nicht gelungen, die Fahrgestellnummer zu lesen ;o)

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  • 1 month later...

Hi Jester. Nehme mal an, dass dies der Thread zum Baubericht ist?

 

Wie hast Du das jetzt mit der Windrichtung gemacht? Welcher Verklicker hast Du verwendet? Hat das ganze noch groß Einfluss auf die Krängung?

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Dankeschön Klaus - freu mich drauf es Dir am 03.10. live vorführen zu können. Mit Deinem Wissen lösen wir bestimmt auch das Problem, ein Schiff sauber auf dem See parken zu können :that:

Und das wäre der Punkt, der mich am meisten interessieren würde - Lage stabil halten und Punkt nicht verlassen. Der Grund: Mein Kran. Ich möchte dat Schüff in so 4-5 m Entfernung sozusagen parken. Dann könnte ich per Fernglasbrille den Kran bedienen und das Beiboot absetzen, ohne mich um die Steuerung des Mutterschiffs kümmern zu müssen...

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Mit "sauber auf dem See parken" meinte ich, das Boot in einem definierten Radius um einen Punkt driften zu lassen durch Strom und Wind, um bei Erreichen des Randes wieder den Punkt anzulaufen. Das könnten zum Beispiel 10m oder 20m sein, damit nicht dauernd die Maschinen und das Ruderservo agieren.

 

Aber gemach Gevatter, gemach - im Hintergund wird auch an Deinem Wunsch schon reichlich geforscht - nur etwas langsamer ;o)

 

Zwischenstand: Es wäre relativ einfach, das Boot mittels der Maschinen vor/rück auf dem Punkt* zu halten, allerdings könnte sich dabei die Ausrichtung ändern und das wäre ja grad in Deinem Fall sehr unerwünscht.

 

Will man die Ausrichtung sauber detektieren, reicht hier die reine Auswertung des GPS-Signals wie in Fahrt nicht mehr mangels zurück gelegter Wege - man müsste also den ungeliebten integrierten Kompass aktivieren *schümpf* Weil der mehr Probleme verursacht als hilfreich zu sein, ist das zumindest für mich beim derzeitigen Stand der Hardware keine Option.

 

Dann kommt noch dazu: Mit einer so extrem wirkungsvollen Ruderanlage wie bei der Aniella könnte man hier die Ausrichtung sicherlich per Autopilot auch auf den ganz kurzen Wegen korrigieren AHABER nun entsteht ein anderes Problem: Grad diese heftige Ruderwirkung musste in den Parametern ganz arg gedämpft und begrenzt werden, damit sie in Fahrt per Autopilot sauber dem Kurs folgt.

 

Die derzeitige Firmware sieht nicht vor, mehrere Parameter gleichzeitig auf Befehl zu verändern und wieder auf den Ursprungswert zurück zu setzen - das ist der springende Punkt. Gar nicht angesprochen: Für Ruderwirkung alá Querstromruder oder Voith Schneider müsste eh ein ganz neuer Algorythmus programmiert werden.

 

Wenn das mal eben jemand hinbekommt, wäre das natürlich klasse. Mir würde die schon öfter zitierte "kleine" Lösung schon reichen bzw. würd mich sehr drüber freuen, um dann mehrere empfangsbereite Boote auf Reede zu halten - da schwojen die Originale ja auch am Anker.

 

Eins bleibt in jedem Fall: Bei der derzeitigen bezahlbaren und zweckentfremdeten Hardware ist bereits die reine Kursverfolgung (wie schon beschrieben) kaum eine plug n play Lösung, erst recht nicht das relativ exakte Halten einer Position. Eine Abstimmung mehrerer Parameter (die sich gegenseitig beeinflussen) ist erforderlich und erfordert u. U. ziemlich viel Langmut. Bei mir ist es mittlerweile etwas einfacher weil ich die Files meiner verschieden Boote gespeichert habe und somit bei einem neuen Boot auf die Daten eines ähnlichen, bereits abgestimmten Schiffes zurückgreifen kann. Bissie Feintuning ist dann schon noch erforderlich, aber längst nicht mehr soviel wie eine Näherung an das Thema vom Rohzustand der Software her. Zum Beispiel stimme ich grad eine Elke ab. Wenn das gelungen ist, kann ich das file einem Kumpel geben, der sehr an dem Thema interessiert ist und sein Vorpostenboot auf Basis des gleichen Rumpfs evtl. damit ausrüsten mag. Dann müsste man aufgrund des etwas differierenden Antriebs und Servowirkung nur noch ein paar kleine "Stellschrauben" drehen um die Reaktion am waypoint zu verfeinern - aber imho müsste sein Boot dann auf jeden Fall schon mal relativ kurstreu sein und nicht wie ein Lämmerschwanz rumwedeln.

 

*Nach den bisherigen Erfahrungen und gelasertem Vergleich der Präzision beim Erreichen der Home-Position im Modus "Return to launch" vermute ich mit "Punkt" einen Radius um denselben von 100mm bis 150mm. Wenns genauer sein darf, dann wäre PDGPS erforderlich (15mm Radius), nebst entsprechender Hardware (Uihuihuih Tiffy, die is ma teuer) am Ufer und Rechenleistung des boards im Schiff.

 

Will jetzt nicht rumunken - aber ich versteh nicht so wirklich warum sich, ausser ein paar stillen Ausnahmen, anscheinend noch niemand mit den vorhandenen Möglichkeiten in der Praxis auseinander gesetzt hat um dann erst danach mal die Zukunftsmusik zu spielen... Anders: Ich freu mich, wie selbst so ein träger Kahn wie die Sirius mit nem Wendekreis wie ganz Bamberg trotzdem in nem Freibad mit 20 Meter Becken sauber per Autopilot navigieren kann (nicht muss). Der Weg bis dahin war lang genug. Zwar ist Stagnation immer ein Rückschritt aber ich mag auch zwischendurch mal das Erreichte geniessen und nicht immer nach ner Mohrrübe schnappen, die gedanklich vor meiner Nase baumelt ;o)

Edited by Guest
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