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Brushlessmotor ferngesteuert umpolen


Steinbeisser

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Steinbeisser

Man kommt ja manchmal auf seltsame Gedankengänge.

Ich habe z.B. eine Fernsteuerung die nur für Flugregler gedacht ist und eben auch den passenden Flugregler dazu, das heißt kein Rückwärtslauf möglich.

Ein Brushlessmotor dreht ja nun mal anders herum wenn zwei beliebige Kabel gegeneinander getauscht werden.

Gibt es eine Möglichkeit diese beiden Pole ( zwei reichen aus ) mit einem Modul/Schaltbaustein gegeeinander oder kreuzweise umzuschalten, so dass der Motor rückwärts dreht?

Das braucht nicht unter Last geschaltet zu werden, nach dem Schaltvorgang sollte ein Durchfluß von 40A möglich sein.

Einen freien Schaltkanal hat die Fernbedienung schon über.

Ich weiß, mit einer anderen Funke und einem anderen Regler wäre das Problem gelöst. Mir geht es mehr um die Machbarkeit in diesem Fall.

Ich bin gespant auf die Lösung,

Detlef

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Das geht im Grunde schon, aber einige Dinge sind heikel:

  • wenn das >wirklich< 40A sind, die dann im Betrieb kontnuierlich fließen, ist das für die beteiligten Relais eine Herausforderung. Gängige KFZ-Relais sind bis 25A gerated, höher belastbare werden schieriger aufzutreiben und teurer sein. Parallelschaltung geht natürlich auch - aber nur so halbwegs, was die Aufteilung der Ströme angeht
  • falls das doch mal im Betrieb schaltet (Fehlbedienung oder Störung) wird das die Kommutierung des Stellers vor große Probleme stellen - hoffentlich keine unlösbaren bzw. sich in einem Knall lösende. Auch der Motor kann Schaden nehmen durch den Umpolruck, der dann entsteht
  • die klassische Umpolverschaltung aus 2x um muss so verdrahtet werden, dass der Steller die "Batterieseite" ist, um Kurzschlüsse während des Schaltens wegen Asynchronität der Kontakte zu vermeiden

Ich würde sowas k e i n e s f a l l s machen. 

 

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Steinbeisser
vor 22 Minuten schrieb MiSt:

Ich würde sowas k e i n e s f a l l s machen. 

 

Es geht mir auch eigentlich mehr um die theoretische Machbarkeit, ruckartigess Umpolen wäre mit Sicherheit der Exitus für Regler und/oder Motor, da gebe ich dir voll und ganz recht!

Für den Aufwand kann ich den Regler tauschen und eine andere Funke nehmen. Aber interessant ist es trotzdem.

Sicher wäre nur die Möglichkeit beide Kontakte erst zu unterbrechen und nach einer kurzen Zeit neu zu verbinden, dann halt nur vertauscht. Das wird doch bestimmt irgendwer schon mal getestet haben, würde mich wundern wenn nicht.

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Selbst das Öffnen eines Motorkabels im aktuell drehenden Betrieb wird von schlechten Stellern mit dem Exitus quittiert. Das haben schon so einige Leute - unfreiwillig - getestet.  

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vor 56 Minuten schrieb MiSt:

Selbst das Öffnen eines Motorkabels im aktuell drehenden Betrieb wird von schlechten Stellern mit dem Exitus quittiert. Das haben schon so einige Leute - unfreiwillig - getestet.  

Ja :ohno:

Habe auch mal versehentlich am falschen Kabel gezogen. Danach ging nix mehr. War kein größerer Verlust, so ein China-Billig-Regler für 4€ (wobei, wenn alles richtig angeschlossen ist, sind die nicht mal so schrecklich schlecht) 

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vor 4 Stunden schrieb MiSt:

Ich würde sowas k e i n e s f a l l s machen.

Ich schließe mich da Mchael an: Man kann das machen, aber wenn es halbwegs sicher sein soll, dann ist der Aufwand dafür nicht zu unterschätzen:
1 Warten, bis Motor sicher steht
2 Umklemmen der Anschlüsse (mit allem, was da dran hängt bei 40 A auch nciht gerade einfach)
3 Neustart des Motors
Für so etwas biete sich natürlich ein Micro-Professor (z.B. ein Arduino) an, aber das ist dann schon wieder ein Thema für sich. Und ich fürchte fast, dass die Kosten dafür über dem eines passenden Vor/Zurück-Reglers liegen (und wenn du auch nur einmal Mist beim Testen baust, dann auf jeden Fall).

