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Messing lieber löten oder kleben?


derManfred

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derManfred

Hallo

 

Ich bin im Moment dabei an meiner STABERHUK die Tür zu bauen.

 

 

Da die Tür später zu öffnen sein soll, möchte ich die Scharnier-Unterteile mit einem kleinen

Messingdraht an der Außenwand des Aufbaues befestigen.

Sollte ich hier den Draht anlöten oder besser kleben?

Beim Löten enstehen an der Lötstelle immer Verdickungen durch das Zinn, ist da kleben

mit Sekundenkleber besser?

Hält das?

Oder gibt es noch eine bessere Alternative?

Wie macht Ihr das?

 

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Hier möchte ich diesen 0,8 mm Messingdraht befestigen. Löten oder kleben?

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Freundliche Grüße aus dem Ruhrgebiet

 

Manfred

 

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Steinbeisser

Da wird Sekundenkleber ausreichend halten. Kleb den Draht doch einfach mal ein und versuche ihn wieder heraus zu ziehen. Wenn der das aushält, dann soll es wohl reichen,

 

Detlef

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Hallo Manfred,

 

wenn Du kannst kleb den Messingstab doch von innen, wenn das Bohrloch etwas größer ist zieht sich der Sekundenkleber durch die kapilarwirkung schön rein und dann hält das so wie Detlef schon ausgeführt hat und Du hast keinen Kleberüberschuß auf der Sichtseite

 

bis denne

 

Christian

Edited by IRON
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Oder Du besorgst Dir mal SMD-Lötpaste, gibt´s günstig in der Bucht.

 

Das Zeugs sparsamst kalt auftragen, dann die Teile positionieren und anschließend bei ca. 230-250°C verlöten.

Gibt schöne saubere Lötfugen, für Kleinteile ideal...

 

Grüße

 

Torsten

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Warum das Scharnier-Unterteil nicht direkt an der Aufbauwand ankleben? Die Klebefläche sollte groß genug sein um mit Sekundenkleber eine ausreichende Klebeverbindung herstellen zu können.

 

Gruß

Jörg

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Guest Oldie

Wenn schon mit Messingteilen arbeiten, dann sollte das Weichlöten dazugehören.

Ich habe auch schon etliche Beschläge in Messing Gearbeitet und Verlötet, es hält einfach besser und ist gar nicht so schwer.

 Den Lötkolben erst einmal vergessen. Die besten Ergebnisse werden mit einer kleinen Flamme erzielt, z. B. diese kleinen Geräte, die mit

Feuerzeug-Gas nachgefüllt werden können. Das Lötwasser aus dem Baumarkt ist dabei sehr hilfreich, ist ja keine E-Schaltung und kann hinterher abgewaschen werden.

Das wichtigste ist die Wahl des Lötmittels. Ich nehme dabei kleine Stücke 0,8mm Zinn, mit der Pinzette aufgelegt. Kolophonium-Reste können hinterher problemlos entfernt werden.

Wichtig ist eigentlich nur, dass das Bauteil erwärmt wird und nicht der aufgelegte Zinn, der dann ganz von alleine in die feinsten Ritzen fliest.

Einfach mal an einem Probeteil ausprobieren. Es lohnt sich.

Gruß Willi

Edited by Oldie
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derManfred

Hallo

 

Vielen Dank an Euch für die schönen Tipps und Ratschläge.

 

Ich glaube die Versionen von Tortsten und Willi gleichen sich ziemlich.

 

Grundsätzlich bin ich auch eher für löten, nur mit dem elektrischen Lötkolben ergeben sich immer zu dicke Zinnaufträge. Da scheint mir die Lösung mit der Lötpaste eine gute Lösung zu sein.

 

@ Willi:

Verwendest Du ganz normales Elektroniklot in kleine Stückchen geschnitten?

Ich verwende als Flussmittel immer Lötfett aus der Dose. Das müsste doch hier auch klappen?

