Hafenbarkasse "Suhr & Cons.2"

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Schon lange hatte ich den Wunsch mir einen Hafenbarkasse zu bauen. Also habe ich mir erstmal einen Rumpf bei Steinhagen im Maßstab 1 : 20 bestellt ohne zu wissen wie es weitergeht. Also habe ich nach einem Bauplan für die "Charlotte" gesucht und bin auch fündig geworden.

 

Doch dann bei einem Besuch im Museumshafen in Hamburg-Övelgönne habe ich sie gesehen. Eine historische Schleppbarkasse "Suhr & Cons.2". Nach einem Gespräch mit den Museumwärtern konnte ich die Barkasse betreten und habe viele Fotos gemacht, denn jetzt wusste ich, was mit meinem Rumpf geschehen soll: Einen original Nachbau dieser Barkasse.

 

Zuhause angekommen, habe ich mich gleich an die Arbeit gemacht. Zunächst habe ich einen Ständer gebaut.

 

 

 

Nun brauchte ich ein Gerät, mit dem ich die Wasserlinie einzeichnen konnte. Ein paar Skizzen, ein paar Leistenreste und ein Filzstift und schon war mein Wasserlinienwerkzeug fertig.

 

Den Rumpf in die Waagerechte bringen und mit dem Filzstift kann ich den Rumpf abfahren und erhalte die Wasserlinie.

 

Der Stift ist in der Höhe verstellbar (Feineinstellung) und drehbar.

 

Dann habe ich zunächst einmal im Rumpf LEisten eingeklebt, auf die später das Deck aufgelegt wird. Außerdem habe ich den Rumpf innen schwarz lackiert.

 

 

Da ich ja auch noch meinen Piraten baue, habe ich die Barkasse erstmal links liegen lassen. Da lag sicherlich auch daran, dass ich Schiss hatte, dass beim Durchbohren des Rumpfes für das Stevrohr der Rumpf aufplatzt, da die Verdickung eher dünne ist.

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Nach vielen Monaten Pause am Bau meiner Barkasse habe ich in den letzten Tagen meines Urlaubs doch noch mal die Ruhe gehabt, um an dem Schiffchen weiter zu bauen.

 

Ich habe mich also an den Einbau der Technik gemacht. Ich hatte anfangs etwas Angst, dass mir beim Durchbohren des Rumpfes für das Stevenrohr der Rumpf reißt, denn die vom Hersteller angebrachte Verdickung war doch recht dünn. Ich habe also mit einem kleinen Bohrer begonnen und langsam auf 7 mm aufgebohrt. Es ist alles glatt gegangen. Dann also Stevenrohr durch gesteckt und auf Länge geschnitten.

 

Jetzt musste ein Motorlager her. Ich habe mich für einen Langsamläufer von Bühler entschieden. Da ich gerne alles selber mache, musste ein wenig Messingblechrest her und der Lötkolben und schon hatte ich einen stabilen Motorträger.

 

 

Dann habe ich das Stevenrohr mit Zwei-Komponenten-Kleber vergossen und dabei exakt ausgerichtet. Den Motorträger habe ich ebenfalls mit Stabilit Express an seine korrekte Stelle geklebt. Nachdem alles getrocknet war, habe ich den Motor mit Welle Probe laufen lassen. Er läuft sehr ruhig.

 

 

 

Ich habe das Ruder noch ausgefeilt, damit die Schraube noch dichter ans Ruderblatt kommt.

 

Nun musste noch die Steuerung eingebaut werden. Das Ruder war schnell eingebaut und ausgerichtet. Doch wohin mit dem Servo? Zunächst hatte ich den Servo einfach vor das Ruder gesetzt, da laut Plan sich dort noch ein kleinen Podest befindet, worunter der Servo verschwinden konnte. Als ich mir aber noch mal die Fotos der Suhr & Consorten angesehen habe, war dort gar kein Podest - Also Servo wieder raus.

 

 

So ging es nicht

 

Ich hatte schon bei anderen Barkassenbauern gesehen, dass sie den Servo hinter den Ruderkoker gesetzt hatten. Das habe ich dann auch ausprobiert und es hat gepasst.

 

 

Jetzt ist der Servo an seiner endgültigen Position.

 

Ich warte noch auf einiges Material, dann kann es weiter gehen. In der Zwischenzeit wird der Rumpf lackiert.

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Ich muss mich wohl entschuldigen, das ich sooooo lange nicht mehr an meinem Baubericht gearbeitet habe. Die Barkasse ist fast fertig und hier ist nichts gepostet. So geht das eigentlich nicht. Ich will jetzt versuchen, den Baufortschritt rückwirkend zu rekonstruieren und hier dann nach und nach einstellen.

Dann will ich mal beginnen im Oktober 2014:
Die Technik ist soweit eingebaut; der Motor ist befestigt die Welle montiert und die Ruderanlage sitzt und funktioniert. Also kann das Deck eingeklebt werden. Ich habe es aus 2-mm-FSH auf die Träger geleimt. Die ausschnitte erlauben einen Zugang zum Motor und geben Platz für den Akku. Im Heck ist das Podest, unter dem die Ruderanlage sitzt.

