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Schiffsmodell.net

was ist das für ein Bootstyp


dgzrsfreund

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Hallo ,

 

Da ich mich fast nur für Boote der DGzRS interessiere habe ich an die Fachleute der Rubik "Scalesegler" folgende Frage:

 

Auf den Fotos seht ihr einen schlank geschnitten Segelboot Rumpf.

Länge :165 cm

 

Um welchen Segelboot Typ handelt es sich ?

Er erinnert mich irgendwie an die großen Rennsegler der 30/50-er Jahre.

Wenn jemand den Bootstyp kennt,wäre ich dankbar für weitere Infos.

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Hallo aus dem Süden..

 

Also von der Rumpfform und die Art und Weise der Überhänge erinnert mich das Boot ein wenig an die Ten-Rater (10R). So weit ich weiß haben die jedoch ein Schwert mit Bleibombe unten dran und keinen so einen Kiel.

 

Ich habe so einen ähnlichen Rumpf schon mal gesehen, das Ruder ist ja recht auffällig. Bin mir aber nicht mehr sicher wo.

 

Auf jeden Fall sieht es nach schicker Rennyacht aus und es lässt sich bestimmt etwas daraus machen .. :D Leider kann ich Dir momentan nicht richtig weiter helfen, melde mich aber wenn es mir wieder eingefallen ist .. :D

 

Viele Grüße aus München,

Fabian

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kuddellmuddell
:that: Also ich denke es ist kein Boot einer Segelklasse, sondern einfach nur ein llasse Segelboot. Es hat sehr viel Ähnlichkeit mit einer J Class wie der Endeavour usw. Der Heckbereich ist nicht ganz so rund wie bei der J- Class. Die übrige Rumpfform ist aber schon recht ähnlich. Es gab mal eine Segelbootart die von dem Kaiser gesegelt wurde, die hatten als Jollen sollche Rumpfformen und waren gerade noch Eisenbahntransportfähig. Ich speziell würde daraus einen historischen Rennsegler aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts machen. So mit kleinen Aufbauten und einer Fußreling. Vielleicht auch einen Schärenkreuzer. Aber jedenfalls mit einem schönen Holzdeck und der Technik im Schiff. Gruß Kuddell

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  • 1 month later...
Guest Altenaer

Hallo zusammen,

 

ich denke eher, das es einem Vorbild frei nachempfunden wurde.

Es könnte einem 12 er als auch einer anderen Sonderklasse damaliger Zeit nachgebaut worden sein. Auffällig ist das Ruder, ich habe es in der Bauart noch keiner bestimmten Klasse zuweisen können.

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Guest Altenaer

Hallo zusammen,

 

habe mal in verschiedenen Archiven " gewühlt" .

 

Die Rumpfform in verbindung mit der Bauart des Ruders , kommt einem Starboot sehr nahe, nur die Starboote sind " Knickspannter " und auf dem Bild scheint der Rumpf ein Rundspannter zu sein.

 

Wird wohl tatsächlich nur eine freie Nachbildung sein.

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  • 2 years later...
  • 1 month later...
  • 3 weeks later...

Hallo,

Ich denke das ist ein Rumpf einer Canterbury J Class der ein modifiziertes Ruder verpasst bekommen hat. Schaut mal auf diesen Link: https://sites.google.com/site/jclasshulls/pictures/pictures-of-parts-and-hulls/a-completed-hull

 

@ boss007: Da kann man das Teil auch bestellen bei Interesse:).:that:

Zusätzlich gibt es auch noch ne Menge Films auf utube wenn ihr unter Canterbury J nachschaut - ist ne populäre Klasse in US und down-under:lol:

Viele Fuesse

Chris

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  • 7 months later...
dgzrsfreund

@Chris DA,

da irrst du dich leider.Mittlerweile habe ich herausgefunden,das es sich bei dem Rumpf um einen Seeadler nach einem Plan von A.Tiller handelt

 

Hier mal Fotos von meinem Seeadler.

 

Den Rumpf besitze ich schon seit über 30 Jahren.

Ein Klassiker bzw Original aus den frühen Jahren des Schiffsmodellbau.

Das Boot befindet sich derzeit in Restauration.

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Guest AxelF

Wahnsinn!

Das ist eine Form, die mich immer wieder umhaut! Was der Tiller da vor gut 80 Jahren gezeichnet hat, findet man heute nicht mehr, nur noch die modernen Rennziegen aus GFK, die vor so einem Holzbau völlig verblassen.

 

Einzig das lange Luk stört nach meinem Empfinden die Optik etwas. Bei meinem Entwurf bin ich aber vom Original auch abgewichen, RC will ja ja auch bequem erbaut werden.

Echt schön!:that:

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"Errate humanum est" sagte der Igel und stieg von der Klobürste...8-)8-)

 

Aber: das sieht super aus!!! Gefällt mir!!!:that::that:

Berichte mal von der Renovierung!

 

Chris

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Guest AxelF

Chris, es gab seinerzeit sehr viele verschiedenen Modellrennyachten unterschiedlicher Klassen, das war quasi Volkssport. Jeder Junge, der etwas auf sich hielt, baute Modellrennyachten. Zu Hause oder in der Schule, die Regatten waren fast Volksfeste und fanden an jedem Wochenende statt, es wurden, zumindest in England und USA, sogar extra Teiche dafür angelegt!Wie wichtig der Modellyachtbau seinerzeit war, zeigt die Tatsache, dass viele namhafte Konstrukteure im In-und ausland Modellyachten zeichneten!

