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Blei gießen


San Felipe

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Besser ich beschreibe erst einmal das Problem und stelle dann meine Fragen.

Es soll ein Bleischwert gegossen werden. Dazu braucht es rund 7 kg Blei um genau zu 6750 g aber sicher werden nach dem Guss noch ein paar Gramm weg geschliffen. Die Form wurde aus Gips erstellt und durfte seit einem knappen Jahr im Heizungskeller trocknen. Die dürfte jetzt also knochentrocken sein. Bleibarren a 500 g sind einfach zu beschaffen. 

Meine Erfahrungen beschränken sich auf kleine Mengen, so ein Ding war bisher nicht nötig.

Der Guss muss ja wohl in einem Rutsch erfolgen, deshalb wird es nötig sein einen entsprechend großen Topf zu erhitzen. Blei ist zudem auch nicht unbedingt gesund, deshalb soll die ganze Aktion im Freien statt finden. Und genau da fangen schon die Probleme an. Ein simpler Gas-Campingkocher dürfte bei dem Gewicht leicht überfordert sein. Ich habe aber noch eine Elektrokochplatte auf die auch ein großer Topf passt. Ein defekter alter Schnellkochtopf ist ebenfalls vorhanden und schon gesichert. Ärger mit der besseren Hälfte kann so hoffentlich weitestgehend vermieden werden.  

Schafft man damit überhaupt die erforderlichen rund 330 Grad?

Wie viel Blei sollte man über der geforderten Menge schmelzen? Es bleibt ja sicher ein Teil im Topf kleben und ein paar Gramm werden sicherlich auch verkleckert.

Wie lange sollte man warten bis man die Form abschlägt? 

Wenn alles gut gegangen ist und Unebenheiten geschliffen sind, hat man ja ein recht weiches Gebilde. Das Schwert sollte also gehärtet werden. 1 oder 2 Lagen Glasfaser???

Was kann ich sonst noch so alles falsch machen?

 

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Ümminger Kapitän

Die Form müsste trocken genug sein. Definitiv. Der Campingkocher kann das durchaus schaffen, aber in kleinen Mengen erhitzen. Fang mit 500g an, wenn die flüssig sind, wieder 500g, bis du bei den gewünschten Gewicht angekommen bist.
Wenn du die gesamte Menge auf einmal in den Topf gibst, könnte sich der Campingbrenner schwer tun. In kleinen Schritten, hilft das bereits geschmolzene Material mit.
In der massiven Form eines Kiels oder auch einer Bleibombe, würde ich mir um die Härte keine Gedanken machen. So weich ist Blei nun auch wieder nicht.
In wasser- und berührungsdichtem Material einpacken hätte aber Vorteile.

Ich habe mir für die Gewichte der Neuwerk bei Ebay Formsand geschossen. 10kg für 25,-€
Hat den Vorteil gegenüber Gipsformen, dass er wieder verwendet werden kann. Auch in anderen Formen.

Den Sicherheitshinweis möchte ich mir nicht verkneifen. Bei der Verarbeitung von Blei, egal ob schmelzen oder zerspanen, die entsprechenden persönlichen Schutzmaßnahmen nicht vergessen.

Das Zeug was wir da schmelzen, ist häufig verunreinigt, wer weis mit was. Auch abhängig davon, wo das Blei her kommt. Reifendealer, Dachdecker, Schießstand. Daher nur im Freien schmelzen und bestenfalls mit Atemschutz. Auf jeden Fall nicht die Dämpfe beim "Kochen" inhalieren.
Hautkontakt vermeiden und weder Essen noch Trinken bei der Verarbeitung.

Ich denke, dir ist das klar, Peter, aber vielleicht nicht jedem unserer Leser.

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hallo ihr bleigießer...

was der ümminger käptn schreibt, kommt der sache schon sehr nahe.

ich hatte beruflich 50 jahre mit blei/legierungen und damit auch gießen zu tun ***und die erfahrungen sind auch beí mir  mehrmals beim kiel-gießen im wahrsten sinne des wortes "eingeflossen"... wenn ich richtig gerechnet habe, müßten für das gewicht von +- 7 kgs etwa die raummenge von 1/3 ltr. flüssigkeit her. das sollte man in einem kochtopf mit zwei griffen - aber keinen aus alu - funktionieren, auch mit einem campingkocher.