 

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Ich habe immer verschiedene Teile des Schiffes gefertigt - je nachdem wozu ich gerade in Stimmung war. Also habe ich mich als nächstes an das Steuerhaus gemacht. In ihm sollte der Hauptschalter "versteckt" sein. Ein Messingrohr, das ich auf den Schalter geklebt habe, dient als Hauptschalter. Im echten Schiff ist das der Schaltknüppel.

 

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Als nächstes sollte die Maschinenabdeckung hergestellt werden. Am Ende kann man den Schleppdom erkennen, vorne sind die Stufen zum Steuerhaus zu sehen. Die Abdeckung ist wieder aus FSH hergestellt. Auch hier reichen wieder 2mm Stärke. In den Ecken habe ich allerdings kleine Leisten zur Verstärkung eingeleimt.

 

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Den Auspuff habe ich aus 6-mm-Messingrohr, einigen Unterlegscheiben und einem durchbohrten Rundholz vom 10mm Durchmesser gefertigt. Er sitzt vor dem Schleppdom und ist so konstruiert, dass man später noch einen Dampfgenerator nachrüsten kann.

 

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Nun war die Kajüte dran. Zuerst habe ich die Seitenteile ausgesägt und dann provisorisch in den Rumpf gestellt. Nach einigen Nacharbeiten passten sie gut. Die Rückwände haben die Ausschnitte für die Türen, die ich aus 1mm starken Mahagonileisten auf ein kleines FSH-Brettchen als Träger geleimt habe. Dabei standen die Originaltüren der Museumsbarkasse Pate.

 

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In der Zwischenzeit ist der Schlepphaken eingetroffen und konnte auf den Schleppdom montiert werden. Die halbkreisförmige Auflage des Hakens habe ich mit Messingstangen von unten abgestützt.

 

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Jetzt ging es mal wieder an die Kajüte. Die Fenster haben im Original einen Rahmen außen. Den habe ich aus 2mm-Quadratleisten verwirklicht. Sie müssen noch ein wenig nachgearbeitet werden.

 

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Außerdem habe ich die Maschinenabdeckung weiter gebaut. Sie hat zu öffende Luken bekommen, die später Bullaugen erhalten. Der Schlepphaken ist fertig montiert.

 

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Jetzt konnte ich alle bis hier im Rohbau fertigen Teile mal in den Rumpf setzen und schauen wie es wirkt. Sieht doch fast wie eine Hafenbarkasse aus.

 

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Bevor ich nun den Rumpf komplett schließen kann, musste erstmal die Elektrik unter Deck fertig stellen. Um den Akku nicht jedesmal zum Laden aus dem Schiff nehmen zu müssen, habe ich im Vordeck eine Luke eingelassen, in der sich die Ladebuchsen und der Umschalter Laden/Fahren befindet.

 

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Da das Steuerhaus abnehmbar sein muss, damit man den Akku herausnehmen kann und andererseits auf dem Kajütendach sich Scheinwerfer befinden und der Hauptschalter mit dem Rest der Elektrik verbunden werden musste, habe ich einen Computerstecker an die Unterseite der Kajüte und das Gegenstück auf das deck gesetzt. Auf der Steuerkonsole befinden sich außerdem Kontroll-LEDs für diverse Funktionen.

 

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Von Außen sieht das Steuerhaus jetzt so aus. Auf dem Dach sind drei Scheinwerfer montiert.

 

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Des weiteren habe ich das Steuerhaus innen mit Mahagonileisten ausgelegt und noch einmal zwei Türen nach der oben beschriebenen Art gebaut. Die Scharniere, die benutzt habe, sind aus dem Eisenbahnzubehör und sehr teuer (3,90/Stück), doch die Türen sollten zu öffnen sein und ein Scharnier in der Größe selber herzustellen, habe ich mir nicht zugetraut. Auf der Innenseite des einen Türflügels habe ich noch einen Riegel angebracht, damit die Tür verriegelt werden kann.

 

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Das Deck sollte ein wenig edel aussehen und nicht einfach mit Riffelblech belegt werden, also habe ich Eschenleisten genommen und damit das Deck belegt. Sie liegen auf kleinen Querleisten, damit überkommendes Wasser sich nicht in den Zwischenräumen sammeln kann.

 

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Dann sollte es mit der Kajüte weitergehen. Ich habe sie jetzt fest in den Rumpf geleimt und auch gleich innen mit Farbe versehen. Das Dach wurde angepasst. Die Wölbung habe ich realisiert, indem ich das Dach auf entsprechend geformte Leisten geleimt habe.

 

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In das Podest im Heck des Schiffes habe ich noch zwei Luken gesägt, damit man im Notfall an die Ruderanlage kommt. Die Luken lassen sich mit einem Knebel verschließen.

 

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Ich habe mich jetzt mal wieder an die Elektrik gemacht und die Positionsleuchten sowie die Innenbeleuchtung realisiert. Vorher habe ich noch einen klappbaren Mast hergestellt, der am Top auch ein Schlepplicht bekommen hat.

