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Aufbauten & Deck - Materialien Pro & Contra


muckelz

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Hallo Forum,

 

meine letzten Schiffe haben einen Holzaufbau und ein Holzdeck. Während das alles recht einfach zu bearbeiten ist, gibt es immer wieder Probleme mit der Wasserdichtigkeit, irgendwas zieht immer Wasser, quillt auf, bildet Spalten usw....

 

Das nächste Boot soll also aus nicht feuchteempfindlichen Materialien gebaut werden.

 

Jetzt sieht man hier eine ganze Menge an verschiednen Materialien in den Bauberichten, fragt sich aber, was sind denn die Vor- und Nachteile von bestimmten Materialien?

 

Nehmen wir dochmal ABS, Polystyrol, FR4 (Leiterplattenmaterial roh), und FR4 kupferkaschiert (wird dann nicht geklebt, sondern gelötet), dann noch die Metalle Messing und Alu. Ziel wäre ein modernes Arbeitsschiff, also überwiegend gerade Formen. Bearbeitung entweder klassisch mit Laubsäge und Cuttermesser, oder evtl sogar mit einer CNC Fräse ("Stepcraft Klasse" ;-)

 

Vielleicht kann ja jeder "Experte" für "sein" Material mal die Vor- und Nachteile nennen, z.B. Bearbeitbarkeit, Verbindungstechniken (Löten, kleben), Lackierbarkeit (direkt, nur mit Grundierung....)?

 

Ganz besonders wäre ich auf Kapitän Odin gespannt, denn was der da mit der Fähre macht ist schon grosses Kino, aber ich frag mich z.B. warum kaschiertes Kupferblech.....

 

Viele Grüsse,

 

Jan

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MatthiasSchumi

Hallo Jan,

das richtige Material ist das mit dem Du persönlich am besten klarkommst.

 

Meine Erfahrungen aus Planbau:

 

Kugelbake: Deck und Aufbauten aus 1,5mm Flugzeugsperrholz und keine Probleme. Das Deck oben und die Aufbauten mit Porenfüller und Humbrolfarben behandelt. Deckunterseite nicht behandelt. Inzwischen ca. 6 Jahre alt und bisher keine Probleme.

 

MiamiCrashboat: Deck und Aufbauten aus Balsa. Mit 1K Bootslack (PU Lack aus dem Yachtzubehör) behandelt und anschließend lackiert. Deckunterseite mit 'verlaufendem Lack' behandelt. Trotz häufigem kentern und Wasser im Boot keine Probleme seit ca. 2 Jahren.

 

Wicher II: Das Deck aus 0,8mm GFK Material weil es für einen Zerstörer in 1:100 so schön glatt ist und die Aufbauten aus 1 -1,5mm Sperrholz und die Decks der Aufbauten wieder mit GFK. Bisher keine Erfahrung im Wasser, aber ich habe da keine Sorge.

 

MiniRambo aus Holz: Alles 1 - 1,5 mm Sperrholz mit Eposeal versiegelt. Bei heftigem Wasser auf LochNess keinerlei Probleme.

So nun kannst Du auswählen.

Eposeal bei Holz kann ich nur empfehlen. Aber bedenke: Von einem Freund (der Polystyrol mag wurde ich als Holzwurm bezeichnet)

Die Bilder der Schiffe kannst Du in meiner Signatur finden oder z.T. als Baubericht hier.

 

Gruß

Matthias

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Bisher in Holz gearbeitet, dabei gefällt mir überhaupt nicht wenn die Holzmaserung durchscheint.

 

Neulich einen PS Frästeilebausatz zusammengeklebt. Gefiel mir extrem gut. Wird auch mit der Dekupirsäge noch zu bearbeiten sein. Bei Leiterplatten weiß ich nicht wie man die Kaputt krigt.

 

Ralph

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Hallo,

 

Also.....

 

1. Holz....leicht zu bearbeiten, Problem dass gerne Ränder, insbesondere

auf der Gegenseite ausfransen. Je nach Stärke sogar mit Cutmesser zu bearbeiten.

Ansonsten sägen.

 

Das Ganze muss sehr gut versiegelt werden, am besten mit dünnflüssigen Eposeal.

Auch ist es ein riesen Aufwand eine glatte, lackierfähige Oberfläche hin zu

bekommen.