 

Danke nochmals an alle und viele Grüße

 

Manfred

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Manfred, die dicke des Zinn-Auftrags, wie Du es nennst, hängt nicht vom Elektrolötkolben ab, sondern von der Temperatur.

 

Der grosse Vorteil beim Elektrolyten ist, dass Du - einen geregelten Lötkolben vorausgesetzt - eine einstellbare maximaltemperatur hast, die einiges tiefer liegt als die Flamme eines Brenners.

 

Wenn das Lot als Klumpen oder Tropfen auf dem Material bleibt, hat es entweder an Temperatur gefehlt oder es wurde zu viel Lot beigebracht.

 

Wenn es Dir gelingt, das Werkstück mit ein klein wenig Lot am Kolben zur besseren Wärmeleitung auf Löt-Temperatur zu bringen, kannst du wie beim Gas-Löten das Lot an die Lötstelle halten und es zieht automatisch in die Ritzen ein. Dann bleibt genauso wenig (oder viel) wie beim «heissen» Löten übrig... ;)

 

Ich bin auch gerade am Löten (es soll ein Scherenhubtisch für meinen Binnenfrachter werden) und wechsle aber gern zwischen elektrischem und Flammen-Löten. Bei mir tut im Moment so ein kleiner Gasbrenner seinen Dienst, den ich mit Gas aus eines Dose auffüllen kann..für kleine Lötstellen ist der top! (sowas in der Art)

Für grössere Lötstellen nehme ich gerne einen etwas grösseren Brenner, der aus einer Gas-Kartusche gespiesen wird.

 

Ich habe auch «richtig» hartlöten und schweissen autogen gelernt und habe die ganzen Brenner, Druckreduzierventile...nur die Gasflaschen fehlen grad. rauch ich jetzt auch nicht so oft...früher hab ich viel geschweisst... ;)

...deshalb weiss ich, dass die verlinkten «Flämmchen» weit weg von professioneller Qualität sind...aber für weichlöten ist mit (fast) jeder Flamme die geeignete Hitze erzeugbar. Je kleiner die Lötstellen desto kleiner das Gerät oder die Flamme...finde ich... ;)

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derManfred

Hallo Xoff

 

Vielen Dank für Deine ausführlichen Tipps.

 

"Grössere Teile" habe ich auch schon mit der Flamme weich gelötet. Aber hier geht es ja um sehr kleine Teile und da scheint der von dir verlinkte Minigasbrenner genau das Richtige zu sein.

 

Zu diesem kleinen Lötkolben bzw. Gasbrenner, den du hier verlinkt hast (sowas in der Art) habe ich noch einmal eine Frage: Kann man damit auch mit einer Flamme löten oder hat der eine normale Lötspitze? Manche von diesen Dingern haben überhaupt keine Flamme sondern einen sog. katalytischen Brenner ganz ohne Flamme.

 

Bei einem elektrischen Lötkolben muss man die Wärme mit einem direkten Kontakt, einer Berührung, von der Lötspitze in das Werkstück leiten. Damit der Wärmeübergang besser geht, kann man genau an dieser Übergangsstelle etwas Zinn zuführen. Und genau dieses Zinn ist es, das mich später bei der fertigen Lötstelle stört. Bei grösseren Werkstücken stört das nicht so sehr, man kann es wegfeilen oder schleifen. Mit einer Flamme wird die Wärme ohne Berührung in das Werkstück geleitet. 

Wenn man nun, so wie es Tortsten und Willi beschreiben, etwas Lötzinn mit Flussmittel an den Lötspalt legt, wird nur dort Lot aufgebracht wo es auch hin soll. dazu braucht man natürlich einen kleinen Brenner.

 

Soweit die Theorie :D. Versuch macht Klug. Ich werde es ausprobieren und hier berichten.

 

PS:

Den Artikel von deinem Binnerfrachter habe ich natürlich auch schon gelesen und ich bin gespannt wie es dort weitergeht.

