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Schiffsmodell.net

Segel bügeln?


Guest bodo

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Hallo in die Runde,

 

bin ganz neu hier und habe gleich eine sicher ziemlich doofe Frage:

 

Irgendwann ca. Mitte der 1970er Jahre habe ich als Kind eine Modell-Segelyacht geschenkt bekommen. Nachdem die nun lange genug im unverdienten Dornröschenschlaf gelegen hat (ich war damals wohl noch etwas klein dafür, und dann ist sie etwas in Vergessenheit geraten :oops:), bin ich jetzt dabei, sie fahrtauglich herzurichten, sprich Servo & Segelwinde rein, lackieren usw.

 

Die Segel sind aus einem Synthetikgewebe (also kein Papier/Folie) und für die lange Lagerzeit in eigentlich erstaunlich gutem Zustand, keine Stockflecken, Risse o.ä. Bloß hat das fest an den (Holz-)Mast geklebte Groß einige Knitter, die ich gerne beseitigen würde.

 

Frage also: Kann ich es riskieren, das Segel - ggf. durch ein nasses Tuch - zu bügeln, oder lasse ich das besser? Gibt es alternative Ideen/Vorschläge?

 

Den Schiffstyp weiß ich übrigens nicht und konnte ihn auch durch Intensivgoogelei nicht herausfinden. Ich drohe schon mal an ;), demnächst Bilder einzustellen in der Hoffnung, dass jemand das Modell erkennt (Rumpf ist ca. 78 cm lang und aus Kunststoff, Mast alleine ca. 83 cm, Gesamthöhe von Kielunterkante bis Masttopp etwa 115 cm).

 

Vielen Dank & viele Grüße,

 

Bodo

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Hallo Bodo,

 

ob das mit dem Bügeln klappt :nixweiss:, es ist zumindest einen Versuch wert, bevor Du in die Neuanfertigung gehst.

Auf jeden Fall kannst Du aber folgendes machen:

  1. Das Segel auf Packpapier übertragen, dann hast Du schon mal eine Vorlage, wenn das Bügeln schief gehen sollte.
  2. Segel richtig nass machen und trocknen lassen - eventuell gehen die Knicke dadurch 'raus.
  3. Bügeln: Mit wenig Hitze starten und vorsichtig steigern.

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Vorsicht ist schon geboten, man weis ja nicht um was für ein Gewebe es sich handelt. Die Sache mit dem Muster also auf alle Fälle beachten.

Versuchen würde ich es dann mit einer Bügelstation die richtig viel Dampf macht. Wenig Hitze, viel Dampf.

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Hi,

 

herzlichen Dank für die Tipps schonmal! Ich werde dann das Segel heute abend mal richtig "einweichen" und trocken lassen, dabei leicht spannen. Wenn das nicht hilft, versuche ich's am Wochenende mal mit bügeln (erstmal niedrige Einstellung für empfindliche Gewebe, klaro :)).

 

Gute Idee mit dem Packpapier :D. Wenn wirklich alles ruiniert sein sollte, wird's zur Not halt ein neues Segel...

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Hallo Bodo,

 

vermutlich wird das nichts bringen. Ich habe mal versucht ein altes Großsegel aus Nylonmaterial zu bügeln. Nasses Tuch darüber und los ging´s. Der Erfolg war gleich Null.

 

Meist sind diese Falten für das eigentliche Segeln auch gar nicht so tragisch, es ist eher ein optisches Problem. Ich würde mir eher die Arbeit machen und neue Segel herstellen. Einteilige Segel aus z.B. Icarex sind nicht besonders schwierig in der Herstellung.

 

Besonders stutzig machte mich jedoch Deine Beschreibung, dass das Segel am Mast "angeklebt" ist. Stimmt das wirklich? Wen dem so ist. würde ich schon aus dem Grund das Segel entfernen und ein neues anfertigen, denn das Segel sollte sich am Mast frei drehen können.

 

Den Maßen nach zu urteilen könnte es sich um eine alte Collie von Graupner handeln, aber stell doch mal ein Foto ein, das sagt mehr als tausend Worte.

 

Gruß

Jörg

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Hallo Jörg,

 

danke auch Dir für die Tipps! Ich werde das mit dem Bügeln einfach mal probieren, mehr als nix bringen kann's ja nicht ;).