richtig, in kleinen mengen anschmelzen und dann immer beigeben. eine starke elektroplatte tuts auch. eine einzelplatte wäre gut.  die form sollte gut stabilisiert sein, damit die beim gießen nicht umkippt. wer einmal einen flüssigblei-spritzer abbekommen hat, wird lange daran denken !:oops: deshalb dicke lange hose , hohe lederschuhe, bedeckte arme, handschuhe aus leder evtl. mit stulpe, schutzbrille wären sehr erforderlich.

wenn das blei flüssig ist, mit einer alten nudelkelle rühren und die sich in der mitte gesammelte schlacke abschöpfen. sonst hat man den ganzen dreck im kiel und fehlstellen.... blei zügig eingießen und erkalten lassen. nach einer viertelstunde kann man dann den kiel o.ä. aus der form nehmen, vorsicht, das blei bleibt lange heiß ! - oder ein paar stunden warten, wenn man zeit genug hat. das blei zieht sich beim erkalten minimal zusammen und läßt sich gut aus der form lösen. - meistens -

wenn da jemand noch spezielle fragen hat, nicht verzagen, fragen !
 

***siehe profilangaben !

 

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Ach ja, danke. Das werden nur circa 0,3 L? Da hätte ich jetzt mit deutlich mehr gerechnet aber gut, das macht die Sache natürlich einfacher. OK, der große Kochtopf kann dann wohl direkt mal entsorgt werden. Schlacke abschöpfen, alles klar. Dann muss ich aber wohl auch ein wenig Übergewicht schmelzen, wobei es bei dem Klotz sicher nicht auf ein paar Gramm mehr oder weniger ankommen wird. OK, der Topf wird dann einer von den guten alten Gusseisernen der Großeltern. Die sind ja scheinbar unzerstörbar, nur auf einem Induktionsfeld nicht nutzbar. Prima, es muss also nicht nach einer bestimmter Zeit entformt werden, das Teil darf auch über Nacht abkühlen. 

Die Form selbst wird kaum umfallen. Das ist ein riesen Klotz geworden. Wir haben die seinerzeit so gebaut, das man Meinolfs Modell einfach bis zum Schiffsboden in den Gips drücken und dann zum aushärten stehen lassen konnte. Da haben wir es wohl ein bisschen übertrieben, das Ding ist mörderschwer geworden. 

vor 1 Stunde schrieb Ümminger Kapitän:

Daher nur im Freien schmelzen und bestenfalls mit Atemschutz. Auf jeden Fall nicht die Dämpfe beim "Kochen" inhalieren.
Hautkontakt vermeiden und weder Essen noch Trinken bei der Verarbeitung.

Das ist alles klar. Abschmecken wollte ich diese Suppe auch nicht. Guter Tipp, nicht alles auf einmal in den Topf. Das werde ich hinbekommen. 

Ja gut, danke euch. Dann werde ich die Sache mal angehen und die Tage das Blei bestellen.

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jou, etwas mehr im topf kann nicht schaden. besser was zuviel als zu wenig. wegen blei würde ich mal bei einem dachdecker fragen. die haben immer restblei von eindeckungen oder verschnitt von bleiblech da. einen betrag in die kaffeekasse und gut ist. so habe ichs gemacht, da neublei aus der firma wieder eingeschmolzen wurde und auch teurer war.- aber ich konnte unseren gießofen, der gasbefeuert war, benutzen. mit luftabsaugung und allen sicherheitsrelevanten klamotten usw.  ich werde nochmal genau nachsehen und nachrechnen wg. der raumgröße der 7 kgs. wenn gravierend abweichend, melde ich mich nochmal. aber blei hat ein spez. gewicht von 11,3 und bei 7000grs würde das einen rauminhalt von 0,65ltr. ergeben - richtig ? wenn's jemand exakter weiß, melden. bin ja auch schon 4 jahre aus dem beruf und details, die man ewigkeiten nicht mehr benutzt hat, verblassen mit der zeit........habe das in der vorigen antwort falsch berechnet bzw. falsches spez. gewicht im kopf gehabt.

bild 1 zeigt das einfüllen der zinn/blei-legierung in den gießschlitten, bild 2 zeigt die fertig gegossene zinnplatte, grundmaterial für orgelpfeifen......heute habe ich mit anderen pfeifen zu tun - ist dann aber ein anderes thema.....:D:lol:

 

100_1032.JPG

100_1033.JPG

Edited by gaffeltoni
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Ja genau, Tante Wickipedia hat fast auf alles eine Antwort. Man muss nur wissen, wonach man fragen muss. 11,34 g/cm³ stimmt, also komme ich auf gut 0,6 L bei 7000g. Das ist aber immer noch weit weniger als ich vorher gedacht habe, ich habe (ich bin ja auch dumm) mit circa 2 L gerechnet. 

