Baubericht Springer Tug '5'

[mario42]

Hallo Springerfreunde.

Ich habe mir einen Springer Tug '5' als Rettungsboot für mein Wasserflugzeug gebaut. Das ganze ist dann doch mehr geworden, als ein reines Rettungsfunktionsmodell.

Ich berichte in diesem Thread vom Bau. Vorwegnehmen kann ich schonmal, dass dieser Baubericht nicht mittendrin endet. Das Modell ist inzwischen fertig gestellt und hat seine Funktionsfähigkeit und Rettungsfähigkeit bewiesen. Also keine ewige Baustelle, die in der Werkstatt immer mehr und mehr einstaubt. Obwohl. Mal eben einen Springer Tug als Rettungsboot bauen. So bin ich an das ganze rangegangen. Das hat aber mal gar nicht geklappt. Mehrere Monate Bauzeit sind es letztlich geworden. Trocknungszeiten, Beruf, Lieferzeiten von Teilen und tausend andere Dinge kommen dazwischen und verhindern ein schnelles Fertigstellen.

Die Gepflogenheiten mit dem ausgelagerten Kommentarthreads, wie sie hier gelebt werden, gefällt mir sehr gut. Das ist enorm vorteilhaft für die Übersichtlichkeit.
Den Kommentarthread zu diesem Baubericht findet ihr hier:

 

http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/12530-kommentare-zum-baubericht-springer-tug-5/

Als Bauvorlage habe ich den Bauplan vom Drochterser Modellbauclub e.V. benutzt. Den konnte man "früher" als PDF auf der Webseite runterladen. Im Moment scheint das aber nicht mehr im Webangebot zu sein.

Bei meinen Modellfliegern ist man meistens auf ziemlich viele Normteile angewiesen. So ist die Auswahl und Ausstattung häufig eingeschränkt.
Bei meinem (ersten) Bootprojekt war mir wichtig, dass ich soviel wie möglich selber bauen und herstellen kann. Bis auf ein paar wenige Teile ist mir das auch gelungen.

Soweit die Einleitung. Los geht es mit dem Baubericht und den Bildern.

Am Anfang steht das Ausschneiden der Sperrholzteile und das Verkleben der Grundstruktur. Alle Holzteile wurden mit Ponal Wasserfest Leim verklebt.





Dateianhänge:

[mario42]

Das Aufbringen der Bodenplatte hatte mich vor die ersten Herausforderungen gestellt. Wie bekommt man ein gerades Stück Sperrholz in diese doppelt geschwungene Form. Mit viel Spucke und noch mehr Leim und Zwingen hat das auch irgendwann geklappt.

 

Beim Entspannen der Zwingen ist mir nichts um die Ohren geflogen. Hätte ich nicht gedacht, dass das alles so gut in Form bleibt.

Auf jeden Fall ist die grundsätzliche Form da und stabil ist das Rohteil jetzt schon.

 

Die Wellenanlage habe ich (bis auf die Schraube und die Kupplung) selber gebaut. Aus Messingrohr, einem Stahlstab und ein paar Kleinteilen.

 

 

[mario42]

Das Ruder ist auch Selbstbau. Das Messinblech ist an der Stahlwelle verlötet. Oben und unten habe ich offen gelassen. Meine Idee war, dass darin langfristig nichts gammeln kann, wenn immer Luft dran kommt und das Wasser raus laufen kann.

 

Insgesamt sieht der Antriebs- und Lenkteil dann so aus.

 

Die Aufbauten zum Schleppen habe ich aus Messingrohr und Messingstäben zusammen gelötet. Ebenso einen Mast mit angedeuteten Antennen.

 

 

Das gesamte Boot wurde mehrfach mit Yachtlack gestrichen. Teilweise sieht man das auch schon auf den vorherigen Bildern. Enorm, was das Sperrholz alles wegsaugt, bevor es mal eine sichtbare Lackdecke gibt. Übrigens mein erster Einsatz von Yachtlack. Ich bin begeistert, wie gut das funktioniert.