 

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Insgesamt sieht meine Barkasse jetzt so aus. Man kann jetzt schon erkennen, was es werden soll.

 

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Das Dach musste noch eine Reling bekommen. Die habe ich aus kurzen 5-mm-Messingstangenstücken, die durchbohrt wurden, hergestellt. Durch die Löcher zieht sich ein 2-mm-Messingdraht.

 

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Dass der Lüfter zur Seite zeigt, hat seinen Grund. An ihm ist nämlich eine Stange befestigt, die durch einen Querriegel sich im Tisch in der Kajüte verhaken kann und so das Dach fest mit der Kajüte verbindet, wenn man den Lüfter in die korrekte Position dreht.

 

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Man kann hier auch die Bänke erkennen, die mit Leder bezogen sind.

 

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Hier ist der Querriegel an der Stange zu erkennen, die am Lüfter befestigt ist.

 

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Die Stange geht durch den Tisch und der Querriegel verhakt sich unter dem Tisch.

 

Nebenbei habe ich noch den Schlepptrossenabweiser auf dem Heck montiert. Wie ihr sehr, habe ich das Podest und die Rumpfseiten mit Riffelblech belegt.

 

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In kleinen Schritten geht es voran. Wenn man erstmal am Spritzen ist hat man ja immer viel Wartezeit. Ich habe begonnen den Rumpf die richtige Farbe zu geben. Das Unterschiff ist rostbraun (auf den Fotos sieht es sehr orange aus), der Rumpf selbst ist mattschwarz, die Aufbauten strahlend weiß mit grauem Dach und die Riffelbleche auf der Bordwand und dem Heck sind mattgrau. Dank dem Maskingtape von Tamiya gelingen super Kanten.

 

 

 

 

Parallel dazu habe ich aus Messingdraht die Ösen und Ringe gebogen, an denen später die Reifenfender befestigt werden sollen. Damit sie beim Lackieren durch den Druck aus der Spraydose nicht wegwehen, habe ich sie auf Kreppband fixiert.

 

 

An der Bordwand montiert und mit den Fendern versehen.

 

 

 

Am Heck kann man die grauen Riffelbleche sehen. Außerdem habe ich diverse Poller montiert. Sie sind ebenso wie der Schlepptrossenabweiser matt schwarz lackiert.

 

 

Leider funktionieren die diversen Lampenfunktionen noch einwandfrei. Ich muss irgendwo einen Fehler gemacht haben. Dabei habe ich bei jedem Arbeitsschritt überprüft, ob noch Spannung auf den Leitungen ist. Zum Schluss gingen dann doch nicht alle Lichter. Ich hasse solche Fehlersuchen, besonders, wenn das Schiff schon geschlossen ist und man an nichts mehr richtig heran kommt. Das muss aber trotzdem eine meiner nächsten Arbeiten sein.

Dann kann ich mich an das weitere Inventar machen. Ich such noch ein Toilettenbecken im Maßstab 1:20. Weiß jemand, wo ich so etwas bekommen kann. Ich war bei meiner Suche im Netz noch nicht erfolgreich. Das restlich Invantar muss nur noch an die richtigen Stellen gebracht werden um Leben auf das Bötchen zu bringen.

Ach ja, da fällt mir noch etwas ein: Ich suche auch noch Personal im Maßstab 1:20. Ich finde nur welches in allen möglichen anderen Maßstäben, aber nicht in dem, den ich benötige. Wer weiß, wo es solche Figuren im Netz gibt?

 

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Da Barkassen ja nicht nur zum Schleppen von Schuten eingesetzt wurden, sondern die eigentlichen Taxis im Hamburger Hafen waren, brauchte meine Barkasse auch noch Sitzbänke. Ich habe sie aus Eichenleisten 4x1mm gefertigt und an die Spanten entsprechende Konsolen montiert, auf denen die Sitzflächen liegen.

 

 

 

Der Fender lag schon lange in der Beschlagkiste. Nun wurde er in starkem, schwarzem Tee gefärbt (er ist braun und nicht gelb wie das Foto vermuten lässt). Befestigt habe ich ihn mit je einer Augschraube auf Bach- und Steuerbord. Daran befestigt habe ich einen Wantenspanner mit einer Kette, die wiederum den Fender hält. So kann ich bei Arbeiten am Bug jederzeit den Fender entfernen.

 

 

 

Jetzt ist fast alles fertig. Nun gehören noch ein paar Kleinigkeiten auf das Schiff wie Eimer, Schwimmwesten, Feuerlöscher, weitere Reifenfender usw. Und natürlich der Name! Heute sind die Buchstaben eingetroffen und sogleich auf den Rumpf geklebt.

 

 

 

An der Kajüte fehlen noch Fensterscheiben und Gardinen. Da muss ich mal schauen, was meine Frau an Resten herausrückt.

 

 

Die Ketten müssen noch eine andere Farbe bekommen. Wenn alles gut geht, ist meine Barkasse in den nächsten Tagen endgültig fertig. Jetzt bekommt sie noch ihren abschließenden Anstrich; Bootslack am Rumpf und ein Finish mit Mattlack.

Bis bald Peter