Die Sache mit dem spezifischen Gewicht hat mich aber auch noch auf ein anderes Problem kommen lassen. Das abgeformte Teil ist aus Stahl. Stahl hat aber ein deutlich geringeres Gewicht, liegt bei circa 8 g/cm³. Das bedeutet, das mir schlicht rund 30% Volumen fehlen. Dieses Volumen muss ich durch ein Distanz-Stück ausgleichen. Das wird dann wohl Holz werden, es muss ja ein Material sein was ich bearbeiten kann. Holz hat aber ein geringeres Gewicht als Wasser, also brauche ich einige g mehr an Blei um diesen Auftrieb auszugleichen. Mal ein bisschen was rechnen. Vorteil dürfte aber sein, das der Schwerpunkt um einige cm weiter nach unten wandert, was den Segeleigenschaften nur zu Gute kommen kann. Dafür sollte ich aber besser gleich auch Gewindestangen mit eingießen um zum einen das Holzstück fest schrauben zu können und die ganze Sache dann auch im Rumpf verankern zu können. 

Gut das wir darüber gesprochen haben, sonst wäre der Schuss im ersten Versuch auf jeden Fall nach hinten los gegangen. 

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geht mir aber genau so, da ist ruhiges nachrechnen angesagt und man muß ganz logisch vorgehen. das mit dem stahl macht die sache noch mehr tricky ! das mit dem eingießen von zwei gewindestangen ist sehr sinnvoll. das hab ich bei einer kielflosseauch gemacht und hatte die im schiff durch den and den stellen verstärkten kiel durchgeführt und verschraubt.     für meinen gaffelkutter (siehe avatar) hatte ich auch wie im original ein teil des kiels, der aus eiche 10 x 30 besteht, ausgeschnitten und den dann mit blei ausgegossen. das waren schon mal knapp 2 kgs. den rest von 7 kgs habe ich dann direkt in den rumpf zwischen beplankung und eben diesen eichenkiel in die einzelnen spantsektionen  gegossen. dabei habe ich den rumpf in einer wanne mit kaltem wasser gesetzt, fixiert und dann das flüssige blei mit einer kelle eingegossen. somit konnte ich auch kontrollieren, wie die gewichtsverteilung war. ich habe soviel eingegossen, daß die wasserlinie gut 2 cm  aus dem wasser blieb. damit hatte ich gewichtsmäßig spielraum zum nachtrimmen mit losem blei. das habe ich dann zum schluß eingeklebt.

war natürlich ne riesenstinkerei mit dem heißen blei aufs holz zu gießen, das aber durch das kalte wasser von außen gut gekühlt wurde und keine schäden verursachte. machen die im original auch.        gut dieser dialog hier, so solls sein, dann kommt auch was richtiges bei rum.....

...wenn ich noch im beruf aktiv wäre, könnte ich dir eine gieß-session in einem betrieb anbieten, wo das ganze equipment zur verfügung stünde.....

Edited by gaffeltoni
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Ganz grob überschlagen fehlt mir also ein Volumen von rund 350 ml was durch Holz gefüllt wird. Holz ist nicht gleich Holz, aber gehen wir mal davon aus, das es rund 50% Auftrieb generiert, also 175 g. Wenn ich aber soviel Blei mehr in die Form gieße, erhöht sich das Bleivolumen. ich muss also mit rund 10% weniger Holz rechnen. Also runde 160 g mehr Blei. Ganz grob komme ich so auf 6900 g Blei. Dann noch die Gewindestangen, die wiegen auch und haben Volumen. Wie gesagt, bei dem Klotz kommt es sicher nicht auf den Schnaps an. Reste im Topf, Kleckereien und Schleifvolumen machen sicher auch noch was aus, wie soll ich das berechnen?. Also werden runde 7000 g geschmolzen werden müssen, abschleifen kann man immer, dran frickeln ist schwieriger. 

