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Baubericht Salondampfer DS BERLIN (1906) in 1:50


seefahrer

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Moin,

 

seit einiger Zeit bin ich mit dem Salondampfer BERLIN der Swinemünder Dampfschifffahrtsgesellschaft beschäftigt.

 

Der wurde 1906 als Baunummer 138 von der Werft Nüscke&Co. in Stettin erbaut. Bei einer Länge von 56,18m LPP / knapp 60,00m LüA und einer Breite von 8,06m war das Schiff mit 503 BRT vermessen. 

Zunächst überwiegend im Seebäderdienst zwischen Stettin und Swinemünde eingesetzt, erlitt der Dampfer am 24.7.1914 bei der Mündung der Oder ins Stettiner Haff einen Ruderversager und lief mit voller Fahrt in den ihr entgegenkommenden Schlepper OSTSEE, der den schwedischen Erzfrachter PORJUS (2990 BRT) im Schlepp hatte. Die Berlin erwischte den Schlepper mittschiffs und zerteilte ihn quasi - die folgende Kollision mit dem aufkommenden Frachter war unvermeidbar und die BERLIN erlitt einen Schaden am Steuerbordbug, der dazu führte, das das Schiff über den Bug auf den Grund sank (der geringen Wassertiefe ist geschuldet, das die oberen Decks noch über Wasser blieben.

Nach dem Ende des 1.Weltkriegs verblieb der Dampfer (weil er so klein war) in Stettin und wurde nach den Reparaturarbeiten wieder auf der alten Linie eingesetzt.

1935 kam das Schiff in den Besitz der Stettiner Dampfschiffs-Gesellschaft J.F. Braeunlich. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schiff von der Kriegsmarine beschlagnahmt, aber bereits 1940 an die Reederei zurückgegeben, die einen bescheidenen Verkehr auf der Strecke Stettin-Swinemünde aufrecht erhielt. In den letzten Kriegswochen wurde das Schiff noch bei der Evakuierung von Flüchtlingen aus Ostpreussen eingesetzt. Nach Beendigung des 2.Weltkriegs wurde das Schiff an die UdSSR abgeliefert und lief dort (Schwarzes Meer) noch bis ca. 1960 als PESTEL.

 

Im Modell in 1:50 ergeben sich als Maße:

Länge 118 cm (davon sind ca 8 cm zwischen Ruderwelle und Heck)

Breite 16 cm

Tiefgang 7,48 cm

Das berechnete Endgewicht liegt bei knapp über 4 kg.

 

 

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Was mich an dem Schiff gereizt hat? Vor allem der wunderschöne schlanke Rumpf und das absolut coole Heck  :sabber:

 

 

Da ich den Rumpf wieder in GFK herstellen wollte, kam die übliche Prozedur. Spanten aus Sperrholz, beplankt mit Lindenleisten und anschließend die Schleif- und Spachtelzeit. Nachdem der Rumpf soweit glatt war, habe ich die Plattengänge nachgebildet, da die beim Original die schlanke Linienführung wunderbar betonen.

Nachdem der Urrumpf fertig war, kam dann die Herstellung der Negativform und der erste Rumpfabzug. Der Hecksteven ist als separates Teil in 2mm Polystyrol hergestellt, dass aufgedoppelt wurde. Kleine Blasen beseitigt und grundiert...

In die Bullaugenöffnungen wurden 1,8mm breite Messingringe (6mm Durchmesser) eingesetzt. Die stehen minimal außen und innen über und sind optimal um später die Bullaugenfenster (2mm Acrylglas) aufzunehmen, die ich wieder mit einem kleinen Rand versehen werde, so daß sie innen gut und wasserdicht zu verkleben sind.

 

 

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Der Rumpf wurde dreilagig mit 186g Köper laminiert - das Gewicht ist aktuell 720 g.

