Schleife ich falsch?

[lurch_1111111]

Moinsen an alle im Forum,

 

ich schleife nun schon seit über vier Wochen an den Rumpf der Probe 6. Es soll ein Urmodell werden. Da ich, so bin ich nun mal, den Plan schnell gelesen habe, hatte ich einige Spantenabstände falsch gewählt. Nun passt der Strack nicht. Aber Dank 2k-Feinspachtel habe ich alles im Griff, so dachte ich zumindest. Nach vier Dosen Spachtel und zwei Dosen Spritzspachtel sind immer noch Dellen Rumpf. Eine Rolle Flint-Schleifpapier - das gute aus dem Baumarkt - habe ich auch schon durch. Welche Tips falle Euch spontan ein? Was mache ich falsch? Das Sandpapier scheint der letzte Schrott zu sein. Das verlebt sofort und muss mit Messer und Dahrbürste immer gereinigt werden. Gibt es eine En-mal-eins des Schleifens? Woher bezieht Ihr im Naetz welches Papiere wofür?

 

Danke für die Antworten und

 

Gruß Markus

[Torsten]

...

Das Sandpapier scheint der letzte Schrott zu sein. Das verlebt sofort und muss mit Messer und Dahrbürste immer gereinigt werden.

...

 

Hallo Markus,

 

das ist beim Trockenschleifen nicht ungewöhnlich. Wichtig: die Spachtelaufträge wirklich richtig gut durchtrocknen lassen, sonst geht es sehr zäh.

Nass-schleifen geht besser - mehr Abtrag mit feinerem Ergebnis, und das Papier hält auch erheblich länger. Allerdings kann man dann natürlich nicht mit Maschinen arbeiten.

Und es gibt grade bei größeren Teilen eine ziemliche Sauerei... trotzdem, leichter geht´s allemal.

Aber aufpassen, das Papier muss wasserfest sein (steht drauf), grade die billigen sandbraunen Bögen aus dem Baumarkt sind das i.d.R. nicht.

 

Hoffe, das hilft Dir schon mal weiter.

 

Viele Grüße

 

Torsten

[Guest AxelF]

2k Feinspachtel ist immer Polyester und härtet auch zuverlässig durch, das sollte nicht so das Problem sein (eher die falschen Spantabstände, die nun zu Pfusch führen... und viel Zeit kosten.).

 

Erstmal: Das Gute aus dem Baumarkt gibt es nicht. Das ist alles Mist, zumindest das Papier.

 

Mindestens sollte es qualitätsband für den Bandschleifer sein, das hat eine lange standzeit.

 

Ich schneide mir da je nach einsatzzweck mehr oder weniger breite Strifen ab, und klebe die auf eine Sperrholzleiste, so folgt das Schleifband der Form des Rumpfes, ich vermeide damit aber, zusätzliche Dellen einzuschleifen.

Los geht es bei mir mit 120er Korn, das gröbere Zeug reisst nur Riefen ins Material und trägt zuwenig ab.

Wenn es zugestzt ist, nehme ich einfach einen Dampfreiniger von Kärcher und dampfe den Staub raus. so schleife ich ewig mit einem Band.

 

Beim spachteln unbedingt mit einem ausreichend weichen Spachtel arbeiten, nicht zuviel Härter einmixen, nicht zu viel auf einmal, 1% langt völlig, wenn es gut vermischt ist, dann immer nur das auftragen, wo auch wirklich etwas hingehört.

 

Dann arbeite ich mich auf 180er zu, das besorge ich mir beim Autolackierer, das ist 1000al besser als der teure Mist aus dem Baumarkt, qualität zahlt sich dann doch aus.

Schleifen tu ich bis 320, wenn ich die Oberfläche aufbaue, dann gehts ja ans Füllern und Lackieren...

 

Aber am besten, schnellsten und einfachsten ist einfach genaues und sorgfältiges bauen!

[pqv100]

Hi,

wenn Nass-Schleifen nicht in Frage kommt... Gehe in ein gut sortiertes Farbegeschäft. Dort gibt es in der Regel auch Schmirgelleinen. Teurer aber erheblich ergiebiger und effektiver.

[Schiffchenbauer]

Gute Quelle für anständiges Schleifpapier ist auch der KFZ Zubehörhandel.

Aber nicht ATU und sowas, sondern die, die auch die Werkstätten beliefern.

[Guest Leviathan]

Hallo Markus,

 

zunächst mal - was Du beschreibst, ist völlig normal. 4 Wochen Schleifarbeit kommt schnell zusammen.

Wenn sich das Papier mit Staub zusetzt, ist die Spachtelmasse in Ordnung. Wenn sich das Papier leicht klebrig zusetzt, ist sie nicht richtig durchgehärtet. Was die Sprühspachtel betrifft - ist sie einmal aufgetragen, wird sich Dein Schleifpapier immer zusetzen - das Zeug schmiert wie Sau...