 

2. Poly/ABS super zu bearbeiten, glatte Oberflächenstruktur erfordert keine

weiter Behandlung. Aber man sollte Teile die Sonnlicht ausgesetzt sind lackieren.

Leichtes Trennen, durch anreißen/ritzen mit Cutmesser.

 

3. Kupferkaschierte Platten....Leiterplatinen...auvh gut zu verarbeiten, aber wie

erwähnt, mehr für eben/gerade Flächen......und das zusammenlöten muss auch

geübt sein. Hier muss dann schon gesägt werden.

 

Fräsen lässt sich hier jeder Werkstoff.....gibt's einen perfekten oder gar falschen,

wohl nicht.

 

Die ganzen Ausführungen könnte man natürlich noch weiter spinnen....hilft einfach

nur selbst ausprobieren um raus zu finden, was einem liegt ;-)

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Steinbeisser

Ich nehme ausschließlich PU weil ich da eine günstige Einkaufsquelle habe. Meist 1-1,5 mm stark, lässt sich gut und schnell kleben und mit Epoxidharz spachteln. Ich lackiere mit Vallejo-Airbrush oder Duplicolour Enamell Spühlack ohne Grundierung, hat bisher immer gehalten.

Zudem gibt es in PU eine Unzahl von fertigen Profilen, das erleichtert die Sache sehr.

 

Holz mag ich nicht zum Bearbeiten, es staubt mir zu sehr und muß aufwändig geschützt werden.

Ich habe fast immer irgendwo Wasser im Boot, daher 100% holzfrei.

 

Holzboote finde ich auch schön, aber bauen tue ich sie nicht.

 

Detlef

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Ümminger Kapitän

Da ich auch zu der Leiterplattenfraktion gehöre, auch wenn mein Baubericht mittlerweile in der Versenkung verschwunden ist, aber bald wieder hervor kommt ...

 

FR4, beidseitig Kupferkaschiert

Materialstärken:

  • 2mm, Hauptdeck
  • 1,5mm Zwischendecks
  • 1mm Seitenwände
  • 0,5mm Seitenwände (überwiegend)

Verarbeitung:

  • Diamanttrennscheibe
  • Diamantsägeblatt
  • Hartmetall bestücktes Sägeblatt (breiterer Schnitt, aber weniger Staub)
  • Diamantfräser
  • 0,5mm Material auch mal mit Schere

Fügen:

  • Löten; In verbindung mit MS Profilen mit Lötwasser. Kanten der Platinen werden mit selbstklebendem Kupferband (Tiffany) belegt
  • Kleben; Mit den üblichen Klebstoffen, wo löten in ermangelung von Kupfer nicht mehr geht.

Pro:

  • Leicht und dabei stabil
  • Unempfindlich gegen Wasser
  • Glatte Oberfläche
  • Kann mit eingefästen Leiterbahnen zur Signalübertragung verwendet werden.
  • Kann als gemeinsamer Leiter verwendet werden. (Gefahr der Antennen Abschirmung, wenn innen liegend)
  • Stabile Verbindungen untereinander
  • Stabile Verbindungen zu lötbaren Metallen, für Verstärkungen und/oder Details, wie Handläufe
  • Formstabil bei hohen Temperaturen (Beim Verbinden mit einem dickeren MS Profil ist dennoch eine Verzugsgefahr gegeben) Wenns aber einmal glatt und eben ist, bleibt es das aber auch.
  • Lötverbindungen (Heftungen) möglich zur Anpassung, aber auch wieder Lösbar ohne Beschädigung
  • Dünneres Material kann auch für Rundungen verwendet werden. Bei 0,5mm Platte geht 15 - 20mm Radius. Beidseitig gestützt auch kleiner.

Con:

  • Läuft leicht an, insbesondere bei Verwendung von Lötwasser
  • Oxydschicht muss vor dem lackieren mit Säure (Essigsäure, Zitronensäure) entfernt werden
  • Metallhaftgrund sollte verwendet werden, am besten zum verwendeten Farbsystem passend. Gibts nicht von jedem.
  • Abschirmung der Antenne(n) bei 2,4 Ghz (Selbst noch keine Probleme gehabt, liegt aber in der Natur der Sache

Summa sumarum überwiegen für mich persönlich die Vorteile von FR4

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Ich bin ein "zwischendings".... :mrgreen:

Ich arbeite gern mit Holz, speziell Sperrholz! Balsa ist nicht mein Ding :negativ:

 

muss aber immer gut versiegelt werden mit Eposeal oder G4/8

Aber auch PS ist ein Material das gut ist und wesentlich unempfindlicher! Leicht zu verarbeiten und gut zu Lacken!