 

Soweit für heute  :D

 

Viele Grüße

Christian

 

 

Kommentare und Fragen bitte hier:  http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/14676-kommentare-zum-baubericht-ds-berlin-1906/

Edited by seefahrer
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Moin,

 

die Raboesch-Wellenanlage wurde eingebaut und der passende Prop mal probemontiert. Außerdem wurden innen die Decksunterzüge eingeklebt (zunächst mit Sekundenkleber angeheftet und dann mit Epoxidharz verklebt). Dafür habe ich die Spantabstände des Urmodells genommen und die unten offen gezeichnet, damit dort später problemlos Motor, Akkus ets Platz finden. Außerdem wurden auf beiden Seiten Durchführungen für Kabel angelegt. 

Ebenso wurden das Hauptdeck gezeichnet und dann gefräst. Passen aber noch nicht hundertprozentig, aber das wird beim nächsten Durchgang :-)

Vor dem Verkleben des Decks werde ich auch erst den Rumpf lackieren und dann die Bulaugenfenster montieren, da man die später schlecht erreicht.

 

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Ich habe dann mal zum Spaß meine im gleichen Maßstab gebaute Wilhelm Tham daneben gestellt. Da sieht man erst die Länge der BERLIN, die fast doppelt so lang, aber nur 2,5 cm breiter ist. Werde wohl den gleichen Bühler-Motor (12V, Langsamläufer) einbauen wie bei der Tham - bei der schlanken Form der BERLIN dürfte der mit dem Modell eigentlich keine Schwierigkeiten haben.

 

Viele Grüße

Christian

 

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Moin,

 

wie schon angekündigt, war jetzt zunächst die Lackierung des Rumpfs angesagt. Dafür habe ich Revell Enamel seidenmatt weiß und oxidrot (Unterwasserschiff). Dann wurden an den Innenseiten 2mm Quadratstäbe als Decksauflage eingeklebt und die Bullaugengläser aus Acrylglas. Ebenso wurde das Backdeck eingeklebt, damit als nächstes die Ankerklüsen/Rohr verklebt werden können - das sind Bereiche die später wirklich 100% dicht sein müssen. 

Im Deck sind bereits Schlitze für die Aufbauwände vorhanden und ich habe die ersten Seitenwände schon mal provisorisch eingesteckt. Die beiden Teile des Hauptdecks sind aber bisher nur lose aufgelegt. Insbesondere das achtere Deckteil muss nochnachgearbeitet werden (Durchführung des Ruderkokers). Der Ruderkoker ist extrem kurz und um einen Wassereinbruch bei späteren Betrieb zu vermeiden, möchte ich die Anleknung des Ruders mit Seilzügen auf den Ruderquadranten umsetzen. Ist nicht nur die praktischere Lösung, sondern auch vorbilgerechter.

 

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Bevor das Hauptdeck eingeklebt wird, werde ich noch den Motor und das Ruder montieren. Dann folgen die Wände der Aufbauten des Hauptdecks. Außerdem wird das Schanzkleid innen geglättet sowie die Schanzkleidstützen verklebt. Das wäre so das Programm für die kommende Woche :-)

 

Viele Grüße

Christian

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Moin,

 

die Rohre für die Ankerketten wurden aus 5mm Polystyrolrohr angefertigt - die eine Seite wurde dabei so angeschrägt, dass sie innen bündig mit dem Rumpf abschließt (das sieht dann wie eine überdimensionierte Kanüle aus). Von oben eingeführt wurden die Rohre dann mit Sekundenkleber angeheftet und anschließend innen mit Epoxi abgedichtet.

 

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Für den Motor wurde ein passender Rahmen aus 2mm Polystyrol gebaut an dem der Motor verschraubt wurde. Den Sockel habe ich anschließend mit der Proxxon so zurechtgeschliffen, dass er zur Rumpfform passt und bündig aufliegt. Dann wurde auch der Motorsockel mit dem Rumpf verklebt. Zum Einsatz kommt ein Bühler 498 BB S, 12 V, Leerlaufdrehzahl 4000 U/min bei 0,16 A. 

