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Schiffsmodell.net

Stufe im Rumpf


San Felipe

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Im Zuge des großteils vergeblichen Versuchs ein wenig Ordnung in meine Werkstatt zu bekommen, möchte ich mit diesem Rumpf in Kürze weiter machen. Den hatte ich vor ein paar Woche zusammen mit diversen Bauteilen erstanden einfach weil ich die Form irgendwie geil finde. Ahnung von solchen Booten hab ich hingegen absolut keine.

Der Rumpf ist 70cm lang + noch den Bürzel am Heck und 18 cm breit.

Wie man hoffentlich auf den Fotos erkennen hat, ist das eine recht ausgeprägte Stufe.

Fragen:

Wo kommt die Welle hin? Was für eine, starr oder flex? Oder sogar 2?

Überhaupt die Motorisierung?

Gewichtsverteilung?

 

Rennen möchte ich damit nicht fahren und gewinnen schon gar nicht aber so ein Teil sollte schon recht flott unterwegs sein können (denke ich mir zumindest). Da ich ja sonst eher auf die Schiffe des späten 19 und frühen 20 Jahrhunderts stehe, bin ich für jede Anregung dankbar. Lieb wäre mir, wenn ihr mir auch gleich eine Bezugsquelle für die benötigten Teile nennen könntet.

 

Danke

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Das sind auch die aus der Rennboot-Szene, die mir bekannt sind. 

Nur welche Teile? Keine Ahnung wo da welche Welle hin sollte.

 

Manchmal kann ich es auch nicht verstehen wo die Modelle alle her kommen. Besonders wenn ich nicht mal auf der Jagt bin und Chaos reduzieren will kommt immer mal was quer geflogen. Letzte Woche wars eine Antares in 1:15, die gibts jetzt auch von Krick in 1:20, und eine alte Inga 4 von Hegi. Es gibt Angebote, die man einfach nicht ablehnen kann auch wenn sie zur Unzeit kommen. Beide wirklich schön und wenn ich dir den Preis sagen würde, würdest du es eh nicht glauben. Sagen wir mal so, den Segelsatz hab ich bezahlt, der Rest war gratis. 

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Kann das sein, dass Du Dir da den Rumpf einer Bluebird K3 geschossen hast?

 

Schau mal auf http://www.bluebird-electric.net/bluebird_k3_jet_rolls_royce_merlin_hydroplane_boat.htm

Das ist das einzige, was ich kenne, das so grob von der Form her hin kommt - einen Singlestep mit so nem "Bürzel" hinten dran und vorne so flach habe ich an sonsten nirgends gesehen. Auf der Seite ist auch zu sehen, wie der Antrieb im Original war: Der Motor hinter dem Fahrer bis in den "Pürzel" rein. Der hat ein Getriebe angetrieben, das kurz vor de Stufe war. Und von dem aus ging die Welle in flachem Winkel und kam nen Eck hinter der Stufe aus dem Rumpf.... Modellbauerisch ist die große Frage: Kriegst Du nen (ausreichend dimensionierten) Motor an die Stelle, wo beim Original das Umlenk-Getriebe war, oder würde der Dir oben aus dem Deck rausschauen...

Edited by BernhardB
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Kann das sein, dass Du Dir da den Rumpf einer Bluebird K3 geschossen hast?

 

 

 

Hat schon eine gewisse Ähnlichkeit, passt aber dennoch nicht so ganz. 

Auf jeden Fall könnte man mein Modell in so einem Design bauen. Sieht sehr gut aus. 

 

Ich warte erst einmal ab, zu was mir die Profis bezüglich der Technik raten. 

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Hallo Peter,

 

in diesem Thread http://www.schiffsmodell.net/index.php?/topic/15093-catamaran-rennboot-kommentare/?hl=spider#entry196789

 

hatten "wir" ja schon mal einen Anlauf gemacht zu einem Rennboot, das den Namen auch verdient ...