Einer davon war Artur Tiller, der mit weitem Abstand die schönsten Yachten entworfen hat, auch siene 1:1 Yachten sind extreme Schönheiten.

Der Seeadler, freie Rennklasse "C", gehört nach meinem Empfinden zu den wunderbarsten entwürfen überhaupt.

 

Da hier auch das Ruder gelegentlich angesprochen wurde:

die Yachten waren sog. "Freifahrer", es gab kein RC, sondern die Boote wurden auf Kurs gebracht, und jagten über den Teich, wo sein Erbauerschon wartete, um es auf den neuen Kurs zu trimmen und wieder loszuschicken.

Das Ruder wurde im Prinzip nicht gebraucht, die Boote waren so gut ausbalanciert, dass sie ohne Ruderausschlag längere Strecken geradeaus segeln konnten.

Die ganz grossen Experten bauten sich Windfahnensteuerungen auf ihr Boot, und lenkten damit das Ruder an, somit konnten Böen ausgesteuert werden. Der durch Kursänderung anders einfallende Wind lenkte die Fahne aus, diese zog an einem Steuerseil, die Pinne bewegte sich dadurch, und das Boot änderte den Kurs wieder zurück, ein Gumminband zog dann die Pinne zurück, da das Steuerseil ja nun keine Kraft mehr ausübte.

 

Sehr trickreich. Es fahren selbst heute noch sehr viele Vane-Gear gesteuerte Boote in england vielbesuchte Regatten, und die gesetzteren Herren müssen sich schon sehr sputen, um vor ihren Yachten auf der anderen Seite vom Teich anzukommen, denn die Yachten sind nicht selten über 2m Lang und äusserst schnell!

Der Seeadler ist da mit 161cm noch recht gemässigt.

 

Übrigens hat man seinerzeit die Modelle nach praktischen geschichtspunkten gezeichnet, heute geht es mehr nach Kofferraumgrösse..... Den hatte man damals nicht, man transportierte das Boot zu Fuss oder auf einem Karren am Fahrrad!

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Interessant! Danke für die Hintergrundinformationen!

 

Ich wusste aus der Literatur (Zeitschriften, Einstiegsbücher für Modellbau), dass es in Deutschland stark gefördert wurde - unter anderem in Schulen und in Freizeitgruppen. Aber dass das so international, und vor allem auch in England sehr populär war, das wusste ich bisher nicht. Ist eigentlich auch logisch, der Sport mit den 1:1 Yachten war ja auch sehr beliebt.

 

viele Grüße,

 

Maximilian

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Guest AxelF

Gerne.

 

Auf meiner Seite habe ich unter "Vintage Modellyachts" begonnen, einige der damaligen Rennyachten zu rekonstruieren, weil ich die Formen ganz einfach liebe, und auch denke, dass auch andere Modellbauer daran Freude haben könnten.

Unter anderem lege ich aktuell den Seeadler als Frässatz auf, den ich schon als Kind bauen wollte und nie dazu gekommen bin.

Vielleicht weckt man durch diese Boote Kindheitserinnerungen, zumindest bei den älteren unter uns....

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  • 1 year later...

Hallo, auch meinerseits vielen Dank für die interessanten Ausführungen!

" ... die gesetzteren Herren müssen sich schon sehr sputen, um vor ihren Yachten auf der anderen Seite vom Teich anzukommen ..."

 

Da weiß man wieder, woher der Name Modellsport herkommt ;-)

 

Viele Grüße

Bernhard

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Hallo, auch meinerseits vielen Dank für die interessanten Ausführungen!

" ... die gesetzteren Herren müssen sich schon sehr sputen, um vor ihren Yachten auf der anderen Seite vom Teich anzukommen ..."

 

Da weiß man wieder, woher der Name Modellsport herkommt ;-)

 

Viele Grüße

Bernhard

 

Irgendwie hat das mit den Bildern nicht hingehauen....

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Edited by AxelF
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  • 1 year later...

Es ist nun schon eine ganze Weile her, aber irgendwann wird so ein Bau dann trotz Unterbrechnungen auch mal fertig...

Das Spantengerüst wurde mit Balsa beplankt und mit 163g/qm Köper und epoxy laminiert. Da der Rumpf erheblich leichter war, als von der Original-Konstruktion vorgesehen, habe ich den Ballastanteil um 900g erhöhen können. Bei der Schwimmprobe sah das schon ganz gut aus.

Das Rigg besteht aus Kohlefaser und ist 550g leichter als von Tiller kalkuliert.

Die letzte Schwimmprobe mit RC-Komponenten zeigt, dass der Rumpf die Konstruktionswasserlinie exakt erreicht.

Die Segel wurden mit SailCut entworfen, die Bahnen CNC geschnitten und verklebt.

An Bord befinden sich 3 Winden, 2 für die Fock/Genua, eine für das Groß.

Die Jungfernfahrt fand bei sehr leichtem wind statt, gerade richtig, um den korrekten Segeltrimm zu ermitteln. Der war wohl auf Anhieb sehr gut, das Boot läuft nahezu ohne jede Kurskorrektur stoisch geradeaus.

Anbei ein Video der Fahrt:

Weitere Fahrten waren bisher nicht möglich, da der Adler zusammen mit dem Seestern bei Robbe und Berking, Flensburg, im dortigen Yacht Heritage Center im Rahmen einer Ausstellung des Nachlasses von Artur Tiller, gezeigt werden. Geplanter Beginn ist der 12.11.2017

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