 

 

Außerdem wurden nun die beiden Deckshälften eingeklebt - beginnend am Heck, denn die Bohrung für den Ruderkoker gibt den Abstand zum Heck vor. Die zuvor verklebten Decksunterzüge habe ich im Bereich der Öffnungen wegen der späteren Zugänglichkeit des Rumpfs nach dem Abbinden des Klebers entfernt.

Danach wurden die Aufbauten verklebt - beim vorderen und achteren Salon sind die Ecken gerundet und dafür wurde ein Viertelrundprofil 2mm verwendet an das ich vorher 2 1x1mm Leisten geklebt hatte - von oben sehen die so wie ein "Plus" aus, nur das zwischen zwei Enden dann noch die Rundung ist. Das praktische ist, dass die Verbindung zwischen den senkrechten Wänden sehr fest ist und die 1mm dicken Polystyrolwände dann außen auch bündig mit dem gerundeten abschließen. Na ja, fast. Ein wenig spachteln war trotzdem notwendig.

 

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Aufwändiger war die Glättung des Schanzkleids und das Ausgleichen der Spalten zwischen Deck und Schanzkleid, die durch leichte Unregelmäßigkeiten in der Wandstärke des Rumpfs zustande gekommen sind. Das waren vier Durchgänge bis alles passte und die Schanzkleidstützen montiert werden konnten. Die bestehen aus 0,5mm/2,6mm Polystyrolstreifen, die ich zunächst auf 18mm Länge gekürzt, dann diesen Abschnitt diagonal geteilt und abschließend noch die Ecke Deck/Schanzkleid mit dem Cutter abgeschnitten habe. Etwas über 80 Stück davon sind schon montiert... das ist noch weit weniger als die Hälfte...

 

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Am Wochenende kommen die restlichen Schanzkleidstützen und dann beginnt auch die Verlegung der Decksplanken. (Schön  :p mal wieder ne andere Farbe als weiß..).

 

Viele Grüße

Christian

 

Fragen und Anregungen:  http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/14676-kommentare-zum-baubericht-ds-berlin-1906/

Edited by seefahrer
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  • 3 weeks later...

Moin,

 

in den Osterferien ist ordentlich reingeklotzt worden :-)

 

Zunächst wurde auf dem Hauptdeck die Mittelachse markiert, parallel dazu im 1cm Abstand Hilfslinien an denen ich später den Plankenverlauf ausrichten konnte. Die Planken sind 2mm breit - mit einem kleinen optischen Spalt (der später die Nachbildung der Kalfaterung aufnehmen sollte) passen da gut 4 Planken auf den cm. In der Länge habe ich ausgehend vom Mittelspant im Abstand von 3 cm quer Schiff die Plankenstöße markiert. 

Bevor es an die Verlegung der Planken gehen konnte wurden aber erst die Laibhölrer um die Decksöffnungen (Aufbauten etc.) gelegt - die sind 3 mm breit und ebenso aus Kirschfurnier.

 

Das Verlegen der Planken des Hauptdecks war dann relativ zeitaufwändig und ich habe zwischendurch die Krise gekriegt.. es hätte so einfach sein können, wenn ich nicht schon die Aufbauwände verklebt hätte. Da habe ich mir unnötige Arbeit auf engstem Raum eingehandelt. Für die nchsten beiden Decks werde ich das jedenfalls anders machen. 

Verklebt wurden die Leisten mit Polystyrolkleber - der löst das Polystyrol leicht an und wenn man in der Abbindephase die Leisten gut andrückt, hält das auch. 

 

Während der Trocknungszeiten habe ich mich dann schon mal mit dem Promenadendeck beschäftigt und dies ausgefräst - auch wieder mit Schlitzen für die Aufbauwände des Promenadendecks und zusätzlichen Schlitzen, die so positioniert sind, dass ich da kurze Reststücke einkleben konnte und diese nun innen an den Wänden der Hauptdecksaufbauten anliegen.

 

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Es ging dann zügig mit der Beplankung des Promenadendecks weiter...