 

... was dir damals Probleme bereitet hat, ist hier ganz genauso, aber ich schreibe nochmal eine Liste, was so geht, und was nicht:

 

  • Ein gestufter Rumpf lässt sich nicht sinnvoll mit einem getauchten Antrieb betrieben
  • Bei einem Mono lohnt sich der Einbau eines Flutkanals, damit es nach einer Kenterung von selbst weitergeht. Für jemanden, der das noch nie gemacht hat, nicht ganz trivial, aber natürlich muss es immer ein erstes Mal geben
  • Die Ruderposition ist durch den Bürzel quasi vorgegeben - mittig. Trotzdem wird das Boot in einschraubiger Version keine vernünftigen Kurven gegen den Propellerdrehsinn fahren (können), also üblicherweise keine vernünfigen Linkskurven
  • Vernünftige Kurven in beide Richtungen lassen sich nur zweischraubig oder relativ langsam fahren
  • Wenn die Rumpflänge ohne Bürzel 70cm ist, entspricht das heutigen Mono1 oder auch S14s
  • Somit lässt sich als Billigmotorisierung gut mit einem 700'er von 1500rpm/V an 4s und einem Propeller 2318.42/43,5/45 arbeiten (>50 bis ~60km/h)
  • Alternativ wäre ein 3s-BL-Setup sinnvoll, angelehnt an die neue Wettbewebsklasse M400 (also ein BL mit ~250g Masse und 3000-2500rpm/V an 2318.36/37,5)
  • Der Schwerpunkt in Längsrichtung liegt bei Stufenmonos knapp hinter der Stufe. Als guter Startwert hat sich 85% der Stufenlänge (des Abstandes Stufenspitze/Heckspiegelspitze) bewährt. Üblicherweise lässt man für den Akku etwas Spielraum zum Verschieben in Längsrichtung. Der SP ist dann korrekt, wenn das Boot nach einem Sprung über eine Welle auf ebenem Kiel aufsetzt, also nicht auf die Nase geht (zu weit vorne) oder mit dem Heck aufschlägt und dann auf die Nase geht (zu weit hinten) 

 

Konkrete Realisierung einschraubig:

  • Flutkanal einbauen, dabei genug Platz lassen, dass der Akku links neben die Welle kann. Notfalls eine "Tasche" ind die FK-Wand einarbeiten
  • Ruderanlage mit langem Blatt und kürzestmöglichem Ausleger an den Bürzel (solche Ruderanlagen werden für Kats angeboten). Das Ruderblatt sollte ca 5cm unter den Kiel ragen 
  • Federstahlwellenanlage 2mm mit "Powertrimm" und Motor vor der Stufe, Propeller kurz vor das Ruderblatt, wenn das Boot auf Stufenspitze und Heckspiegelspitze liegt muss die Propellernabe 1mm "Luft" zum Tisch haben (kleiner Propeller und mehr Drehzahl für den BL) bzw. 2mm (700'er und größere Propeller). Dabei sollte die Schubachse durch die Bugspitze gehen, das heißt die Welle steht i.d.R. ca. 2° nach hinten runter. Handelsübliche Powertrimms lassen sich leider nicht unabhängig in Höhe und Neigung verstellen, aber diese Grundeinstellung wird schon brauchbar laufen
  • Akku links neben die Welle, wie schon geschrieben. Lenkservo liegend rechts, Regler auch. Das Boot muss am Ende links etwas schwerer sein als rechts zum Ausgleich des Motordrehmoments 
  • rechts hinten an den Spiegel muss mit großer Wahrscheinlichkeit eine Turnfin

 

Konkrete Realisierung zweischraubig:

  • Flutkanal muss relativ groß werden, weil es keinen Gewichtstrimm nach links gibt (geben darf)
  • Ruder genau wie oben bei "einschraubig"
  • Als Motoren eignen sich zwei von ca. 100-150g Gewicht und 2500-3500rpm/V am 2318.31/33 bzw. 2318.31L/33L bei 3s (50-70km/h) 
  • Abstand der Wellenanlagen (Motoren vor die Stufe, Federstahl) so gering wie möglich, also hier z.B. 35mm
  • da muss der Akku leider hochkant dazwischen, was von der vertikalen Schwerpunktlage her nicht optimal ist und es passt längst nicht jeder Akku von den Maßen her 
  • Lenkservo stehend zwischen die Wellen
  • Regler jeweils außen
  • Propellerposition ähnlich wie oben beschrieben, aber ca. 3-4mm "Luft" auf jeder Seite und nur ca. 1°-1,5° Neigung, weil die zwei Propeller stärker liften als einer
  • höchstwahrscheinlich wird an jeder Ecke hinten eine Turnfin nötig sein

 

Den Begriff "Profi" finde ich übrigens nicht so schön in dem Zusammenhang. Tatsächlich weiß ich ganz gut, was ich tue bei Rennbboten, weil ich diverse Klassen seit vielen Jahren wettbewerbsmäßig mit teils ordentlichem Erfolg fahre. Davon leben kann ich leider nicht, im Gegenteil, habe gerade vor 3 Wochen ca. 2k€ in Form von alten LiPos zur Entsorgung gebracht (die "Ausbeute" der Saisons von 2010-2014) 

Edited by MiSt
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Herzlichen Dank. 

 

Dann verhält es sich tatsächlich ähnlich wie bei dem anderen Boot. Damit bin ich inzwischen auch schon ein gutes Stück weiter gekommen, reichlich Material aus den Schalen entsorgt ( Gewicht ist da ja auch noch ein Problem) und die alten Wellenschlitze verschlossen. 

 

Hmm, nach deinen Ausführungen tendiere ich zu einem 2-Schrauber, nicht weil der schneller ist, sondern weil beweglicher. Zumindest bei gemäßigter Fahrweise sollten dann so etwas wie Achterkurse möglich sein. Deine möglichen Endgeschwindigkeiten finde ich hingegen schon fast erschreckend, bin ich doch sonst eher mit Linienschiffen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder Schaufelraddampfern am Teich. Aber gut, Bange machen gilt nicht. 

 

"Profi" bezog sich eher auf Wissen und Erfahrung, nicht auf Broterwerb. Das wir hier hobbymäßig unterwegs sind und uns das leider vollkommen unprofessionell auch noch kostet, ist mir schon klar. Lehrgeld werde ich sicher auch noch zahlen müssen, da führt kaum ein Weg vorbei. Ich betrachte das Thema Rennboot ja auch noch aus der Dackel-Perspektive. 

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Tatsächlich ist ein Zweischrauber in der Lage, beide Kurven zu fahren und somit auch eine "Acht". Der Weg dorthin ist aber steinig, das fängt schon mit dem Flutkanal an, der wie geschrieben ungewöhnlich groß sein muss, wobei die hohe Haube des vorliegenden Rumpfes hier sehr gut mithilft.

 

Es reicht, den Flutkanal nur bis zum Ende des vorderen Ausschnitts zu ziehen. Bis in die Spitze ist oft sogar kontraproduktiv, wie sich gezeigt hat. Meine Vorgehensweise für Flutkanäle:

  • ein winkliges Stück Pappe (Visitenkarte) oder ein kleines Geodreieck am Deckelausschnitt entlangfahren und eine Linie auf den Boden zeichnen. Das ergibt eine Wand, die senkrecht auf dem Bootsboden steht und spitzwinklig auf dem Deck. Diese Anordnung funktioniert nicht schlechter als eine insgesamt "in der Welt" senkrechte FK-Wand, lässt aber am Bootsboden mehr Platz für Einbauen bzw. den typischen Akku links neben der Welle - für zweimotorig zwar unwichtig, aber IMHO einfacher zu bauen und wie gesagt ohne Nachteil
  • neben diese Linie - zur Außenwand hin - Abschnitte von Kohlefaserstab 1-2mm kleben (Sekundi)
  • nun ein Stück Pappe an die Kontur des Bodens anpassen, dabei immer wieder besonders im Bereich der Stufe anpassen, anpassen... dabei den Kohlestab bzw. den Deckelsausschnitt als Anschlag nutzen. Meistens ist es aber einfacher, mit zwei Stücken vor/hinter der Stufe zu arbeiten, die hinterher verbunden werden
  • Decksausschnittskante auf die Pappe übertragen und abschneiden, Materialstärke berücksichtigen
  • eine Schablone für den Abschlussspant für die Vorderseite des FK aus Pappe schnitzen
  • beide Pappschablonen auf 0,5mm GFK (dünnes Leiterplattenmaterial bevorzugt ohne Kupfer von z.B. von www.lerrox.de) übertragen und ausschneiden
  • aus ABS oder Polystyrol geht auch, aber die Mischung GFK/ABS macht beim Kleben oft Probleme, weil das ABS und das Epoxy sich nicht richtig verbinden (ABS KRÄFTIG und GROB anschleifen, das GFK allerdings auch)
  • ABSOLUT spannungsfrei einpunkten (Sekundi). Der Bootsboden darf sich KEINESFALLS wölben/einziehen. Dabei gerne mit kleinen Dreiecksleisten aus Plastik oder Kohle (möglichst kein Holz) die Ecken verstärken - ich säge mir immer eine Leiste mit dem passenden Winkel zwischen FK-Wand und Deck aus FOREX  
  • mit angedicktem (Baumwollflocken) Harz von innen und außen verkleben. Um innen dran zu kommen, im Spiegel die (Abfluss-)Öffnung herstellen
  • Dichtigkeit testen
  • im Bereich der Stufe ganz innen zur FK-Wand hin eine Entlüftungsbohrung setzen (min. 5mm, sonst setzt sie sich gerne mit einer Luftblase zu)
  • weitere (meist hässliche) Löcher im Deck sind - entgegen anderslautender Internetlegenden - nicht nötig für den J4F-Betrieb. Sie beschleunigen allerdings den Wasserzulauf, was im Wettkampf nicht egal ist, wobei man eh normalerweise nicht mehr gewinnen kann, wenn man mal auf dem Dach gelegen hatte

Nach dem Einbau des FKs sollte man sich eine Meinung bilden, ob der Bootsboden hinter der Stufe steif genug ist. Wenn nicht, legen die meisten Leute ein paar Lagen Matte nach. Das ist relativ schwer im Verhältnis zum Steifigkeitszuwachs, und es besteht die Gefahr, dass der Rumpf sich verzieht, wenn das Epoxy aushärtet. Die effektivere und leichtere Variante sind Kohlestäbe 1,5mm im Abstand von 15mm (mit Sekundi einkleben, mit Epoxy/Baumwollflocken mit Hohlkehlen "verspachteln" und dann eine Lage ganz dünnes Glas drüber (u.A. zur Isolation)

Edited by MiSt
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Sie beschleunigen allerdings den Wasserzulauf, was im Wettkampf nicht egal ist, wobei man eh normalerweise nicht mehr gewinnen kann, wenn man mal auf dem Dach gelegen hatte

 

Rennen fahren und die auch noch gewinnen zu wollen ist vorerst nicht mein Ziel. Erst einmal will ich so ein Boot halbwegs ordentlich zum Laufen bringen, wobei meine Definition von ordentlich laufen wohl eine andere ist als deine. Mir ist auch durchaus klar, das es einfacher und wohl auch sehr viel günstiger wäre sich ein fertiges Boot zu kaufen. Das Basteln und Probieren macht mir aber viel mehr Spaß als einen Karton zu entsorgen und los zu düsen. 

Herzlichen Dank für deine ausführliche Anleitung, damit kann ich schon was anfangen. Ich werde mir in naher Zukunft aber mal das ein oder andere Boot genauer ansehen (bis zur Messe in DO ist ja nicht mehr lang). 

Die allerschlimmsten Baufehler kann ich durch deine Anleitung aber sicher schon vermeiden, so das am Ende ein zumindest funktionierendes Etwas heraus kommt, womit man zwar kein Rennen gewinnt, was aber dennoch Spaß macht. 

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