 

Nochmals schönen Dank an Alle

 

Manfred

 

 

 

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Guest Oldie

Hallo Manfred,

ich verwende für die Klein- und Kleinstteile das ganz normale Elektroniklot mit Flussseele. Je nach Größe der Lötstelle in 0.6 - 0,8 - oder 1mm Durchmesser.

Ein kleines Stück abschneiden und auf die Lötstelle platziert, verhindert einen zu dicken Auftrag.

Und wenn es doch einmal zu viel ist, Werkstück auf Temperatur bringen bis das Lot flüssig ist. Dann mit einem grobem Pinsel den Überschuss einfach entfernen. 

erneut aufheizen und evtl. Schlieren werden geglättet.

Lötfett ist auch möglich, muss aber nach dem Lötvorgang gut entfernt werden, deshalb nehme ich lieber Lötwasser.

Als Brenner nehme ich so ein Teil: http://www.conrad.de/ce/de/product/588476/Gasbrenner-TOOLCRAFT-MT-770S-1300-C-65-min-Piezozuender?ref=searchDetail

Für größere Lötungen natürlich auch eine Version wie sie im Baumarkt erhältlich ist, oder auch einen kleinen Schweißbrenner.

Ein Lötkolben kommt bei nur noch selten zum Einsatz.

Gruß Willi

Edited by Oldie
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Guest Oldie

Hallo Ümmi,

hab diesen Beitrag: http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/13005-widerstandslöten/?hl=widerstandsl%C3%B6ten

auch mit Interesse verfolgt.

Letztendlich ist es aber eine Frage der Investition, wenn nur gelegentlich ein Löten erforderlich ist. 

Das Weichlöten ist die einfachste Möglichkeit. Wer sich für die Technik Widerstandslöten interessiert, dafür hab ich diesen Link

noch einmal eingebunden.

Gruß Willi

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Schiffchenbauer

Mal so kurz am Rande.

 

Zum Kleinteile und Kleinstteile verlöten mit der Flamme, nutze ich ein altes ausgemustertes Sturmfeuerzeug mit Gasbetrieb.

Die funktionieren nach dem selben Prinzip, wie die "Flammbierbrenner", oder auch "Lötbrenner", die mit Butan nachgefüllt werden.

Wer also einen Raucher kennt, oder selber einer ist, der kann sich das mal im Hinterkopf speichern.

Diese Feuerzeuge gibt es in jedem Tabakladen, oder auch ab und zu beim Discounter.

Sind zwar nicht billiger, als die einfachsten Lötbrenner selber Art, aber bevor man es wegschmeisst geht das auch.

Da die meißtens einen Spirngdeckel haben, muß man den natürlich abnehmen.
Das hat mein altes Feuerzeug selber getan, deshalb wurd es auch ausgemustert :lol:

Ich benutze das in Kombination mit ganz normalem Weichlot-Zinn 1mm, was ich mir dann in der passenden Länge zurechtschneide und neben die Bauteile lege.
Flamme drauf und das Lötfett sorgt dafür, daß es spurlos im Spalt verschwindet und es hält dann.

Ein Bild kann ich jetzt nicht liefern, aber sowas in der Art, wie Amazon hier verkauft - schaut mal:

http://www.amazon.de/1stk-Sturmfeuerzeug-Metal-Nachf%C3%BCllbar-mit/dp/B007REK7OQ

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derManfred

Hallo

 

Ok, ich habe verstanden. Ich werde das Thema "Widerstandslöten" etwas forcieren.

Dabei gibt es gar keine Probleme mit Zinnklecksen, weil definitiv nur die Lötstelle erwärmt wird.

 

Ich habe mir dieses Widerstandslöten bei den Eisenbahnern mal angesehen. Sieht ja wirklich vielversprechend aus.

Hat das hier auch schon mal jemand ausprobiert oder sogar selber gebaut?