 

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Letzteres Bild zeigt das Achterschiff (die etwas merkrüdig aussehende Stütze ist nur während der Bauphase provisorisch montiert um den richtigen Abstand zwischen den Decks beizubehlaten).

Die Ruderachse ist noch nicht eingekürzt. Die Anlenkung des Ruders wird über eine Ketten-/Seilkombination umgesetzt - gerade so wie im Original. Damit kann aber leider erst begonnen werden, wenn das Deck komplett fertig ist.

 

Dann folgte die Kalfaterung: zunächst wurde das Deck mit einer Klinge abzegogen, dann mit Klarlack versiegelt. Nach dem Trocknen wurde schwarzer Holzkitt mit einem Polystyrolreststück in die Fugen gepresst. Nach der Trocknung des Holzkitts habe ich das Deck vom überschüssigen Material befreit in dem ich es wieder mit einer Klinge abgezogen habe (dabei immer zwischendurch absaugen, da man sonst den scharzgrauen Staub in die Poren des Holzes einarbeitet. Anschließend wurde zweimal mit Klarlack versiegelt.

 

Während der Trockungszeit habe ich die seitlichen Decksstützen gesetzt (2mm MS) - das Schiff hat doch erhebliche Decksüberstände.

 

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Beim Abziehen des überschüssigen scharzen Holzkitts kann man auch gezielt kleine Reste / Schleier stehen lassen, um einen etwas gebrauchten Eindruck zu haben (ist mir persönlich lieber, als ein eher etwas steril wirkender Werftzustand).

 

Aktueller Zustand heute:

 

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Nächste Arbeiten: Aufbauten Promenadendeck, Oberlichter Hauptdeck, Ladeluke, Niedergang Backdeck, Mast

 

Viele Grüße

Christian

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  • 1 month later...
seefahrer

Moin,

 

in der Zeit vor, während und nach der Intermodellbau zwar gebaut, aber nix gepostet und jetzt einen kleinen Bilderstau :-)

 

Die Aufbauten des Promenadendecks gingen eingentlich auch relativ problemlos - lediglich bei den Querwänden hatte ich vergessen die Stärke der Seitenwände abzuziehen, aber das ließ sich hier am Prototypen ja fix abschneiden :-) Etwas komplizierter gestaltete sich die bugseitige Brüstung, die aus 0,5mm Polystyrol besteht und mit 2x2mm Profilstücken Abstützungen erhielt. Anschließend wurde mit 2mm breiten Teakholzfurnierleisten verkleidet und als Abschluß ein Handlauf montiert.

 

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Während der Montage habe ich das Promenadendeck mit Tesakrepp am Modell befestigt, damit die Wölbung des Decks passt.

 

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Die Brüstung wurde anschließend verschliffen und dreimal lackiert.

 

Nach bewährtem System wurde dann auch das Bootsdeck hergestellt - für den richtigen Abstand an den Schiffsseiten habe ich 40mm hohe Abstützungen mit Krepp fixiert. (dort wird später die Reling mit den Decksstützen sitzen). Mir ist übrigens erst viel später aufgefallen, dass ich den Ausschnitt für den Schornstein vergessen hatte.

 

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Für den Schornstein habe ich ovale "Ringe" hergestellt, die mit 2x2mm Leisten die Form schon gut vorgeben. Dieses Gerüst habe ich dann mit 0,5mm Polystyrol ummantelt: Zweimal rum so dass sich eine Wandstärke von 1mm ergibt (das 0,5 Poly lässt sich besser um die "Ringe" legen). Für die Kleinserie werde ich die Ringe allerdings in größerer Stärke und etwas stärker dimensioniert auslegen, da sich beim Prototypen die Aussparungen für die Leisten als Schwachstellen erwiesen.

 

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Stellprobe mit dem grundierten Schornstein.

 

 

Kommentare und Fragen:  http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/14676-kommentare-zum-baubericht-ds-berlin-1906/?hl=berlin

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seefahrer

Als nächstes folgte viel Fummelsarbeit:

vierteilige Fenster- und Türrahmen aus 2mm breiten Kirschholzfurnierstreifen.