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Ralph Cornell

Meinen eigenen Erfahrungen zufolge und mit wesendlich geringeren Mengen (zwei Kilo Bleibombe) muß man schon etwas mehr rechnen. Das Problem dabei ist, daß das verfluchte Zeug sehr schnell oxydiert, also zu Schlacke wird. Das Abschöpfen hilft, aber schon während des Gießens bildet sich neues Oxyd, und das bleibt besser im Schmelztopf zurück.

Übrigens: Eine Frage an die Gemeinde: Wohin mit der Schlacke? Als Sondermüll beim Recycling-Hof abgeben? Ist das kostenpflichtig? Immerhin ist das Teufelszeug giftig.

Edited by Ralph Cornell
Schreibfehler
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ralph, schon richtig, einen rest (mit der schlacke) sollte man im kessel lassen. auch sollte man darauf achten, das blei nicht zu heiß werden zu lassen, denn dann bildet sich die schlacke schneller. bei uns sind damals eimerweise schlacke, hier "zinnasche" genannt, angefallen und die ist dann von einer poliermittelfirma aufgekauft worden. aber sonderentsorgung ist schon angebracht !  wir bleiben am thema, bis denne,

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vor 1 Stunde schrieb Ralph Cornell:

Meinen eigenen Erfahrungen zufolge und mit wesendlich geringeren Mengen (zwei Kilo Bleibombe) muß man schon etwas mehr rechnen. Das Problem dabei ist, daß das verfluchte Zeug sehr schnell oxydiert, also zu Schlacke wird. Das Abschöpfen hilft, aber schon während des Gießens bildet sich neues Oxyd, und das bleibt besser im Schmelztopf zurück.

Könntest du das von der Menge her verifizieren? 10%? 20?

Bei meinem Klotz wäre ich ja schnell auf 1-2 kg "Abfall". Ein bisschen zuviel ist nicht das große Problem, ich darf aber auf keinen Fall zu wenig im Topf haben. 

Edited by San Felipe
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vor 2 Stunden schrieb Ralph Cornell:

Übrigens: Eine Frage an die Gemeinde: Wohin mit der Schlacke? Als Sondermüll beim Recycling-Hof abgeben? Ist das kostenpflichtig? Immerhin ist das Teufelszeug giftig.

Hallo Ralph;
bei uns im Ort gibt es sog. Sondermüll-Abgabestellen, die haushaltübliche Mengen kostenlos abnehmen. Schau doch mal bei deinem örtlichen Entsorger nach, ob so etwas auch angeboten wird. Ich würde auch drauf schreiben, was drin ist - das erleichtert die sachgerechte Entsorgung.
Und zur Giftigkeit kann ich mir in diesen besonderen Zeiten der öffentlichen Hysterie (ich warte da immer noch auf eine großflächige Evakuierung nach Umkippen eines Lasters mit NaCl-Ladung ;)) den Hinweis nicht verkeifen, dass es neben der Dosis auch der Aufnahme in den Körper bedarf, damit es zu Schäden kommt. Also schätze ich das giftige Potential einer Bleischlacke solange als gering auf den durchschnittlichen Körper des Modellbauers ein als dieser nicht auf die Idee kommt, größere Mengen davon seinem Essen zuzufügen.

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vor 11 Minuten schrieb JL:

Hallo Ralph;
.... Also schätze ich das giftige Potential einer Bleischlacke solange als gering auf den durchschnittlichen Körper des Modellbauers ein als dieser nicht auf die Idee kommt, größere Mengen davon seinem Essen zuzufügen.

Als jemand mit toxikologische Hintergrund erlaube ich mir mal:

Essen ist eine Sache... Aber wer macht denn so was?:weisnicht:

Bei Blei sind aber auch die Aufnahme über die Haut und Atemwege nicht zu verachten. Beides verursacht keine schnellen Schäden, aber dennoch sind diese Aufnahmen in den Körper giftig und verursachen z.b nervenschaden . Die Maßstäben von oben,  siehe gaffeltonis Beitrag, sind da die beste vorsorge: Handschuhe (nicht nur wegen Hitze, das gilt auch für z.b Staub)  und nix einatmen! Alles kein Grund zur Panik, nur zur vorsicht

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Ich bin seit über 40 Jahren Raucher, übertriebene Sorgen mache ich mir jetzt nicht wegen des eher einmaligen Erlebnisses so ein Bleischwert zu gießen. Handschuhe sind klar, allein schon wegen "Aua ist das heiß". Mundschutz sollte auch sein, besonders wenn das Teil geschliffen wird. Ich verspreche auch hoch und heilig nicht den Topf auszulecken. 