 

Ja, das Segel ist tatsächlich am Mast angeklebt, bzw. besteht der Mast aus zwei zusammengeklebten Hälften, zwischen denen das Segel 'eingeklemmt' ist. Einen Nachteil sehe ich da aber jetzt eigentlich nicht drin, bei "richtigen" Segelbooten ist das ja in den meisten Fällen (ausgenommen Boote mit Holzmast wie die gaffelgetakelte BM-Jolle) auch nicht anders, da steckt das Vorliek halt in einer Nut :D.

 

Eine Graupner Collie ist es übrigens nicht, dieses Modell habe ich beim Googeln verglichen. Ich hatte (weil mein Händler es auch für ein Graupner-Boot hielt) Graupner auch direkt angeschrieben, und die meinten auch, dass es keins von ihnen sei. Bilder stell' ich demnächst mal ein.

 

Viele Grüße,

 

Bodo

Edited by bodo
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Hallo Bodo,

 

Maste mit Keep funktionieren bei den Originalen sicher sehr gut, im Modell macht das im Vergleich etwas steifere Material meist Schwierigkeiten, was dann dazu führt, dass das Segelprofil im Vorliekbereich dann nicht besonders gut steht, besonders, wenn dass Segel in der Keep fest eingeklemmt ist. Das sieht dann nicht nur nicht schön aus, sondern funktioniert auch schlechter.

 

Gruß

Jörg

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Hallo Jörg,

 

hm, da ist natürlich was dran, bei den "Großen" wirken ja doch ganz andere Kräfte, bzw. das Modellsegel ist im Verhältnis zum drinstehenden Druck sehr viel steifer. Hatte ich nicht bedacht :oops:. Aber damit werde ich wohl leben müssen, zumindest wenn ich den vorhandenen Mast weiterhin nutze.

 

Mal sehen - vielleicht doch ein Zweitrigg bauen...? Aber das hätte dann Zeit bis nach dem ersten Probesegeln :D.

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Hallo,

 

mal eine kurze Rückmeldung:

 

vermutlich wird das nichts bringen. Ich habe mal versucht ein altes Großsegel aus Nylonmaterial zu bügeln. Nasses Tuch darüber und los ging´s. Der Erfolg war gleich Null.

 

tja, genau so erging's mir auch :?. Naja, immerhin ist das Segel auch nicht schlechter als vorher ;).

 

Und für die, die es interessiert und die es noch nicht im Scalesegler-Unterforum gesehen haben: Es ist eine "Monsun" von Hegi.

 

Übrigens wird sich die Mastverklebung des Segels evtl. gar nicht arg störend bemerkbar machen, weil der Mast sich beim Dichtholen bzw. Fieren der Segel mitdreht (muss er auch, weil der Großbaum ohne Gelenk mit einer Art Metallstift direkt am Mast befestigt ist).

 

Na, ich kann's jedenfalls kaum erwarten, dass das Boot dann erstmals richtig gesegelt wird :D.

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Hört sich ziemlich abenteuerlich an, die Konstruktion aus Mast und Baum...

Aber der Reihe nach:

Ich habe auch 2 Hegi-Modelle gebaut, beide mit einer Keep am Mast. Prinzipiell funktioniert das auch - aber wenn ich die Modelle heute noch einmal bauen würde, dann bekämen sie lose Segel. Denn die "eingeklemmten" Segel schränken den nutzbaren Windbereich doch deutlich ein,die Segel lassen sich schlecht an unterschiedliche Windverhältnisse anpassen. Bei wenig Wind ist die Abdrift recht groß, weil die segel einfach kein gutes Profil und damit zu wenig Vortrieb liefern und bei viel Wind schiebt das Boot ordentlich Lage aber auch hier fehlt Vortrieb...

Die "Umrüstung" ist übrigens auch ohne Mast-Neubau recht einfach machbar. In die Keep am Mast werden kurze Stücke eines T-Profiles eingesetzt. Der Querbalken des T steckt in der Keep und der "Stiel" wird mit einem Loch versehen, an dem dann das Segel angeschlagen (festgeknotet) werden kann. Das wäre auch durchaus noch vorbildähnlich... und läßt eine bessere Beweglichkeit des Segels zu. Obendrein kann das Segel nun an der Vorderkante gespannt werden, was einige der Falten wahrscheinlich bereits vertreibt. Die restlichen Falten müssen bleiben, denn die allermeisten Segel-Materialien sind nich "Bügelgeeignet". Also entweder bleiben die Falten drin (bei geringer Hitze) oder das Segel ist völlig verzogen und im Eimer (bei mehr Hitze) -etwas dazwischen gibt es quasi nicht. Ein bisschen Hofffnung bleibt aber: intensiver Betrieb des Modells auf dem Wasser bei viel Wind reduziert die Falten.