Und dann die Türen... auf 0,4mm Flugzeugsperrholz von 13x34mm wurde zunächst der Rahmen aus 2mm Teakstreifen geklebt und dann die Fächer mit 1,5mm breiten Kirschholz beklebt, anschließend verschliffen, lackiert und dann mit einer Nachbildung der Türscharniere und des Türgriffs ausgestattet (aus 1mm MS-Rundstab). Ca. 40 Türen gesamt :-)

 

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nur ein Teil der Türen....

 

 

Der Schornstein erhielt die Dampfpfeife etc. und Farbe und darf schon mal probestehen. Davor das Steuerhaus (das als einziges Innenausstattung bekommt, da man da auch gut reingucken kann).

 

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Zwischenzeitlich sind auch die Blissenbach-Flaggen angekommen. Wieder eine 1a-Qualität und ich freu mich besonders über die Reedereiflagge :-) 

 

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Viele Grüße

Christian

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seefahrer

Parallel zu den Arbeiten an Fenstern und Türen habe ich mich mit den beiden Masten beschäftigt. Der vordere ist mit knapp 50cm vom Rumpfboden bis zur Spitze ziemlich lang. Die Masten wurden aus 8mm Buchenrundstab hergestellt und ab Lagerring des Ladebaums konisch verjüngt.

 

Die Mastbeschläge stelle ich mir eigentlich immer selbst her und zwar "am Stück". Dazu wird passend zum Mastdurchmesser ein entsprechendes Messingrohr genommen und seitlich Flachmessing 1x2 mm (bei größeren Maßstäben natürlich größer) aufgelötet. Das ist viel einfacher, als die winzigen seitlichen Aufnahmen für Mastabspannungen etc. einzeln anzulöten. Scheibe für Scheibe trenne ich die dann mit der Proxxon-Trennscheibe ab. Dann werden die Löcher zunächst in 0,7mm (Metallbohrer) aufgebohrt und anschließend auf 1mm erweitert. Wenn es nur 0,5 Takelgarn wäre würde die 0,7er Bohrung reichen, aber bei Schäkeln wird es da eng.

Sobald die Löcher drin sind, werden die Teile dann für die Montage noch ein bisschen mit Schleifpapier aufgehübscht.

 

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Zum Vergleich mal ein 1cent-Stück. Oben rechts sind die Mastringe mit dem Lager für den Ladebaum.

 

 

Die Teile für den Ladebaum sind dann noch ein bisschen lütter. Durchmesser des Ladebaums ist 3mm. Die Aufnahme am Baum ist aus einem 4mm Rohr und einem 3mm Rundprofil, dass ich verlötet habe und dann so geschliffen habe, dass es in die Aufnahme des Lümmellagers passt. Zusammen gehalten werden die Teile dann mit dem dünnen 0,5 Draht.

 

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Am bereits lackierten Mast sieht das dann so aus.

 

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Mit den Mastabspannungen warte ich jetzt aber noch ein bisschen, bis das an Deck alles fertig ist.

 

Viele Grüße

Christian

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  • 2 weeks later...

Moin,

 

in der letzten Zeit habe ich mich mit der Reling des Promenadendecks vergnügt. Die Stützen tragen zum Teil auch das Bootsdeck - daher habe ich sie aus 2mm Messing Rundprofil hergestellt ind das sich dann auch die Bohrungen (1mm) ganz gut einbringen lassen. Allerdings habe ich im Eifer vergessen, dass es keine brilliante Idee ist für ein 1mm Messingdrahtdurchzug ein Loch exakt gleicher Größe zu haben... also alle Bohrungen noch etwas weiten...

 

Die Relingstützen stecken in Löchern, die ich in das Polysytroldeck gebohrt habe und werden von unten mit Kleber gesichert, wenn alles verlötet ist. Außerdem haben sie einen schmalen Ring aus 3mm Rohr, damit sie nicht durch die Bohrung nach unten rutschen. Die eine Seite des Decks ist schon mal fertig und versäubert.