Entsorgung der Schlacke: Sorry, das sehe ich nun wirklich locker. Es landen wahrscheinlich Tonnen von Blei jeden Tag in deutschen Mülltonnen. Man denke nur mal an die Bleibänder die in alten Vorhängen und Gardienen eingearbeitet sind. Da macht sich doch niemand Gedanken (OK, ich schon. Ich scheide die raus, weil das super Kanonenkugeln für meine historischen Segler sind). Wahrscheinlich richte ich so weniger Schaden an als das Zeug mit einem alten Diesel zum Entsorgungshof zu kutschieren.  

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...hat doch eine rege diskussion angestoßen... die entsorgung evtl. auch beim dachdecker anfragen, der das dann zu seinen bleiresten tut....wie auch chris da schreibt, kein grund zur hysterie ! als handschuhe würden mir da grillhandschuhe mit langer stulpe einfallen, die wären ideal! - und, wie sankt philippus schreibt, genügend blei schmelzen. was über bleibt, kann immer noch dann in blechdosen oder sonstigen formen gegossen werden als trimmgewichte.das fällt bei einem modellbauer nie durch :D

mmn íst ein atemschutz dreimal wichtiger, wenn man balsa, gfk, cfk oder sogar eichenholz/leisten sägt und schleift. da sollte man seine lunge wirklich schützen. das bleigießen kann man draußen machen und da ist es mit den dämpfen halb so wild. jeder grill qualmt mehr.......:that:

@ steinbeisser: womit soll ich denn dann meine schiffe zum see bringen ???? der maserati ist mir zu schade....

Edited by gaffeltoni
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Ralph Cornell

Also, was die Vorredner da gesagt haben, in m.E. alles richtig. Was die Mengen an anfallender Schlacke angeht, ist das von vielen Faktoren abhängig: Die zur Umgebungsluft exponierte Oberfläche zum Beispiel. Von daher wäre ein schmales, hohes Gießgefäß mit Ausgießlippe ideal. Ich würde mal vorsichtshalber mit 10-20% anfallender Schlacke rechnen. Bei professioneller Vergießung, wie sie der Gaffeltoni geschildert hat, dürfte es weniger sein.

Was die Giftigkeit des Bleis angeht, ist schon richtig, daß das nicht ganz so tragisch ist. Im Wasser z.B. bildet Blei durch die Verbindung mit Calzium und diversen Carbonaten eine ungiftige, anlagestabile Oberfläche - ansonsten wäre das deutsche Volk durch die jahrzehntelange Verwendung von bleiernen Wasserleitungen schon längst ausgestorben. Und Du willst ja Deinen Kiel mit GFK überziehen. Was da (vielleicht) durch winzigste Fehlstellen mit dem Wasser in Verbindung kommt, verwandelt sich sehr schnell zu einer ungiftigen Oberfläche. Dies unter dem Stichwort Gewässerschutz. Sonst hätte man alle Angler wegen der Verwendung von Bleiperlen als Gewicht für die Angelsehnen und -Posen längst von allen Gewässern verbannt.

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...obwohl so ein kochkessel von max. 25cm du. für das schmelzen besser wäre. da kommt man auch mit einem schaumlöffel o.ä. besser rein, um die schlacke abzuschöpfen. wenn die erste grobschlacke raus ist, bildet sich eine bläuliche haut, so ähnlich wie bei heißer milch; das ist dann die oxydierung und kann mit dem löffel nach hinten geschoben werden und dann ist die ausgießschnute/lippe frei. wichtig ist , daß mit dem schaumlöffel gut bis zum boden gerührt wird, daß das blei einen strudel bildet und sich die schlacke dann oben in der mitte sammelt. bei der größe des kessels könnte man auch mit einem metallenem teesieb "abschlacken"

Edited by gaffeltoni
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Ich gieße Blei immer draußen. In meinem Fall am Rheinufer. Da kann ich meinen Campingkocher im Ufersand eingraben damit er nicht kippen kann und der Wind hält die Dämpfe von mir weg. Zum Bleigießen ziehe ich eine richtig dicke Jeans-Schürze und Handschuhe an. Und als Topf dient ein alter Blech-Milchtopf vom Flohmarkt. Der hat auch so einen Ausgießer. Das funktioniert ganz gut.