[mario42]

Während der Springer Tug entsteht baute ich parallel einen Schubleichter. Man hat ja sonst nichts zu tun...

Der Leichter entsteht aus Sperrholz und Kiefernleisten.

 

Erste Schwimmprobe und Funktionstest mit dem nackten Modell und dem Leichter. Alles soweit OK.

 

 

Weiter geht es mit dem Lackieren. Ich habe mit einem Vorlack gestrichen und so noch einige Unebenheiten begradigt. Danach kommen mehrere Schichten Buntlack oben drauf.

 

 

Vorerst an dieser Stelle eine kleine Pause. Ich muss jetzt erst ein bisschen Text und Bilder aufarbeiten.

 

 

Viele Grüße

Mario

[mario42]

Die 5'en sind Hausnummern aus dem Baumarkt. Eine 5 ist es geworden, weil die so nett aussah und die Aufkleber am wenigsten gebogen waren. Ich würde sagen, dieser Artikel läuft im Baumarkt nicht sooo gut. Jedenfalls sahen die Aufkleber danach aus.

Mit dem Finish durch die 5'en ist das Modell auch vorerst fertig gestellt.

 

Die Technik innen drin ist recht überschaubar.

Das Lenkservo ist eins aus der Grabbelkiste. Standardgröße mit 30N Stellkraft.

Der Antrieb ist ein Bühler 12 Volt Langsamläufermotor.

Der Fahrakku ist ein 3S Lipo mit 11 Volt. Ich benutze meine Flugakkus auch im Boot, da ich möglichst wenig verschiedene Akkus in Benutzung haben möchte.

Als Regler benutze ich einen selbst gebauten Volksregler 2.

Als Schraube kommt eine 45 Millimeter Dreiblattschraube zum Einsatz.

Strom habe ich nicht gemessen. Aber bei Überlastung schaltet der Volksregler ab, was er im Springer Tug noch nicht getan hat. Also wohl unter 15 Ampere.

 

Noch ein paar Fahrbilder vom fertigen Modell.

 

 

 

 

 

 

Edited July 6, 2014 by mario42
Noch ein paar Bilder

[mario42]

Und dann noch eine Herkulesaufgabe für den kleinen Springer. Beim Hessischen Wasserflugtreffen am Teichmannsee (den hier sicherlich auch einige als Modellschiffer kennen) hatte ich das Springer-Rettungsboot natürlich auch dabei. Man glaubte mir nicht, dass der kleine Springer das Bergeboot für havarierte Flieger abschleppen kann. Also muss das natürlich versucht werden. Ein bisschen Bedenken hatte ich vorher selber. Aber man wird sehen...
Hier wir gerade das Manöver vorbereitet.


Wie das ausgeht könnt ihr euch auf Vimeo ansehen.

So, der Baubericht ist hier erst einmal zu Ende.
Weitere Ausbauten mit Licht, Sonderfunktionen oder Sound sind nicht ausgeschlossen. Mal sehen, was an das Boot so alles noch dran kommt.

Zum Kommentieren bitte

 

http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/12530-kommentare-zum-baubericht-springer-tug-5/

 

Von Moderator Steibeisser bearbeitet

Link zum Kommentarbericht repariert

Viele Grüße
Mario

[mario42]

Hallo, ich habe (vor dem Zufrieren der Seen) ein paar Fahrten mit dem Springer Tug und meinem UniSens-E gemacht.

So konnte ich den echten Stromverbrauch im Wasser unter Last per Telemetrie messen.

Der Antriebsstrang (Bühler 12 Volt Langsamläufer, 3S Lipo mit 11 Volt, 45 Millimeter Dreiblattschraube) verbraucht in meiner Konfiguration 1,1 Ampere bei Vollast. Das hätte ich nicht gedacht. Geradezu lächerlich wenig.

 

Grüße

Mario