 

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Eine weitere Fummelsarbeit sind die vielen an Deck befindlichen Bänke... Die Seitenwangen haben eine Armlehne und sind mit einer Auflage für die Mahagonileisten (1,5mm) versehen - bei längeren Bänken gibt es zusätzliche Zwischenstützen.

 

Meine ersten Bänke habe ich aus weißem Polystyrol gefräst, das dann schwarz lackiert wurde. Für die Serie und die noch benötigten Bänke, habe ich dann schwarzes Polystyrol genommen - der Vorteil ist, das man die Auflage für die Mahagonileisten nicht streichen braucht (auf Lack lassen die sich bescheiden verkleben). Die ganze Platte ist etwa 24x24 cm und hat ca. 100 Stützen/Seitenwangen.

 

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(nachdem ich den Bildausschnitt gemacht habe, habe ich erst den Schleifstaub etc. gesehen - wird wohl mal Zeit fürs Deckschruppen  :-)))

 

 

Und nochmal eine Stellprobe mit den aktuell fertigen Teilen. Dem Bootsdeck fehlen im Augenblick noch die Auflage- und Befestigungspunkte an der Außenseite - dadurch "fliegt" das noch etwas. Sobald die Reling des Promenadendecks auf beiden Seiten steht und die Davits montiert sind (damit wird das obere Deck fixiert) dürfte das besser aussehen.

 

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Viele Grüße

Christian

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  • 3 weeks later...

Moin,

 

viel Kleinkram in den letzten Wochen fabriziert...

 

Die Fenster habe ich nach bewährtem Muster wieder in Acrylglas GS 1mm gefräst. Zur Montage ist rundherum 0,5-1mm Rand mit 0,2mm Stärke. Das trägt innen nicht auf und passt hervorragend. Da ich das schon mal beim Bau der Tham gezeigt habe, dieses Mal kein Foto davon.

 

Die Handläufe der Reling bestehen aus Teakfurnier, das ich aufgedoppelt habe - so hat das dann nach dem Schleifen ca 1mm Dicke - die Streifen sind 2mm breit. Die Reling wird auf Abschnitte gekürzt, die jeweils von Mitte der Stütze zur Mitte der nachfolgenden Stütze reichen - die halbrunde Aussparung habe ich dann mit der Trennscheibe an der Proxxon rausgeholt. Wie winzig das dann ist, kann man am nachfolgenden Bild sehen.

 

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Montiert sieht das dann so aus:

 

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Nach dem Lackieren war dann auch die auf dem Foto noch sichtbare Fuge zwischen den beiden Schichten weg.

 

 

 

Die Anker mussten auch selbst nach Fotos erstellt werden. Wenn es denn hinterher zum Schiff passen soll, bleibt einem meist nicht viel übrig. Aber gerade darin liegt ja auch ein Reiz :-) und da habe ich gleich einen ganzen Schwung davon hergestellt...

 

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Der Handlauf der Hauptdecks ist nun nur lackiert. Das vorliegende alte Bildmaterial lässt keine ganz sichere Aussage zu - die Rundungen des Schanzkleids am Backdeck lassen aber vermuten, dass es auf diesem Deck keine Holzhandläufe gab. Das Thema Holzhandläufe ist auch bei den Treppen noch ein offenes Thema...

 

Außerdem habe ich mit der Abspannung der Masten begonnen und habe nun als Bugwappen zunächst mal das Stadtwappen von Swinemünde benutzt. Das Schiff hatte dort seinen Heimathafen und frühe Aufnahmen zeigen dort ein Wappen - nach der späteren Übernahme durch die Reederei Bräunlich in Stettin wurde dies durch einen Stern ersetzt (könnte zeitgleich mit dem Umbau des Promenadendecks vorgenommen worden sein).

 

Die Türen im Schanzkleid des Hauptdecks im Bereich des Laderaums sowie achtern habe ich mit einer Reißnadel in den Rumpf eingeritzt und die außenliegenden Scharniere angedeutet.