Leiterplatten, ob Kupfer kaschiert oder ohne Kupfer hab ich probiert, ABER: Verarbeitung frisst Werkzeug und Lacken ist schlechter wie ps imhv! Aber stabil wie Harry!!

Carbonplatten: Toll, aber frisst noch mehr Werkzeuge...

 

Also.!.?..weiss wirklich nicht was zu empfehlen.....

Ümmi hat es für einen Teil zusammengestellt: alles hat vor-und Nachteile....

 

Mein Tip (kling blöd..Ich weiss...)

 

Probieren was dir gefällt und dann machen!

Chris

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Bei ABS und PS ist zu beachten, dass sich große Flächen (Wände oder Dächer) nicht ganz einfach wirklich eben herstellen lassen. Rippen oder Spanten die zur Aussteifung eingesetzt werden bilden sich gerne auf der Gegenseite ab, besonders wenn sie z.B. mit dem sehr guten Ruderer Kleber verbunden werden.

Es geht, ist aber eine Herausforderung :-)

 

Gruß Frank

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Das ist ja ne super Übersicht, vielen Dank. Kann man PS / abs direkt lackieren oder muss man es vorher grundieren?

 

Wie tragt ihr das eposeal auf,

(vor allem aussen)....pinseln, spritzen?

 

Viele Grüsse, Jan

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Moin Jan,

 

also ich rate Kunststoffe generell zu grundieren....ist sicherer und hat sich allgemein

auch so bewährt.

 

Eposeal lässt sich auch  spritzen, dünnflüssig genug ist das, aber da es sich hier ja

nur um eine erste Versiegelung handelt, die dann auch dem weiter Aufbau diehnt,

würde ich mir das mit dem Reinigen der Spritzpistole nicht antun. Und durch das,

daß es eben so dünnflüssig ist, dringt es auch gleich gut ein, selbst bei einem zweiten

mal....darüber hinaus muss man dann natürlich etwas vorsichtiger Arbeiten, um keine

Nasen zu bekommen. Aber auch dann....du musst eh dir die Mühe machen, das

Ganze zu schleifen, da sich durch die Versiegelung  die Fasern des Holzes, leicht

aufstellen.

 

Im übrigen lassen sich Eposeal versiegelte Teile auch klasse mit allen möglichen Klebern

& Harzen klasse kleben.

Edited by JB007
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Das ist ja ne super Übersicht, vielen Dank. Kann man PS / abs direkt lackieren oder muss man es vorher grundieren?...

Hallo Jan,

da gibt es verschiedene Ansichten: Ich grundiere Kunststoffteile nie, aber dafür schleife ich die vorher an und lackiere in dünnen Schichten per Spritzpistole mit einem Lack, der den Kunststoff anlösende Lösemittel enthält. Der Auftrag muss aber in dünnen Schichten erfolgen; lieber eine dünne Schicht mehr als zu dicke Schichtstärken.

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Ich grundieren die Plastikteile, ohne allerdings zu wissen, ob das notwendig ist!

Aber es hält :that:

Ich finde aber den Tip von Detlef immer noch super: Vallejo Acryl, Wasser basiert, und dann zum Schluss mit Klarlack auf der Basis von Lösungsmittel drüber (Zb duplicolor) als "Festigung". Das hält was aus, was ich gesehen hab...... Mehr wie nur Acryl von Vallejo!

Chris

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Hallo,

 

was aushalten....das stimmt wohl, Klarlack schützt natürlich nochmals vor

mechanischer Belastung, versiegelt also nochmals den Lack.....aber wenn der

Untergrund nicht haftet...dann nützt dieser aber auch nichts.

 

Klar gibt's Lacke, wie auch von Tamiya, die ohne funktionieren.....ich persönlich

würde das Risiko nicht eingehen....