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ja genau, vorsicht ist die mutter der porzellankiste:that:   wie geschrieben, die menge ist so knapp 3/4 ltr und da wäre ein milchtopf evtl. zu klein....aber mit unser aller hilfe wird er das schon wuppen !:D

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Also gut, da lag ich mit meinen geschätzten 10-20% Schlacke ja nicht mal daneben. Nach meiner groben Überschlagsrechnung brauche ich runde 7000 g, also sollte ich 8500 g schmelzen. Sollte weniger "Abfall" produziert werden, kann der Rest immer noch in einer flachen Form als normales Ballastgewicht Verwendung finden. 

So einen Schmelztiegel habe ich leider nicht, nur einen für Figuren oder Beschlagteile. Da ich ja jetzt auf ein knappes Liter komme, braucht es eben auch einen entsprechenden Topf. Logisch, das wird alles unter freiem Himmel bzw unterm Carport statt finden. Der kleine Gaskocher dürfte bei dem Gewicht nun aber auch überfordert sein, an die Standsicherheit will ich da nicht mal denken. Kochplatte soll ja aber auch funktionieren, da kann auch nichts umfallen. 

Herzlichen Dank, das war jetzt doch sehr hilfreich. Dann werde ich mal Blei und Gewindestangen besorgen. Wenn ich mich dann einmal unterm Carport breit mache, können auch direkt noch 2 Rumpfe lackiert werden, es soll sich ja auch lohnen. Bau ich besser auch noch den Grill auf, dann wirds sogar noch spaßig. 

 

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So, Blei habe ich gerade bestellt. 10 kg in 500 g Barren. Gewindestange und ein paar passende Muttern besorge ich morgen. An einem der nächsten Wochenenden wird es dann spannend. Der Kiel soll dann unter eine Smaragd von Robbe, die aber auf alt, also Holzdeck, Pflicht und Aufbau ebenfalls aus Edelholz, Reling usw, getrimmt werden soll. Die ganze Form des Rumpfs bietet sich dafür in meinen Augen geradezu an. Das wird dann aber eine andere Geschichte, irgendwann einmal in hoffentlich nicht all zu ferner Zukunft. 

Edited by San Felipe
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  • 3 weeks later...

Es ist passiert. 

Obiger Anleitung folgend wurde das Blei Stück für Stück eingeschmolzen. Scheinbar habe ich eine ganz gute Qualität erwischt, von Dämpfen war jedenfalls nichts zu sehen. Geschmolzen wurde auf einer alten Kochplatte, die stand mal in meiner Studentenbude und hat die 30 Jahre Kellerlagerung ganz offensichtlich gut überstanden. Das Aufheizen der Platte hat aber mehr gestunken wie später dann das Blei. Als Schmelztiegel kam dann ein alter gusseiserner Topf der Großeltern zum Einsatz. Schöpfkelle  wurde im 1€-Shop besorgt. 

Probleme gab es keine. Zunächst bildete sich zwar am Rand des Topf eine circa 2 cm breite Schicht aus gehärtetem Blei, nachdem aber der Topf mit seinem Deckel verschlossen wurde, hat die Hitze wohl ausgereicht um das komplette Material weich zu kochen. Glücklicherweise war Meinolf gerade bei mir und ist mir zur Hand gegangen. Er also den Deckel runter genommen und ich schnell das Blei in die Form gefüllt. 

Seit rund 5 Stunden steht die Form jetzt so. Ich werde dann gleich mal zum Hammer greifen und die Gipsform vorsichtig runter schlagen. Bin gespannt wie ein Flitzebogen, Fotos folgen dann auch.

  • Like 1
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Da ist sie nun also, die Form noch in Holz. Nachdem die Holzklötze an den Enden abgeschlagen waren, ist die Form mittig aufgerissen und der Kiel konnte entnommen werden. OK, das Teil ist ein wenig runzelig geworden, scheinbar haben wir die Frischhaltefolie nicht ohne Falten in den Gips drücken können. Scheint mir aber doch sehr brauchbar geworden zu sein. Für den ersten Versuch doch gar nicht mal so übel. 

DSCF4478.JPG

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DSCF4475.JPG

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Hi, freut mich, daß es gut geklappt hat. das mit der Frischhaltefolie ist mir noch unklar...aber das Ganze sieht schon mal gut aus!  Entfetten und dann mit Spachtel glatt machen...aber das kennst Du ja!  Weiter guten Erfolg !

die besten Grüße kommen im Moment von der stürmischen Nordseeküste !

Edited by gaffeltoni
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