Jetzt bleibt noch die Anbindung des Baumes.

Wenn der Mast drehbar ist, genügt es wenn der Baum nach oben und unten leicht bewegt werden kann. Bei mehr Wind sollte er tendenziell weiter unten stehen, bei weniger Wind soll er aufsteigen können, damit das Segel mehr Bauch bekommen kann. Damit das einstellbar ist, braucht es eine verstellbare Leine zwischen Baum und Mast - den Niederholer. Zusätzlich sollte sich die hintere Kante des Segels am Baum noch nach vorne verstellen lassen. D. h. die Unterkante des Segels darf NICHT im Baum eingeklemmt sein sondern sollte lose gefahren werden - nur der hinterste Punkt des Segels ist am Baum befestigt. Als Befestigung genügt ein stramm sitzender O-Ring, der dann auch die Längsverstellbarkeit zulässt.

Wenn Du dich ein wenig intensiver mit der Segelei beschäftigen willst und auch noch ein paar Bilder zur Anschauung suchst - Ich hab' ein ganzes Buch über das Thema geschrieben - speziell für Einsteiger: "Faszination RC-Segeln - Einfach einsteigen".

Da ist dann z.B. auch beschrieben wie aus 2 Schraubösen ein ganz einfacher Baumbeschlag werden kann - und noch vieles mehr.

Aber auch ohne Buch - das Modell wird funktionieren, es wird Segeln. Wenn du die Tips von hier berücksichtigst wird es besser Segeln und mehr Spaß machen.

Also viel Erfolg!! Ich bin gespannt auf einen Erfahrungsbericht.

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Hallo Uwe,

 

Die "Umrüstung" ist übrigens auch ohne Mast-Neubau recht einfach machbar. In die Keep am Mast werden kurze Stücke eines T-Profiles eingesetzt. Der Querbalken des T steckt in der Keep und der "Stiel" wird mit einem Loch versehen, an dem dann das Segel angeschlagen (festgeknotet) werden kann. Das wäre auch durchaus noch vorbildähnlich... und läßt eine bessere Beweglichkeit des Segels zu.

 

naja, das scheitert daran, dass der Mast ja gar keine Keep hat, sondern aus zwei Hälften zusammengeklebt ist, zwischen denen das Vorliek des Segels steckt :?. Wenn ich da was umrüsten will (und vielleicht irgendwann auch werde), läuft das auf ein komplett neues Rigg hinaus, da sehe ich keinen Weg dran vorbei.

 

Wenn der Mast drehbar ist, genügt es wenn der Baum nach oben und unten leicht bewegt werden kann.

 

Kann er, einen einstellbaren Baumniederholer rüste ich die Tage nach (der liegt schon bereit).

 

Bei mehr Wind sollte er tendenziell weiter unten stehen, bei weniger Wind soll er aufsteigen können, damit das Segel mehr Bauch bekommen kann. Damit das einstellbar ist, braucht es eine verstellbare Leine zwischen Baum und Mast - den Niederholer.

 

Siehe oben, allerdings habe ich einen, der per einstellbarem Gestänge arbeitet (ähnlich einem Wantenspanner auf "richtigen" Booten).

 

Zusätzlich sollte sich die hintere Kante des Segels am Baum noch nach vorne verstellen lassen. D. h. die Unterkante des Segels darf NICHT im Baum eingeklemmt sein sondern sollte lose gefahren werden - nur der hinterste Punkt des Segels ist am Baum befestigt.

 

Klar, das ist auch gegeben!

 

Wenn Du dich ein wenig intensiver mit der Segelei beschäftigen willst und auch noch ein paar Bilder zur Anschauung suchst - Ich hab' ein ganzes Buch über das Thema geschrieben - speziell für Einsteiger: "Faszination RC-Segeln - Einfach einsteigen".

 

Danke für den Tipp :that:, habe es gerade über Amazon gekauft... ein paar Dinge über das Segeln als solches weiß ich als jahr(zehnt)elanger Jollen-und-gelegentlich-Yachtsegler aber auch schon ;), bloß der Modellbereich und die teilweise anderen Voraussetzungen/Umsetzungen der Anforderungen sind halt Neuland für mich.