 

Grüße

 

derManfred

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...Zu diesem kleinen Lötkolben bzw. Gasbrenner, den du hier verlinkt hast (sowas in der Art) habe ich noch einmal eine Frage: Kann man damit auch mit einer Flamme löten oder hat der eine normale Lötspitze? Manche von diesen Dingern haben überhaupt keine Flamme sondern einen sog. katalytischen Brenner ganz ohne Flamme....

 

Gut, dass Du mich per PN drauf hingewiesen hast, Manfred, dass hier noch eine Frage offen ist... :that:

 

Ja, klar, dieser kleine Brenner vom Hornbach hat NUR eine Flamme, also nix vornedran, das dann die Hitze leiten soll.

 

Pures Feuer!  :idea:

 

Das Schöne an solchen Brennern ist, dass sie eine sehr kleine, gut regelbare Flamme haben, mit der man punktuell heizen kann... :that:

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Guest Oldie

Egal, welcher Brenner beim Weichlöten nun zum Einsatz kommt.

Wichtig ist doch eigentlich nur, dass das Bauteil mit einer weichen Flamme auf die Flusstemperatur des verwendeten Zinns gebracht wird.

Flamme auf das Zinn und es perlt dahin, wo es eigentlich nicht hin soll. 

Ein bisschen Übung bringt letztendlich den gewünschten Erfolg. Mit einer Lötspitze ist es ungleich schwieriger.

Bei ineinander greifenden Lötungen habe ich auch schon Zinn mit unterschiedlichen Schmelzpunkten verwendet.

Das aber nur am Rande. Das Weichlöten mit offener Flamme ist rel. einfach und nur eine Übungssache.

Gruß Willi

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derManfred

Hallo

 

Vielen Dank an alle die mich mit Ihren Tips unterstützt haben. Ich werde hier posten wie ich es letztendlich gemacht habe.

 

 

Grüße aus dem Ruhrgebiet

 

Manfred

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derManfred

Hallo

 

Ich habe es geschafft. Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden. Danke nochmals an Alle für die Tips und Ratschläge.

 

Für meine STABERHUK habe ich einige Dreh- und Frästeile für die Aussenleuchten hergestellt. Mit der Flamme und aufgelegtem Lot habe ich die Teile anschliessend "Berührungslos" zusammengelötet.

 

Die Einzelteiler einer Aussenleuchte

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Vorbereitungen für das Löten mit der Gasflamme.

Die Messingteilchen sind ganz dünn mit Lötfett bestrichen.

Die Unterlagen aus Stahl dienem dem Höhenausgleich.

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Positionieren der Lötzinn Stückchen mit 0,75 mm Durchmesser

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Anordnung kürz vor dem Erhitzen mit der Flamme. Jetzt blos nicht husten!

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Nach dem fliessen des Lotes nur noch abkühlen lassen und fertig.

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Fertige Aussenleuchte mit 5 mm LED und Befestigungsschrauben M0,8.

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So, nun noch 8 Stück davon und dann kann es am Modell weitergehen.

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Bis dann und schöne Grüße

derManfred

 

 

 

Edited by derManfred
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@ Oldie & Der Manfred , >>EXAKT ! Was das Löten betrifft, bin ich ganz auf Eurer Wellenlänge !

Man muss es halt ggf ein wenig üben, bis man den richtigen Dreh raushat - aber dann ist es die stabilste Lösung.

WENN man Metalle jedoch verkleben will - dann am besten mit 2-Kompo-Kleber ! Sekundenklebr geht zwar schnell und eventuell auch relativ sauber, (Solange die Dämpfe nicht einen weissen Schleier auf dem Metall hinterlassen) - jedoch ist er ja doch ziemlich spröde und hält nach meiner Erfahrung an Teilen, welche auch noch bewegt werden sollen, nicht allzulange.

Wer sich nicht so wohl mit der Gasflamme fühlt, kann es auch mit der Heissluftpistole versuchen - und bei manchen Kleinteilen tut es auch die elektrische Herdplatte. LG Jantje

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