 

Parallel sind auch die weißen Rettungsringe entstanden, die aber noch auf die Halter warten müssen.

 

Viele Grüße

Christian

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  • 3 months later...

Moin,

 

lange nix mehr gepostet, dabei ist soviel neu entstanden...

 

Für die geklinkerten Rettungsboote habe ich zunächst einen Holzkern (Linde) mit den Plankenverläufen hergestellt (erst die grobe Form geschliffen und dann die Planken reingeschnitten). Aus 1mm Polystyrol wurden dann die Schalen tiefgezogen. Aus 1x1mm wurde dann der Steven angeklebt und das gefräste Ruder mit Pinne, die Sitzbretter (dienen nur der Stabilisierung der Bootsform) - dann wurde mittig noch eine Stützleiste gesetzt. Mit 0,5mm Takelgarn wurden dann außenbords die Halteleinen nachgebildet bevor die Persenning (aus Oma's Bettlaken) drauf kam. Die Persenning wurde mit Revell Enamel nass in nass (hellgrau / dunkelgrau) lackiert.

 

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Die Stützen sind auch aus 1mm Poly gefräst und mit 0,5 Messingringen versehen.

 

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Die Davits entstanden aus 2mm MS Rundstab, einem Sockel aus 3mm MS Rohr. Für die  Blöcke habe ich auf Fertigprodukte zurückgegriffen, die ich nur noch farblich auf teak getrimmt habe.

 

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Fertig an Deck sieht das dann so aus:

 

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Ladewinde: die Zeichnungen in den Planunterlagen gibt nicht so ganz viel her. Aussagekräftiges Bildmaterial des Original lag mir von diesem Detail nicht vor. Also habe ich zeitgenössisch passende andere Dampfer gesucht und die Winde "rekonstruiert".

 

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Bodenplatte und Seitenteile

 

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Grundkonstruktion bereits mit montierten Zylindern, Exzenterscheiben - davor v.l.n.r.: Hauptzahnrad, Bremsscheibe (2 Teile die aufgedoppelt werden), Seiltrommel, Distazstück, Welle und Spills sowie 4 weitere Distanzstücke

 

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mit den Zwischenzahnrad und den kleinen Spillköpfen sowie dem Handrad für die Bremse

 

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lackiert an Deck - kleinere Farbüberarbeitungen sind noch fällig und die unordentlichen Seile gehen natürlich gar nicht :-(

 

Fortsetzung folgt.

 

Viele Grüße

Christian

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und weiter gehts...

 

Die Ankerwinde ist ebenso eine dampfbetriebene - von daher sind viele Bauteile mit der Ladewinde gleich oder ähnlich.

 

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Insgesamt ist die Ankerwinde schmaler und daher habe ich die "Zahnräder" quasi in dem Mittelblock gekapselt untergebracht :-)  

 

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Hier sind bereits die Zylinder und die Exzenterscheiben montiert. Die Wellen sind 2mm MS - vor den bisher zusammengefügten Teilen die Kettennuss, Bremsscheibe, Distanzscheibe.

 

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Hier sind bereits die Bremsen, die Spillköpfe und die Kettenführung / Kettenstopper angebaut.

 

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das Ganze mit Farbe montiert an Deck.

 

Das Modell hatte seine Schiffstaufe beim Schaufahren im Freibad Eschbachtal in Remscheid.

 

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Es macht mit dem Bühlermotor an 3S 5000 Lipo gut Fahrt und liegt gut im Wasser. Bei Böen kann es zeitweilig zu einer Krängung kommen wodurch die achteren Bullaugen zeitweilig unter Wasser sind. Es hat sich aber herausgestellt, dass die gut eingepasst und 100% dicht sind.

 

Bei den Modell habe ich auch Beleuchtung eingebaut und zwar 6V Glühbirnchen mit einem 2,3mm dicken Kopf. Die gehen von der Größe gerade noch so durch und geben ein wunderschönes warmes Licht ab. 

 

Viele Grüße

Christian

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