 

Aber auch ohne Buch - das Modell wird funktionieren, es wird Segeln.

 

Das tut es, ich habe es als Kind such schon mal segeln lassen (kleiner Baggersee mit Hinterherschwimmen und Wiedereinfangen :D.

 

Wenn du die Tips von hier berücksichtigst wird es besser Segeln und mehr Spaß machen.

 

Tu' ich (berücksichtigen) und hoff' ich (besser segeln/mehr Spaß):D.

 

Also viel Erfolg!! Ich bin gespannt auf einen Erfahrungsbericht.

 

Danke schön, und auf meinen Erfahrungsbericht bin ich selbst schon gespannt ;)!

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Zitat:

[naja, das scheitert daran, dass der Mast ja gar keine Keep hat, sondern aus zwei Hälften zusammengeklebt ist, zwischen denen das Vorliek des Segels steckt :?. Wenn ich da was umrüsten will (und vielleicht irgendwann auch werde), läuft das auf ein komplett neues Rigg hinaus, da sehe ich keinen Weg dran vorbei.]

 

hmm, die Masten die ich kenne und die bei den alten Hegi Baukästen zum Einsatz kamen, wurden aus 2 Hälften zusammengeklebt, hatten aber in jeder Hälfte eine bereits eingefräste Nut, die nach dem Verkleben einen Hohlraum für eine Schnur bilden. Die Schnur musste in eine Segeltasche an der Segelvorderkante eingezogen werden und sollte später in dieser nut (Keep) zum liegen kommen. Zusätzlich war mit Schleifpapier an einer Seite etwas Material abzunehmen, so dass am Ende ein Spalt übrig bleibt, durch den das Segel "aus dem Mast heraus" geführt wird - und der überhaupt die Montage (das Segelsetzen) ermöglicht.

 

Das sieht dann im Schnitt so aus, wie auf dem angehängten Bild.

...und bietet natürlich die Möglichkeit Rutscher in die vorhandene Keep einzubringen, nachdem das Segel herausgezogen wurde. Wenn aber ein Vorbesitzer als "ich-weiß-auch-ohne-Bauanleitung-wie-es-geht"-Held alles miteinander verklebt hat und den gewollten Spalt dauerhaft verschlossen hat, dann stehst Du jetzt an der Stelle wirklich "im Hemd" da...

Einen komletten Neubau kannst Du dann nur noch vermeiden, indem Du das Segel mit einem scharfen Cuttermesser direkt an der Mastverklebung abtrennst, die neue Vorderkante mit einem dünnen Klebestreifen verstärkst. Ein paar Löcher in diesen verstärkten Bereich stechen und das Segel wieder am Mast festbinden. (Lose Schnurringe, die ein leichtes Drehen des Segels ermöglichen!!).

 

So jetzt aber zügig ans Werk - demnächst ist zu befürchten, dass die Seen zufrieren...

Bis denne

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Hallo Uwe,

 

Wenn aber ein Vorbesitzer als "ich-weiß-auch-ohne-Bauanleitung-wie-es-geht"-Held alles miteinander verklebt hat und den gewollten Spalt dauerhaft verschlossen hat, dann stehst Du jetzt an der Stelle wirklich "im Hemd" da...

 

genau so stellt sich die Situation dar, wobei der 'Vorbesitzer' mein Großonkel war, der das Modell extra für mich gekauft und zusammengebaut hat... an sich hatte der modellbautechnisch aber ziemlich was auf dem Kasten und war bis zur Penetranz akribisch. Vielleicht sollte es für mich als (damals) Kind auf diese Weise einfacher sein :nixweiss:?

 

Einen komletten Neubau kannst Du dann nur noch vermeiden, indem Du das Segel mit einem scharfen Cuttermesser direkt an der Mastverklebung abtrennst[...]

 

Nee, an dem Rigg schneide ich nicht rum, das bringe ich bei einem weit über 30 Jahre alten Geschenk einfach nicht übers Herz :) - dann wird es eher ein kompletter Zweitmast!

 

So jetzt aber zügig ans Werk - demnächst ist zu befürchten, dass die Seen zufrieren...

 

Passt schon, ich hab' für den Jungfernschlag eh' das Frühjahr anvisiert. Gibt ja noch mehr zu tun, als nur das Segel 'aufzupolieren' ;). Ich bin jetzt mal sehr gespannt auf Dein Buch. Die Amazon-Versandmeldung habe ich schon bekommen, es sollte also die Tage ankommen!

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