Zu den Dellen - bei 4kg Spachtelmasse glaube ich, dass Du die falschen Stellen beim Schleifen erwischst. Nimmst Du die Hand, einen Schleifklotz mit Schaumstoff, ein Stück Holz als Klotz,...? Ich hatte mal einen Schleifklotz aus Kunststoff/Hartgummi - mit dem habe ich keine gerade Fläche hinbekommen...

Als Tipp - nimm ein Stahllineal, lege es an den verschiedenen Punkten am Rumpf auf und markiere Dir den genauen Dellenverlauf. Achte beim Spachteln darauf, dass Du tatsächlich nur die Dellen aufspachtelst und kein Material mehr an den Punkten aufbringst, an denen das Lineal aufliegt. (erklärendes Bild der Brunskappel anbei).

 

Die Grobkontur schleife ich meist mit 40er oder 80er Papier - genau weil sich diese Körner schwerer zusetzen. Wenn die "Dellen" kleiner werden nehme ich 120er. Feiner wird es erst nach der ersten Schicht Sprühspachtel.

 

Grundsätzlich würde ich eher zur Füllspachtel als zur Feinspachtel greifen. Auch diese schleift sich etwas einfacher.

 

Viele Grüße

Matthias

[JL]

Hallo Markus,

 

du hast erwähnt, dass die Spantabstände zum Teil nicht stimmen. Ist der Rumpf bei den größeren Abständen hinreichend stabil? Falls der nachgibt, schleifst du dir immer wieder Dellen 'rein

[lurch_1111111]

Hallo an alle schleifenden - äh schreibenden:mrgreen:

 

Vielen Dank für die Antworten.

 

Nass schleifen geht nicht, das Urmodell besteht aus Kiefernleisten. 4 Kg Spachtel habe ich bisher nicht verbraten. Bisher habe ich 4 Dosen Nigrin Feinspachte verarbeitet und immer wieder abgeschliffen.

 

Der genauere Stand der Dinge ist der:

 

Nachdem alles fast perfekt erschien lackierte das Modell in weiß. Nach dem Trocknen war ich stolz wie Oskar und polierte alles. Da machte meine Frau mir einen Strich durch die Rechnung. Sie fand zwei Dellen, die ich nicht sah. Erst durch schwenken und viel Licht vielen mir diese auf. Aber das war nicht weiter tragisch. Der Sprühpsachtel wird es richten. Schade das er sich nicht mit der Farbe verträgt. Die Farbe darunter wurde krisselig. Also musste die Farbe runter :nein:.

 

Nun kommen auf der Oberfläche alle Schichten incl. Holz, Feinspachtel, Sprühspachtel und auch noch Farbreste vor. Das bedeutet wohl, das der Rumpf noch sehr uneben ist.

 

So werde ich wohl weiter machen: Zunächst werde ich versuchen alle Dellen raus zu schleifen. Sobald das nicht mehr geht, kommt der Feinspachtel noch einmal zum Einsatz.

 

Fast täglich komme ich an ein Autolakierbetrieb vorbei. Da werde ich mal nach Sandpapier fragen. Wie ist es mir der Bezahlung (Kaffeekasse, Rechnung)?

 

Danke und Gruß Markus

[lurch_1111111]

Hallo Jürgen,

 

die Abstände sind unkritisch. Sie variieren nur um 1-2cm. Das reicht aber um Rillen wie zu erzeugen, die sich wie ein Gürtel um das Modell legen. Instabliele Stellen durch zuviel Schleifen habe ich schon Gießharz ausgegossen. Das ist der Vorteil eines Urmodelles:mrgreen:. Einige Dellen habe ich mir an der Deckskante beim ersten Schliff des Holzes mirt einer Raspel zu gezogen. Da war ich wohl etwas zu euphorisch. Vieleicht sollte ich die Deckskante von innen noch einmal mit einer Leiste stabilisieren.

 

Grotjes Markus

[Guest AxelF]

Markus, Dellen gehen nach INNEN, die kannst Du nicht rausschleifen, sondern nur auffüllen.

Das Schleifpapier vom Lackierer bekommst Du für Kaffekasse, wenn Du da mal nett fragst.

Ich habe das Material von Mirka gehabt, das ist Spitze.

http://www.mirka.com/de/de/

[lurch_1111111]

Nun habe ich einen ganz anderen Schritt gemacht. Nachdem ich bei den letzten Arbeuten alles nur noch verschlimmbessert habe, endschied ich mich ein neues Urmodell her zu stellen. Damit ich meine Entscheidung nicht wieder revidiere habe ich flux ein kleines Loch in den Body gehauen. Dieser Rumpf soll nun meinem Junior (2) dienen, wenn er "Papa helfen" will:that:

 

Heute fing ich mit den Vorbereitungen an. Das alte Modell von der Helling genommen und mal gegen Licht gehalten. Da sind schon einige Stellen dünn wie Zeitungspapier.

 

Gruß Markus

 

P.S. Natürlich kann man Dellen nicht in der Form raus schleifen, dass man das Material abträgt. Vielmehr meinte ich die Umliegenden "Berge" ab zu schleifen.

[Guest AxelF]

Das ist sicher der bessere, billigere und schnellere Weg!