 

Allerdings ist das genau so wie jn jedem anderen Bereich....sie Baustoffe....jeder

hat so seine Methode/Erfahrungen

  • Like 1
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Ralph Cornell

Eposeal habe ich noch nie benutzt - bin erst hier im Forum darauf gestoßen. Meint ihr, das könnte auf einer angeschliffenen Oberfläche von Bootslack halten? Oder "schiebt" das?

Ich werde Eposeal mit Sicherheit demnächst ausprobieren, denn... Bootslack ist so unangenehm glatt, daß man nichts darauf kleben kann. Sogar die selbstklebenden Haftflächen von Doppelklebeband oder Klettband versagen da. Und JB 007 sagt ja, daß man darauf kleben kann.

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Moin,

 

ja kann man....ist ja ein Harz. Habe al mein Holzboote/Teile damit versiegelt und anschließend

weiter bearbeitet/geklebt.

 

Kuhlann Modellbau emphielt & liefert dies auch -!!!-

 

Ein weiterer Vorteil ist, dass dies auf Grund seiner nidrigen Viskosität, in jeden Spalt eindringt,

was wiederum bedeudet.....mehr Satbilität, wei es alle Teile nochmals miteinenander verklebt.

So kann man z.B. beim Spanten setzten, oder beplanken auch mit Sekundenkleber punktuell

arbeiten, um zügig voran zu kommen und dann wie schon beschrieben Eposeal zu m Einsatz

bringen.

 

Hier mal ein Link

 

http://www.ctmat.de/index.php/de/epoxy/60-sp-eposeal-300

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  • 3 weeks later...
Schiffchenbauer

Eposeal habe ich noch nie benutzt, aber der selbe Effekt kommt ja auch, wenn man Laminier-Epoxy verdünnt.

Ich hatte da vor geraumer Zeit mal einen Mail-Austausch mit R&G.

Laut denen durfte ich auch Spiritus nehmen - tat ich - verdünnt erstklassig - härtet voll aus.

Das Holz ist Durchtränkt und dann bindet das Epoxy ab.

 

Letztes Mal hatte ich ja das winzige Böötchen von aero-naut am Wickel.

Sprengboot in Zivil gebaut.

Das habe ich dann noch Deck & Luken voll - Bordwände partiell mit Mahagoni&Sapelli beplankt.

Mit Sekundenkleber und natürlich gekleckert.

Da hab ich am Ende das Furnier mit Sekundenkleber getränkt und aushärten lassen.
Feinschliff und mit Bootslack drüber und nun glänzt es still vor sich hin.

Aber bei den lumpigen 40cm ging es, zumal meine Sekunden-Flasche eh schon eine kaputte Tülle hatte und das Zeugs weg mußte.

So wurde es wenigstens noch sinnvoll eingesetzt ;)
 

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Ah, das hatte ich mich schon immer gefragt, mit was verdünnt man epoxy? Also mit Spiritus? Gehen auch andere Chemikalien? Ich frag mich nämlich auch, wie man einen Pinsel, mit dem man Epoxy verstrichen hat wieder sauberbekommt.

 

Viele Grüsse,

Jan

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Ralph Cornell

Ah, das hatte ich mich schon immer gefragt, mit was verdünnt man epoxy? Also mit Spiritus? Gehen auch andere Chemikalien? Ich frag mich nämlich auch, wie man einen Pinsel, mit dem man Epoxy verstrichen hat wieder sauberbekommt.

 

Viele Grüsse,

Jan

Grundsätzlich mit allem, was verdünnt - also Spiritus, Nitro... auch Pinselreiniger. Aber natürlich nur, solange das Epoxy noch nicht angefangen hat, abzubinden. Danach ist alles aus und der Pinsel reif zum Entsorgen.

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  • 1 year later...
Guest repsold1945

Eine frage : habe bei ModelMast die Charlotte barkasse 1:15  gekauft.

Deck ist in GFK.

Mochte dass deck nun beplanken mit holzlatten 2 mm. dick und 10 mm. breit.

Kalfaterung mit schwarzes papier oder karton.

Welchen leim Für alles ?

Welche versiegelung oder holzfarbe. Hatte gedacht an hell Eichen.

Würde mich freuen über hilfe.

Grüsse aus Antwerpen

Jan Ceulemans

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