Insofern: Interessanter Gedankengang (durchaus Modellbau-Würdig bei der bekannten Definition des maximalen Aufwands bei minimalem Erfolg), in der Realisierung eher etwas für masochistisch Veranlagte mit ausreichendem Modellbaubudget :mrgreen:

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Ralph Cornell

Ich hatte mir mal ganz zum Anfang meiner Modellbaukarriere so eine Umpolschaltung gebaut - nicht für einen Brushless, die es im übrigen damals noch gar nicht gab, sondern einen Bürstenmotor. Betätigt wurde sie von einem Servo und 2 Microschaltern. Das ging ein Weilchen lang gut - bis durch Fehlstellung der Kurvenscheibe (eine zurechtgeschliffene Servoscheibe) Kurzschluss auftrat. Und dann wurde die Luft in meinem Boot undurchsichtig. Zum Glück waren die Kabel recht dünn, so daß sie durchschmolzen. Vorher waren sie natürlich abisoliert - und zwar auf voller Länge...

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vor 4 Stunden schrieb Ralph Cornell:

Ich hatte mir mal ganz zum Anfang meiner Modellbaukarriere so eine Umpolschaltung gebaut - nicht für einen Brushless, die es im übrigen damals noch gar nicht gab, sondern einen Bürstenmotor. Betätigt wurde sie von einem Servo und 2 Microschaltern. Das ging ein Weilchen lang gut - bis durch Fehlstellung der Kurvenscheibe (eine zurechtgeschliffene Servoscheibe) Kurzschluss auftrat. Und dann wurde die Luft in meinem Boot undurchsichtig. Zum Glück waren die Kabel recht dünn, so daß sie durchschmolzen. Vorher waren sie natürlich abisoliert - und zwar auf voller Länge...

Das kann aber nur passieren, wenn man die beiden 2x Um Kontakte "falschrum" anschließt, deshalb hatte ich vorsorglich das hier schon geposted:

vor 22 Stunden schrieb MiSt:

die klassische Umpolverschaltung aus 2x um muss so verdrahtet werden, dass der Steller die "Batterieseite" ist, um Kurzschlüsse während des Schaltens wegen Asynchronität der Kontakte zu vermeiden. 

 

Der Motor gehört an die beiden Mittelkontakte, die Batterie jeweils an einen Ruhe- bzw. Arbeitskontakt. Bei ungenauen oder falsch stehenden Steuerscheiben, oder bei sonstigen Asynchronitäten der Relais/Kontakte wird dann höchsten der Motor kurzgeschlossen, was im Zweifelsfall sogar positiv ist, denn dann wird er gebremst. Wenn man die beiden Relais getrennt ansteuert, kann man das - zeitversetzt ansteuern - sogar abbsichtlich machen, um den Motor vor dem Umpolen abzubremsen. Das geht auch mit einer Vollbrücke aus Halbleitern sinngemäß. Und ja, es wird auch so gemacht in Stellern, deren Firmwareautor sich darüber Gedanken gemacht hat.

 

Und trotzdem ist und bleibt es sinnlos aufwändig und völlig aus der Zeit gefallen bei einem BL-Steller, wo man unter voller Softwarekontrolle sowohl den gewaltigen mechanischen Ruck, als auch die gewaltigen Ströme elegant vermeiden kann.

Wenn der eine oder andere Firmwareautor für BL-Steller das nicht kann und optional anbietet, ist das halt tragisch. Kopieren ist das eine, Verstehen das nächste, Weiterentwickeln das übernächste.

 

Man könnte übrigens mit einem weniger "leistungsbelasteten" Hardwarehack die Umpolung bewerkstelligen: Man trenne die Lage-Erkennung (Spannungsteiler zu Interrupt-Pins des Controllers) zweier Phasen auf und schließt sie ferngesteuert entweder wie bisher oder vertauscht an ==> Drehrichtungsumkehr. Dafür reicht ein Kleinsignal-Relais. Die Wahrscheinlichkeit für die Umwandlung des Stellers in ein Brikett ist aber gleich hoch.  

Edited by MiSt
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Steinbeisser

Danke Michael für deine Erläuterungen, wie immer sehr, wenn auch schon fast zu präzise.

Ich werde es gar nicht erst versuchen meine Regler zu grillen, aber interessant fand ich das Thema schon.

Ich hatte gehofft, es gäbe dafür einen einfachen "Schaltbaustein".

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